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Hallo,
 
vielen Dank schon einmal im Voraus für das Lesen meiner Zeilen. Ich erhoffe mir hiervon das Aufzeigen neuer Perspektiven... und gleich im Voraus: Wäre ich noch selbst in der Lage, mich an meine mir immer wieder selbst auferlegte Kontaktsperre zu halten, würde ich mich nicht hierher wenden. Mir fehlt es an der Durchhaltekraft, diese konsequent umzusetzen, was wohl wiederum meiner Hörigkeit geschuldet ist. Kontakt mit Ihm versetzt mich in einen rauschartigen Zustand. Fehlt er, fühle ich mich auf Entzug gesetzt. Innere Unruhe, manchmal Schlafstörungen, Aufgeriebenheit und zum Teil zitternde Hände, wenn bereits in Aussicht stand, dass es an jenem Tag keinen weiteren Kontakt geben wird, gehören mittlerweile zu den Reaktionen auf seine Handlungen.
 
Aber zurück zum Anfang: Vor ungefähr einem Dreivierteljahr lernte ich Ihn in einem Forum für Dominanz und Devotion kennen. Er war mehrere Jahrzehnte älter, was mich sofort ansprach, da ich schon seit meiner Jugend bemerkte, dass ich mit gleichaltrigen Freunden nicht viel anfangen konnte. Dafür ursächlich ist wohl mein Vaterkomplex... der sich mir in der Kindheit so gut wie gar nicht widmete. Zuvor kam ich aus einer neunjährigen Verbindung mit einem ebenfalls Jahrzehnte älteren Mann. Schon mit diesem geriet ich ab und an aneinander, weil er genau merkte, dass ich eben nicht nur den Freund und Liebhaber, sondern in ihm immer wieder eine Vaterfigur gesehen habe. Das Thema war sehr häufig ein Streitpunkt bei uns, weil ich an die (unterbewusste) Vaterprojizierung ziemlich engschnürende Ansprüche knüpfte. Meine ohnehin schon stark ausgeprägte Anlehnungsbedürftigkeit mündete in meiner Aufforderung, dass er niemals gehen solle (ähnlich eines „normalen“ Vaters, von dem sich das Kind irgendwann abnabelt, der aber immer zum Kind steht, wenn es Hilfe benötigt o.ä.). Jener Ex hat die Bindung beendet; daraufhin fiel ich in einen tiefen Abgrund, die intensiven Trauergefühle ließen selbst nach Monaten nicht nach – bis Er in mein Leben trat. Obwohl wir uns in diesem speziellen Forum kennenlernten, drehten sich die Gesprächsthemen längst nicht nur darum. Meine Besessenheit und meine Vaterfiguransprüche, glaube ich, übertrug sich von dem Ex auf ihn. Es waren vor allem die Gespräche, die mich mit Ihm begeistert und euphorisiert haben. Ich habe selbst gemerkt, dass ich immer wieder seine Nähe (im Rahmen von Mail- oder Telefonkontakt) suchte. Eine Beziehung stand nie zur Debatte. Mit Neugier, was er meiner devoten Veranlagung entlockt, tauchte ich weiter ein in seine Gedanken und ließ mich darüber hinaus emotional direkt auf ihn fixieren mit Schmeicheleien, dass er meine Zuneigung nicht ausnutze, wir Seelenverwandte seien. Allerdings wog ich mich in Sicherheit, mich nicht in ihn zu verlieben, weil er augenscheinlich von ein paar hin- und hergesandten Bildern so ganz und gar nicht meinem Typ Mann entsprach. In den werde ich mich niemals verlieben; der kann dir gefühlstechnisch wenig anhaben, dachte ich noch so bei mir. Nun, die Gespräche häuften sich. In dieser Zeit lernte ich einen liebenswürdigen, charmanten, aber auch sehr schnell jähzornig werdenden Mann kennen. Ein Beispiel für letzteren: Wir haben verabredet, dass ich um eine bestimmte Uhrzeit anrufe... ich war früher mit meiner Arbeit fertig, rief ihn etwa fünf Minuten vor der Zeit an. Ergebnis war eine verbale Abreibung. Entschuldigt hat er sich im Nachhinein nie, gleichwohl er beim einem Telefonat eingestand, vielleicht etwas überreagiert zu haben.

