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Gestern und heute waren die Tage geprägt von Fressattacken. Nicht extrem maßlos, aber schon ordentlich viel. Ich habe dahingehend eine blöde Vergangenheit. Ich habe schon einige Formen der Essstörung erlebt, einige Jahre BingeEating und emotionales Essen haben mich aus dem Untergewicht ins Übergewicht gebracht. Zuletzt habe ich wieder sehr viel abgenommen und bin nicht mehr weit weg vom Normalgewicht.
Solche Tage wie gestern und heute machen mich fertig. Nicht nur körperlich geht es einem schlecht, ich weiß auch dann nichts mehr mit mir anzufangen. Fühle mich eklig und dumm.

Ich liege gerade auf dem Sofa, weiß nicht was ich tun soll, kann mich nicht ablenken und mich nicht dazu motivieren irgendwas zu machen. Ich rege mich selbst so auf, allgemein diese negativen Gefühle gegen mich selbst sind so extrem. Am liebsten würd ich schlafen gehen, habe aber auch Angst, dass der Tag morgen wieder so läuft.

Was macht ihr in solchen Situationen (allgemein, nicht aufs Essen bezogen)? Lenkt euch irgendwas ab? Hilft euch irgendwas?

10.02.2023 20:51 • 06.03.2024 x 1 #1


34 Antworten ↓


Ich nehme es hin.
Habe dank Borderline auch ein gestörtes Essverhalten. Sicherlich fühle ich mich auch schlecht, aber es nutzt nix. Letztendlich ist es passiert und es wird sicherlich auch wieder passieren. Ich sag mir dann immer Ja, ist jetzt blöd gelaufen, aber sich dafür fertig machen bringt nichts. Seitdem kann ich das für mich besser akzeptieren.

A


Fressattacken und unzufrieden mit mir selbst

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Na ja,ich kenne das und man ist dann so enttäuscht von sich selbst.

Bin selbst essgestört und es ist dann irgendwie ein Kontrollverlust,der weh tut,weil man nicht gegenan kommt.

Wieder mal versagt,so fühlt sich das dann an.
Als hätte man sich nicht genug Mühe gegeben,obwohl man sich so anstrengt.

Meine Erfahrung ist,dass manchmal einfach nichts geht,so sehr man sich auch anstrengt.
Oder gerade weil man sich so anstrengt.

Bin seit Teenagerzeiten essgestört,wollte damals unbedingt abnehmen um nicht mehr gemobbt zu werden.
Danach hab ich nie wieder ein normales Essverhalten hinbekommen.

Später habe ich durch Psychopharmaka massiv zugenommen,50 kg.
Das war und ist nicht sehr angenehm.

Es hat mich aber dazu gezwungen,mich neu zu definieren und es hat auch hervorgebracht,wer mich wegen meines Äusseren liebt oder wer mich (auch) als Mensch liebt.

Über diese (für mich) Kontrollverlusterfahrung durfte ich also erfahren,dass ich geliebt werde,wie ich bin,unschätzbar wertvoll.

Eigentlich das,was ich (unbewusst) immer wollte,geliebt und angenommen sein,wie ich bin.
Konnte mir nur nicht vorstellen,dass das möglich sein könnte.

Jetzt weiss ich,dass das möglich ist.

Ich bin stark übergewichtig ,sehe nicht besonders gut aus,bin nichtmal übermässig intelligent und die Esstörung krieg ich auch nicht los.
Aber ich bin wieder da auf meine Weise und gebe mein Bestes.

Mehr geht eben nicht,egal,in welcher Situation man steckt.

@Flame Tatsächlich klingt vieles davon nach meiner Geschichte. Als hätten wir fast das gleiche erlebt.

Aber ich finde es total traurig, dass du so negativ über dich selbst denkst. Ich meine .. ich kenne das selbst. An so Tagen wie heute zb. Aber bei anderen macht es mich immer traurig.

Es klingt so schön, dass du deinen Platz gefunden hast und weißt, dass du so geliebt wirst wie du bist. Diesen Platz suche ich noch. Aber du schreibst, dass du nicht gut aussiehst und nicht sonderlich intelligent bist. Das glaube ich nicht. Aussehen ist ja sowieso was sehr subjektives. Aber einen hässlichen Menschen (optisch) habe ich bisher noch nicht gesehen. Man findet manche Menschen anziehend und andere eher nicht. Aber jeder ist doch irgendwie auf seine Weise hübsch. Bzw. gibt es ja auch keine einheitliche Definition von hübsch und so soll es ja auch sein.
Ich wünschte mir, dass du dich selbst als schön betrachten könntest, denn ich bin mir sicher, ganz viele andere Menschen finden dich schön und einige ganz besonders.

