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Hallo zusammen

Ich bin vor einigen Wochen zum ersten Mal Vater geworden. Da ich selbständig bin, häufen sich aktuell die Probleme in meiner Beziehung und meine Frau macht mir Vorfwürfe.

Früher habe ich auch an Samstagen oder sogar Sonntagen gearbeitet. Wie das halt so ist am Anfang einer Selbständigkeit. Nun habe ich es geschafft, am Wochenende immer frei zu haben. Von Montag bis Freitag habe ich aber viel zu tun.

Aktuell leben wir in der Schweiz und meine Frau hat somit nur 4 Monate bezahlten Mutterschaftsurlaub. Wir haben uns gemeinsam entschieden, dass sie dann weitere 6 Monate unbezahlten Urlaub nimmt, um für unseren Sohn da zu sein. Ich muss dann halt das Geld nach Hause bringen.

Am Tag der Geburt (es war ein Donnerstag und somit kurz vor dem Wochenende) und dann bis zum Montag war für Sie da. Am Montag ging ich dann aber ins Geschäft, da ich einige wichtige Verträge erstellen musste. Ich arbeitete dann wieder normal von Montag bis Freitag. Sobald ich Zuhause bin, helfe ich ihr wo ich kann. Ich koche, ich trage den Kleinen und animiere sie dazu, dass sie in diesen Momenten sich hinlegt und sich erholt. Der Kleine schläft dann auch oft 2-3 Stunden auf meiner Brust. Auch wenn ich müde bin, versuche ich sie zu entlasten.

Ich habe meiner Frau vor der Geburt gesagt, dass ich es hinkriegen werde, öfters einen halben Tag von Zuhause aus zu arbeiten, um sie zu unterstützen. Da ich gewisse Dinge im Geschäft nicht immer planen kann und auch oft Unvorhergesehenes passiert, komme ich immer mehr unter Druck. Ich bin aktuell daran, alles so aufzugleisen, damit ich bald schon regelnässig von Zuhause aus arbeiten kann.

Nun macht mir meine Frau immer mehr Vorwürfe. „Du hast gesagt, dass du von Zuhause aus arbeiten wirst!“ oder „Du vertröstest mich ständig!“ höre ich täglich. Es ist noch anzumerken, dass meine und auch ihre Mutter oft den ganzen Tag bei uns sind und ihr helfen. Sie ist also nicht ständig alleine mit unserem Kind.

Ihre Vorwüfe setzen mich immer mehr unter Druck und da ich halt weiss, dass wir bald nur von meinem Gehalt leben werden, habe ich manchmal auch Angst. Ich verstehe sie, dass sie mich braucht. Sie sieht aber, dass ich viel arbeite und mir gar nix gönne geschweige denn Freunde treffe. Ich kann aber nicht alles einfach stehen lassen und riskieren, Kunden zu verlieren. Das ist unsere Existenz.

Habt ihr Tipps für mich? Habe ich denn eine Wahl aktuell? Ich wäre ja auch am liebsten nur Zuhause!

03.02.2025 01:50 • 04.02.2025 x 1 #1


7 Antworten ↓


@Treueseele
zunächst einmal ist es schwierig, so eine Situation zu beurteilen, wenn man nur eine Seite kennt.
man weiß nie, was ist nun der genaue Wortlaut des Gespräches gewesen, vielleicht hat das gegenüber das auch falsch aufgenommen oder falsch verstanden. Klingt auf jeden Fall nach einem klaren Kommunikationsproblem.

sowas im Nachgang zu bereinigen, gerade in solchen Situationen, die für beide Seiten mehr als schwierig sind, ist alles andere als einfach. Die Situation für deine Frau ist schwierig, weil sie in die neue Situation mit Baby reingeschubst wurde und davon ausgegangen ist, dass du mehr zu Hause bist. Für dich ist die Situation schwierig, weil du unter dem Druck stehst, künftig eine Zeit lang der Alleinverdiener zu sein und gleichzeitig aber den Druck von deiner Frau spürst, wahrscheinlich aufgrund von Misskommunikation.

wie gesagt, sowas zu bereinigen ist wirklich nicht einfach. Das einzige, was ihr wirklich machen könnt, ist in einer Situation, wo nicht gerade der eine in irgendeiner Form, dem anderen gegenüber emotional angespannt ist, euch hinzusetzen und den Ist-Zustand zu bereinigen.
d.h., erst einmal (wirklich kurz) klären, wo war der Kommunikationsfehler. Bitte an diesem Punkt nicht zu lange aufhalten, denn ansonsten führt das wieder zu Streit.
und dann quasi zu dem Punkt übergehen, wie man jetzt die Kuh vom Eis kriegt. Also den Ist-Zustand nehmen und schauen, wie man mit den aktuellen Begebenheiten das Beste für beide rausholt.
Regeln. Dabei sind auf jeden Fall: keine Vorwürfe! und kein wühlen in der Miss Kommunikation (also sowas wie: ich habe aber gedacht, dass… Und Ähnliches).