Nicht nur diese, sondern auch andere Situationen, in die ich mit ihm immer wieder geraten bin, haben mich zu Recherchen über Soziopathen getrieben. Erschreckend viele der dort aufgezählten Eigenschaften treffen auf ihn zu. Für mich zumindest trägt er Züge derselben. Das, was und vor allem WIE er es sagt, sind in ihrer beabsichtigten Wirkungsweise sehr wohl genauestens durchdacht. Sehr wohl habe ich es bemerkt, als er am Anfang noch sein Talent zum Umgarnen eingesetzt hat. Da das aber seit etwa einem Jahr der allererste Mann wieder war, der mich fasziniert hat, habe ich mitgespielt und rutschte so immer weiter in den Sog. Ich genoss diese Aufmerksamkeit und die teils väterlichen Attitüden.

Entfernungstechnisch trennen uns knapp 400 km. Bis dato haben wir uns nicht gesehen, lediglich via C2C. Eine offizielle Beziehung war es zu keinem Zeitpunkt, obwohl ich davon überzeugt bin, dass er alles daran gesetzt, mich in sich verliebt zu machen - nur, um seine seelensadistischen Spielchen mit mir abzuziehen. Beispielsweise bin ich ein sehr gefühlsbetonter Mensch. So ich jemanden mag, äußere ich das natürlich auch. Er entgegnet in nahezu 95 Prozent der Fälle nichts Gleichwertiges, vielmehr aber etwas Themenfremdes darauf. Nachfragen schmettert er mit einem charmanten Lächeln und der Bemerkung, das müsse er sich noch überlegen, ab. Er sagt es genau dann, wenn wir uns grundsätzlich nicht mehr im D/s-Spiel befinden und auf die vermeintliche Freundschaftsebene gewechselt sind. Seine Begründung dafür lautet, dass er eben nicht so offen über seine Gefühle sprechen könne. Ich frage mich dann immer, ob er überhaupt positive Gefühle für jemand anderen außer sich selbst entwickeln kann. Vor einigen Wochen hat er mir eiskalt an den Kopf geworfen, dass ich mich mit ihm nur auf der D/s-Ebene bewege, weil ich in ihn verliebt sei. Erschrocken hat mich daran tatsächlich am meisten die Eiseskälte, mit der er das geäußert hat - so, als spräche er gerade über den Kauf eines Tischdeckchensets.

Zusätzlich besteht ein „Informationsungleichgewicht“ zwischen uns: Er kennt meine Daten, auch das Unternehmen, für das ich arbeite. Ich kenne seinen Vornamen und noch einige irrelevante Daten. Seine Begründung: Er gebe nicht gern seine Daten preis. Er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er ein Schürzenjäger ist und meinetwegen seinen Drang, seine Wünsche und Neigungen real mit Frauen auszuleben, nicht unterdrücken würde. Das, was sich zwischen uns abspiele, sei eben geistiger Natur. „Kopf-/Seelen-F...“ nannte er das. Auch das Wildern in seinen heimischen Gefilden hat mich – zunächst – nicht gestört. Erst seit mehreren Monaten bin ich eifersüchtig. Ist er abends nicht zu erreichen, spielt sich das ganze Gedankenkarussell „Er-eine Frau-oder doch mehrere“ ab. Diese Empfindung gipfelte in seiner Aussage vor ein paar Tagen, dass er die Bettgenossin, die nach seiner Meinung lediglich als „Objekt“ diene, sich „in ihr auszutoben“, und zu der er immer führe, „lieb habe“. Im vorangegangenen doch ernsthaften Gespräch fragte ich ihn schon reflexartig, ob er mich möge. Dieser Fragebeantwortung hat er sich erneut entzogen, deshalb stellte ich diese Folgefrage. Seine Antwort zerriss mir das Herz.

