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Hallo,
Ich bin 45 und stelle bei mir fest, dass ich mich zu nichts aufraffen kann bzw es mir schwer fällt, wo dranzubleiben.
Ich mache gerade ein Lehramtsstudium berufsbegleitend, habe noch einen Zweitjob und mein Mann ist in Rente, ich gebe Kurse und hab ja Familie auch noch. Ich habe für fast nichs Zeit. Ich bin zu fett, 95kg auf 170 und müsste mich mehr bewegen, abnehmen. Ich bin von allen Verpflichtungen so müde, dass ich nichts schaffe. Dann immer mal wieder Family, Freunde treffen, ich habe für mich selbst keine Zeit mehr.
Ich will immer mit Sport beginnen und ich schaffe es nicht.
Was soll ich nur tun?
Cara

09.05.2024 12:59 • 14.05.2024 x 1 #1


10 Antworten ↓


Zitat von Cara75:
Ich bin von allen Verpflichtungen so müde,

Das ist der eine Punkt.

Zitat von Cara75:
, ich habe für mich selbst keine Zeit mehr.

Das der andere.

Es gibt einen Begriff, der heißt Ich-Zeit. Sehr wichtig und hilfreich in Lebensabschnitten mit viel Stress.
Mir klar das dies nicht so einfsach einzurichten ist. Nur eines sollte jeder bedenken - geht man lange Zeit viel zu weit über seine Grenzen, damit meine ich viele Monate bis Jahre, dann kann das irgendwann folgen haben.

Einfache Rechnung - wenn man so viel an Lebensenergie und Freude auftankt, wie man Belastung hast ist alles ok.
life work balance

A


Kann mich für nichts aufraffen / an was dranbleiben

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Zitat von Cara75:
Ich will immer mit Sport beginnen und ich schaffe es nicht.
Was soll ich nur tun?


Ganz klar: To Dos/Verantwortlichkeiten deutlich reduzieren. Du hast - an sehr guten Tagen - nur 100% Energie. Wenn du die für Studium, Job1, Job2, Haushalt, Familie und Freunde ausgibst, dann ist für Sport und gesundes Essen nichts mehr übrig. An schlechten Tagen, wo man aus welchen Gründen auch immer, weniger Energie hat, erst recht nicht.

Ich habe nur dann Energie für Sport und gesunde Ernährung, wenn ich unter- oder maximal fast ausgelastet bin.

Zitat von Cara75:
Ich mache gerade ein Lehramtsstudium berufsbegleitend

Um Himmels Willen, warum tust du dir das an? Ich bin vor 13 Jahren aus dem Schuldienst raus, weil es die Hölle war. Seitdem bin ich in der Verwaltung im Ministerium. Viele meiner Kolleg/innen sind aufgrund von Burnout vorzeitig ausgeschieden und in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden. Bei mir ging das nicht, weil ich nicht verbeamtet bin.

Ich war vorher teil-selbsständig und es erschien mir eine gute Idee in die Schule zu gehen. Jetzt ist alles total viel. Also ich bin über ausgelastet.

Das heißt nicht über ausgelastet, sondern den Gierschlund nicht voll kriegen, das trifft auf Materielles zu genauso wie auf Immaterielles. Das macht Übergewicht und das macht Stress ohne Ende, mit Überlastungsdepression. Zwei Jobs und Lehrer werden wollen, das macht müde und depressiv, die Lust und Motivation ist weg, alles hängt in der Luft und die Symptome werden eher schlimmer als besser. Es braucht einen rigorosen Schlussstrich für die Gier, weniger haben wollen, weniger erreichen wollen, weniger Geld und Karriere wollen und dafür das persönliche Leben spüren und genießen. Sich wohlfühlen ist das Ziel und viele Menschen haben es herausgefunden, es geht mit weniger leichter. Was nutzt all das Streben, wenn es Lebensmüde macht.
Dazu kommt, dass so eine Lebensweise später als Lehrer vor der Klasse ein ganz schlechtes Vorbild ist, ein schlechter Lehrer, das macht negative Gefühle und der Stress geht weiter. Wenn das Essen dafür ein Kompensieren ist, gibt es keine Gewichtsreduktion, im Gegenteil, Adipositas nimmt zu. Lehrer werden wollen ist für Dich eine schlechte Idee, zwei Jobs haben auch, fahre alles zurück auf das Minimum und treffe Dich dafür mit Freunden, falls noch welche da sein sollten. Genieße die positiven zwischenmenschlichen Gefühle, erlebe die Eigenliebe und Du erfährst Erfüllung im Minimum.

Hallo, aus Gier ist das nicht entstanden. Eher umgekehrt

Ich war verzweifelt als Corona kam, meine Jobs als Selbstständige brachen alle weg.
Dann pendelte ich zur Arbeit und dann kam die Stelle in der Schule.
Aber natürlich jetzt Uni nebenher, der zweite Job, da ich ja befristet bin in der Schule, bis ich die Uni habe.

Die Corona-Pandemie wird häufig angeführt für negative Einflüsse von außen als Schuldigen für persönlichen Misserfolg. Das heißt, der Frust nimmt zu, der Stress auch, genauso wie das Essen als einzige Freude. Eine Abwärtsspirale wegen einer Infektion auf der Welt, da kann man nicht von Resilienz sprechen. Resilienz ist die Widerstandskraft, gerade wenn die Bedingungen in der Umwelt unwirtlich sind. Wer an die Garantie glaubt, stets wird alles gut, erleidet womöglich Symptome, die enorme Schmerzen verursachen können. Mit Gier ist weniger materielles Gut gemeint, warum machst Du zwei Jobs? Sondern das Gefühl es reicht nicht, es braucht mehr, mehr Intellekt, mehr Macht über Andere, mehr Fleiß, mehr sich selber geißeln, mehr sich den Genuss versagen, mehr auf Entspannung verzichten, mehr der Lebensfreude absagen und der Einsicht in die Notwendigkeit frönen bis zur persönlichen psychischen Erschöpfung. Workaholic ist auch eine psychische Erkrankung, die zum Tod führen kann, wenn sie nicht behandelt wird, man sammelt damit überhaupt keine Pluspunkte. Du musst einsehen, dass Du Dich in eine Krankheit verrannt hast und Behandlung brauchst. Tipps und Ratschläge online werden den Konflikt alleine nicht lösen.

Meinst Du, ich gehe in Richtung Workoholic?

Zitat von Cara75:
Meinst Du, ich gehe in Richtung Workoholic?

Das kann ich online nicht beurteilen, jedoch alles, was Du schilderst, geht in eine Richtung des zwanghaften Verhaltens.
Viel zu tun und um die Ohren, jedoch keinen Antrieb, mangelnde Motivation und Müdigkeit sind doch Anzeichen einer Störung und deshalb ist medizinische Hilfe vor Ort notwendig. Ein Workaholic arbeitet bis zur Erschöpfung und bricht dann zusammen, so wird die medizinische Behandlung unausweichlich. Beim Burnout, der Überlastungsdepression, ist es ähnlich, es wird erst dann medizinische Hilfe in Anspruch genommen, wenn die Symptome kaum auszuhalten sind. So fragst Du ganz harmlos hier im Forum, obwohl Du längst beim Arzt sein könntest.

A


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