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simmi, super Beitrag Ich stimme dir auch voll zu,,


LG Suma

Hallo,

trotz aller Unzufriedenheit meinerseits Danke, an alle, die hier in Guter Absicht Beiträge schreiben.

Heute fühle ich mich nun irgendwie total daneben, habe bislang fast nur im Bett gelegen.


@simmi :
Danke, dann bleibe ich doch der Berliner, ohne -in, ne, ist schon klar, dass das schwierig ist mit dem drücken, aber ich bin im Moment komisch drauf, und schreibe vielleicht auch nicht immer die allerüberlegtesten Sachen. Trotzdem Danke.

@ GastB :
Ob nun Frage, oder Problemstellung, das ist doch nun eine Spitzfindigkeit. Wir beide gehen hier doch eh nur aufeinander los, egal wer was schreibt. Das mag ja ganz unterhaltsam sein, wenn ich besser drauf bin, aber im Moment zerrt das zusätzlich an meinen Nerven und erzeugt in mir vielleicht so eine Abwehrhaltung gegen alles hier.

@ vent :
Naja, aber man kann doch auch die akuten Probleme erstmal hier besprechen...
Außerdem suche ich hier im Forum halt wohl eher nach netter Gesellschaft und nicht nach Abrissbirnen und Analysen.
Schade, wenn Du auch eine Krise hast.

@ gajoko ( und suma ) :
Das klingt für mich alles hart und brachial und trifft auch Widerstand. Ich denke, ich wäre auch so, dass ich eine solche Therapie abbrechen würde. Das klingt alles so herzlos, und so kommt ihr mir auch vor. Und als mein Therapeut auch mal so herzlos war, ging gar nichts mehr, wenn er nicht wieder anders geworden wäre. Vielleicht liegt das ja an meiner Störung, vielleicht ist es ein anderer Fall als Deiner/Eurer... ?

@ Christina :
Also ich fand Deine Beiträge schon interessant, aber wenn Du meinst, ich könne ja eh nicht zur Selbsthilfegruppe, wie soll ich dann in eine Klinik kommen ? Und Du selbst hast doch gesagt, dass Dir die Klinik selbst gar nicht geholfen hat, sondern der Kontakt zu den Mitpatienten.

---

Und gerade gestern habe ich es wieder erlebt, meine Mutter hat Angst davor, dass ich in eine Klinik gehe, wenn ein Arzt das anspricht oder ich in meiner Verzweiflung erwähne, wird sie traurig und ängstlich, und versucht mich eher zu überzeugen, nicht in eine Klinik zu gehen. Und da ich auch sowieso Angst vor a) Kliniken (wg. Kindheitserfahrungen) und b) weit weg von zu hause sein und c) auf sich allein gestellt sein habe, ist Klinik eine völlige Überforderung für mich, erst Recht, wenn ich mich damit auch noch gegen den Willen meiner Mutter stellen müsste.

Ich denke meine Chancen wären :
a ) tiefenpsychologische Therapie (bin aber skeptisch und habe wohl (?) erstmal genung davon)
b ) Selbsthilfegruppe
c ) ich dachte dieses Forum ... ?
d ) selber üben (raugehen, U-Bahn fahren, einkaufen, ect. )
e ) immer mehr selbst machen

Medikamente sind wohl auch keine Lösung, weil ich selbst skeptisch und ängstlich bin und meine Mutter noch viel mehr...

(Das zum langfristigen, kurzfristig wollte ich halt getröstet werden oder so .)

Lg, Berliner

A


Fühle mich ziemlich schlecht :-(

x 3


Sorry, Berliner, jetzt muss ich doch noch mal ran. Alles hat seine Grenzen, aber das kann doch nicht dein Ernst sein. Es ist doch letztlich sch***egal, ob deine Mutter Angst davor hat, dass du in die Klinik gehst. Es ist klar, dass es dadurch für dich nicht leichter wird, aber du nimmst das so einfach ein. Wirst du da nicht mal ein bisschen wütend? Letztlich blockiert sie damit doch auch jeden anderen Fortschritt. Ich sage bestimmt nicht, dass du unbedingt in eine Klinik musst. Aber lass dich doch nicht so einfach manipulieren! Es ist doch deine Lebenszeit, die verloren geht. Gerade wenn es dir schlecht geht, hast du die Chance, etwas zu ändern. Mach was, aber bleib nicht im Bett liegen!

