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Liebes Forum,

Meine Tochter ist 18 und macht den Führerschein. Theorie kein Problem, aber das Fahren ist ein Drama.
Sie hat bereits um die 70, 80 Stunden. Aussage einer Fahrlehrerin nach Stunde 2: du lernst es nie. Damit hat man ihr den Mut genommen. Fahrlehrer mehrmals gewechselt, auch die Fahrschule. Jetzt am Freitag soll Prüfung sein. Wenn sie es bis April nicht schafft, muss sie alles neu machen. Auch die Theorie.
Sie macht auch Abi. Ihr Durchschnitt wird, wenn alles so bleibt, sehr gut sein. Allerdings hat sie schon lange Jahre eine Angststörung und ist auch in Therapie.
Mir ist es nicht wichtig, dass sie den Schein hat. Ihr aber.
Ich habe große Angst, dass sie, sollte sie es schaffen, einen Unfall baut. Sie selbst hat dies auch schon geäußert. Klar, hat jeder. Ich habe noch eine ältere Tochter, die fährt auch. Kenne das also schon und weiß, da muss man durch. Aber dies ist ne andere Nummer.
Ich weiß nicht mehr weiter. Versteht mich jemand?
LG Lotte

Heute 19:13 • 10.03.2025 x 2 #1


81 Antworten ↓


Ich hatte ne Freundin, die hat sage und schreibe 100 Fahrstunden gebraucht und ja, ich muss sagen, sie war danach eine schlechte Fahrerin. Aber, sie ist jetzt 48 und hat noch nie einen Unfall gebaut.
Ich denke, ein Unfall kann immer passieren, die wichtigste Regel ist, dass man immer den gesamten Verkehr im Blick haben muss, weil man immer mit allem rechnen muss. Ich liebe Autofahren, vielleicht findet sie ja auch irgendwann richtig Spaß daran.

A


Führerschein meiner Tochter

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@Lotte1977

Ich habe in der Fahrschule alles perfekt gemacht. Prüfung bestanden.
Dann sollte ich Auto fahren, ging nicht. Sobald ich mich hinter das Steuer gesetzt habe, habe ich Panikattacken bekommen.

4 Jahre bin ich gar kein Auto gefahren.
Irgendwann ist der Knoten geplatzt, einfach so, und es ging durch Wunderhand wieder.
Mittlerweile fahre ich seit 12 Jahren wieder.

Also, selbst wenn sie die Prüfung nicht schaffen sollte, ist das noch kein endgültiges Aus.
Allerdings würde ich danach erstmal warten, also sprich nicht sofort alles wieder von vorn machen, sie wäre dann ja eh raus, wenn ich das richtig verstanden habe? Ich habe auch eine Angststörung und fahre trotzdem, an manchen Tagen macht man sich mehr verrückt als an anderen, aber das ist ganz normal.
Ich gurke bspw. auch nur durch die Gegend, fahre so gut wie nie schneller als 90. Sollen mich die anderen doch überholen. Ich fühle mich so sicher .

Ja. Schau mal, ob es einen Verkehrsübungsplatz gibt, da kann sie auch ohne Führerschein üben.

@Lotte1977 Ich versteh dich wahnsinnig gut und ich finde es toll das du ihr da keinen Druck machst, sprich es dir nicht so wichtig ist.

Was sagt denn die Therapeutin dazu? Redet ihr über das was in der Therapie besprochen wird?

Deine Tochter ist dahingehend vielleicht einfach eine Spätentwicklerin. Das ist gar nicht schlimm, auch wenn das vielleicht bedeutet das sie erst später den Führerschein bekommt.

Rede ihr einfach weiter gut zu, tröste sie wenn sie wirklich durch die Prüfung rasseln sollte- und bau sie vor allem auf das das ja nicht das Ende ist, sondern sie es ja später wieder versuchen kann (auch wenn sie sich sicher auch ärgert das da sozusagen soviel Geld verbrannt wurde...)

Zitat von Lotte1977:
Liebes Forum, Meine Tochter ist 18 und macht den Führerschein. Theorie kein Problem, aber das Fahren ist ein Drama. Sie hat bereits um die 70, 80 ...

