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Alles Gute für Euch Zwei

Das klang wahrscheinlich wieder total herzlos dass ich nicht in die Klinik wollte mit dem Tier. Ist es aber nicht. Ich war einmal in der Klinik, an einem Samstag weil ein Kaninchen beim toben im Gesicht verletzt hatte. Ich hab fast sechs Std im Wartezimmer gesessen, und überall wurde gebellt und es war laut und ich hab ja schon einen Fön bekommen, möchte nicht wissen wie sich die Kleine in ihrer Box gefühlt hat. Und genau das mag ich der Kranken jetzt ersparen denn heute ist da bestimmt noch mehr los. Wenn es mir so mies gehen würde dass ich auf nichts mehr reagiere dann würd ich diese Prozedur als schlimm empfinden. Als wesentlich schlimmer als wenn ich daheim im Kreis meiner Mitkaninchen friedlich einschlafen darf.

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Gewissensfrage - krankes Kaninchen

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also ich würde auch eine 2. TA Meinung einholen. Nur weil ein TA nichts findet heißt das nicht das da nichts zu finden ist. Ein TA wollte auch mal meinen Hunde einschläfern weil er meinte er hätte Magenkrebs. Der andere TA stellte dann eine Magenschleimhautentzündung fest und nach 6 Wochen Flüssignahrung war er wieder fit. Bzgl Einschläfern und letzter Weg zum TA: Es gibt auch Tierärzte die für sowas nach Hause kommen und zu Hause das Tier erlösen.

Um einen guten TA zu finden hat sich bei mir inzwischen www.jameda.de bewährt. Bisher stimmten die dortigen Bewertungen zu meinen eigenen Erfahrungen sehr gut. Wenns die Tier total schlecht geht würde ich trotz der Feiertag da einfach mal einige abtelefonieren. Manche TAs helfen durchaus auch an Feiertagen wenn's ein Notfall ist

Wenn die Kleine morgen früh noch lebt werde ich die Tierklinik mit ihr aufsuchen. Entweder soll sie dort erlöst werden oder die haben ein Patentrezept gegen ihr Krankheitsbild. Der Zweifel, nicht zu wissen was richtig und was falsch ist, macht mich wahnsinnig.

Meine ganz ehrliche Meinung (auch als langjährige ehemalige Kaninchenhalterin, die auch schon schweren Herzens 2 Langohren einschläfern lassen musste und erst am Samstag ein geliebtes Rennmäuschen einschläfern lassen musste, das auch Futter und Wasser verweigert hat ): Wenn dein Tier keinerlei Futter und Wasser mehr zu sich nehmen möchte und das nun schon über so einen langen Zeitraum und es dir so deutlich zeigt (Tee wieder aus dem Maul laufen lassen), dass es nicht mehr möchte, dann quäl es doch bitte nicht mehr weiter. Kaninchen brauchen übrigens non-stop auch feste Nahrung, um die Verdauung in Gang zu halten. Sie können nur dann etwas ausscheiden, wenn gleichzeitig etwas aufgenommen wird. Wird keine Nahrung aufgenommen, bricht das ganze Verdauungssystem zusammen und es kann zu ganz fiesen Aufgasungen kommen. Kaninchen dürfen daher nie nüchtern sein. Ich hatte leider so einen Kandidaten, der häufiger Probleme damit hatte.
Ich weiß, dass man als Besitzer sehr an seinem Tier hängt, aber man muss auch loslassen können. Lieben heißt auch im Sinne des Tieres zu entscheiden und nicht auf Teufel komm raus alles durchzuprobieren, um das Leben des Tieres in die Länge zu ziehen.
Ich war am Samstag auch mit meinem Mäuschen in der Tierklinik beim Notdienst, ich hab mich sehr zusammengerissen, hab sie friedlich in meinen Händen einschlafen lassen und dann zu Hause Rotz und Wasser geheult. Es war verdammt schwer, aber ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war. Ich wollte nicht, dass mein Mäuschen sich unnötig quälen muss und ich es zwangsernähren muss, ohne Hoffnung auf Besserung.
Und solltest du wirklich noch eine Hoffnung auf Besserung haben, dann fahr wirklich noch zu einem anderen Tierarzt und hol dir eine 2. Meinung. Kann der dir auch nicht helfen, dann sei aber bitte so gut und lass deinen kleinen Schatz gehen, ja?!


edit: Da haben sich unsere Beiträge jetzt überschnitten.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Kaninchen einen Darmverschluss hat. Das soll keine Diagnose sein. Mein Kater, der bei meiner Schwester wohnt, hatte das. Er wollte keine Nahrung aufnehmen und wurde dadurch immer schwächer. Nach OP geht es ihm wieder sehr gut und er hat wieder ordentlich zugenommen.