sondern wirklich neutral den Ist-Zustand betrachten, der sich aktuell nun einmal leider nicht ändern lässt und dann schauen, wie man ihn mit Kompromissen bestmöglich für beide Seiten löst.

dazu, müssen aber natürlich beide kompromissbereit sein. Inwieweit so etwas möglich ist, ist eben hier unheimlich schwer zu beurteilen, da man nur eine Seite hört.

A


Geburt eines Kindes und Vorwürfe

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Zitat von Treueseele:
Ich muss dann halt das Geld nach Hause bringen.


Ja, das sollte ihr klar sein.

Und das mit den Säuglingen ist tatsächlich schwierig, da die in den ersten Lebensmonaten nur an der Mutterbrust hängen. Da wünscht man sich manchmal wirklich etwas anderes und weiss natürlich, dass man da durch muss.

Meine beiden Schwiegertöchter sind da gerade auch dabei und, obwohl ihre Männer zuhause sind, ist es eben eine Umstellung von Vollerwerb auf reine Mami.

Ich denke, dass sie mit den ganzem Drumrum noch zu kämpfen hat und daher der verständliche Wunsch, dass du dich mehr einbringen sollst.

Vielleicht hilft dir/euch das, wenn du ihren Einsatz mit Worten und kleinen Gesten unterstützt. Mal ein Blumenstrauß, sie mit Anerkennung überhäuft und ihr das Gefühl gibst, mehr als nur Mama zu sein. Und natürlich anerkennst, was sie alles leistet.

Ein Baby im Haus ist eine grosse Umstellung, dann noch die Hormone-
das dauert seine Zeit, bis man sich da durchgewurstelt hat.

Also, durchhalten und gib dein Bestes.

Ich erinnere mich, dass die erste Zeit mit Baby für mich extrem hart war und ich meinen Mann rund um die Uhr zur Unterstützung haben wollte.

Lieber Treueseele,

ja ein Baby wirft den ganzen bisherigen Lebenswandel und mit diesem alle bisherigen Gewohnheiten über den Haufen.

Ich denke Eurer süsser kleiner hilfloser Schatz ist nicht nur einen Last, sondern auch die grösste Freude die man erleben kann. Ein Wunder dieser Welt, ein neues Leben und eine Chance für einen bessere Welt.
Ihr habt euch, so nehmen ich zumindest an, dieses Wunder gewünscht.
Nun ist das Wunder da und es stellt sich die Frage wie man nun mit der neuen Situation umgeht.
(Für all das sind die Frauen und Mütter, was ihre Situation betrifft, wohl die weitaus besseren Auskunft- und Ratgeber wie ich als Mann )

Deine liebe Frau steht jedenfalls vor einer Herausforderung die sie sich ggf. so und in dieser Tragweite nicht vorgestellt hat.
Psychisch wie physisch ist dies eine enorme Belastung an die sie sich erst noch gewöhnen muss.
Es ehrt Dich sehr, als liebender und verantwortungsvoller Vater und Ehemann, wie sehr Du Deine liebe Frau umsorgst und mithilfst wo immer Du nur kannst.

Dafür erwartest auch Du irgendwo Anerkennung. Auch wenn diese nur darin besteht, ein Verständnis für Deine Rolle und Situation aufzubringen und nicht durch das Implizieren von Schuldgefühlen noch mehr unter Druck gesetzt zu werden.

Schliesslich bist Du auch derjenige, der für das Familieneinkommen sorgt. Wäre dem nicht so wäre die Situation noch viel komplizierter und mit noch mehr Stress durch Geldsorgen aufgeladen.
Du bist und willst, nach Deinen Ausführungen, ein guter Ehemann und Vater sein.
Viele Frauen und Mütter, so denke ich, würden sich solch einen Ehemann und Vater wünschen.

Was tun sprach Zeus?

Gegenseitige Vorwürfe bringen euch jedenfalls nicht weiter, sondern führen eher zu weiterer Eskalation und tiefen Wunden in der Beziehung.

Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll sich möglichst bald zusammenzusetzen und Deine Liebe Frau zu fragen, wie sie persönlich sich eure Zukunft als Familie, konkret die Balance zwischen Arbeit/Broterwerb und Familie vorstellt.

