Folgendes beschäftigt mich: Meine Nichte hat vor zehn Jahren geheiratet und inzwischen gibt es drei Kinder von 2-8 Jahren, die ich allesamt sehr gerne habe. Auch den Mann meiner Nichte mag ich. Er hat eine sehr große Familie mitgebracht und diese wirken, wenn sie aufeinander treffen, wie eine eingeschworene Gemeinschaft, wo Dritte irgendwie keine Chance haben.
Beispiel: Eines der Kinder hat Geburtstag und meine Nichte schmückt alles nett und bereitet viel Essen vor. Die besagte Großfamilie setzt sich dann zusammen und unterhält sich. Für mich ist dort kein Platz und ich sitze einige Schritte entfernt auf einem Sofa, manchmal sitzt noch meine Mutter bei mir, die sich aber genau so isoliert fühlt, wir haben schon öfter darüber gesprochen. Eigentlich unterhalten sich nur die Kinder mit uns oder werfen uns Luftballons zu, wenns gut läuft.
Ich halte das dann etwa zweieinhalb Stunden durch, dann verabschiede ich mich. Danach bin ich völlig deprimiert und zugleich wütend auf mich selbst, weil ich es nicht schaffe, zu diesen Geburtstagen einfach nicht mehr hinzugehen. Ich bin sehr gekränkt in solchen Momenten und dann kommen wieder so Grundsatzfragen, die ich seit Jahrzehnten mit mir herumtrage, z. B. wieso ich nicht so bin wie andere? Warum kann ich auf diese andere Familie nicht zugehen und warum gehen sie auch auf mich nicht zu? Nun könnte ich sagen, mein Gott die paar Mal im Jahr werde ich schon aushalten aber es zapft mir so viel Energie ab. Ich geh eigentlich nur noch dahin, weil ich ja sonst keine Familie mehr habe. Außerdem können ja die Kinder und meine Nichte auch nichts dafür, dass ich nicht klar komme.
Könnt Ihr das irgendwie nachvollziehen? Was würdet Ihr an meiner Stelle tun?
LG Perle
19.01.2019 18:34 • • 21.01.2019 #1