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Ich bin 21 und war in meiner Kindheit lange ein Außenseiter. Andere fanden mich oft komisch und mich hat das sehr verletzt. In der Oberstufe habe ich endlich Menschen gefunden, die mir zwar nicht komplett ähneln, aber mich sehr gut verstehen und vor allem akzeptieren. Ich finde es auch gut, wenn jeder anders ist, aber mir wurde bisher einfach oft das Gefühl gegeben meine Hobbies oder Interessen wären zu ungewöhnlich und irgendwie will man ja doch Bestätigung von anderen.

Nun ist es nach der Schule aber so, dass ich ja auch wieder ein neues Umfeld habe durch meine duale Ausbildung und weder auf der Arbeit noch in der Berufsschule finde ich so richtig Anschluss. Das ist sehr schade, weil ich mich jetzt wieder sehr ausgegrenzt fühle und denke, mit mir stimmt was nicht, weil ich nicht so bin wie die anderen. Aber es sollten doch eigentlich nur meine Freunde zählen, stimmt's.

Wie wird man dieses Gefühl nur los?

01.10.2020 16:57 • 02.10.2020 #1


9 Antworten ↓


Erstmal Hallo u Willkommen im Forum...

Zitat:
aber mir wurde bisher einfach oft das Gefühl gegeben meine Hobbies oder Interessen wären zu ungewöhnlich und irgendwie will man ja doch Bestätigung von anderen.


Welche Hobbies pflegst du denn,die so aussergewoehnlich sind?

A


Fühle mich wieder wie ein Außenseiter

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Zitat von casey:
Aber es sollten doch eigentlich nur meine Freunde zählen, stimmt's.


Wie meinst du das?

Du warst schon einmal in der Lage, dich ausgegrenzt zu fühlen und hast dann in der Oberstufe doch noch Anschluss gefunden. Kann das nicht wieder so kommen?

Zitat von Mariebelle:
Erstmal Hallo u Willkommen im Forum...



Welche Hobbies pflegst du denn,die so aussergewoehnlich sind?


Es sind ja eigentlich ganz normale Dinge, aber ich werde irgendwie bei z.B. wandern schon schief angesehen.

Zitat von Hoffnungsblick:

Wie meinst du das?
Du warst schon einmal in der Lage, dich ausgegrenzt zu fühlen und hast dann in der Oberstufe doch noch Anschluss gefunden. Kann das nicht wieder so kommen?


Ich meine, dass ich mit meinen Freunden ja noch in Kontakt bin und ich mir dachte, solange die mir weiterhin zur Seite stehen, kann mir die Meinung aller anderen egal sein.
Und im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass das noch wird bzw. fühle ich mich auf der Arbeit eben unwohl, weil sich da manche über mich lustig machen

Haha,wandern ist ja auch ein altertuemlicher Ausdruck in deiner peer group^^.
Versuch es mit *hiking*,*trecking* und schwupps bist uptodate....

Zitat von casey:
weil sich da manche über mich lustig machen


Was genau tun sie? Woran erkennst du das?

Also,du bist iM in einer dualen Ausbildung?
Dass man da mit x Leuten aus allen unterschiedlichen Soziogruppen zusammen kommt ist ja nicht ungewoehnlich.
Hast du mal jemand,der/die dir symphatisch ist mal angesprochen zum zB WA Austausch und um mal etwas gemeinsam zu machen?
Sowas geht ja auch nicht ueber Nacht.Zeit u Ort muss ja auch passen in der Freizeit.

Zitat von Hoffnungsblick:
Was genau tun sie? Woran erkennst du das?


Also als ich z.B. gesagt habe, dass ich gern wandere kam wortwörtlich okay, also bist du so ne Oma und dann Gelächter. War glaube ich auch nicht ganz ernst gemeint, fand ich aber trotzdem ein blöder Spruch. Sowas kriege ich halt öfter zu hören auch mit vielsagenden Blicken. Als ich auf der letzten Weihnachtsfeier meinte, ich trinke keinen Alk., haben mehrere Kollegen den Kopf geschüttelt und gemeint wie seltsam doch meine Generation sei, das hat mich auch irritiert und später dann verärgert. Irgendwann ist das eher ein Running Gag geworden, den ich aber nicht lustig finde. Aber jetzt muss ich mir fast immer, wenn wir zusammen essen oder irgendwas feiern Witze darüber anhören, dass ich die einzige nüchterne Mitarbeiterin bin...Ich sehe irgendwie den Humor an der Stelle nicht so richtig.

