Zitat von rinasara:@Ankergirl Danke Dir. es tut mir leid das zu lesen. Es macht einfach unfassbar traurig. Genau das macht mir Angst... das Mitansehen. Ich verlor 2009 meinen Vater durch einen Unfall. Er verließ das Haus und ich sah ihn nicht mehr lebend wieder. Er war bereits am Unfallort verstorben. Ich habe mir viele Jahre gesagt ...
Wir haben beide im selben Jahr unsere Väter verloren. Auch ich habe lange dran genagt, da er zu jung war (62).
Kurz zuvor verstarben sehr viele Familienmitglieder und die letzte vor 4 Jahren mit 54. Das wird immer schlimmer, wenn man die liebsten Menschen um sich herum für immer verliert. Irgendwie entwickelt sich mehr und mehr eine Verlustangst.
Trigger
Aktuell weiß ich von einer sehr jungen Frau, das sie plötzlich die Diagnose deiner Mutter bekam. Sie selber pflegte noch ihren Vater, da er Witwer ist. Nun ist sie selbst so schwer krank und steht natürlch völlig unter Schock. Das seltsame ist, das wir einige Wochen zuvor noch über ihr Befinden sprachen sie war Arzthelferin und sie meinte, das es ihr prächtig ginge, da sie K2 usw. nehme. Ich war etwas skeptisch, da sie mir noch empfahl das auch zu nehmen und noch einiges andere. Ich nehme bis heute nichts davon, aber das sie dann weg war und ihre Chefin dann bestätigte, das sie so schwer krank sei, war ich schon sprachlos und konnte es gar nicht glauben.
Ein früherer Bekannter sah noch aus wie das blühende Leben als ich ihn das letzte mal traf. Ich fragte so nebenbei beim Einkauf, wo ich ihn traf, ob es ihm gut geht, da wir uns lange nicht mehr gesehen haben. Seine Antwort: ja, jetzt geht es ihm wieder besser, denn er wäre recht krank gewesen. Er hatte tatsächlich die Krankheit etwas hinauszögern können, aber sie holte ihn innerhalb 5 Monaten wieder ein und es ging dann alles sehr schnell.
Wir rätselten, woher das gekommen sein könnte, evtl. Tschernobyl und kamen zum Entschluß, das es wohl an der früheren, ständigen Grillerei mit Kohle war. Der Rauch der sich dort durch das Fett entwickelt, war wohl auch eine Ursache, denn selber rauchte er nicht. Evtl. könnte auch noch der Alk. einer Mitschuld haben, denn ins Glas schaute er auch in jungen Jahren sehr gerne. Irgendwann rächt es sich, wenn man gerne trank.
Schade, das deine Mama gar nicht darüber spricht. Vielleicht hat sie aber auch Angst vor Fragen und Diskussionen. Denn je mehr davon wissen, desto mehr Fragen werden gestellt. Es könnte aber auch sein, da deine Ma eine kühlere, starke Person ist, das sie Mitleid nicht möchte.
Meine Mutter ist auch so. Überhaupt waren beide Elternteile hart im nehmen, auch wenn ich dann diejenige war, die sich um alles kümmern mußte. Gejammert hat wegen der schweren Krankheiten keiner.
Hoffe nur, das es dich später nicht belastet, da du nicht darüber mit deiner Ma mehr sprechen konntest. Vielleicht könntest du nur nebenbei mal in einem Gespräch das Thema anschneiden, was sie tun würde, oder welche Wünsche sie hätte, wenn sie
irgendwann mal eine schlimme Diagnose bekäme und wüßte, das sie nicht mehr viel Zeit hätte. Oder du wirkst nachdenklich und äußerst, das wenn du selber eine schlimme Diagnose erhalten würdest, du noch diese oder jene Wünsche hättest. Vielleicht schaut sie dich verduzt an und spricht dann offen über ihre Erkrankung, da sie dann damit rechnet, das du etwas weißt.
Hast du es von einem Arzt erfahren, oder woher weißt du diese Diagnose?
Es ist auch eine ungute Angelegenheit, wenn du später vor deinen Geschwistern äußerst, das du es gewußt hast. Nicht das dann noch ein Familienstreit ausartet. Man weiß ja nie, wie die anderen reagieren. Oder du behälst das für dich.
Ich empfand es damals als sehr anstrengend, als bei der Beerdigung jeder fragte, was er denn hatte, das er so jung gehen mußte. Er wollte doch auch nicht, das irgendjemand davon erfährt. Aber dadurch, das er die Haare so schnell wegen der Chemos verlor, merkten Außenstehende in der Nachbarschaft auch, das was nicht stimmte.
Wünsche dir viel Kraft.