Einer muss schlussendlich Geld verdienen, weil sonst bricht eure finanzielle Basis weg. Was passiert dann?
Es gibt einfach Zwänge und Verpflichtungen, eine Verantwortung die man nicht wegdiskutieren, geschweige denn wegzaubern kann.
Bitte Deine liebe Frau dies auch in ihre Betrachtung mit einzubeziehen. Auf dieser Basis könnt ihr dann eine gemeinsame Strategie erarbeiten, eine gemeinsame Lösung (keinen faulen Kompromiss) die ich in Deinen Ausführungen so nicht wirklich erkennen kann. Bis jetzt geht, nach meinem Dafürhalten, vieles primär zu Deinen Lasten.
Auch Du hast nur ein Leben und der Tag hat auch für Dich nur 24 h. Auch Du musst mit Deinen Kräften haushalten damit Dir und in Deinem Geschäft nicht irgendwann das Licht ausgeht!
Bei allem Stress den und allen Überwerfungen ihres bisherigen Lebens Deine liebe Frau im Moment durchmacht, dürfte sich ihr das auch irgendwo erschliessen. Insbesondere wenn sie Dich liebt....

Die Entscheidung mehr von Zuhause aus zu arbeiten, das möchte ich noch vorausschicken, könnte sich als fatal erweisen. Könnte die Beziehung noch mehr belasten, weil Du durch ständige Störungen/Unterbrechungen noch mehr statt weniger Zeit für Deine Arbeit/Aufträge benötigen könntest als jetzt schon. Die Konzentration und mitunter die Qualität kann und wird dadurch enorm in Mitleidenschaft gezogen.

So weit meine Gedanken zu Deiner und letztendlich Eurer Situation....

Ich wünsche Euch jedenfalls alles erdenklich Gute. Für Euch und euren kleinen Schatz, auf dass ihr eine gangbare Lösung für all die Probleme findet.
Nicht miteinander darüber zu reden wäre gewiss die wohl schlechteste aller Varianten.
Vielleicht bei einem gemeinsamen Abendessen und die liebe Omi auf den Kleinen aufpasst?

In diesem Sinne ganz ganz liebe Grüsse
Achtsamkeit

@Treueseele
Erst einmal Herzlichen Glückwunsch euch beiden zur Geburt eures Sohnes.
Ich denke es ist eine sehr große Umstellung für euch beide.
Und wie ich lese gibt du meiner meinung nach wirklich dein Bestes alles unter einen Hut zu bekommen. Vorallem wenn man Selbständig ist ist auch alles nicht so einfach für Dich.
Viele Frauen haben bestimmt nicht so viel unterstützung z. B . Alleinerziehende usw…
Toll wenn bei euch gleich beide Omas da sind zum unterstützen.
Vielleicht könnte Ihr ( Du und deine Frau ) mal Samstags oder Sonntags mal denn Kleinen bei einer der Omas kurz lassen .
Und ihr macht einen Spaziergang und Redet miteinander könnte mir vorstellen das es euch beiden gut tun würde.
Ist nur mal so eine Idee.

Wünsche euch ganz viel freude mit eurem Kleinen.

Die Frau hat sich darum zu kümmern, Haushalt und Baby. Der Mann bringt das Geld nach Hause. Das klingt fürchterlich altmodisch, aber es funktioniert am besten, ganz besonders, wenn der Mann selbstständig tätig ist. Sie sollte dir dankbar sein, dass du das Geld erwirtschaftet, das ihr zum Leben braucht und ihre Pflicht erfüllen, anstatt dir Vorwürfe zu machen. Ich kenne einige Fälle, da sind die Ehen genau deshalb kaputt gegangen, weil die Frau dem Mann Vorwürfe machte und immer mehr Forderungen stellte. Letztlich litten alle darunter, besonders die Männer und die Kinder. ️

@Recondi Wir sind doch heut modern muss doch alles so gehen immer noch mehr Rechte für Frauen und Männer sollen alles gleich tun…

Manche würden sich umgucken wenns so laufen würde wie früher zu Omas Zeiten..

Ich bin dafür das ein Mann auch was helfen kann und nicht mit Scheuklappen rumrennt- aber!

wenn Frau zuhause ist- ist das zuhaue und das Kind/ die Kinder ihr „Business“… wenn dann n Mann hast der fleissig arbeitet - anstatt faul rum zu hängen… is das toll. Denn auch DAS ist keine Selbstverständlichkeit mehr heute…

ich persönlich finde das viele „zu wenig“ darüber nachdenken was es heißt Kinder zu kriegen zu haben und eine Familie zu managen….
Und am Ende als Paar noch zu bestehen.

Ich muss gerade an die Worte eines Bekannten denken „ alle denken immer Kinder haben ist so toll- ist es meistens aber nicht“
Selbst Vater, kackendreist ehrlich




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