Zitat von berliner:
Und gerade gestern habe ich es wieder erlebt, meine Mutter hat Angst davor, dass ich in eine Klinik gehe, wenn ein Arzt das anspricht oder ich in meiner Verzweiflung erwähne, wird sie traurig und ängstlich, und versucht mich eher zu überzeugen, nicht in eine Klinik zu gehen. Und da ich auch sowieso Angst vor a) Kliniken (wg. Kindheitserfahrungen) und b) weit weg von zu hause sein und c) auf sich allein gestellt sein habe, ist Klinik eine völlige Überforderung für mich, erst Recht, wenn ich mich damit auch noch gegen den Willen meiner Mutter stellen müsste.

Zitat von berliner:
@
Zitat:
gajoko ( und suma ) :
Das klingt für mich alles hart und brachial und trifft auch Widerstand. Ich denke, ich wäre auch so, dass ich eine solche Therapie abbrechen würde. Das klingt alles so herzlos, und so kommt ihr mir auch vor. Und als mein Therapeut auch mal so herzlos war, ging gar nichts mehr, wenn er nicht wieder anders geworden wäre. Vielleicht liegt das ja an meiner Störung, vielleicht ist es ein anderer Fall als Deiner/Eurer... ?


Dir ist wohl nicht zu helfen und willst es auch gar nicht,,, du stösst Menschen die sich sehr große Gedanken um dich machen und dir viele Tipps und Anrefungen gegeben haben so derbe vor den Kopf ,, Danke,, Und Gajoko und ich haben vieles hinter uns gebracht und vielen geholfen und sehr hart an uns gearbeitet,, aber du bist so verbissen stur,, siehst dich als Opferrolle,, na gut spiele diese Rolle weiter aber ohne mich,, ohn Fleiss keinen Preis es mag herzlos klingen sollte es aber nicht sein, von nix kommt nix und wo ein Wille ist auch ein Weg Jeder ist seines Glückes Schmied, in uns selbst liegen die Sterne des Glücks,,mag es hart klingen aber das ist fakt und die Realität. Zauberfee kommt auch nicht zu dir du musst es wollen und dich aufraffen und dann hilfste dir auch selbst..,Helfen ist unser 1, Bestreben hier,,, Hoffe du findest deinen Weg,,schnell,, Für mein Teil ist diese Diskussion nun hier zu Ende, Meine Grenze des machbaren ist hier erreicht und meine Hilfe an dich erschöpft,, Es führt zu rein gar nichts,,,Gabi und ich und viele andere hier sind auch nur durch Eigenintiative und harter Therapie
arbeit an sich selbst
zurück ins Leben gekommen,,


Viel Erfolg auf deinen Weg welchen immer du auch gehen mögest..


dennoch,, obwohl ich traurig bin wünsche ich dir alles erdenklich Gute und einen letzten Gruß an dich


Suma

Eben Berliner, es ist Deine Zeit, die verloren geht Man soll sich gut um seine Familie kümmern und füreinander da sein, das finde ich auch, denn meine Familie gibt mir sehr viel Halt. Aber man kann nicht immer der Mama gefallen und der Mama Alles recht machen wollen -das endet nur darin, dass man ewig Kind bleibt und nie erwachsen wird.

Ich weiß, dass das eine andere Situation ist, aber ich beginne im Sommer in einer anderen Stadt zu studieren und da wäre es für mich günstiger, auszuziehen. Immer, wenn ich das Thema erwähne, beginnt meine Schwester direkt zu weinen, meine Mama wird traurig und von meinen Großeltern will ich gar nicht erst anfangen. Papas Tod letzte Weihnachten hat uns alle sehr zusammen geschweißt -aber jetzt mag mich keiner mehr so richtig gehen lassen. Aber ich muss, wenn was aus mir werden soll, auch, wenn es meiner Familie nicht passt. Ich hab auch, wie du, wegen der Krankheit große Angst, von meiner Familie getrennt zu sein. Wenn man als kleines Kind von 6 Jahren schon mehr Zeit im Krankenhausbett schläft als Daheim, immer unter wechselnden fremden Menschen aufwacht -das macht Angst und prägt. Ich kann also in dem Punkt, denke ich, sehr gut nachempfinden, wie du dich fühlst. Dass du weder in die Klinik noch in eine eigene Wohnung willst. Aber man kann sich nicht ewig Daheim festklammern, nicht, wenn man sich weiter entwickeln und vom Fleck bewegen will.
Noch eine Idee: Vielleicht wäre ne teilstationäre Klinik was für dich? Da bist du tagsüber dort, kannst aber Nachts Daheim schlafen. Da hättest du intensive Therapie, aber noch immer dein vertrautes Umfeld. Eine Mischung aus Beidem quasi.

