Falls ich wissenschaftlich nicht völlig daneben liege, setze ich mal voraus, dass jedes Lebewesen, das nicht bewusstlos ist, ein Bewusstsein hat. Das muss aber nich auch ein Selbstbewusstsein beinhalten. Letzteres wird aber meines Erachtens benötigt um auch ein Bewusstsein für andere haben zu können. Da Tiere sich aber nicht tatsächlich verständlich gegenüber jedem Anderen äußern können, wirds eigentlich schwierig einen „Beweggrund“ für eine Handlung oder ein Verhalten eines Tieres eindeutig zuordnen zu können.
Ist die Katzenmama traurig? Sieht so aus. Warum ist sie traurig? Weil sie Ihr Kind verlor, dass sie liebte? Oder weil ein potenzieller Erhalt der Art, durch diesen Verlust gefährdet ist?
Kein Mensch kann das wissen und auch nicht, ob es nicht einen gänzlich anderen Grund gibt, den nur das Tier selbst verstehen würde.
Im Grunde kann sich der Mensch nur vorstellen wie ein Tier empfindet, anhand der eigenen Empfindungen und daraus etwas für sich schließen. Was für einen selbst schlimm wäre, wird wohl für andere auch schlimm sein, wird derjenige denken, der ein Bewusstsein dafür hat. Der der so ein Bewusstsein nicht hat, wird anders denken, oder verdrängen was er denkt, oder es ist ihm schlichtweg egal.
Da entstehen mitunter dann Paradoxien, die dann für sich angegriffen gefühlte Menschen natürlich auch Argumente ermöglichen, die eben dann auch aufgeführt werden.
Meine Katze isst naturgemäß Fleisch und ich denke, das braucht sie wegen der Nährstoffe. Die Nährstoffe wird sie auch auf gutes Zureden nicht als Ersatzprodukt im Reformhaus kaufen und erstrecht nicht essen, weil sie tatsächlich nur isst, was ihr schmeckt. Dennoch kann ich mich persönlich ja vegan ernähren und bestimmte Nährstoffe gesondert zuführen und auch nur essen was mir an Pflanzen schmeckt. Wäre es also so, dann könnte mir als Veganer vorhalten, dass meine Ideologie bei meiner Katze wohl ihre Grenzen hat, oder sagen, halte dir ein Kaninchen, das isst kein Fleisch und schon ginge die Diskussion weiter.
Am Ende wird vorgebracht, dass man bei Tieren Mitgefühl hat und bei Menschen nicht und alles andere das einen whataboutism in die eine oder andere Richtung zulässt.
Natürlich kann man mitteilen, was man fühlt nur wenn dies ohne Kontext geschieht, ist es eben eine Mitteilung. Mit einem Kontext kann natürlich eine Diskussion daraus erwachsen und dann kommen die üblichen Verdächtigen ins Spiel wie, Vorwürfe, Belehrungen, Schuldzuweisungen, Ablehnung aber auch Zustimmung, Verständnis, Objektivität, Akzeptanz. Aber was davon in einem selbst zu Tage kommt, entscheidet jeder selbst und idealerweise gestattet man auch Anderen, selbst zu entscheiden, sofern es nur sie selbst betrifft.
08.09.2023 11:09 •
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