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Hallo,

ich bin 22 Jahre alt und schreibe hier weil ich im Moment einfach nicht weiter weiß und irgendwie auch niemanden habe mit dem ich ehrlich darüber reden kann bzw. will.

Ich habe vor nunmehr 4 Jahren angefangen Informatik an einer Uni zu studieren. Nach den ersten beiden Semestern, die aufgrund von Corona online gewesen sind, habe ich dann eine starke Angststörung entwickelt. Hypochondrie um genau zu sein. Ich war dann in den nächsten Monaten bei allen möglichen Ärzten, mehrmals in Krankenhäusern und habe mehrmals den Krankenwagen gerufen weil ich fest davon überzeugt war einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu haben.
Danach habe ich dann eine Therapie gemacht und ich habe zumindest die Panikattacken besser unter Kontrolle gebracht.
Ich habe während diesen 3 Semestern gar nichts für die Uni gemacht. Ich habe es immer wieder versucht aber ich hatte nicht die Kraft dazu über mehr als 2 Wochen dran zu bleiben.

Danach bin ich dann endlich in die Stadt gezogen in der ich studiere, habe hier tolle Menschen kennengelernt die zu guten Freunden geworden sind und auch in meiner Wg habe ich tolle Mitbewohner.

Ich habe dann wieder angefangen zu studieren . Zunächst langsam um wieder reinzukommen und dann etwas mehr. Im September hatte ich dann zwei schwere Matheprüfungen auf die ich lange gelernt, aber am Ende mit ganz guten Noten sogar bestanden habe.

Trotz alldem fühle ich mich seit vielen Monaten vollkommen leer. Ich habe keinerlei Energie für irgendetwas. Das Lernen auf die Klausuren war die Hölle für mich, ich bekam eine Magenschleimhautentzündung, rauche nun noch mehr als früher, trinke zu viel Alk., kann nicht einschlafen und auch nicht durchschlafen und weiß einfach nichts mit mir anzufangen. Ich habe in den letzten 2 Monaten über 10kg abgenommen und das ohne Diät gemacht zu haben.

Ich dachte es wären vielleicht einfach die Prüfungen und ich muss das einfach hinter mich bringen und dann wird es besser. Die Prüfungen sind jetzt 4 Wochen her und fühle mich noch schlechter jetzt als davor.

Mein Angst hat mich wieder voll im Griff und ich rauche mich zu Tode, aber ich habe einfach nicht die Kraft irgendwas zu ändern.
In meinem Studium habe ich 70Ects von 180 und ich sehe auf meinen Studenplan im nächsten Semester und weiß nicht wie ich das schaffen soll. Ich kann einfach nicht mehr.
Abgesehen vom Gitarrespielen gibt es nichts mehr was mir noch irgendwie Spaß macht, alles ist so schwer geworden und so unglaublich anstrengend.

Vor zwei Monaten habe ich auf einer Party eine Frau kennengelernt. Sie sprach mich an und danach unterhielten wir uns für mehrere Stunden. Danach trafen wir uns 3 oder 4 mal, gingen auf Konzerte und in Kneipen und zum ersten Mal seit Monaten fühlte ich mich irgendwie glücklich und erfüllt. Ich habe noch nie jemanden getroffen mit dem ich das Gefühl hatte so etwas wie eine Seelenverwandschaft zu teilen, bis auf sie.
Als wir uns dann am Samstag Abend trafen, sagte sie mir dass sie gleichgeschlechtlich sei was ich eigentlich auch irgendwo schon wusste, aber nicht wahr haben wollte.
Jetzt ist das einzige in meinem Leben was sich irgendwie gut und schön angefühlt hat, bei dem ich mich lebendig gefühlt habe, auch noch weg oder zumindest das was ich mir erwünscht habe, auch noch unerreichbar.

Ich weiß nicht mehr was das alles eigentlich noch soll hier. Alles was ich mache und was passiert ist sch. und ich empfinde nichts mehr außer Schmerz und habe irgendwie auch keine Hoffnung mehr dass sich daran etwas ändert. Ich habe schon so viel versucht und nichts hat etwas gebracht. Ich habe keine Ziele mehr, keine Motivation mehr und bin einfach müde von allem. Ich will das ganze jetzt nicht überdramatisieren, aber ich weiß einfach nicht wie ich weitermachen soll.

