Hallo Ihr Naschkatzen!
Wenn es ums Essen geht, kann ich auch einiges berichten.
Kenne das Problem mit dem Essen auch und habe seit meiner Kindheit einige Probleme damit.
Ich bekam schon als Kind zu große Portionen und dann, natürlich auch noch das Falsche. Meist Fastfood, Tiefkühl, Dosen oder anderes schnelle/leicht gemachte Essen. Meine Eltern waren selbstständig und kaum zuhause, abends zwischen 20-23Uhr gab es dann Abendessen. Später gabs für die Schule anstelle von Brot und Obst dann Geld, welches ich natürlich nach der Schule für Süßes ausgab. Die Stunden über hungern, dafür was schönes danach holen. Mit dem Geld habe ich nicht nur mir etwas geholt, sondern auch Mitschüler, denn als Mobbingopfer möchtest Du andere ja gelegentlich auch milde stimmen.
Eine Regelmäßigkeit gab es bei mir auch nie wirklich, daher habe ich nur durchschnittlich 1, meist 2 richtige Mahlzeiten am Tag gegessen. Nicht nur dass ich deswegen mein Leben lang übergewichtig war/bin, ich kannte mich mit dem Essen auch kaum aus. Zuhause durfte ich am Tag nur Brote mit Aufschnitt essen, dazu einen Joghurt oder Pudding. Mehr war nicht da und etwas selbst machen war auch tabu, denn ich durfte die Küche nicht benutzen.
Als ich mit ende 20 von zuhause ausgezogen bin, eskalierte es natürlich.
Ich konnte/durfte essen was ich wollte, also schlug ich zu. Gefühlt waren die Portionen unmenschlich und ungesund, gegessen habe ich dennoch nur maximal 2x am Tag - da ich gewöhnt war erst zu essen, wenn sich mein Magen zusammengezogen hat. Hunger und dann essen, bis der Bauch voll war...
Es schmeckte halt auch alles so gut und ich konnte endlich mal alles ausprobieren und das Essen genießen.
Süßes war ja zwischendurch auch noch da, also hatte ich nach der Tüte Chips dann eh keinen Hunger mehr und konnte das Abendessen/die Hauptmahlzeit so nach hinten verlegen. Oh, da ich weder Frühstückte, noch wirklich Mittagessen gegessen hatte, nannte wir es die Hauptmahlzeit oder einfach nur warm essen.Die Uhrzeit war auch nicht wirklich festgelegt, einfach nur irgendwann zwischen 18Uhr und 3-4 Uhr in die Nacht hinein.
Meine Psyche hatte allerdings immer weiter drunter gelitten.
Ich hatte in verlauf der Jahre es natürlich immer wieder mal mit Diäten versucht oder mal die Süßigkeiten reduziert - was eigentlich nicht wirklich für lange geklappt hat. Denn mein Essverhalten, hollte mich immer wieder irgendwo ein.
Durch Stress und meiner schlechten Psyche habe ich vor einigen Jahren nun einen Reizdarm bekommen - ab da an, musste ich schlagartig die Mahlzeiten ändern. Nichts konnte ich mehr essen, es kam erst einmal eine starke Unverträglichkeit. Sogar Brot und Reis, alles was ich mir in den Mund gesteckt habe, kam nach 15min raus oder ich musste während des Essens schon zum Klo laufen. Schmerzen, Krämpfe über Monate.
(Ergebnis Darmentzündung + Diagnose Reizdarm)
Es hat sich mit der Zeit gebessert, ich habe gelernt was ich vertragen kann und was nicht mehr so gut für mich ist.
Jetzt bekomme ich aus Strafe Bauchkrämpfe und Schmerzen, wenn ich zu viel oder zu wenig esse!
Kann vieles nicht mehr vertragen; zu viel Sahne, Milch, Käse, Zwiebeln und Knoblauch, stark gewürztes (auch Fleisch), fettiges wie Majo oder Soßen. Geht nur noch wenig. Fettiges oder überbackenes geht jetzt eh kaum noch, daher bin ich mehr zu frischem und selbst-gekochten über gegangen. Sehr schwer jeden Tag etwas zu finden und nicht in alte Muster zu verfallen.. Dazu muss ich jetzt wegen meinen Reizdarm auch regelmäßiger essen, denn es tut mir auf jeden fall gut mindestens 3x am Tag, eine Mahlzeit zu mir zu nehmen. Das habe ich deutlich gemerkt. Versuche ich, klappt nur nicht immer.