Und mit der Intelligenz.. die meisten, die nicht intelligent sind, denken, sie wären es ganz besonders. Vielleicht fühlen sich intelligente Menschen dann ja auch „nicht intelligent“ - ok kleiner Spaß am Rande.
Jeder kann doch irgendwas besonders gut und andere Dinge dafür nicht so gut. Aber das ist doch vollkommen ok

Ich weiß nicht, ob Du Tiere magst?

Falls ja, wäre mein Vorschlag die Tierrettungsvideos von Animal Aid Unlimited India und von Hope for Paws anzuschauen.

Die sind aufbauend und tröstend.

Oder wenn man gemobbt wurde, die Shorts von Mana.

Was auch helfen kann, ist, Musik hören.

Duschen gehen, sich schöne Düfte auftragen, sich mit Kakao, Tee, Kaffee ins Bett verkriechen und sich warm zudecken und einfach mal die Wärme durch den Körper ziehen lassen.

Alles, was tröstet und aufbaut, ist gut.

Was auch sehr angenehm sein kann, ist eine heiß Stone Mass.. Das entspannt so richtig und es tut dem Körper gut, die Muskeln werden davon gelockert und gut durchblutet und warm.... Wenn man ganz viele Steine hat, dann kann man sie im Bett auslegen und sich drauf legen. Das ist erst mal komisch und sehr hart. Aber das hat so eine entspannende Wirkung, dass ich auf den Steinen eingeschlafen bin und dann mitten in der Nacht drauf aufgewacht bin.

Wenn man das professionell machen lässt, dann wird es halt echt teuer. Insgesamt ist es teuer, wenn man so ein Gerät und die Steine anschafft. ABER es ist so eine Wohltat. Das ist Indianermedizin. Stammesmedizin. gut, coole Sache.

Wenn man nix Anderes hat, tut es auch eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder eine Mass. oder ein Rückenwärmekissen. Es kann helfen.

Kaugummikauen kann auch helfen.

Und zum Aussehen:

Wer gepflegt ist, eine positive Ausstrahlung an den Tag legt, robust und kontaktfreudig und offen für neue Kontakte ist, der wirkt anziehend. Und das ist entscheidend, nicht, dass man makellos ist.

Zitat von Maja3005:
Tatsächlich klingt vieles davon nach meiner Geschichte. Als hätten wir fast das gleiche erlebt.

Aber ich finde es total traurig, dass du so negativ über dich selbst denkst. I

Ich denke nicht negativ,ich seh den Tatsachen in´s Auge und das ist für mich eher befreiend.

Mein Mann sagt manchmal so tolle Komploimente,z.B. hat er mal gesagt,ich hätte so ein Strahlen (womit er glaube ich meine Ausstrahlung meint).

Wir haben am Mittwoch unseren 10. Hochzeitstag und sind fast 14 Jahre zusammen.
Ich bin da stolz drauf,weil wir gemeinsam Krisen überwunden haben und ich über die Jahre Vertrauen lernen konnte.

Zitat von Kosmos:
Duschen gehen, sich schöne Düfte auftragen, sich mit Kakao, Tee, Kaffee ins Bett verkriechen und sich warm zudecken und einfach mal die Wärme durch den Körper ziehen lassen.


Das sind so Sachen,die ich auch gerne mache.
Erstmal ausgiebig duschen bis einem körperlich warm ist und dann in´s Bett mit Wärmflasche und Tee und bei mir gesellt sich da gerne die Katze hinzu.
Die legt sich dann auf oder neben mich und dann ist Kuschelzeit und die Katze sorgt auch dafür,dass ich nichts anderes mache,da ist sie vor.

@Maja3005

Als ich in Deinem Alter war,war ich in erster Ehe verheiratet.
Die Ehe ging schief.

Erst als ich schon fast 30 war,hab ich meinen jetzigen Mann kennen gelernt,mit dem ich eine erfüllte Beziehung leben kann.

Was ich damit ausdrücken möchte:

Du wirst auch noch Deinen Partner finden,unabhängig davon wie unzulänglich Du Dich aktuell fühlen magst.