Er stellt mich in eine Ecke, unterbindet tagelang den Kontakt; ich will von ihm weggehen, aber schon bei seiner nächsten Nachricht würde ich bestimmt wieder parat stehen - und zwar mit freudigem, erwartungsfrohem Blick. Wie kann ich diesem Teufelskreis entkommen?

23.05.2015 14:37 • 28.04.2018 #1


21 Antworten ↓


Du hast doch sicherlich kein soziales Leben, keine Freunde, oder?

Das ist die Antwort auf all deine Fragen.

A


Gefangen in absoluter Hörigkeit zu einem Soziopathen?

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Ich kann Kern12 nur beipflichten.

Meiner Erfahrung nach wachsen die Emotionen zu einer einzelnen Person, wenn das soziale Umfeld eher klein und rar ist. Das kann natürlich zu einer Art Abhängigkeit führen.

Liebe Ratsuchende,

Du hast Deinen „Mann“ in einem Forum für Dominanz und Devotion kennengelernt, und er reagiert entsprechend dominant. (Ich sage das jetzt nur so aus dem Bauch heraus; ich kenne mich nicht in dieser Szene aus!) Ich würde nicht sagen, daß er ein Soziopath ist, er reagiert allerdings dominant, und irgendwie scheint das dann doch nicht dem zu entsprechen, was Du Dir von einem (älteren) Mann wünschst. (Väter sind ja auch nicht zwangsläufig sehr streng!)

Der Entzug, das Rauschhafte: das hört sich sehr nach Verliebheit an. Nur: Es wird wohl nicht in Einklang zu bringen sein mit Deinen Bedürfnissen. Du bist anscheinend nicht devot genug, um sein dominantes Verhalten zu „schlucken“.

Zitat:
Eine offizielle Beziehung war es zu keinem Zeitpunkt, obwohl ich davon überzeugt bin, dass er alles daran gesetzt, mich in sich verliebt zu machen - nur, um seine seelensadistischen Spielchen mit mir abzuziehen. Beispielsweise bin ich ein sehr gefühlsbetonter Mensch. So ich jemanden mag, äußere ich das natürlich auch. Er entgegnet in nahezu 95 Prozent der Fälle nichts Gleichwertiges, vielmehr aber etwas Themenfremdes darauf. Nachfragen schmettert er mit einem charmanten Lächeln und der Bemerkung, das müsse er sich noch überlegen, ab. Er sagt es genau dann, wenn wir uns grundsätzlich nicht mehr im D/s-Spiel befinden und auf die vermeintliche Freundschaftsebene gewechselt sind. Seine Begründung dafür lautet, dass er eben nicht so offen über seine Gefühle sprechen könne. Ich frage mich dann immer, ob er überhaupt positive Gefühle für jemand anderen außer sich selbst entwickeln kann.

Du bist verletzt, weil Du mehr von ihm willst, als er von Dir. Es mag sein, daß er (generell) nicht so offen über seine Gefühle sprechen kann. Vielleicht ist der Kontakt zu Dir für ihn einfach nicht so lohnend und er eiert rum, weil er das Gefühl hat, aus einem tieferen Kontakt zu Dir könnten für ihn mehr Nach- als Vorteile entstehen.