Am Steuer war und bin ich (22, Führerscheinprüfung liegt 3,5 Jahre zurück) sicherlich kein Naturtalent. Zwar habe ich die Theorieprüfung auf Anhieb mit null Fehlerpunkten bestanden, doch in der praktischen Prüfung bin ich im ersten Versuch eher mit Ach und Krach und einer ordentlichen Portion Wohlwollen durchgerutscht. Eine Angststörung hatte ich zwar nicht, doch machte sich mein verkopftes Wesen auch hier bemerkbar - während des Fahrens gingen mir unentwegt sämtliche Eventualitäten und potentielle Szenarien durch den Kopf, was mich eher verunsicherte als unterstützte. Ich könnte mir vorstellen, dass genau das auch bei deiner Tochter eine Rolle spielt. Hat sie dir gegenüber denn etwaige Ängste hinsichtlich des Autofahrens mehrfach schon geäußert?

Übrigens lässt sich eine Korrelation zwischen Fahrkönnen und schulischer Leistung nicht wirklich sinnvoll herstellen. Mein Abitur habe ich mit 846 Punkten in der Gesamtwertung abgeschlossen - und trotzdem scheitere ich regelmäßig beim Einparken (bin wirklich zu doof dafür).

Danke, icj glaube, so ist das auch bei ihr.
Sie denkt vermutlich viel zu viel nach.
Ängste geäußert ja, und zwar dahingehend, dass sie Angst hat, anderen Schaden zuzufügen (nicht nur im Straßenverkehr)

Angst ist eigentlich schlecht beim Autofahren. Ich muss sagen, dass ich überhaupt keine Angst habe, ich bin auch eine sehr offensive Fahrerin, tw zu rasant. Man muss halt ein sehr gutes Reaktionsvermögen haben und immer darauf achten, was die anderen machen. Und seine Fahrweise der Situation anpassen. Bei leerer Autobahn und schönem Wetter kann man den Wagen auch mal ausfahren, bei Starkregen ist das ein Spiel mit dem Tod.
Ich habe die theoretische und praktische beim ersten Mal bestanden, letztere war ein guter Tag des Prüfers, denn ich habe Fehler gemacht und er nur herumgemotzt. Trotzdem bekam ich den Lappen sofort.
Aber als ich dann das erste mal in das Auto meines Vaters stieg nach der Prüfung, dachte ich, ich wäre noch nie gefahren, weil das Auto anders war.

Ich hatte diesbezüglich eine „lustige“ Erfahrung. Ich war immer eine sehr gute Autofahrerin und hatte nie Angst. Irgendwann bin ich ne zeitlang kaum gefahren. Als ich mich dann nach fast einem halben Jahr ins Auto setzte, das war relativ neu in den Depressionen, da hab ich plötzlich über jeden Handgriff nach gedacht. Ich hab früher einfach automatisiert und unterbewusst alles gemacht und plötzlich alles so oft durchdacht, dass ich richtig ängstlich und vor allem schlecht fuhr. Irgendwie als würde ich nur noch bewusst fahren und nicht mehr automatisch.
Ich denke, deine Tochter sollte wie schon gesagt nicht zu verkopft ran gehen. Wenn man anfängt, das Ganze so anzugehen wird es ein Problem. Meiner Meinung nach kommt es mit der Routine. Aus einem sehr schlechten Fahrer wird wohl kein guter , aber wenn man irgendwann alles „im Blut“ hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit dass sie einen Unfall baut sehr gering. Denn durch ihre Angst ist sie sicher eher wachsam. Nur wenn man wirklich extrem panisch ist beim Fahren wird man dann eine Gefahr wieder. Es gibt spezielle Fahrschulen für zb Angstpatienten, wo man noch ein paar Stunden nehmen könnte oder wie schon gesagt wurde, spezielle Fahrtrainings oder Kurse vom ADAC. Wenn das finanziell drin wäre, würde ich sowas nochmal probieren.