Zitat von Mariebelle:
Also,du bist iM in einer dualen Ausbildung?
Dass man da mit x Leuten aus allen unterschiedlichen Soziogruppen zusammen kommt ist ja nicht ungewoehnlich.
Hast du mal jemand,der/die dir symphatisch ist mal angesprochen zum zB WA Austausch und um mal etwas gemeinsam zu machen?
Sowas geht ja auch nicht ueber Nacht.Zeit u Ort muss ja auch passen in der Freizeit.


Genau, dual. Und ich bin jetzt schon in meinem letzten Lehrjahr. In der Berufsschule sind die Leute teils nett, aber die reden nur darüber wer das neuste Handy hat oder wieder eine neue Beziehung. Da kann ich nicht mitreden bzw. verstehe ich nicht wirklich was daran interessant ist. Ein paar Leute fand ich schon okay, aber mit denen zu treffen habe ich mich nicht getraut, weil die Gespräche schon so anstrengend sind.
In meinem Betrieb bin ich ja die jüngste und da ist miteinander treffen glaube ich sowieso echt komisch. Nur sind dann Mittagspause oder Firmenfeiern auch unangenehm, es sprechen da wiederum alle nur von ihren Kindern oder so, was weniger oberflächlich ist, aber wo ich auch nichts beitragen kann. Wenn ich mich überhaupt einbringen kann, kriege ich da nur alle mögliche Varianten von du bist noch jung, du verstehst das nicht zu hören oder ab und zu eben auch sowas wie mit dir kann man irgendwie keinen Spaß haben wenn's halt weniger ernste themen sind

Zu deiner Erleichterung ,kann ich dir sagen,dass die Wege sich nach der Gesellenpruefung eh in alle Windrichtungen zerstreuen werden.Das ist immer so,zB auch nach einem Studium etc...Job,Arbeitswechsel.
Macht dir deine Ausbildung denn Spass? Du koenntest dich auch davon unabhaengig mit zum Beispiel Gruppen,die geimeinsam wandern gehen anschliessen,da hast sofort eine Gemeinsamkeit.

Da würde ich dir auch raten, dich etwas unabhängig zu machen. Diese Menschen sind nur eine kurze Zeit in deinem Leben. Da wirst du unter Umständen keine Freunde finden. Akzeptiere es erst mal als vorrübergehende Lebensphase und nimm es leicht und heiter. Betrachte sie als Kollegen und schau, dass du sie trotz der Verschiedenheit von ihrer besten Seite siehst. Du kannst ihnen bei jeder Begegnung bewusst dankbar begegnen. Sieh sie auch als vorüberziehende Menschen, wie in einem Film, in dem du deine jetzige Rolle spielst.
Selbst habe ich das an meinem Berufsanfang als junger Mensch auch so erlebt: Da hatte ich das Gefühl, dass die Kollegen nur von ihren Errungenschaften wie Häusern, Kindern, Hunden, Katzen, Gartenzwergen und Restaurants redeten. Das fand ich damals extrem oberflächlich und ich empfand mich als Außenseiterin, die gute Miene zum bösen Spiel macht. Das war schwer damals. Nach und nach habe ich mir bewusst Smalltalk-Themen erarbeitet. Das half auch.
Später habe ich gelernt, die Menschen anders zu sehen und auch zu unterscheiden zwischen Kollegen und Freunden. Am Schluss hatte ich zu nahezu allen eine positive Beziehung bzw. Einstellung. Das war ein Stück Arbeit ( an mir !) und Glück, wofür ich dankbar bin.

Zitat von casey:
ich trinke keinen Alk.,


Gratuliere! Ich trinke auch keinen Alk.. Das hat meine Kollegen zunächst sehr verunsichert, aber ich blieb dabei, obwohl ich zeitweise die Einzige war, die keinen Alk. trank. Das Erstaunliche war - ich war lange in der gleichen Arbeitsstelle - , dass der Alk. an der Arbeitsstelle nach und nach weniger wurde und es öfter Menschen gab, die auch keinen Alk. getrunken haben.
Mein Rat: Bleib dabei. Es gibt keinen Grund, dich an den (langweiligen) Mainstream anzupassen. Man kann nicht immer Zustimmung erwarten und muss sich nicht verbiegen.

A


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