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Mein letzter Therapeut war da ganz anders. Er hat überhaupt nicht versucht, mich in dieser Richtung therapieren zu wollen. Er hat gesagt, wenn ich das so will und mich das nicht belastet, dann wäre das vollkommen in Ordnung. Wir haben in den 50 Sitzungen, die ich hatte, das Thema Partnerschaft (Kinder waren bei mir in meinem Alter sowieso kein Thema mehr) vielleicht 2-3 Mal kurz angesprochen.

Zitat von weirdo:
Dass ich weder anstrebe, Mann und Kind zu haben, noch Karriere zu machen, das scheint für die meisten nicht vorstellbar zu sein. Das eine oder das andere MUSS man einfach wollen, am besten beides.

Und wovon lebst du, wenn du nicht arbeitest und keinen Mann hast, der dich finanziell unterhält? Ich musste zwangsläufig Karriere machen, um zu leben. Am liebsten hätte ich auch weder arbeiten noch Familie haben wollen, aber ich muss ja Geld verdienen.

Zitat von islandfan:
Ich habe festgestellt, dass selbst im Jahr 2014 von einer Frau erwartet wird, dass sie Kinder bekommt. Ich bin die einzige im Dorf, die keine Kinder hat und viele denken, es würde halt nicht klappen. Als ich aber mal meiner Nachbarin sagte, dass ich freiwillig auf Kinder verzichte und mit Kleinkindern nichts anfangen kann, sie auch nicht süß finde, hat sie mich angeschaut, als käme ich vom Mond.

In einem kleinen Dorf im tiefsten Bayern mag das noch so sein, aber ich habe bisher diese Erfahrung noch nie gemacht. Eher mit der Tatsache, dass ich keinen Partner habe und noch nie einen hatte. Sowas scheint unnormal zu sein, also was die sexuelle Seite anbelangt.
Ich weiß nicht ob es schon von jemandem geschrieben wurde, aber das was die TS beschreibt klingt nach einer Anpassungsstörung.
Bist du medikamentös eingestellt und machst du Psychotherapie?
A


Gibt es Menschen die nich Lebensfähig sind?

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Zum Glück habe ich nun auch eine Therapeutin, die nicht versucht, mir einzureden, was ich will und was ich nicht will. Genau, was nicht belastet, ist vollkommen in Ordnung, auch wenn es nicht der „Norm“ entspricht.

Zitat von Schlaflose:
Und wovon lebst du, wenn du nicht arbeitest und keinen Mann hast, der dich finanziell unterhält? Ich musste zwangsläufig Karriere machen, um zu leben. Am liebsten hätte ich auch weder arbeiten noch Familie haben wollen, aber ich muss ja Geld verdienen.

Zu arbeiten, um sein täglich Brot zu verdienen, heißt ja nicht, Karriere zu machen. Ich hatte nie Ambitionen, mich fortzubilden, mehr zu erreichen. Alles, was ich wollte, war ein möglichst einfacher Job, um genug Geld zum Überleben zu haben. Mittlerweile bin ich aber aufgrund meiner Erkrankungen erwerbsunfähig.

Zitat:
Eher mit der Tatsache, dass ich keinen Partner habe und noch nie einen hatte. Sowas scheint unnormal zu sein, also was die sexuelle Seite anbelangt.

Das kommt bei mir auch noch dazu. Hatte zwar schon einen Partner, aber nur einen, und das war irgendwie nichts für mich. Seitdem hatte ich nicht das Bedürfnis, eine Beziehung im klassischen Sinne, also inkl. Sex zu haben.
Wolltest du denn nie einen Partner?
Zitat von weirdo:
Wolltest du denn nie einen Partner?


Nein, schon der bloße Gedanke an Sex hat mich schon immer angewidert.
Hast du dich denn nach Nähe ohne Sex gesehnt? Du musst natürlich nichts dazu schreiben, wenn du nicht willst.
Mich widert an, wie präsent das Thema Sex überall ist. Sex an sich eher weniger, aber mit fehlt wirkliches Interesse daran.
Nein, ich habe mich auch nie nach Nähe gesehnt. Ich kann es auch nicht haben, bei der Begrüßung umarmt oder geküsst zu werden. Die einzigen, bei denen mir das angenehm ist, sind meine nächsten Verwandten, ansonsten sträube ich mich sogar, Leute mit Handschlag zu begrüßen.
Danke für die Antwort. Geht mir ähnlich, aber bei einigen wenigen Menschen sehne ich mich nach körperlicher Nähe, aber nicht sexuell – oder eher: aber nicht nach Sex.

Ich hoffe, wir haben krissi14s Thema nun nicht zu sehr zweckentfremdet.
[quote=weirdo]
Ich hoffe, wir haben krissi14s Thema nun nicht zu sehr zweckentfremdet. [/quote]
Selber Schuld, wenn man ein Thema eröffnet und dann nicht mehr auf Antworten reagiert
Mir Egal!
Was sind deine Stärken, krissi14? Worin bist du richtig gut?
Ich weiß es wirklich nicht. Bin mir meiner selbst so gar nicht bewusst. Ich glaube da gibt es nichts.
Zitat von krissi14:
Ich weiß es wirklich nicht. Bin mir meiner selbst so gar nicht bewusst. Ich glaube da gibt es nichts.

