Pilongo
Dabei hatte ich echt das Gefühl: DAS isses. Das faziniert mich und interessiert mich und egal, was ich dafür nachholen muss -ich tu's.
Nichtmal die ganzen Fachbegriffe, die ich (noch) nicht verstehe, konnten mich mehr abschrecken.
Gerade hab ich nochmal voller Vorfreude mit dem zuständigen Sekretariat gesprochen -und es wird nicht klappen.
Die Tatsache, dass ich kein Vorpraktikum abgeleistet hab, kann ich mit der Begründung, dass mein Papa gestorben ist gut ausgleichen.
Das würde noch durchgehen und ich könnte ohne das eigentlich notwendige Vorpraktikum rein.
Aber es gibt eine Eignungsfeststellungsprüfung, die ich bestehen muss, um reinzukommen. Und die findet in 2 Wochen statt.
Da meine Note in Mathe im Abi so schlecht war, muss ich da rein -aber ich würde sie niemals schaffen, das haben mir die Damen am Telefon klip und klar gesagt. Ich glaub auch selber nicht dran.
Ich hab mir schon eine Liste besorgt mit den Voraussetzungen an Wissen, die ich bis Oktober abarbeiten wollte -das hätte ich auch locker geschafft.
Aber ich kann nicht in 2 Wochen 2 Jahre Mathe, 2 Jahre Physik und ein Jahr Chemie aus der Oberstufe wiederholen.
Das wird da nämlich abgefragt.
Ganz aufgeben tu ich nicht. Heute Nachmittag will mich der betreuende Prof zurück rufen, dann rede ich nochmal mit ihm, vielleicht gibt es ja irgendeine Sonderregelung für mich.
Komm mir vor wie ein winziger Hamster, der schon eine ganze lange Treppe hochgeklettert ist und nun an der letzten riesig großen Stufe scheitert
Ach, das ist echt blöd gelaufen.
Ich geb aber diesmal gar nicht so dem Schicksal die Schuld, sondern eher mir. Klar, Papas Tod hat es mir schwer gemacht, sich für was zu entscheiden, weil ich sehr verunsichert war über mich selber -aber ich hätt mich auch einfach schon eher informieren oder mir schon vor einem Jahr Gedanken machen können
Einziger Lichtblick: Da mich so Vieles interessiert, haben mir die Damen andere Studiengänge empfohlen, die auch technisch sind und etwa in die selbe Richtung gehen, also ein Kompromiss für mich wären, wo ich aber das etwa Gleiche machen könnte, wie ich ursprünglich vorgehabt hatte.
Nett war auch, dass sie fanden, ich klänge dermaßen überzeugt und selbstsicher, dass sie mir Alles zutrauen würden -obwohl ich seit 2 Jahren kein Physik und seit einem Jahr kein Chemie mehr hatte und damit erstmal hinter den Anderen hinterher hinken würde.
Aber das schreckt mich nicht ab -man kann ja Alles nachholen
Aber wie immer, wenn ich mir was eingebildet hab und es dann nicht klappt, bin ich trotzdem erstmal sauer
Also nicht wirklich traurig oder enttäuscht, sondern eher wütend.
Die Informationsbeschaffung geht also munter weiter.
Medizintechnik haben sie mir nahe gelegt. Da wäre mein Wunsch, Anderen zu helfen und meine Begeisterung für Technik und Handwerkliches und Basteln unter einen Hut gebracht.
Hm.. klingt gar nicht so schlecht.
Aber ich weiß nicht, ob ich mir mit meiner Vergangeheit vorstellen kann, den Rest meines Lebens in Krankenhäusern zu arbeiten
In der Uniklinik, wo ich seit 15 Jahren behandelt werde, fühl ich mich aber z.B. sehr wohl. Da hab ich ja auch Jahre meines Lebens drin verbracht, mit den Ärzten bin ich per Du, und das ist quasi wie mein zweites Zuhause
Hm.. wenn ich so nachdenke.. das sind eigentlich gute Chancen, falls ich mich später dort bewerben würde.
Aber was solls!
Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden.
Auskotzen musste ich mich aber trotzdem mal.
Danke fürs Lesen und liebe Grüße,
Pilongo
08.07.2009 12:17 • • 15.07.2009 #1