Zitat von Flame:
Das sind so Sachen,die ich auch gerne mache. Erstmal ausgiebig duschen bis einem körperlich warm ist und dann in´s Bett mit Wärmflasche und Tee und bei mir gesellt sich da gerne die Katze hinzu. Die legt sich dann auf oder neben mich und dann ist Kuschelzeit und die Katze sorgt auch dafür,dass ich ...

Das muss man alles ausprobieren und dann kriegt man schon mit der Zeit raus, wie man sich so ein bisschen aus dem desolaten Zustand rausholen kann.

Gerade jetzt im Winter ist alles mit Wärme gut. Ein Tier ist immer ein treuer Begleiter und die sind nicht so kompliziert wie die Menschen. Für die sind wir Gottheiten, weil wir den Kühlschrank und die Futterdose aufmachen können. Die sehen uns viel positiver als wir Menschen uns selbst sehen. Außerdem sind die so schön flauschig.

Und wenn es mit dem Essen gar nicht geht, dann sollte man sich auf Salate verlegen. Wenn die schön bunt sind und mit gutem Dressing, aber nicht zu fettes Zeug, dann schmecken die auch gut und machen Laune. Und man stopft sich dann erst mal den Bauch mit sowas voll, dann kann man wenigstens was essen, was nicht so hochkalorisch ist. So eine heiße Gemüsesuppe ist im Winter auch gut und man kriegt gleich einen Extraschub an Vitaminen und all so ein Zeug. Und das Gemüse vorher schnippeln wirkt wie ein Skill. Man hat dann sozusagen eine Skills-Kette. Der beste Skill überhaupt ist Zwiebeln schälen und kleinschneiden. Und wem das nicht reicht, der soll mal in eine geschälte Zwiebel reinbeißen. Grauselig, aber wirkt super!

Wenn man nachts nicht schlafen kann, ist Lasea und Melatonin und andere pflanzliche Beruhigungshelferlein gut. Das hilft halt auch insgesamt.

Man muss diese psychischen Erkrankungen sehen wie eine Grippe, bloß schlimmer. Es verlangt, dass man so mit sich umgeht, dass man sich regenerieren kann. Ich habe jetzt auch gestern wieder durch den Vortrag doch nochmal begriffen, dass ich einfach früher ins Bett muss und regelmäßige Schlafenszeiten brauch', dass ich meine ganze Tagesstruktur solider machen muss, weil alles Andere nach hinten losgeht und man dadurch noch schlechter mit der Erkrankung fertig wird.

Es ist echt eine Wissenschaft, wie man sich selbst therapiert. Natürlich braucht es bei schlimmen Fällen Fremdhilfe dazu, Profis. Aber man macht auch selbst lange viel falsch, weil man nicht weiß, wie es richtig geht. Da gibt es halt tatsächlich viel zu lernen. Wenn man es dann einmal begriffen hat, dann sitzt es auch. Die meiste Zeit kriegt man es dann geregelt und vor allem immer öfter geregelt. Und irgendwann schwimmt man wieder oben und kann vieles sogar besser als die Gesunden.

Zitat von Kosmos:
. Außerdem sind die so schön flauschig.

Definitiv!

Salate sind zwar super aber Sättigung gleich null,die regen eher meine Appetit an.
Deswegen esse ich dann eher mal länger gar nichts,zumal ich dann auch nicht überlegen muss,was ich esse....

Gut,in meiner jüngsten Vergangenheit gab es eher Pizza und Nudeln bis ich an den Punkt kam,an dem ich gemerkt habe,dass mir das gar nicht mehr soviel gibt.
Lange Zeit funktionierte das als Emotionsregulation und ich musste das glaub ich auch mal ausleben (schon aus Protest gegen alle,die wollen,dass ich abnehme) aber als es aufgehört hat zu funktionieren,war das schon blöd.

Na ja,aber was gelebt werden muss,muss gelebt werden,ich war früher extrem rigide mit dem Essen und glaube,dass da auch so eine Art Freiheitserleben eine Rolle gespielt hat.


Zitat von Kosmos:
Man muss diese psychischen Erkrankungen sehen wie eine Grippe, bloß schlimmer. Es verlangt, dass man so mit sich umgeht, dass man sich regenerieren kann. Ich habe jetzt auch gestern wieder durch den Vortrag doch nochmal begriffen, dass ich einfach früher ins Bett muss und regelmäßige Schlafenszeiten brauch', dass ich meine ganze Tagesstruktur solider machen muss, weil alles Andere nach hinten losgeht und man dadurch noch schlechter mit der Erkrankung fertig wird.