Dinge auch mal nur aus Eigennutz zu tun gehört zum Erwachsenwerden dazu. Einfach mal nur an sich zu denken auch. Und vor Allem: Nicht mehr so sehr an den Wünschen Anderer orientieren, sondern an den eigenen.
Ich weiß, wie schwer das ist. Ich hab aufgrund meiner ewig langen Krankheitsgeschichte auch ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Eltern, und meiner Schwester gegenüber teils noch immer ein schlechtes Gewissen, weil sie so wenig Aufmerksamkeit bekommen hat als ich so krank war. Das macht mir auch heute noch zu schaffen, obwohl das jetzt wirklich 10 Jahre her ist, dass es so schlimm war. Ich will meine Familie auch nicht enttäuschen, und du willst deiner Mutter bestimmt auch nicht weh tun -aber denk auch mal an dich selber, bitte.
Nicht bloß an Andere und an deine Familie, sondern an dich und deine Zukunft.

Ich glaube auch, dass es -längerfristig gesehen- einfach für dich Zeit wäre, was Neues zu wagen. Ich meine, du bist jetzt 24, glaube ich mich zu erinnern, und du hast mal geschrieben, dass du das Abi wegen Panikattacken abgebrochen hast. Das heißt, du bist jetzt wie lange schon Daheim? 2 Jahre, 3, 4, 5, 6? Ich denke, wenn es bis jetzt nicht mit den Methoden geklappt hat, mit denen du es bisher versucht hast, dann muss was Anderes her, sonst ändert sich nie was. Dann muss vielleicht mal ein Klinikaufenthalt her oder ein anderer Therapeut oder auch mal Medikamente, die dir helfen, zumindest wieder ins Leben zurück zu finden. Tabletten sollen ja keine Dauerlösung sein, sondern einen für einige Zeit so stabil machen, dass das Leben weiter geht.
Und ich finde, es wäre für dich Zeit, dass es endlich weiter geht, dass es voran geht. Mach dich frei. Wag was Neues.
Das Alte scheint dir nicht mehr zu helfen.

Du blockierst dich auch selber ganz massiv, weil du immer gleich von Vornherein sagst, dass du die Dinge eh nicht schaffst. Aber wenn du es nicht zumindest mal versuchst, dann kannst du niemals heraus finden, ob du es nicht doch geschafft hättest. Wenn du von Vornherein sagst Das kann ich nicht dann passiert auch nichts. Wenn du es aber probierst, dann hast du wenigstens die Chance auf Erfolg. Und auch, wenn es nicht klappt, dann hast du es wenigstens versucht und kannst stolz auf dich sein!
Nur durch Ausprobieren kann man heraus finden, was einem hilft und was nicht das ist nämlich bei Jedem anders. Mag sein, dass Christina die Anderen besser geholfen haben als die Therapie, aber bei dir könnte es ja genau anders herum sein. Noch ein Grund, Beides mal zu versuchen
Denk mal nicht daran, wie deine Mutter sich fühlt, sondern mach das, was dir hilft. Das ist eigentlich das Einzige, was hilft: Aktiv werden.
Und das ist bei jeder Krankheit gleich, bei jedem Fall und bei jedem Patienten: Man muss selber aktiv werden, damit sich was ändert.

Und setz bitte herzlos nicht mit ehrlich gleich. Die ganzen Therapeuten und Menschen hier haben Recht: Keine Freundin wird dich glücklich machen und kein Therapeut wird dir helfen können, ehe du nicht beginnst, Verantwortung für dich selber und dein Leben zu übernehmen.
Wenn du dich nicht selber lieben kannst, wird's auch kein Anderer können.

Vielleicht klingt das jetzt auch wieder herzlos oder überheblich für dich, aber wir haben hier Alle echt viel Mist durch gemacht und ihn Alle irgendwie überwunden bzw. manche kämpfen ja noch immer damit. Und ich hab gerade über 40 Minuten meiner Freizeit für dich geopfert weil ich will, dass du Veränderung wagst und endlich zurück ins Leben findest.

Liebe Grüße,
Bianca

P.S.: Hast du eigentlich den Streit mit der genannten Person aus dem ersten Beitrag wieder beilegen können?
P.P.S.: Und markier dir das Berliner Einsamentreffen am 30. Januar im Kalender

Zitat von berliner:
Und gerade gestern habe ich es wieder erlebt, meine Mutter hat Angst davor, dass ich in eine Klinik gehe, wenn ein Arzt das anspricht oder ich in meiner Verzweiflung erwähne, wird sie traurig und ängstlich, und versucht mich eher zu überzeugen, nicht in eine Klinik zu gehen. Und da ich auch sowieso Angst vor a) Kliniken (wg. Kindheitserfahrungen) und b) weit weg von zu hause sein und c) auf sich allein gestellt sein habe, ist Klinik eine völlige Überforderung für mich, erst Recht, wenn ich mich damit auch noch gegen den Willen meiner Mutter stellen müsste.