Gestern 00:13 • 18.10.2024 x 1 #1


8 Antworten ↓


Du solltest an deinem Hobby festhalten, da es dir in deiner aktuellen Ausnahmesituation doch ein Mindestmaß an Stabilität geben kann. Das Spielen hilft dir, zumindest latent Stress abzubauen. Dazu fördert das Musizieren deine Konzentration und Geduld, was sich positiv auf andere Bereiche deines Lebens auswirken kann - allen voran auch auf dein Studium.

Zitat von Nikabra:
In meinem Studium habe ich 70Ects von 180 und ich sehe auf meinen Studenplan im nächsten Semester und weiß nicht wie ich das schaffen soll.

Du wirst es schon schaffen. Im Zweifelsfall hängst du noch ein oder zwei Semester hinterher. Es ist nicht hilfreich, sich dermaßen unter Druck zu setzen, wenn man psychisch ohnehin schon vorbelastet ist. (Ich spreche aus Erfahrung, verhalte mich dahingehend auch alles andere als vorbildlich.)

A


Fühle mich leer und weiß nicht weiter

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Zitat von Nikabra:
Ich weiß nicht mehr was das alles eigentlich noch soll hier



Zitat von Nikabra:
und habe irgendwie auch keine Hoffnung mehr dass sich daran etwas ändert.



Hatte ich letzte Woche .... zuviel Druck von allen Seiten u Stress. Heute eine Woche spaeter fuehle ich mich besser,

Will sagen, es bleibt nicht fuer immer so

Fuer mich hoert es sich so an, als ob Du leichte Depressionen hast, ich habe selber welche, daher lese ich ich hier wieder.

Ich wuerde das mit einem Arzt besprechen, der wird wahrscheinlich erst Blut abnehmen, um zu sehen, das es nichts organisches ist und wenn das ausgeschlossen ist, dann guckt ihr weiter

Ich finde auch, dass das was du beschreibst nach mehr klingt als nur nach einer Phase oder einem Durchhänger.
Sich betrinken, um abschalten um schlafen zu können, was man dann doch nicht kann (schlafen)...die Gewichtsabnahme und dass dir alles enorm viel Kraft abverlangt... die Hoffnung auf eine Beziehung, die dann doch nichts wird...
Puh...da kommt schon was zusammen.
Sprich mit einem Arzt, was der dazu sagt oder was er dir empfieht.
Gesunde Ernährung spielt sicher auch eine wichtige Rolle, irgendwelche Mangeerscheinungen...das soll der Doc mal abchecken.
Vielleicht empfiehlt er dir auch ein Medikament, vorübergehend....damit du erstmal wieder stabiler bist und dein Studium durchziehen kannst und du wieder Licht am Ende des Tunnels siehst.
Macht es Dir denn sonst noch Spaß. Ist es DAS, was du tun möchtest...dir nur grad so furchtbar schwer fällt?

Hallo Nikabra,

was Du da schilderst, klingt nicht nach einer Stimmungsschwankung wegen Stress, sondern nach einer massiven psychischen Störung, nach einer seelischen Erkrankung. Das braucht medizinische Behandlung, denn es wird von alleine nicht besser. Konsultieren den Facharzt, das ist der Psychiater und bespreche mit ihm die Symptome und welche Therapie, auch medikamentöse Therapie für Dich notwendig ist. Vielleicht ist das Studium beenden notwendig und Du machst zunächst eine Berufsausbildung, wenn Du wieder so weit gesund bist, dass Belastung im Alltag möglich wird. Ich würde Deine Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen und den Arzt konsultieren, eher als einen Therapeuten.

@realo So kommt es mir auch manchmal vor, aber ich habe schon so viel Zeit verschwendet und Kraft in dieses Studium gesetzt so dass es mich einfach fertig machen würde das Ganze jetzt aufzugeben. An guten Tagen glaube ich auch dass ich das eigentlich gut schaffen könnte und es auch das Richtige für mich ist, aber ich habe einfach Angst an der Anstrengung zu zerbrechen.