Und wie geht es dem Kaninchen heute? Musstest Du zum Doc?

Würde mich auch interessieren...

Ich bin heute Morgen mit dem Kleinen in die Tierklinik gefahren und habe es erlösen lassen. Ich komme mir vor wie ein Verräter der einen Freund verraten hat. Fast 5 Std hat das gedauert bis wir endlich dran kamen, ich hoffe dass für die Kleine die Zeit in der Box nicht zu schlimm war. Ich hab sie die ganze Zeit an den Ohren gekrabbelt damit sie merkt dass sie nicht allein ist. Ich hab mich die ganze Zeit daran geklammert dass der Tierarzt am Montag gesagt hat dass sie wieder gesund wird. Aber wer drei Wochen lang nichts essen und trinken mag und in den letzten Tagen stündlich abgebaut hat wird nicht mehr gesund. Auch wenn mir das sehr weh tat denke ich die richtige Entscheidung zu haben.

Seit dem ich wieder hier bin heule ich Rotz und Wasser. Komme mir vor wie ein Verräter. Ich hoffe dass ich irgendwann mit der Schuld leben kann.

Ich hab immer gedacht ich hätte noch viel Zeit mit den Tieren. Aber die Realität ist leider brutaler als jedes Wunschdenken.
Werde sie morgen im Garten meiner Eltern begraben. Hoffe sie ist jetzt wieder bei ihrem ersten Frauchen und bei vielen Kaninchenkumpels.

Das war mutig... ich kann nachvollziehen wie es dir jetzt geht
Es ist jetzt bestimmt bei Locke und Flocke im Kaninchenhimmel

Ich war es dem Tier schuldig. Kein Wesen hat es verdient zu leiden. Ich hoffe dass sie es weiß, wo auch immer sie jetzt ist. Ich hätte sie auch alt und krank gepflegt und ich hoffe dass sie versteht dass ich sie nur erlösen lassen wollte und sie nicht abgeschoben habe ....

Die Zweifelmachen mich krank.

Erstmal mein ganz großes Beileid! Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie traurig du jetzt bist...
Mit der Schuld leben?! Du hast keine Schuld! Du hast deinem Tier einen ganz großen Liebesbeweis gegeben! Du hast es gehen lassen. Es muss nicht mehr leiden, es hat keine Schmerzen mehr (falls es welche hatte). Das war ein ganz großer und schwerer Schritt, aber es war der richtige, ganz sicher. Und es tut mir sehr leid, dass ihr so verdammt lange warten musstet, bis ihr dran gekommen seid. Unsere Tierklinik arbeitet außerhalb der regulären Öffnungszeiten mit Terminvergabe, so dass man nicht ewig im überfüllten Wartezimmer sitzen muss...
Und weinen darfst du, lass deinen Kummer ruhig raus! Ich weine auch immer noch um mein Rennmäuschen, das ich am Samstag gehen lassen musste. Das habe ich übrigens auch bei meinen Eltern im Garten begraben...
Du hast doch noch mehr Kaninchen (Hab ich das gerade richtig in Erinnerung? Hab deinen Anfangspost gerade nicht mehr so ganz im Kopf...), oder?! Kümmere dich gut um die, die brauchen dich noch und lenken dich hoffentlich ein bißchen von deinem Kummer ab.

Ganz liebe Grüße!

Danke Fantasy. Es tut einerseits gut das zu lesen, andererseits tut es mir sehr leid dass Du kürzlich den selben ekeligen Schmerz durchleiden musstest.

Ich hoffe dass wenn ich etwas zeitlichen Abstand habe zu heute dass ich dann rationaler damit umgehen kann und mir keine Vorwürfe mehr mache.