Bist du ein Mann von 24/25 Jahren, Berliner?
Und willst dich nicht gegen den Willen deiner Mutter stellen - nicht mal, um dein Leben in den Griff zu bekommen?

Immerhin sind wir der Sache damit schon näher gekommen. Endlich gibst du zu, dass deine Mutter deinen Fortschritt aktiv behindert.

Es ist NICHT allein DEIN Problem, das da zu beheben ist, Berliner. Nicht nur hast eine Macke in eurer Familie - sondern deine Mutter (was ist eigentlich mit deinem Vater?) hat eine mindestens ebenso große, nur äußerst sie sich wohl nicht so offensichtlich.

Mach dir das mal klar, dass du derzeit ALLEIN die ganze Problematik deiner Familie trägst!

DAS ist viel zu viel für dich, Berliner! DAS ist eine echte Überforderung. Es ist NICHT DEINE Verantwortung, auch noch die seelische Krücke deiner Mutter/Eltern sein zu müssen. Du bist nur für deinen eigenen Fortschritt verantwortlich. (Für den aber wirklich.)

Deine Mutter ist für IHRE Psyche verantwortlich. Diese sollte sie sich eigentlich dringend mal genauer ansehen, ebenfalls mit professioneller Hilfe. Das wird sie aber, wenn überhaupt, aller Voraussicht nach erst tun, wenn DU sie in die Situation bringst, dass sie nicht anders kann - nämlich indem du ihr die emotionale Krücke unmündiger Sohn wegnimmst und ihr sagst, dass sie wieder lernen muss, selbstständig zu gehen.

Du hast die Wahl, ob du dein Leben dafür opfern willst, dass deine Mutter ihre emotionalen Probleme nicht wahrnehmen und nicht bearbeiten muss,
oder ob du dafür sorgen willst, dass du heil wirst und deine Mutter vielleicht ebenfalls.

Gruß,
GastB
der dabei nach allem anderen als nach unterhaltsamen Scherzen zumute ist

Hallo,

also :
Ich gehe nicht deshalb nicht in eine Klinik, weil ich auf meine Mutter Rücksicht nehmen wollte.
Ich wollte nur erklären, dass ich halt nicht in eine Klinik möchte und meine Mutter, im Gegensatz zu Christinas Mutter, dagegen ist und mich wohl nicht dazu überredet.

Das Posting von Suma würde ich ja gerne kommentieren, denn ich verstehe nicht, wo ich sie oder Gajoko derbe vor den Kopf gestoßen hätte, aber sie hat mir ja bereits einen letzten traurigen Gruß an mich gerichtet, ja dann kann man wohl nichts machen.

Diese dir ist nicht zu helfen Kommentare hier finde ich besonders aufbauend, das tut mir richtig gut.

Und diese Familienanalyse von GastB ist mal wieder sehr spannend. Erstaunlich, wie sie das macht, so über das internet ohne je mit meinem Vater oder meiner Mutter gesprochen zu haben und mich kennt sie auch nur an schlechten Tagen anhand von ein paar Sätzen. Erstaunlich.

@ Pilongo : Der eine Streit ist wohl eine sehr weitreichende Meinungsverschiedenheit, wo man sich wohl kaum einigen kann, fürchte ich... Aber Danke für Deine Bemühungen...


Manchmal denke ich, dieser Thread raubt mir noch meine letzte Kraft.

Ich finde es auch erstaunlich, dass niemand darauf eingegangen ist, als ich mich vorhin plötzlich auf Eure Diskussion eingelassen habe, und das, obwohl ich ja eigentlich hier in diesem Thread gar nicht darüber reden wollte.
Aber das war wohl wenn eher ein Zeichen meiner Schwäche, dass ich Euch gefallen wollte oder so. Naja.