Kann ich voll so unterschreiben.

@Flame
Die Partnerwahl ist jetzt nicht so das Problem. Ich bin mit meinem Mann jetzt 10 Jahre zusammen, davon 5 verheiratet und wir haben ein Kind zusammen.
Vielleicht habe ich mich irgendwo blöd ausgedrückt. Es sind ganz andere Dinge, die mich runterziehen.

Ok, wenn es für dich nichts negatives ist, dann wollte ich es so auch nicht ausdrücken. Du sagst für dich sind es Tatsachen, ich dachte nur es klingt so traurig wenn jemand sagt „ich bin nicht schön oder intelligent“. Eigentlich wäre es ja gut, wenn man sich selbst schön findet. Aber letztlich ist ja das oberste Ziel, dass man gut mit sich selbst und seinem Leben zurecht kommt, egal wie man bestimmte Dinge auslegt. ️

Zitat von Maja3005:
Es sind ganz andere Dinge, die mich runterziehen.

Oh okay,dann hab ich das wohl irgendwie falsch aufgefasst,das tut mir leid.

Zitat von Maja3005:
@Flame Die Partnerwahl ist jetzt nicht so das Problem. Ich bin mit meinem Mann jetzt 10 Jahre zusammen, davon 5 verheiratet und wir haben ein Kind zusammen. Vielleicht habe ich mich irgendwo blöd ausgedrückt. Es sind ganz andere Dinge, die mich runterziehen. Ok, wenn es für dich nichts negatives ist, dann wollte ...


Ich finde sowas immer schwierig.

Rein von der Logik her, weiß jeder, dass nicht alle gleich intelligent und gleich hübsch aussehen. Ich finde, man muss halt das Beste aus sich rausholen und mit dem Rest muss man zufrieden sein. Ich sage mir bei vielem, wo ich nicht perfekt bin: Es könnte noch viel schlimmer sein!

Ich finde, in dem Bereich, wo wir uns optimieren können, sollten wir das tun. Also ruhig auch abnehmen, wenn es geht, oder sich chic anziehen. Oder wer nicht so intelligent ist, der kann sich doch wenigstens soweit weiterbilden, wie es seine Möglichkeiten erlauben. Und dann kann man auch mit sich zufrieden sein.

Mein Therapeut hat zu den Menschen, die mit sich chronisch unzufrieden waren, gesagt, dass sie was für sich tun sollen, damit sie sich wohler fühlen. Aber wenn dann das Ende der Fahnenstange erreicht ist, dann muss man das auch mal annehmen. Er hat gesagt: Die eigene Leistungsgrenze muss man akzeptieren. Jeder Mensch hat eine eigene, seine eigene Leistungsgrenze. Und wenn ich dauernd gegen diese naturgegebene Grenze anrenne, dann werde ich immer scheitern.

Bei anderen Menschen sind wir nicht so streng. Da akzeptieren wir viel mehr, auch Negatives. Aber an uns selbst rumkriteln können viele sehr gut. So würden sie keinen anderen Menschen behandeln, aber für das Bashing gegen die eigene Person sind sie immer zu haben. Und da macht man was verkehrt.

Ich denke auch immer: Warum machen so viele Leute ihren Wert an ihrem Aussehen und an ihrer Intelligenz oder ihrer Leisungsfähigkeit fest? Das ist sinnlos. Wer seinen Wert darauf baut, baut auf Sand! Warum? Weil es nur eine relativ kurze Zeit im Leben so ist, dass man das hat. Dieses Konzept, dass man auf diese genannten Faktoren baut, funktioniert nicht für's ganze Leben. Spätestens mit den Jahren verschwindet jede Schönheit. Wir lassen in der körperlichen Leistung nach, wir verlieren Gehirnzellen, wir altern und bauen ab. Wenn ich mit jungen Jahren schon an meinem Zustand verzweifle, dann habe ich für's Altwerden aber schlechte Karten.

Eine junge Frau hat mir mal gesagt, dass sie minderbegabt ist. Sie sei getestet worden und der Test habe ergeben, dass sie einen Prozentrang von 2 % erreicht hätte. Dh, sie gehört zu den dümmsten 2 % ihrer Altersgruppe und 98 % ihrer Altersgruppe sind intelligenter. Tja, sowas gibt es auch. Sie hat dann auch gemeint: Man darf seinen Wert nicht allein an dem Faktor Intelligenz festmachen.