Ich hab noch drei andere Kaninchen, habe die Tiere letztes Jahr von meiner sehr kranken Freundin bekommen und sie nach deren Tod behalten. Hatte früher auch immer Tiere und sie wusste dass es ihre Plüschpopos gut haben werden bei mir.

Schlimm ist grade nur dass ich immer dachte mit den Tieren noch endlos Zeit zu haben. Aber das war ein Irrtum. Ich bin dankbar für die schöne Zeit mit dem Tier. Es war das zahmste und coolste von denen.

Sie wird mir fehlen, aber im Herzen bei mir bleiben.

Hallo Shakespeare

Auch von mir mein herzliches Beileid

Ich denke aber, du hast im Sinne deines Kaninchen das Richtige getan.

Ich hab mal ein älteres chronisch krankes Kaninchen aus schlechter Haltung übernommen, mit dem ich auch so einiges mitgemacht habe. Das war ein richtiger kleiner tapferer Kämpfer mit riesigem Lebenswillen. Im Endeffekt hatte er noch 2 schöne Jahre bei mir, dann musste ich ihn auch schweren Herzen gehen lassen, weil ich in genau der gleichen Situation war wie du. Er hat mir ganz klar gezeigt, dass er nicht mehr will. Ich musste ihn vorher schon ein paar Mal vorübergehend päppeln (Zahnprobleme und ein paar Mal Magenaufgasungen), aber da hat er immer ganz gut mitgemacht und es war auch immer nur für kurz, bis er dann wieder selbst gefressen hat. Aber beim letzten Mal hat er dann auch nicht mehr geschluckt und alles rauslaufen lassen. Hab mich auch sehr schwer damit getan, den Kleinen gehen zu lassen...

Beobachter, auch Dir danke ich für Deine Worte.

Fantasy, auch dies ist eine sehr traurige Geschichte, und gleichzeitig schön weil das Tier es gut bei Dir hatte.

Was mich momentan ein wenig tröstet ist dass das Tier, welches uns heute verlassen hat, noch nie krank war. Es war jetzt zum ersten Mal im Leben richtig krank. So gesehen hat es ein schönes Leben gehabt. Immer Kaninchenkumpels bei sich gehabt, gutes Futter, viel Platz und keinen Stress.

Ich denke dass es ihm jetzt gut geht.

Du hast das Richtige getan, auch wenn Du jetzt traurig und am Zweifeln bist.
Es war das Beste so.
Alles Gute für Dich und behalte es so lebensfroh in Erinnerung wie es vor der Krankheit war
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Zitat von Shakespeare:
Ich hoffe dass ich irgendwann mit der Schuld leben kann.

... sie ist jetzt wieder bei ihrem ersten Frauchen und bei vielen Kaninchenkumpels.


Du hast Dir keine Schuld aufgeladen: Du hast etwas Gutes getan - für das Tierchen.

Danke für Eure tröstenden Worte. Momentan bin ich wie betäubt. Ich hab den kleinen Schatz heue Morgen beerdigt. Mir tat unglaublich gut dass meine Mutter dabei war und mich verstand (sie hat selber neulich erst ihren Hund verloren). Ich hab die ganze Zeit nur geheult.
Ich werde ein Bild von ihr aufhängen neben dem Bild von ihrem toten Frauchen. Die anderen Kaninchen können das von ihrem Gehege aus sehen. Es mag Menschen geben die sowas albern finden, aber ich geb da nichts drauf was andere denken.
Grad tu ich mich mit den anderen Kaninchen etwas schwer, hab die Bande heute schon gut versorgt aber sie so richtig zu herzen ist grad schwer.
Ein Verlust der mir sehr zusetzt, ich bin unendlich traurig.

Tut mir leid für Dich! Ist immer sehr schwer, wenn man ein Tierchen, an dem man hängt verliert.


Übrigens:

Wenn Tier oder auch Mensch kurz vor dem Tod keine Nahrung und immer weniger Flüssigkeit zu sich nehmen,

dann ist das gut und ein ganz natürlicher Vorgang, denn der Nahrungsentzug ist schmerzhemmend, es werden opiatähnliche

Stoffe gebildet, die den Sterbevorgang dem Sterbenden erleichtern. Es wäre also eher Quälerei, jemanden am Schluss

zwangszuernähren. Der Körper weiß automatisch, was er braucht. (Zumindest hab ich das so gehört).

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