Gruß Berliner

Zitat von berliner:
Würde so ein guter Arzt oder Therapeut reagieren ? Würde er nicht eher sich fragen, was er denn falsch gemacht oder falsch rübergebracht hat, wenn es mir nicht hilft ? Mir gut zureden ? Verständnis zeigen ?
Vielleicht würde ein guter Therapeut angesichts heftiger Gegenwehr nochmal überdenken, wie er das, was er sagen möchte, rüberbringt. Aber: Gute Therapeuten sind v.a. ehrlich. Meine Analytikerin hat mir vier Jahre lang dabei zugesehen, wie ich zu Hause vor mich hin vegetierte und mein Studium vor die Hunde ging. Sie hat mir gut zugeredet, wusste, dass meine Eltern Schuld hatten, und hatte unglaublich viel Verständnis dafür, dass ich nichts unternahm. Das hat nicht wirklich geholfen... BTW: Dass hier keine Therapeuten am Werk sind, merkt man schon daran, dass der simple therapeutische Grundsatz Arbeite niemals mehr als der Patient selbst nicht berücksichtigt wird - im Gegenteil, alle legen sich ziemlich für dich ins Zeug.

Zitat von berliner:
Ich habe ein langfristiges Problem (diverse Ängste, Konflikte, Trauma, ect.), so, darüber schreibe ich aber im Moment gar nichts oder kaum etwas, sondern nur über akute Probleme (schlechte Woche, depressive Gedanken).
Man könnte das vergleichen, wenn ein Patient meinetwegen Rheuma hat und dann wegen seinem Rheuma hinfällt und sich den Arm aufratscht. Wenn er dann ins Krankenhaus mit der Wunde kommt, fangen die auch nicht damit an, sein Rheuma zu analysieren und ihn auszufragen, warum er denn nicht diese oder jene Therapie gegen Rheuma macht, sondern die versorgen erstmal die akute Wunde und fragen vielleicht noch mal vorsichtig nach dem Rheuma oder ob er da versorgt ist.
Das ist ein guter Vergleich. Wenn der Patient im Krankenhaus nämlich erzählt, dass wegen des Rheuma nichts unternommen wird und sein behandelnder Arzt (falls er einen hat) einfach nur abwartet, wird er von den Akutbehandlern der Schürfwunde umgehend und eindringlichst darüber aufgeklärt, dass das keine gute Idee ist - weil das Rheuma nur schlimmer werden und er immer wieder deswegen hinfallen wird.

Zitat von berliner:
@ Christina :
Also ich fand Deine Beiträge schon interessant, aber wenn Du meinst, ich könne ja eh nicht zur Selbsthilfegruppe, wie soll ich dann in eine Klinik kommen ? Und Du selbst hast doch gesagt, dass Dir die Klinik selbst gar nicht geholfen hat, sondern der Kontakt zu den Mitpatienten.
Du kommst in eine Klinik, indem du dich - notfalls von deiner Mutter - im Auto dahin fahren lässt, egal wie beschissen du dich dabei fühlst. An der Angst stirbt man nicht. Notfalls lässt du dir vorher ein Beruhigungsmittel geben und hängst debil grinsend auf dem Beifahrersitz, bis dich in der Klinik zwei Leute da raus heben. Bei mir damals war die Klinik ca. 500 km von zu Hause entfernt. Horror pur. Ich habe ein halbes Jahr auf den Platz gewartet und jeden Abend bei den Nachrichten, beim Wetter auf der Karte gesehen, wie unendlich weit das doch weg war. Die Nacht vor der Aufnahme habe ich nur geheult - aus Angst und Verzweiflung. Und nein, die Therapie in der Klinik hat mir nicht geholfen. Aber die Mitpatienten sind nunmal nicht zu mir nach Hause gekommen. Ich musste in die Klinik, um überhaupt etwas zu verändern, um überhaupt in die Situation zu kommen, andere Menschen zu treffen und kennenzulernen. Ich brauchte den Abstand zum sicheren, warmen Nest, weil es zu verlockend gewesen wäre, entweder gleich zu Hause zu bleiben oder bei nächster Gelegenheit wieder unterzukriechen.

Zitat von berliner:
Und gerade gestern habe ich es wieder erlebt, meine Mutter hat Angst davor, dass ich in eine Klinik gehe, wenn ein Arzt das anspricht oder ich in meiner Verzweiflung erwähne, wird sie traurig und ängstlich, und versucht mich eher zu überzeugen, nicht in eine Klinik zu gehen. Und da ich auch sowieso Angst vor a) Kliniken (wg. Kindheitserfahrungen) und b) weit weg von zu hause sein und c) auf sich allein gestellt sein habe, ist Klinik eine völlige Überforderung für mich, erst Recht, wenn ich mich damit auch noch gegen den Willen meiner Mutter stellen müsste.
Das sind alles gute Gründe, auf jeden Fall in eine Klinik zu gehen. Das darf doch wohl nicht wahr sein, dass deine Mutter ihre eigene Angst, dich loszulassen, derart über dein Wohlergehen stellt! Sie sollte dringend selbst mal ein paar Gespräche beim Therapeuten machen. BTW sind psychosomatische Kliniken nicht wie Kliniken, in denen Krebserkrankungen behandelt werden. Und deine Ängste wirst du nicht los, wenn du sie nicht überwindest - d.h., dazu musst du auch mal weit weg von zu Hause und auf dich allein gestellt sein. Dass du Angst hast, heißt nur, dass du Angst hast, nicht dass du es nicht kannst. Du wärst auch nicht gleich auf dich allein gestellt, denn Patienten mit solchen Ängsten hat man in psychosomatischen Kliniken scharenweise, dort sind also Profis, die dir helfen würden.