Zitat:
Er gebe nicht gern seine Daten preis. Er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er ein Schürzenjäger ist und meinetwegen seinen Drang, seine Wünsche und Neigungen real mit Frauen auszuleben, nicht unterdrücken würde. Das, was sich zwischen uns abspiele, sei eben geistiger Natur. „Kopf-/Seelen-F...“ nannte er das. Auch das Wildern in seinen heimischen Gefilden hat mich – zunächst – nicht gestört. Erst seit mehreren Monaten bin ich eifersüchtig. Ist er abends nicht zu erreichen, spielt sich das ganze Gedankenkarussell „Er-eine Frau-oder doch mehrere“ ab. Diese Empfindung gipfelte in seiner Aussage vor ein paar Tagen, dass er die Bettgenossin, die nach seiner Meinung lediglich als „Objekt“ diene, sich „in ihr auszutoben“, und zu der er immer führe, „lieb habe“. Im vorangegangenen doch ernsthaften Gespräch fragte ich ihn schon reflexartig, ob er mich möge. Dieser Fragebeantwortung hat er sich erneut entzogen, deshalb stellte ich diese Folgefrage. Seine Antwort zerriss mir das Herz.


Seine „Bettgenossin“ bietet ihm anscheinend das, was er will und braucht. Schau, es ist okay, daß Du eifersüchtig bist; es tut Dir weh, daß er seine Frauen-Beziehungen aufrecht erhalten will; das ist normal, wenn man in jemanden verliebt ist, der einem einen „Korb“ verpaßt, und ganz augenscheinlich willst Du keine Damen-Konkurrenz. Aber Du solltest akzeptieren, daß er ganz offensichtlich keinen Bock hat, seine Lebensweise wegen Dir, die er noch nicht mal live kennt, zu ändern. Wenn er und seine Frauen zufrieden sind, dann bleibt Dir nur die Wahl: leiden – oder mit dem zufrieden sein, was er Dir bietet: also eventuell einfach eine „normale“ Freundschaft bzw. gute Bekanntschaft (auf Augenhöhe).

Zitat:
Er stellt mich in eine Ecke, unterbindet tagelang den Kontakt; ich will von ihm weggehen, aber schon bei seiner nächsten Nachricht würde ich bestimmt wieder parat stehen - und zwar mit freudigem, erwartungsfrohem Blick. Wie kann ich diesem Teufelskreis entkommen?


Klar, Du hoffst ja, daß er seine Meinung/sich ändert, zu Dir kommt. In Deiner Verliebtheit stellst Du hohe Ansprüche an ihn - die er aber nicht erfüllen will. Du hast eben nicht den Stellenwert einer festen Freundin/Gefährtin bei ihm. Ich an Deiner Stelle würde jetzt erst mal eine Pause einlegen, aber nicht einfach von jetzt auf gleich den Kontakt abbrechen, sondern ihm mitteilen, daß Du Dich erst mal Dir und Deinen Interessen widmen möchtest, Dir aber Euer Kontakt nicht gleichgültig ist. (Keine Jammerei dabei oder Schuldzuweisungen an ihn!)

Es ist schmerzlich für Dich, daß sich Deine Hoffnungen und Erwartungen (bislang) nicht erfüllt haben. Steh zu Deinen Bedürfnissen; die scheinen eher nicht darin liegen, „dominiert“ zu werden: denn Du hast ja ganz klar Wünsche, „die einzige“ für einen Mann zu sein. Wärest Du wirklich sehr devot, müßtest Du Dich damit abfinden, daß er den Takt vorgibt (egal, wie viele Frauen er hat)!

Du schriebst:
Zitat:
Mit Neugier, was er meiner devoten Veranlagung entlockt,


Zitat:
Entschuldigt hat er sich im Nachhinein nie, gleichwohl er beim einem Telefonat eingestand, vielleicht etwas überreagiert zu haben.


Also, wie gesagt, Du hörst Dich für mich nicht „devot“ genug an, um sein Nicht-Entschuldigen „schlucken“ zu wollen. Ich kenne im Übrigen auch genug Männer, die sich nicht nie entschuldigen! - es scheint mir mitunter einfach nur 'ne schlechte Gewohnheit bei manchen Männern/Menschen zu sein; sie entschuldigen sich mitunter eher durch Taten. Im Übrigen hat Dein Mann ja auf sein überzogenes Verhalten mit Deinem verfrühten Anruf etwas eingelenkt. Wenn Dir so ein jähzorniges Verhalten nicht paßt, teile ihm das höflich aber fest mit.

