Forenerfahrungen die irritieren

Seit Ende letzten Jahres bin ich in diesem Forum.

Ich fühlte mich willkommen geheissen, und traute mich da und dort auch etwas beizutragen. Wenn ich manchmal auch aus technischen oder persönlichen Gründen, nicht mitkam, bzw. unpassende Antworten gab, fühlte ich mich zu keiner Zeit diskriminiert. Im Gegenteil durfte ich immer liebe Erklärungsbereitschaft, Toleranz und Nachsehen erleben.

Bis diese Gepflogenheit letzte Woche durch einen User durchbrochen wurde, und ich feststelle , dass mich dies irritiert, obwohl ich mich generell z.B. von Anti-Fleisch-Essern nicht ins Boxshorn jagen lasse.

Erlebt habe ich folgendes: ich erwähnte in einem Thread , dass ich gerne Fleisch(Knorpel) esse. Darauf erhielt ich von einem User eine PN, worin stand , dass diese Person - sie sei Tierschützerin - sich von meiner Fleischessgewohnheit abgestossen fühle. Soweit so gut. Doch dann schrieb sie auch noch hinzu, dass sie dankbar dafür wäre, wenn ich auf diese ihre PN-Nachricht NICHT REAGIEREN würde.

Nun mal ganz davon abgesehen , dass ich nicht vor hatte mich in irgendeiner Weise zu rechtfertigen, geschweige denn dafür schuldig zu fühlen wenn ich ab und zu echtes Fleisch konsumiere ( es ist übrigens seltener geworden, doch das sei nur am Rande erwähnt), finde ich es sehr unfair, wenn jemand einem derartige PN schickt und gleichzeitig darum bittet nicht auf die PN zu reagieren.

Seither ignoriere ich diese Person auf der ganzen Linie, trotzdem stelle ich fest, dass ihre Anwesenheit mich halt immer an dieses mir fremde Verhalten erinnert.

Meine Frage an Euch: sind solche Benehmen in Foren üblich ? Muss man sich damit abfinden ? Und wie geht ihr mit so etwas um, falls Euch das auch schon mal passierte ?

Wie geschrieben, ich bin wirklich neu und unkundig im Mich-Bewegen in Foren.

Ach, danke, danke , danke Ihr seid ALLE soooo lieb und verständnisvoll. Ich bin wirklich gerührt. Echt ! Und ich fühle mich jetzt sogar noch mehr willkommen als zuvor !
Nein @life74 ich mache nicht immer was andere mir sagen, doch diesmal wollte ich mich nicht auf eine Diskussion einlassen. Generell im Leben bin ich eher das schwarze Schaf ( schon in der Kindheit und Jugend stiess ich heftig an, weil ich sobald es mir irgendwie möglich war, rebellierte) und habe mich - vielleicht zu oft - schlussendlich durch radikale Kontaktabbrüche schützte. Diesmal tue ich das auch, DOCH ES TUT MIR WAHNSINNIG GUT, DASS IHR ALLE MIR SO LIEBES SCHREIBT, MICH DARIN BESTÄTIGT, DASS ICH HIER WILLKOMMEN BIN.

Ich danke Euch von ganzem Herzen

Also mein herzlicher DANKE soll unbedingt erreichen:@Supanova1, @Mariebelle, @, @life74, @Christian17, @Grace_99

Liebe @Mariebelle,

einerseits und äusserlich war mein Leben als Diplomatentochter behütet. Ich kannte keine materiellen Entbehrungen.

Doch ich fühle mich dennoch häufig allein, weil meine selbst sehr unsichere Mutter (aus einer einfachen Familie stammend..und nicht wie damals die meisten Diplomaten aus oberen und reichen Schichten) viel zu viel von mir abverlangte.

Statt ein Einfühlungsvermögen und seelische Begleitung bei den vielen Entwurzelungen etc. zu bieten, forderte Mutter ständig. Wir Kinder mussten brav, zufrieden und dankbar sein , dass wir die Welt im Gegensatz zu ihr,( die in einem kleinen Schweizer Bergdorf aufwuchs..dem sie unbedingt entrinnen wollte) erleben durften. Mutters Ansprüche an uns Kinder waren enorm. Es hiess schon bald, dass wir Kinder ! die Schweiz mitvertreten , und entsprechendes höfliches Benehmen wurde erwartet ! Echtheit war nicht befragt, sondern Etikette !

Beispiel: wenn wir uns an einem Cocktail nur irgendwie nicht genügend an den Gästen zeigten, war uns ein böser mahnender Blick der Mutter sicher. Und wehe wenn die Schulnoten mit denjenigen der anderen Diplomatenkinder nicht ( an Cocktailpartys) stand halten konnten. Lieblingsthemen der Diplomatenfrauen: Erfolge/Misserfolge der Kinder.

Ich war weitgehend allein in meiner Kindheit /Jugend ,und ich bin dankbar, dass es auch liebe Menschen gab, die mich über Wasser hielten, bis ich in der Schweiz als 21jährige mein Leben als Studentin fernab von Schweizer Botschaften ( die ich dann nur noch in den Ferien kurz besuchte) führen durfte.

Die Statistik: 1/3 der Diplomatenkinder wählt einen ähnlichen Beruf oder heiratet einen Diplomaten
1/3 der Diplomatenkinder begeht Suizid, 1/3 der Diplomatenkinder schlägt sich sonst durchs Leben. Ich gehöre zum letzten Drittel.

Genau @Mariebelle, aber wie oben geschrieben: das ist nur eine Seite der Medaille...