Ich weiß ja nicht, wie man das heute in der Fahrschule macht, aber als ich den Führerschein 1994 gemacht habe, hat man noch das Handwerk quasi gelernt, also einparken ohne Einparkhilfe, Anfahren am Berg ohne Berganfahrassistenten, etc.
Ich hoffe, dass die Fahrschüler das heute auch noch ohne die Technik lernen, denn das sollte jeder beherrschen.

Meiner Meinung nach immer noch so oder vielleicht ist hier jemand Jüngeres, der es widerlegen kann? Ich bin ja auch schon ü30, bei uns hat man alles noch gelernt. Aber es variiert ja auch von Fahrschule zu Fahrschule extrem, welche Autos man bekommt.

Seit 2022 sind Assistenzsysteme (adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Einparkassistent, usw.) bei der Prüfung grds. zugelassen. Es entscheidet der Prüfer, welche Systeme er in der Prüfung zuläßt und welche nicht.

Wenn das Fahrschulauto ein Assistenzsystem nicht hat, kann dieses natürliuch auch nicht in die Prüfung einbezogen werden. Aber wenn es da ist, ist eine Nutzung grds. möglich. Da Fahrschulautos aber eigentlich recht neue Fahrzeuge sind, kann man vom Vorhandensein ausgehen, zumal mittlerweile einige Systeme ja auch zwingend an Bord sein müssen.

Früher durfte man auch nur Automatik fahren, wenn man Prüfung auf Automatik gemacht hat. Jezt kann man auf Automatik Prüfung machen und hinterher noch 10 Std. Schaltwagen fahren plus 15 Minuten Testfahrt, dann darf manauch Schaltwagen fahren.

Zitat von Drkingschultz:
Es entscheidet der Prüfer, welche Systeme er in der Prüfung zuläßt und welche nicht.

Ich würde gar nichts zulassen, weil man doch einparken und am Berg anfahren können muss auch ohne Hilfsmittel. Also mein Auto hat überhaupt keine modernen Systeme, da wäre aber der Fahrschüler aufgeschmissen.

Das stimmt schon, man sollte es zumindest können. Berganfahrassistent ist aber auch kein wirklich neues System, das gibt es schon sehr lange. Im Normalfall braucht man es nicht, aber es erleichtert z.B. das Rangieren mit schwerem Anhänger am Berg schon enorm.

Aber die Autos entwickeln sich weiter. Früher war der Choke und die Bedienung dieser Einrichtung auch Pflichtprogramm. Ohne kam man gar nicht erst in Gang. Frag mal, wer heute noch einen Choke kennt...

Umstellen des Vergasers von Sommer- auf Winterbetrieb, Kühlerjalousien, usw. kennt kein Mensch mehr.

Allerdings sollte eine gewisse technische Ausbildung auch zum Führerschein gehören. Ein Rad wechseln, Ölstand prüfen, Kühlwasser, Reifendruck. Das sollte jeder mal gemacht haben und auch den Sinn dahinter verstehen.

Zitat von Drkingschultz:
Aber die Autos entwickeln sich weiter. Früher war der Choke und die Bedienung dieser Einrichtung auch Pflichtprogramm. Ohne kam man gar nicht erst in Gang. Frag mal, wer heute noch einen Choke kennt...

Haha, doch, das kenne ich noch und soo alt bin ich nicht. Ich habe mir mit 20 einen uralten Seat Marbella mit meiner besten Freundin geteilt, der hatte einen Coke. Die Sitzbank hinten war wie eine Hängematte, ich glaube, der hatte 30 PS. Aber wir sind damit durch Holland gefahren und der war immer zuverlässig.

Zitat von Islandfan:
ohne Einparkhilfe,

Ich muss ganz ehrlich sagen, seit dem ich mit Einparkhilfe parken muss..kann ich es nicht mehr.

Das Gepiepse macht mich ganz ferddisch, dabei konnte ich vorher in alle Richtungen sehr gut einparken.

Also ich kann und will eigentlich gar nicht mit dieser neuen Technik.

Echt nix für mich.

Auch würde ich niemals Automatik fahren wollen.. neee will ich nicht.