Zitat:
Eine offizielle Beziehung war es zu keinem Zeitpunkt, obwohl ich davon überzeugt bin, dass er alles daran gesetzt, mich in sich verliebt zu machen - nur, um seine seelensadistischen Spielchen mit mir abzuziehen.


Also, wenn man verliebt ist/jemanden liebt, reagiert man sehr oft sehr viel empfindlicher auf das, was das (geliebte aber unzugängliche) Gegenüber von sich gibt. Wenn er charmant ist, dann hast Du halt womöglich „nur“ empfänglicher reagiert, wo eine andere Frau „cooler“ und unempfindlicher geblieben wäre. Er braucht nicht „sadistisch“ zu sein; aber bestimmte Bedürfnisse wollte/will er wohl auch gerne in diesem Forum für Dominanz und Devotion befrieden. So wie Du auch. Nur, daß Du eben weitaus unzufriedener mit dem Ergebnis bist als (eventuell) er.

Zitat:
Er stellt mich in eine Ecke, unterbindet tagelang den Kontakt;

Zitat:
Er gebe nicht gern seine Daten preis.

Er merkt, Du willst mehr, und das will er nicht! Oder: Es ist seine normale - eben dominante - Reaktion. Bedenke, wo Du ihn kennengelernt hast.

Zitat:
Er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er ein Schürzenjäger ist und meinetwegen seinen Drang, seine Wünsche und Neigungen real mit Frauen auszuleben, nicht unterdrücken würde.


Ich würde das als dicken Pluspunkt für ihn werten: Er ist Dir gegenüber ehrlich! Wieso soll er denn für Dich, die er noch nie live gesehen hat, sein Leben umkrempeln? Du hast ihn als Schürzenjäger kennen und schätzen gelernt. Es ist für Dich schade, daß Deine romantischen Ansprüche an ihn nicht erfüllt wurden; aber für Deine Gefühle für ihn kannst Du ihm keine Schuld geben, oder?! Deine Verliebtheit ist auf keine Gegen-Verliebtheit gestoßen, und er hat - allem Anschein nach - schon ein erfülltes ero. Leben.

Dir mal als Empfehlung das von mir vor einiger Zeit gelesene
Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst: Nähe und Distanz in Liebesbeziehungen“ von Dean C. Delis und Cassandra Phillips. Laß Dich nicht von dem leicht doofen (deutschen) Titel irritieren; das Buch ist sensationell; es ist mitfühlend geschrieben und kommt ohne Schuldzuweisungen oder Pathologisieren (beide „Parteien“ betreffend) aus.
http://www.amazon.de/lieb-dich-nicht-li ... 3548366554
Es ist schade, daß Deine Gefühle nicht auf Entsprechendes treffen, gerade, wenn er der erste Mann für Dich seit langem ist, bei dem es bei Dir „funkte“. Frag Dich mal, ob Du auch mit einem bekanntschaftlichen/freundschaftlichen Kontakt mit ihm zufrieden sein könntest. Und finde für Dich raus, was für Dich hinsichtlich Partnerschaft/Freundschaft/Bekanntschaft okay ist und was nicht. Wen Du seine dominante Art (nicht) mehr magst, solltet Ihr entweder eine für beide “bekömmliche“ Art, miteinander umzugehen (und da würdet Ihr dann neue Grenzen festlegen müssen), finden – oder aber Du wirst für Dich feststellen, daß Du das nicht möchtest und den Kontakt beenden.
Du wirst womöglich noch viele Körbe in Deinem Leben erhalten, egal, ob der Entsprechende eine dominante Ader hat oder nicht.

Ich kann das mit Deinem Vaterkomplex nicht beurteilen; aber viele Männer – selbst wenn sie Jahrzehnte älter sein mögen als die Frau – haben meiner Meinung nach nicht unbedingt den Wunsch, „Vateransprüche“ zu erfüllen.