Zitat von berliner:
Ich denke meine Chancen wären :
a ) tiefenpsychologische Therapie (bin aber skeptisch und habe wohl (?) erstmal genung davon)
b ) Selbsthilfegruppe
c ) ich dachte dieses Forum ... ?
d ) selber üben (raugehen, U-Bahn fahren, einkaufen, ect. )
e ) immer mehr selbst machen

a) Da bin ich zum jetzigen Zeitpunkt auch sehr skeptisch, denn wenn du mit Ängsten zu tun hast, die dich im Alltag nicht funktionieren lassen, kann dich eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie bei einem sehr verständnisvollen Therapeuten u.U. jahrelang ans Haus fesseln, wenn's dumm läuft sogar die Symptome verschlimmern.

b) Vielleicht wenn du hinkommst, dort Menschen triffst, die dir liegen, die Gruppe sich vergleichsweise häufig trifft (die meisten Gruppen treffen sich maximal alle zwei Wochen) und Menschen dabei sind, die sich aktiv um dich bemühen. Aber selbst beim Best-Case-Szenario halte ich die Wahrscheinlichkeit, zu Hause zu versacken, für extrem hoch.

c) Vergiss es! Das hier ist keine Therapiegruppe. Du kannst sicher Tipps bekommen (die du aber herzlos findest und nicht alle hören möchtest). Wohl auch Zuspruch. Trost, wenn's mal nicht so gut läuft. Aber ich hoffe für dich, dass du hier niemanden findest, der dir Zuspruch in der Art gibt, dass er deine Sackgasse als Ausweg absegnet.

d) Könnte funktionieren, wenn du dir realistische Ziele setzt, dich forderst und die Grenzen der Selbsttherapie siehst. Z.B.: Wenn du in vier Wochen Ziel XY nicht erreicht hast, meldest du dich in einer Klinik an.

e) Da versteh' ich gerade den Unterschied zu d) nicht...

Zitat von berliner:
Medikamente sind wohl auch keine Lösung, weil ich selbst skeptisch und ängstlich bin und meine Mutter noch viel mehr...
Nee, wenn du Angst davor hast und deine Mutter noch mehr, können Medikamente natürlich nichts bringen... Das ist totaler Blödsinn, eine weitere Ausrede, nichts tun, nichts ausprobieren und kein Risiko eingehen zu müssen! Wahrscheinlich ist es der einzige Punkt, in dem du hier relativ viel Zustimmung ernten wirst, weil viele Medikamenten gegenüber skeptisch sind. Sie sind ja auch nicht die Lösung. Aber sie können helfen, mal zu irgendeiner Lösung zu kommen, und wenn sie erstmal nur die Angst dämpfen, wenn du dich von zu Hause entfernst.

Zitat von Pilongo:
Das heißt, du bist jetzt wie lange schon Daheim? 2 Jahre, 3, 4, 5, 6? Ich denke, wenn es bis jetzt nicht mit den Methoden geklappt hat, mit denen du es bisher versucht hast, dann muss was Anderes her, sonst ändert sich nie was. Dann muss vielleicht mal ein Klinikaufenthalt her oder ein anderer Therapeut oder auch mal Medikamente, die dir helfen, zumindest wieder ins Leben zurück zu finden.
Genau so ist es.

Liebe Grüße
Christina

Zitat von Pilongo:
Mag sein, dass Christina die Anderen besser geholfen haben als die Therapie, aber bei dir könnte es ja genau anders herum sein. Noch ein Grund, Beides mal zu versuchen
Richtig. V.a. hatte es einen Grund, dass die Therapie mir so wenig gebracht hat: Es war eine psychodynamisch arbeitende Klinik, dort lernt man nicht, mit Symptomen umzugehen. Dafür sind verhaltenstherapeutische Kliniken viel besser geeignet und dort könntest du beides haben: hilfreiche Kontakte zu anderen Menschen und eine wirksame Therapie.

