Was soll das?
Warum schreibe ich diesen Beitrag? Weil Schreiben hilft! Momentan bin ich gefasst, ruhig und ausgeglichen.
Diesen Zustand will ich nutzen, um einige meiner Gedanken mit anderen zu teilen. Vielleicht entsteht
daraus eine Diskussion
Nur aus dem, was man gesehen oder erlitten hat, wird eine gute Literatur. - Edmond Huot de Goncourt und Jules de Goncourt
Einleitung
Leider musste ich meinen Beitrag vom 7. November 2012 überarbeiten, da einige Zitate daraus entfernt wurden, da deren Schöpfer noch keine 70 Jahre tot gewesen sind.
So durfte ich den guten Mahatma Gandhi leider nicht sprechen lassen (ich habe ihn ja unter seinem Zitat angegeben), aber das Recht ist manchmal kompliziert. Deswegen mache ich der hiesigen Zensurstelle keinen Vorwurf, schließlich gelten auch hier Regeln, und Unwissenheit schützt bekanntlich nicht vor Strafe, so dass ich einfach einen erneuten Anlauf wage und die Zitate noch sorgfältiger auswähle.
Das Ganze hat, wie es meistens im Leben so ist, auch sein Gutes und ich konnte noch ein paar Erfahrungen in meinen Text einfließen lassen, denn jede Nacht und jeder Tag lehrt uns ja so manches.
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren Weg zum Misserfolg: Es allen Recht machen zu wollen. - Platon
Ich finde gut, dass es dieses Forum gibt. Ich bin hier, wenn ich Zeit und Ruhe finde und versuche anderen zu helfen, wenn ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen dazu in der Lage bin. Momentan geht es mir glücklicherweise besser als vor einem halben Jahr. Ich hoffe, dass ich mithilfe meiner Psychotherapeutin weitere Fortschritte machen werde (es gibt noch viel zu tun!). Ich bin 29, gleichgeschlechtlich, teilweise geoutet, und führe eine Fernbeziehung. Ich habe einen Bürojob, der mir mal mehr, mal weniger Spaß macht. Ich bin nicht fürs Büro geboren und würde gerne etwas ganz Neues beginnen, mir fehlen aber Mut und Entschlossenheit.
- 2005 - schwere Depression
- seither immer wieder depressive Episoden
- Zwangshandlungen/-gedanken und unrealistische Ängste
- Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen (Angst vor Ablehnung, Konfliktvermeidung)
- Extreme Stimmungsschwankungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Onlinesucht (phasenweise)
Nun zum Eigentlichen
Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst. - Lew Nikolaijewitsch Tolstoi
Ist es nicht so? Bei sich selbst anfangen, ist ein schwieriges Stück Arbeit.
Ich fühle mich auf der Welt unwohl, da ich den gesellschaftlichen Herausforderungen machtlos gegenüberstehe. Ich würde gerne viel mehr tun und verändern, doch ich habe kein Konzept. Die Situation wird verschärft, da es mir schwer fällt, Vertrauen zu gewinnen und ich vielem skeptisch oder unentschlossen gegenüberstehe (Schwierigkeiten bei der Meinungsbildung). Ich will weder Vereinsmeier noch Politiker sein. Ich glaube nicht, dass ich unter ihnen Anschluss fände. Mir scheint so, als würde alles mit Gewinn an Macht in eine traurige Sackgasse münden. Gleichzeitig können Bemühungen, es jedem Recht machen zu wollen, große Probleme hervorufen: Wir werden krank. Wir werden krank, wenn wir die Grenze überschreiten, die uns sagt: „Jetzt reicht es. Ich muss etwas tun, ich muss mich ändern.“
Für den unwissenden Menschen gibt es nichts Besseres als Schweigen. Wenn er das aber wüsste, so wäre er kein Unwissender. - Saadi
Ich grüble oft darüber nach, wie ich mich im dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte verhalten hätte. Ich hatte schon mal die abwegige Angst, für einen *beep* gehalten zu werden. Ich bin alles andere als ein solcher. Doch oft werden Dinge gesagt, die an Grenzen stoßen. Wenn ich mich dagegen nicht wehren kann, fühle ich mich schlecht. Ich kann mich nicht wehren, weil ich Angst habe.
Mir kommt es so vor, als sei alles ein großes Theater. Ich bin beileibe kein Verschwörungstheoretiker, doch ich habe Angst, dass wir eines Tages überrollt werden und uns in vielleicht fünfzig Jahren fragen (wenn wir ehrlich und gewissenhaft sind), warum wir nichts getan haben. Weil wir kein Konzept hatten? Weil wir keinen Einfluss hatten? Weil wir meinten, es würde alles gut gehen oder die anderen richten es? Weil wir egoistisch waren? Weil wir nicht wussten?
Wer weiß...?
Ich frage die Sterne, und sie verstummen, ich frage den Tag und die Nacht, aber sie antworten nicht. Aus mir selbst, wenn ich mich frage, tönen mystische Sprüche, Träume ohne Deutung. - Johann Christian Friedrich Hölderlin
Fragen ohne Antwort
wir = ich? du? irgendwer? niemand!?
- Warum wollen wir immer mehr?
- Warum betreiben wir keine Für- und Vorsorge?
- Warum besinnen wir uns nicht und genießen?
- Warum eifern wir jeder Mode hinterher?
- Warum vergleichen wir uns mit anderen?
- Warum lassen wir uns von der Werbung blenden?
- Warum wird so viel gelogen, so viel verschwiegen und so wenig hinterfragt?
- Warum wünschen wir uns „Frohe Weihnachten“ und reden den Rest des Jahres nicht miteinander?
- Warum stellen wir uns selbst dar?
- Warum nennen wir Dinge nicht beim Namen?
- Warum reden wir, ohne zu denken?
- Und denken, ohne zu reden?
- Warum verdrängen wir den Tod?
Anmerkung: Einige (mögliche) Antworten wurden im ursprünglichen Beitrag bereits von euch gegeben.
Die großen Herausforderungen
Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat. Aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt. - Mark Twain
Wir Europäer leben seit über 60 Jahren friedlich Miteinander. Das ist ein großes Glück, doch keine Berechtigung zu glauben, dass weitere 60 Jahre in Frieden folgen. Unser eigener Wohlstand, erlaubt uns nicht, die Augen vor dem Leid anderer zu verschließen. Unser Empfinden ist kein Freifahrtschein für blinden Aktionismus. Manchmal entsteht der Eindruck, es geht nicht mehr oder die Welt/der Mensch ist böse, alles unaufhaltbar. Ich weiß es nicht? Vielleicht bin ich zu pessimistisch...
Nachdenklich werde ich bei...
„Alle idealen Staatsformen sind Utopien. Ein Staat kann nicht rein theoretisch konstruiert werden, sondern er muss ebenso wachsen, reifen, wie der einzelne Mensch.“ - Aus dem III. Flugblatt der Weißen Rose (Hans Scholl und Alexander Schmorell; Autorenschaft nicht zweifelsfrei klärbar vgl. Wikiquote Version vom 13. März 2012, 16:35 Uhr).
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So viele Jahre auch vergehen mögen, die Natur des Menschen ändert sich nicht. - Thukydides
Und schließen möchte ich mit...
...wie einst am 7. November
Es ist auf Erden keine Nacht, die nicht noch ihren Schimmer hätte. - Gottfried Keller
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pscco1083
19.12.2012 21:11 • • 22.12.2012 #1