Übrigens: Ich selbst habe mich auch schon des Öfteren in wesentlich ältere Männer (aber auch oft genug etwa Gleichaltrige) verliebt – und ich bin mir sicher, keinen Vaterkomplex zu haben!

Ich meine, Du brauchst nicht den Kontakt zu ihm zwingend abbrechen – aber Du solltest mehr eigene Interessen entwickeln, Deine Stärken fördern und Dich emotional unabhängiger machen von ihm! (Das wirkt, so oder so, auf einen Mann eh attraktiver als eine Frau, die sich „anbietet“ und ganz deutlich zeigt, wie sehr sie, in gewisser Weise, abhängig ist von den Reaktionen des Mannes.) Mag sein, daß er dann auch wieder mehr – aber womöglich nicht auf Beziehungsebene! – auf Dich zukommt.

Alles Gute wünscht Dir

Meise

EDITIERT

P. S.:

Zitat:
oder aber Du wirst für Dich feststellen, daß Du das nicht möchtest und den Kontakt beenden.

Damit meinte ich: daß Du feststellst, daß die Art und Weise, wie ihr (noch) miteinander umgeht, nichts mehr für Dich ist.

Zitat:
aber bestimmte Bedürfnisse wollte/will er wohl auch gerne in diesem Forum für Dominanz und Devotion befrieden.

befriedigen wollte ich natürlich schreiben.

Herzlichen Dank erst einmal an alle, die sich durch den langen Beitrag gekämpft haben.

@ Kern12 und Schneematsch: Zugegeben, ich gehöre nicht zu denjenigen, die 631 Freunde bei Fb hat, aber ich lebe in einem sozialen Umfeld mit Freunden, mit denen ich sogar einen Teil meiner Freizeit verbringe. Man weiß dort von dem Mann, dessen Altersunterschied und von den Auseinandersetzungen, die es hin und wieder gab. Niemand kennt allerdings die vollständige Geschichte. Mein Schamgrenze, das hier zu posten, lag dabei dann doch eher niedriger als es jemandem aus meinem Freundeskreis zu erzählen.

Das ist ganz normal, dass deine Schamgrenze hier niedriger ist. Ich denke, das geht hier sehr vielen so.

Du hat dich ziemlich in die Sache hineingesteigert. Ich würde sagen, dir täte es gut, wenn du Abstand von ihm gewinnst. Mit der Zeit würde dir das immer leichter fallen.

Hast du schon mal eine normale Beziehung geführt?

Statt
Zitat:
Wen Du seine dominante Art (nicht) mehr magst, solltet Ihr entweder eine für beide “bekömmliche“ Art, miteinander umzugehen (und da würdet Ihr dann neue Grenzen festlegen müssen), finden
muß es natürlich heißen:
Wenn Du seine dominante Art nicht (mehr) magst [...]. (Immer diese Verschreiberles ...)

@ Schneematsch: Ja, ich habe (bisher immer) mehrjährige Beziehungen geführt. Die könnten dem Ideal normal gerecht werden... Ja, ich hab mich zu sehr hineingesteigert und dadurch auch Freunde vernachlässigt. Die neue Bekanntschaft war derart verblendend, dass ich lieber zu Hause auf seine Meldung gewartet hab, anstatt auszugehen. So blendend, dass ich den Kontakt bisher stets nach spätestens fünf Tagen wieder aufnahm.

@ Meise: Mach dir keine Sorgen. Trotz kleiner Vertipper hab ich den Sinn schon erfasst. Du hast Recht mit dem, was du schreibst. Du benennst ja nur die Fakten, für die ich zu blind gewesen bin. So hat er nämlich auch alle meine Nachfragen nach einem gemeinsamen Weggehen ignoriert. Sein Credo für angeblich jegliche Frauenbekanntschaften: Wenn er von ihnen (auch auf freundschaftlicher) Ebene nichts abfordern könne, dann seien sie uninteressant für ihn.

Meinst du, du könntest in einer normalen Beziehung glücklich sein?