Liebe Grüße
Christina

Huhu Christina,

also Dein langes Posting ist genau treffend - besser hätte ich es auch nicht schreiben können.

*Stark mit dem Kopf nicke und zustimm*

LG
gAbi

@Berliner
Ich meinte das ernst ich versteh dich.
Deswegen würde ich mich hier schon gar nit mehr so entblößen, weil hier einige einen helferkomplex haben und schon gar nicht mehr merken, wenn sie andere damit verletzen. ^^'
Du nimmst die Dinge einfach manchmal zu schwer, deswegen hab ich das *patpat* geschrieben. Das ist eine tröstende Gestik die man meistens bei Dingen macht die schwerer genommen werden als sie sollten.

Zitat von Rya.Reisender:
Deswegen würde ich mich hier schon gar nit mehr so entblößen, weil hier einige einen helferkomplex haben und schon gar nicht mehr merken, wenn sie andere damit verletzen. ^^'


Manchmal muss man verletzen, um zu helfen... Denn nur Wut bringt Veränderung.

Zitat von afuman:
Manchmal muss man verletzen, um zu helfen... Denn nur Wut bringt Veränderung.

Nur Wut bringt Veränderung ??
Was fürn Blödsinn.
Seine Fehler einsehen und sich selbst ändern wollen bringt Veränderung.

Zitat:
Das sind alles gute Gründe, auf jeden Fall in eine Klinik zu gehen. Das darf doch wohl nicht wahr sein, dass deine Mutter ihre eigene Angst, dich loszulassen, derart über dein Wohlergehen stellt! Sie sollte dringend selbst mal ein paar Gespräche beim Therapeuten machen.

Das finde ich auch Berliner. Christina hat sehr recht mit dem was Sie schreibt.
Du befindest Dich irgendwie in einem Gefängnis.
Du schreist ganz laut nach Veränderung-Freiheit-Selbstbestimmung.
Dann steht da noch Deine Mutter mit dem Schlüssel in der Hand und schreit: Du kommst hier nicht raus.
Deine Mutter engt Deine geistige Bewegungsfreiheit total ein.
Ich verstehe ja, dass Du Angst vor Veränderung und den damit verbundenen Befreiungsschlag hast, doch Du lässt ausser Betracht, dass es Dein eigenes Leben ist.
Du kannst nicht immer der siamesische Zwilling Deiner Mutter sein, auch wenn Du Sie sehr liebst.
Was Dein Vorhaben in Bezug auf mehr rausgehen, mehr Selbstständigkeit angeht, das fände ich absolut klasse.

Hallo Berliner,

je älter Du wirst, um so schwerer wird es für Dich, Dich von Deiner Mutter zu lösen.
Ich habe eine Schwester die es nie geschafft hat sich von unserer
dominanten Mutter zu lösen. Meine Schwester ist mittlerweile 47 Jahre,
und lebt das Leben meiner Mutter.
Ich habe den Absprung vor ungefähr 5 Jahren geschafft, so lange war auch ich in IHREN Klauen.
Der Preis dafür war und ist meine Krankheit.

Hoffe du schaffst es, und fang zu LEBEN an.

Ich wünsch Dir alles Liebe
Jess

Zitat von Rya.Reisender:
Seine Fehler einsehen und sich selbst ändern wollen bringt Veränderung.


Wenn das so einfach wäre, gäbe es keine Angststörungen mehr. Vom Verstand her wissen wir alle, wie es geht. Es geht um die Emotionen.

Zitat:
Du befindest Dich irgendwie in einem Gefängnis.
Du schreist ganz laut nach Veränderung-Freiheit-Selbstbestimmung.
Dann steht da noch Deine Mutter mit dem Schlüssel in der Hand und schreit: Du kommst hier nicht raus.


Ich finde das spannend, was ihr hier alle so für Phantasien habt.
Meine Mutter sperrt mich hier nicht ein, auch nicht symbolisch, vielleicht habe ja auch ICH selbst (wenn es schon dieses Symbol sein soll) das Gefängnis gebaut und sie als Wärterin angestellt ?
Obwohl, sie ist keine Wärterin, sie würde mich nicht aufhalten, zu gehen, denke ich, und wenn ich es wirklich wollte, würde ich mich auch nicht aufhalten lassen, denke ich, nur sie hat halt Angst, dass ich in einer Klinik schlecht behandelt werden würde.

Ich will aber vielleicht nicht mehr diskutieren, weil es nichts bringt außer Beunruhigung.
Ihr versucht mich, unter Druck zu setzen, ja, stellt Euch vor, das hat auch meine Mutter schon versucht, sie wollte mich zwingen, U-Bahn zu fahren, aber dann geht bei mir gar nichts mehr, wenn man das versucht.