Ja, du kennst es noch. Ich auch. Aber von denen, die heute einen Führerschein machen, weiß das keiner. Braucht auch keiner, weil es keine Alltagsautos mit Choke mehr gibt. Insofern nutzt man da auch einen Assistenten, ohne es zu merken: Die Startautomatik. Man steigt ein, dreht den Schlüssel (was ja auch viele nicht mehr kennen) und der Motor startet, egal, wie lange das Auto stand oder wie die Temperatur ist.

Aber das meine ich halt mit weitergehender Entwicklung. Mein Fahrschulauto damals (Golf III) hatte ABS und Servolenkung. Mein eigenes Auto (Golf II) hatte das nicht. Da hat auch keiner gesagt, mußt aber auch ohne ABS sicher bremsen könnenund ohne Servo lenken können, das müssen wir in der Prüfung abschalten.

So ist es auch mit den jetzigen Assistenten. Erst Option in der Luxusklasse, irgendwann in der Kompaktklasse und irgendwann hats jeder.

Aber natürlich sollte jeder Fahrschüler es auch ohne hinbekommen, zumindest solange, wie es Autos im alltagstauglichen Alter gibt, die die Assistenten noch nicht haben.

Und man muß immer bedenken: Der Assistent heißt so, weil er assistiert. Die Verantwortung liuegt nach wie vor beim Fahrer und der muß in der Lage sein, jederzeit die Kontrolle zu übernehmen und den Assistenten zu übersteuern.
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Zitat von laluna74:
Ich muss ganz ehrlich sagen, seit dem ich mit Einparkhilfe parken muss..kann ich es nicht mehr.

Das Gepiepse macht mich ganz ferddisch, dabei konnte ich vorher in alle Richtungen sehr gut einparken.

Das ist wirklich ein ganz alter Hut. Es piepst nur, wenn du zu dicht irgendwo drankommst. Wirkliche Einparkassistenten parken selbständig ein. Du läßt das Lenkrad los, nimmst den Fuß von der Bremse und das Auto kurbelt sich selber in die Lücke....

Automatik ist shcon ne feine Sache. Ich finds im Alltag und mit Anhänger deutlich angenehmer. Ich bin aber 20 Jahre Schaltung gefahren und fahre es auch heute noch. Das verlernt man auch nicht. Der Umstieg von einem Automatikfahrer, der seit zwanzig Jahren nur Automatik fährt auf Schaltung ist da deutlich schwerer.

Man kann den Parkassistenten ja ausschalten, wenn es einen nervt.
Und bevor mir irgendjemand ins Auto fährt, weil er nicht ein und ausparken kann, bin ich dankbar dafür dass es das für solche Leute gibt.
Und Spurhalteassistent finde ich auch praktisch, weil man daran merkt wenn man müde wird bei langen Fahrten und mal Pause machen sollte.

Man sollte halt alles mal lernen in der Fahrschule, aber danach ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden.

Zitat von Krokodil90:
Und Spurhalteassistent finde ich auch praktisch, weil man daran merkt wenn man müde wird bei langen Fahrten und mal Pause machen sollte.

Finde ich eher umgekehrt. Man ist auf der Autobahn quasi beschäftigungslos, weil der Abstandsassistent den Abstand zum Vorausfahrenden konstant hält und der Spurhalteassi hält den Wagen ind er Spur.

Das ist auch nicht mehr wie früher bei den ersten Systemen, wo das Auto ständig innerhalb der Fahrspur von rechts nach links und zurück gependelt ist. Mittlerweile sidn die Systeme so gut, die halten das auto konstat in der Mitte der Spur.

Verzwickt: Einerseits hat man nichts zu tun, andererseits muß man trotzdem hochkonzentriert bleiben.

Ich habe mir 2017 den ersten (und vermutlich letzten) Neuwagen meines Lebens gekauft. Eigentlich wollte ich noch warten, aber ab Modelljahr 2018 waren da Assistenzsysteme serienmäßig an Bord, die ich nicht wollte. Ich habe daher noch zugeschlagen, als es da Auto noch ohne den Kram gab. Man muß also wirklich noch selber fahren, aber das wollte ich so.

A


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