Na, irgendetwas wird es schon geben. Ich bin zum Beispiel richtig gut im Versagen…
Zitat von Will:
Zitat von krissi14:
Ich weiß es wirklich nicht. Bin mir meiner selbst so gar nicht bewusst. Ich glaube da gibt es nichts.

Na, irgendetwas wird es schon geben. Ich bin zum Beispiel richtig gut im Versagen…


na aber wenigstens Humor hast du!

Krissi...meine Therapeutin liegt mir ständig in den Ohren, dass man sein Leben einfach auf das zurückschrauben muss, mit dem man sich wohl fühlt. Es gibt Menschen, die sich jede Woche mal aus dem Flugzeug stürzen müssen, um zufrieden zu sein und es gibt Menschen, die am zufriedensten sind wenn sie auf einer Farm im Nirgendwo wohnen. Was oder wer ist schon normal? Steve Jobs?(RIP)... Albert Einstein? Günter Jauch? Ein Missionar im Senegal?

Überlege dir ganz genau wie weit du dein Leben vereinfachen müsstest, um dich wohl zu fühlen. Vielleicht kannst du das eine oder andere weglassen?

(Ich bin gut im Tipps geben, aber halte mich selbst nicht dran. Ich habe aber eine Familie die davon abhängt, dass ich Geld verdiene, Kinder um die ich mich kümmern muss... was können die denn dafür dass ich Panikattacken habe..?)... aber sogar ich habe einige Sachen in meinem Leben vereinfacht.
Vielen lieben Dank euch allen für eure Antworten. Ich bin das erste mal in einem Chat und ich muss sagen, ich bin wirklich positiv überrascht wie viele tolle und hilfsbereite Menschen es hier gibt!
Zitat von krissi14:
Vielen lieben Dank euch allen für eure Antworten. Ich bin das erste mal in einem Chat und ich muss sagen, ich bin wirklich positiv überrascht wie viele tolle und hilfsbereite Menschen es hier gibt!

Das ist sehr nett.
Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt.
Ich hatte noch nie das Gefühl, irgendwo hinzugehören. Immer war irgendetwas falsch.
Ich weiß, dass die meisten Menschen nicht gerne arbeiten gehen, aber für mich waren meine bisherigen beruflichen Versuche nur Stress. Sogar nach meinem letzten Praktikum, welches ich eigentlich ganz gut gemeistert habe, war ich einfach nur noch müde. Nach 2 Wochen war ich innerlich am Ende meiner Kräfte. Vielleicht liegt es daran, dass ich nichts wirklich gut kann und den richtigen Beruf noch nicht gefunden habe, aber normale Menschen schaffen es doch auch.
Ich will irgendwie...gar nichts. Genug Geld zum Leben und irgendwann eine eigene Familie.
Aber beides ist irgendwie unerreichbar, wenn ich mich den ganzen Tag am liebsten verkriechen würde, ich komm ja nicht mal mit dem Putzen und Aufräumen hinterher und immer sitzen einem irgendwelche Ämter im Nacken. Alleine würde ich das nicht auf die Reihe kriegen, am liebsten würde ich einfach meine ganze Post verbrennen und irgendwie vor mich hin leben.
Ich bin früher immer ein sehr optimistischer Mensch gewesen. Naja, aber gewisse Ereignisse im Leben können sich eben so zermürbend auswirken, so traumatisieren, dass man seine Existenz am liebsten in die Tonne kicken würde. Ich habe meine Ideale, meine Wertvorstellungen, meine Träume...aber sie scheinen irgendwie in unerreichbarer Ferne, weil entweder bin ich die Unruhe in Person, oder (meist folgt das eine auf das andere) einfach nur traurig und leer...
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Liebe krissi,
Ich weiß genau was du meinst.
Ich stelle mir auch oft die Frage ob ich all dem noch gewachsen bin.
Mich überfordert einfach alles.
Jede Kleinigkeit.
Man bemüht sich,tut dies und das und im Endeffekt geht man statt einen Schritt vor 3 zurück...
Vorallem neue unerwartete Situation rauben mir den verstand.
Ich fühle mich noch wie eine hülle.
Ich fühle mich auch immer lebensunfähig. Bin total weltfremd und habe von den meisten Sachen einfach überhaupt keine Ahnung. Dazu kommt noch, dass ich wenig Interessen habe und keinerlei praktische Begabung. Am liebsten träume ich den ganzen Tag vor mich hin und schaue anderen Leuten beim Leben zu, wie ein Geist, der gar nicht richtig existiert. Am wohlsten fühle ich mich, wenn alles immer gleich abläuft und es keine Veränderungen gibt, weil ich Veränderungen hasse. Ich bin extrem schnell überfordert und noch so kleine Änderungen bringen mich ziemlich durcheinander. Habe total Angst, dass ich irgendwann mal Riesenärger bekomme, weil ich irgendwas Wichtiges nicht gemacht habe, vielleicht, weil ich es nicht wusste oder mich nicht getraut hab oder nicht dazu aufraffen konnte. Ich schiebe nämlich auch immer gerne alles bis in die Unendlichkeit auf.
Zitat von Davina:
Ich stelle mir auch oft die Frage ob ich all dem noch gewachsen bin.
Mich überfordert einfach alles.
Jede Kleinigkeit.
Man bemüht sich,tut dies und das und im Endeffekt geht man statt einen Schritt vor 3 zurück...
Vorallem neue unerwartete Situation rauben mir den verstand.

Ja. Ja, so ist es.
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