Pool@Ulli-Online Das Studium an sich macht mir eigentlich schon Spaß. Es liegt mir und wenn ich mal etwas habe was mich interessiert, dann kann ich auch richtig die Zeit vergessen. Ich habe auch schon viel überlegt was ich stattdessen machen könnte und ich komme eigentlich immer wieder darauf zurück dass Informatik das richtige für mich ist. Es ist also weniger das Thema als die Angst vor dem Druck dieses Studium nicht zu bestehen und am Ende mit nichts dazustehen.

@Nikabra für mich hört sich das ganz klar danach an, als wäre das nicht der richtige Weg für dich. Ich bin Personalleiterin von einem großen Unternehmen und habe auch jahrelang, bevor ich die Stelle angetreten habe, die Auszubildende und dualen Studenten unter mir gehabt, und das, was du beschreibst, haben ganz viele Studenten. es erfüllt dich einfach nicht das Studium. Und du hast im Endeeffekt nichts positives davon, du hast keine Belohnung davon und zu dem fällt auch noch privat ganz viel bei dir jetzt weg, da du deine Seelenverwandte nicht mehr hast. Du klammerst dich an Hoffnung, dass dein Leben geführt wird mit etwas. Geh raus in die Welt und fülle dein Leben selber. Lass doch dieses blöde Studium erst mal sein, du kannst eine Pause machen, geh und such dir einen Job in dem Bereich, du verdienst Geld, du kannst das Geld am Monatsende auf den Kopf hauen, du wirst ganz viele nette Kollegen kennen lernen und du wirst spüren, dass diese Lehre endlich weg ist, weil du endlich auch mal gebraucht wirst, und am Monatsende wirst du mit deinem Lohn auch noch belohnt und du kannst dir selber schöne Geschenke machen, die dich glücklich machen. Lass doch dieses Studium mal pausieren, das bricht dir keine Krone aus der Zacke und dann siehst du weiter ob du wirklich noch mal das Studium weitermachen möchtest. Such dir einen Job, der dich glücklich macht, nicht jeder Mensch muss studieren. Man kann sich auch in dem Bereich sehr gut hocharbeiten, du brauchst irgendwas im Leben, was dich braucht. Du brauchst jemand, der dich braucht und du musst für etwas Verantwortung übernehmen.

Zitat von Nikabra:
@realo So kommt es mir auch manchmal vor, aber ich habe schon so viel Zeit verschwendet und Kraft in dieses Studium gesetzt so dass es mich einfach fertig machen würde das Ganze jetzt aufzugeben. An guten Tagen glaube ich auch dass ich das eigentlich gut schaffen könnte und es auch das Richtige für mich ist, aber ...

Es nutzt ja nichts, die Investition führt nicht zum Ziel, wenn Du aktuell unter den Symptomen leidest, die Du alle aufgezählt hast. Das ist kein Schnupfen, das ist eine massive seelische Störung, eine Überlastungsdepression, sie braucht medizinische Behandlung und keine guten Ratschläge von Leuten, die Psychologie ablehnen und meinen wird schon wieder. Was Du schilderst, sind eindeutige psychische Symptome und die lassen sich nicht wegwischen, nur weil es unangenehmem ist. Du musst jetzt als erstes Deine Krankheit heilen und dann die Frage stellen, wie es weiter geht. Mit der Haltung, ich boxe das Informatikstudium durch, werden die seelischen Störungen schlimmer. Du lernst im Informatikstudium nichts, was Dir in der momentanen psychischen Verfassung helfen könnte. Es wäre also reine Ablenkung und das verbessert die menschlichen Empfindungen auf keinen Fall. Du musst Dich momentan auf die seelischen Aspekte konzentrieren können, um zu gesunden und nicht auf die Fachinhalte der Informatik. Auch ein Informatiker ist ein Mensch mit Bedürfnissen und Empfindungen, sind die gestört kommt es zu den vor Dir geschilderten Problemen.




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