Ratsuchende, ich habe das jetzt auch mal durchgelesen.

du hast dich auf ein sehr gefährliches Pflaster begeben. Im Prinzip ein Spiel mit dem Feuer gewagt. Jetzt brennst du.

Dem Typen gefällt das, weil er es spielen kann. Du nicht.

Meine Frage an dich, was hat dich überhaupt dazu verleitet, auf so eine Seite zu gehen und dich mitspielen zu lassen. Was hast du erwartet?

Ich kenne mich in dieser Szene nicht aus. Dadurch kann ich es natürlich nur aus meiner hier etwas unwissenden Sicht sehen.

Aber etwas in dir, will doch auch dominiert werden. Und gehört dann das Leiden nicht auch dazu?

@ Schneematsch: Könnte ich mir natürlich vorstellen, wenn es einen entsprechenden Mann gibt.

@ Icefalki: Neugier hat mich auf diese Plattform getrieben und leichte Erfahrungen mit dem Ex. Eine gewisses Leiden ist bei diesen Bindungen natürlich vorhanden, aber ich hätte wohl frühzeitig nachfragen sollen, was er unter Kopf-F... versteht. Als wir mal wieder über sein Erziehungsprinzip des absoluten Gehorsams verhandelten, legte er einfach auf (da war ich schon süchtig), er sagte zuvor aber noch, dass er einfach (weg-)gehe... da hindere ihn auch sein Mögen für eine Person nicht. Ich versank in einem Heulkrampf für mehrere Stunden, schließlich war das ja das letzte, was ich wollte. Als ich ihn später unter Tränen nochmal anrief, meinte er (scheinheilig edelmütig), dass er gehen müsse, weil er gefährlich sei, zu aggressiv und unbeherrscht und das nicht gut für mich sei...

Du hast 2 Möglichkeiten:

1 - Triff ihn doch mal wirklich. Er lebt von der Aura des Unbekannten.
Da hilft nur Entmystifizierung durch Realitätskontakt.

Quatsch ihn an, Treffen oder nicht. Gut möglich, dass real vom Zauber nichts mehr übrig bleibt.
[wobei das natürlich albern ist, weil du ja von vorn herein nichts reales von ihm wolltest. Davon abgesehen, wohin sollte das denn führen? Das war von Anfang an eine Schnapsidee. ]

2 - Hilft nur dasselbe wie beim ersten Liebeskummer.
Zitat:
Wie kann ich diesem Teufelskreis entkommen?

Selbst nicht, sondern indem du auch noch andere Dinge und Menschen im Kopf hast außer deinen MrX.

Je mehr dich andere Menschen und Dinge interessieren, desto kleiner wird dein Unterdrücker.

@ Kern12: Mr. X überstrahlte in Vergangenheit alles. Auf ein Treffen habe ich ihn mehrfach angesprochen - er mogelt sich um die Antwort herum, geht nicht drauf ein. Hakte ich nach, wurde ein anderes Thema angeschnitten oder er provozierte einen Streit.

Ja, bei den Freunden hast du Recht... ich hab mich zu sehr vereinnahmen lassen von ihm.

Zitat:
Auf ein Treffen habe ich ihn mehrfach angesprochen - er mogelt sich um die Antwort herum, geht nicht drauf ein.

Und weißt du warum? Weil er weiß, dass er dich danach verlieren würde.
In deinem Kopf ist er ein 4m großer Gigant mit allen möglichen Idealisierungen.
Daher hat er dir auch nichts von seinem Leben erzählst!
Er nötigt dich damit ihn zu idealisieren, was du auch tust.

Real wäre die Enttäuschung umso größer.
Wenn du das aber weißt, dann weißt du auch schon, dass es ein Blender ist.
Das allein müsste doch ein extremer abturn sein, nicht?

Zitat:
Hakte ich nach, wurde ein anderes Thema angeschnitten oder er provozierte einen Streit.