Man muss als Gesamtpersönlichkeit in dieser Welt seine Nischen und seine Menschen finden, das bedeutet Glück und Zufriedenheit. Glücklich macht nicht Perfektion, sondern dass man seinen Platz im Leben findet, wo man sich mit Menschen verbunden fühlt. Ob dann jemand dicker oder dünner ist, ob er hochbegabt ist oder minderbegabt, ist sekundär. Man muss jemanden finden, der zu einem passt. Das bezieht sich auf Arbeitgeber, auf Freundeskreis, auf Beziehungspartner....

Und Abnehmen sollte man, damit man gesünder ist, damit man sich besser bewegen kann und sich wohler fühlt. Man sollte das für sich selbst machen und nicht, um bei anderen besser anzukommen.

Und wenn es eben darum geht, dass man sich einfach generell selbst nicht mag, dann sind die Ursachen tiefer, dann lohnt sich der Gang zum Therapeuten oder Coach.

Ausstrahlung ist auch sehr wichtig. Wenn man sich selbst nicht leiden kann, dann werden sich andere auch nicht für einen begeistern. Das ist wie böse Magie. Wenn Du Dich selbst hasst, wird es mit anderen Menschen sehr schwer, eine gute Beziehung hinzubekommen. Manche schaffen es noch, die Kontakte anzubahnen und auch in eine Beziehung zu kommen. Aber spätestens, wenn sie in der Beziehung sind, dann kommt das Problem hoch. Wer sich selbst ablehnt, hat große Schwierigkeiten, anderen Menschen zu vertrauen und denen zuzutrauen, dass sie einen wirklich lieben. Und das killt jede Beziehung. Das ist ein schleichendes Gift in jeder Beziehung. Der eigene Selbsthass vergiftet dann die Beziehungen dieses Menschen.

Zitat von Maja3005:
Gestern und heute waren die Tage geprägt von Fressattacken. Nicht extrem maßlos, aber schon ordentlich viel. Ich habe dahingehend eine blöde ...


Das allerwichtigste ist, dass man sich kein schlechtes Gewissen macht wegen der Völlerei. Denn das erschafft ja nur wieder negative Gefühle, die eventuell durch Essen betäubt werden müssen.

Hilfreich wäre, das zu viele essen liebevoll zu akzeptieren und genau hinzuschauen, was einem gerade fehlt. Und diese Lücke zu schließen.
Parallel daran arbeiten, sich selbst wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen, denn das ist scheinbar in letzter Zeit vernachlässigt worden.

Ich habe diesen alten Thread hier gefunden und er passt so gut thematisch zu meinem aktuellen Problem, dass ich hier einfach weiterschreibe.

Seit etwa einer Woche ist meine Essstörung wieder außer Kontrolle. Ich nehme pro Tag um die 2500-3000kcal zu mir. Und das trotz Tracking und Selbstregulation. Spätestens abends habe ich aber keine Kontrolle darüber, was ich esse.
Geht es hier anderen auch so? Bzw. hat jemand auch gerade Probleme mit seiner Essstörung und möchte sich austauschen?

Primär stört mich daran dieser Kontrollverlust und natürlich das steigende Gewicht. Jedes Mal wenn wieder mehr auf der Waage steht, löst das sofort Selbsthass in mir aus. Ich bin eine Versagerin. Ich schaffe es noch nicht mal, vernünftig, wie andere auch, zu essen. Wenn ich schon bei Grundbedürfnissen versage, wie soll ich dann anderes hinbekommen? Wieso habe ich keine Kontrolle darüber, was ich mir in den Mund stecke? Wieso kann ich nicht einfach aufhören? Wieso ist das jedes Mal, wenn ich mir gerade mühsam über Monate Kilos abgeschafft habe? Wieso mache ich immer sofort alles wieder kaputt.
So wird mich nie jemand mögen. So werde ich nie einen Partner finden. Also nicht, dass ich aktuell bewusst danach suchen würde, aber so langfristig halt. In meiner letzten längeren Partnerschaft war ich (dro... bedingt) noch schlank. Aber auch damals fand ich mich immer dick und unansehnlich.