Ich kenne die kleine Stimme die sagt: Da sind noch X's im Schrank... Die jetzt schön essen!
Wenn mich eine Packung angeschaut hat, dann habe ich sie damals früher oder später gegessen.
Also war der erste Schritt, vieles nicht mehr da zu haben!
Dann, nur noch Dinge die ich besser einteilen konnte. Chips z.B. waren immer so eine Falle, isst man einen, möchte man gleich mehr. Bonbons zum Lutschen, davon hatte ich dann einige und auch dann lange was zu tun.
Ich kaufe mir schon lange nichts mehr an Süßigkeiten und wenn mal was da ist, lebt die tüte Chips nun auch einige Tage.
- Wobei ich sie einen Tag nach dem Öffnen eh nicht mehr wirklich essen mag, da sie mir zu pampig werden.
Zum Glück übernimmt mein Freund sie dann für mich, daher sind sie dann auch weg und aus meinem Sichtfeld.
(Was nicht da ist, kann nicht gegessen werden!)
Seit 2-3 Jahren gelingt mir das sehr gut mit den Süßigkeiten.
Natürlich mal mehr, mal weniger und seit letztem Jahr habe ich beschlossen: Ich mache auch nie wieder Diäten!
Ich reduziere nun und komme einigermaßen damit klar.
Seit ein paar Monaten bin ich auf einem 1600-2000kcal Trip und versuche etwas abzunehmen.
Keine Diät, die 3 Kugeln Eis mit Sahne gönne ich mir trotzdem noch! Dafür wird dann nur jetzt das Mittagessen (mein 4x Knäckebrot mit Aufschnitt) gestrichen. Es wird dann wieder zu 1 Mahlzeit am Tag aber dafür nehme ich nicht mehr so viele Kalorien zu mir.
3 Mal essen am Tag wäre super und ich versuche das einzuhalten. Leider klappt das nicht immer, denn ich bin dazu noch ein Langschläfer und dann komme ich mit der Zeit durcheinander. Ich möchte auch nicht mehr nachts was essen müssen, damit ich es 3x am Tag hinbekomme. Ich habe auch gemerkt, wenn ich mich nach dem Essen hinlege und schlafe, bekomme ich auch wieder Probleme mit dem Magen/Darm. Schmerzen und Bauchkrämpfe sind dann vorprogrammiert.
Heute sah mein Tag so aus:
3 Brötchen (helle), 3 scheiben Knäckebrot mit Aufschnitt. Dazu 6 Schoko Bons.
Trinken war ungesüßter Tee.
Immer noch nicht ideal, dafür etwas kontrollierter als damals.
Früher als Kind-Teen-Jung Erwachsene:
4 Scheiben Toast mit Aufschnitt, Pudding oder Joghurt. (dann 7-9 Stunden nichts)
Macces: 1 Große Pommes, 5 Hamburger, 1 Flurry, 1 großer Milchshake, 1 Big Mac, 1 FishMac, 1 Royal Ts.
(habe teils bis in die Nacht gegessen)
2L Eistee
Das Essen bestimmt immer noch mein Leben und wird es wohl noch eine weile tun.
Ich denke zwar nicht ständig daran etwas zu essen aber alles was ich mir in den Mund schiebe, macht mich Depressiv und mir dazu noch ein schlechtes Gewissen. Ich gönne mir nur noch kaum was und hadere mit mir rum.. Nicht einmal eine größere Auswahl an Brotaufschnitt gönne ich mir und ein Eis aussuchen dauert manchmal auch schon Stunden, weil ich mir nur noch unsicher wegen dem Essen bin.
Dennoch, mag ich es sehr gerne und genieße das Essen. ~ Ich würde nicht ohne leben wollen.
(versuche auch Abzunehmen ohne magen OP)
06.03.2024 03:33 •
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