Klar, er versuchte objektive Schwächen als subjektive Launen darzustellen.
Typisches Affentheater von Blendern.

Zitat:
Ja, bei den Freunden hast du Recht... ich hab mich zu sehr vereinnahmen lassen von ihm.

Ach, weißt du:

Du musst halt sehen, dass deine Persönlichkeit keine Schwäche per se ist, sondern du eben einen gewissen Typ Mensch brauchst und ev. weniger kompatibel bist als 0815.

Wenn du einen bestimmten Typ Mann suchst, ist das vollkommen legitim, aber gerade wenn du jemandem deine Persönlichkeitsstruktur offenbarst und diese dann gegen dich ausgenutzt wird

MUSS

Schicht sein, sofort! Das hat nichts mit Dominanz oder Vater oder sonst irgenetwas positiv besetzten zu tun, sondern ist Parasitismus.

Warum sollte es einen entsprechenden Mann nicht geben?

Vielleicht bist du insgesamt auf einen falschen Weg geraten? Ich denke, vieles läuft bei dir gerade nicht gut. Vieles, was du bisher von dem Mann geschrieben hast ist sehr negativ. Er unterhält Beziehungen zu mehreren Frauen, er behandelt dich respektlos. Es kann ja sein, dass du das magst, aber ist das etwas, was Zukunft hat? Hm. Ich weiß nicht.
Ich stimme Kern12 da wieder voll zu. Das, was du von ihm hältst, ist nicht das, was er wirklich ist. Du bist eher dem Schein verfallen. Wobei das in deiner Situation aber keinen Unterschied macht. Es ist ja alles was du hast.

Sponsor-Mitgliedschaft

Übrigens, dass du Dominanz nur in der Kombination Loyalität/Verlässlichkeit willst, hat für mich weniger mit einem Vaterkomplex zu tun, sondern das ist schon dein charakterlicher Selbstschutz.

A - Dominanz schön und gut, wenn dein Partner deine Bestes für dich will!
Dann ist es sinnvoll und gut.

B - Dominanz bei einem Partner, bei dem du das nicht 100%ig sagen kannst, macht keinen Sinn und geht in Richtung Selbstzerstörung.

Dein MrX fällt scheinbar in Kategorie B.

Grüßt euch...

ich befinde mich nun im fünften Tag der Kontaktsperre zu ihm. Er hat sich nicht gemeldet und ich auch nicht - bisher. Doch so langsam merke ich, wie ich schwach werde; wie mich die Sehnsucht versucht, immer mehr in Besitz zu nehmen. Immer noch schaue ich mehrmals täglich, ob er in bestimmten Foren online ist - ist er, aber ich schreibe ihn nicht an. Immerhin: Der Abend gehört gleich einer Freundin und mir. Die wird mich sicher, zumindest etwas, in meinem Drang, ihn zu kontaktieren, bremsen.

Mit euren Antworten habt ihr natürlich Recht. Er lebt von seiner Geheimnistuerei und dem Scheinbild, was ich mir aufgebaut habe.

Ich habe zwar vor ihm und vor mir selbst oft behauptet, dass ich nicht verliebt sei, aber ich scheine mich da wohl selbst belogen zu haben. Schon komisch, wenn man bedenkt, dass ich mir anfangs gewünscht habe, dass er sich mehr mit anderen Frauen beschäftigt, weil mir die Intensität, mit der er mich in den Fokus nahm, ungewöhnlich erschien. Und auch, als er anfangs von den besuchten Frauen erzählte, kam in mir kein Eifersuchtsgefühl auf.

Brav sein, nicht dem Drang nachgeben. Deine Freundin wird dich da unterstützen.


Denk an das Spiel mit dem Feuer. Du bist verliebt in ein Spiel, du genießt die Aufregung, das fühlen, die Gefahr. Das ist es, was dich anzieht.

Ist es das wert? Ist eh nicht real. Überlege dir eher, warum dich das so antörnt?

Ich frage dich noch einmal, willst du leiden?

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