Als ich meiner Mutter neulich unterstellt habe, sie wolle mich kleinhalten und vereinnahmen, wollte sie mich rausschmeißen und war stinksauer.

zu afuman/Rya.Reisender : Ob man Wut für Veränderung braucht, da bin ich mir nicht so sicher, vielleicht kann sie helfen, vielleicht kann sie auch schaden, vielleicht geht es auch ohne, k.A.
Aber Danke, Rya, wenn Du es ernst/nett gemeint hast .

Lg, Berliner
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat:
Als ich meiner Mutter neulich unterstellt habe, sie wolle mich kleinhalten und vereinnahmen, wollte sie mich rausschmeißen und war stinksauer.

Zitat:
Denn nur Wut bringt Veränderung.

Das ist witzig. Genau so habe ich das gestern jemand mitgeteilt.
Ich glaube daran.
Zuerst kommt wohl die Traurigkeit, dann das Resignieren dann die Wut und danach erst kann sich was verändern.
In diesem Sinne berliner sei wütend.

Zum Thema Emotionen ( WUT ) möchte ich was Beitragen.

Ich habe das letzte Jahr nur in Abhängigkeit von anderen gelebt, bin zwar
arbeiten gegangen, aber nur wenn ich wie ein kleines Kind hingebracht und abgeholt wurde. Vor ein paar Wochen habe ich gemerkt, dass ich das eigentlich gar nicht mehr will.

Ich wurde richtig sauer auf mich und mein Verhalten, vorallem, wenn ich doch wieder von der Haltestelle aus heulend meine Freunde angerufen habe, und bettelte, mich doch wieder zu fahren. Die Angst hatte ersteinmal gesiegt, aber dann kam das schlechte Gewissen, anstatt die Freude über einen Erfolg.

Nur, man muss ein paar Schritte gehen, um einen Erfolg überhaupt erfahren zu können, und das geht nur, wenn man einen gewissen Druck hat. Die Angst wird bei den meisten einfach zu groß sein, um von alleine sich dem ganzen zu stellen, deshalb kann es nicht schaden, wenn man ins kalte Wasser geschubst wird.

Ich habe mich erst wieder in die Bahn gesetzt, als ich keine andere Wahl mehr hatte...Keiner der mich hätte fahren können, ging an das verdammte Telefon. Ich stand da und musste überlegen, was ich will - ein Leben oder immer nur Angst und Abhängigkeit.

Dann wurde ich so Wütend auf alle anderen, weil keiner da war und mir half, wie ein kleines Kind das sich auf den Boden schmeißt, das sich windet und wendet und seinen Willen nicht kriegt....aber ich bin eingestiegen!

Es war zum kotzen, ehrlich, ich dachte ich werde wahnsinnig. es war auch die ganze Fahrt (30 min ) super schlimm und als ich auf der Arbeit ankam ging es mir beschissen.

Ich fahre jetzt wieder jeden tag alleine mit der Bahn, und es ist immer noch besch..... ich kämpfe und kämpfe.....aber ich will nieeeee wieder in diese Abhängigkeit rein, denn dann ist mein Leben verloren. das halte ich nicht mehr aus...und ich will es auch nie wieder aushalten müssen.

Man muss einfach an einem Punkt ankommen, und zwar jeder in seinem Tempo oder auf seine Art, an dem man die Kraft und die nötige Wut entwickelt auch etwas verändern zu WOLLEN. Und dann schafft man alles.

(Ich habe vor Jahren eine schlimme akute Angstphase auch erst überwunden, als meine Therapeutin meinte, ich will mir nicht helfen lassen, und ganz ehrlich, sie hatte Recht. Ich habe sie damals dafür gehaßt, aber jetzt weiß ich, dass es nur mit meinem eigenem Willen geht. Als ich wieder ganz alleine mit mir und meiner Angst da stand , und ich mich mit ihr auseinander setzen MUSSTE, konnte ich sie in griff kriegen! )

Liebe Grüße,

Flocke

Zitat von berliner:
Ich will aber vielleicht nicht mehr diskutieren, weil es nichts bringt außer Beunruhigung


yep, das soll es ja auch. Helfen kannst du dir nur selber, aber wenn gefühlte 10 Menschen in einem Thread ähnlich argumentieren, könnte vielleicht doch etwas dran sein?
Denn, wie es schon andere hier geschrieben haben: wenn du panische Angst vorm Einkaufen hättest, würdest du lieber verhungern?

A


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