Ich weiß noch, wie mal eine Fitnesstrainerin zu mir damals sagte, sie fände meine Figur so schön und sähe gerne so aus wie ich. Und ich fing nur laut an zu lachen, weil ich das so gar nicht nachvollziehen konnte, denn ich war in meinen Augen dick und schwabbelig.

Durch Psychopharmaka habe ich dann 40kg zugenommen innerhalb sehr kurzer Zeit. Und seitdem geht irgendwie gar nichts mehr.

Jedes Kilo was ich verliere beruht auf monatelangem starkem Verzicht und Defizit-Leben.

Wenn ich abgenommen habe, bin ich glücklich, dann habe ich was geleistet. Ist am nächsten Tag auch nur ein halbes Kilo wieder drauf, habe ich versagt und bin nutzlos und ein Stück Dreck. Ich hasse mich dafür.

Ich weiß auch gar nicht, was mir das Essen momentan gibt. Es macht mich noch nichtmal sonderlich glücklich. Dennoch esse ich. Und werde immer schwerer und schwerer.

Ich hoffe, es gibt hier Leute, mit denen ich mich darüber austauschen kann. Denn es belastet mich wirklich sehr.

Der ganze Tag dreht sich nur um Essen. Sei es um den Verzicht darauf, oder um den Konsum. Ich werde hier noch irre.

Gut also meine Tage drehen sich schon auch (über die Maßen) um das Thema Essen,bleibt ja kaum aus,wenn man übergwichtig ist ,wie ich.
Dazu noch Esstörungen,rezidivierende Depressionen und all die schönen Dinge,die sich kein Mensch wünscht...

Frustessen (emotionales Essen) ist glaub ich ein zentrales Thema.
Da nützen die besten Ernährungsformen und Vorsätze nichts,wenn man nicht aufhört,den Frust durch Essen zu kompensieren.

Denke aber schon,dass sättigende Lebensmittel diesen Fressdrangzumindest eindämmen und merke das auch an mir selbst.
Bin aber auch grad noch in der Erprobungsphase und am Rantasten.

Zitat von Flame:
Denke aber schon,dass sättigende Lebensmittel diesen Fressdrangzumindest eindämmen und merke das auch an mir selbst.

Den Gedankengang hatte ich auch schon. Richtig satt essen mit vernünftigen Lebensmitteln tue ich mich eigentlich nie, ich esse auch kaum warm, koche (angstbedingt) nicht.

Hast du denn schon Lebensmittel gefunden, die dich lange sättigen?
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Zitat von Becky2024:
Geht es hier anderen auch so?

Ja, seit ein paar Monaten. Ich habe mich seit dem letzten Sommer wieder von 61 auf 66kg hochgefuttert. Die Diagnose Essstörung habe ich zwar offiziell nie bekommen, aber ich kämpfe seit meiner Kindheit mit Übergewicht und es ist ein ständiges Auf und Ab.
Der Beginn der Freibadsaison in 3 Monaten ist für mich jetzt wieder ein Anreiz, mich zusammenzureißen. Die letzten 2 Tage habe ich es geschafft, mich zumindest nicht total vollzufressen. Zum Abnehmen reicht das aber wahrscheinlich nicht.

@Becky2024 mir geht es genauso! Ich habe letztes Jahr zu der Zeit noch locker 7kg weniger gewogen. Ich kann den ganzen Tag über super gut essen aber abends... Fressen. Jetzt auch, es geht los,dass ich nachdenke Nutella zu essen und dann eskaliert es eigentlich immer. 4 Toast z.b. mit Nutella, Chips, Gummibärchen etc.

Ich habe viel versucht in letzter Zeit... Weight watchers, Kalorienzählen, Intervallfasten, Proteinfasten....leider ziehe ich nichts so richtigdurch.
Letztes Jahr bestand mein Leben aus 4-5 x die Woche Fitnessstudio. Zwangspause 8 Monate und seitdem komme ich nicht mehr in die Puschen....... Es ist furchtbar. Durch meine wieder aufgeflammte Angst, ist an Sport nicht zu denken.

Zitat von Bibiblocksberg:
Durch meine wieder aufgeflammte Angst, ist an Sport nicht zu denken.

Ich mache 3-4 Mal die Woche Ausdauersport, habe aber trotzdem zugenommen. Nach dem Sport denke ich, jetzt hast du so viele Kalorien abtrainiert, jetzt darfst du noch mehr zuschlagen

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