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Das führt aber schon zu einer Reduzierung der Lebensqualität, da man ja ständig irgendwelche Situationen umschiffen muss. Z.B. wenn arbeiten gehen würde, da sind ja immer Leute, die einem nicht gut tun. Ich würds vorziehen irgedndwie wieder normal zu werden oder wenigstens so wie früher.

Ich lese mich wie gesagt gerade in das Thema Hochsensibilität ein und finde mich da so oft wieder. Später im Buch wird auch einiges zum Umgang damit erläutert und Tipps gegeben. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

A


Erschöpfung nach sozialen Kontakten

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Es ist natürlich immer die Frage wieviel Spielraum man hat, sich grundlegend zu ändern. Mancher hängt ein Leben lang fest wie in einem Schacht und kommt da nicht raus.
Manches Leiden ist gekoppelt an ein bewusstes oder unbewusstes Selbstideal, das man nicht aufgeben will.
Wer z. B. immer fair und angemessen reagieren will, die Motivation des anderen verstehen und würdigen möchte, überzieht allzu oft sein Konto.
Sowas kostet Kraft und Energie.Und am Ende fühlt man sich belämmert und erschöpft.

Ich finde es schon legitim, Leuten höflich aber bestimmt zu sagen, wenn sie mich gerade anstrengen oder zutexten.Oder dass ihre Ratschläge immer die gleichen sind und meinem Problem nicht gerecht werden.

Darüber hinaus fand ich es hilfreich, meinen kognitiven Grundumsatz zu verringern, indem ich mich beispielsweise durch Meditation auf ganz Weniges focussiere( etwa die Atmung).
Dann bin ich belastbarer, wenn es wieder mal anstrengend wird.

Meditation ist nicht schlecht. Da gibts wieder das Henne-Ei Problem. Du musst schon vorher ruhig genug sein, um meditieren zu können. Ich bin so unruhig, dass ich nicht mal meditieren könnte. Hab mal Tai Chi probiert, aber das ging nicht.

Ich habe auch schon so einige Entspannungstechniken durch, musste dann abbrechen weil ich zappelig wurde. Tai-Chi habe ich länger gemacht, bin aber oft aus dem Raum gegangen, weil mir das Langsame auf die Nerven ging...am besten kann ich beim Fahrrad fahren entspannen oder bei der PMR hin und wieder, weil man da ja auch etwas tun muss...

Es gibt so etwas wie dynamische Mediation für den gestressten modernen Menschen. Da zappelt man erst mal, bevor man meditiert. Kostet natürlich Geld. Hab noch nicht geschafft da hnzugehen. Ausserdem hilft das nicht so lange. Das musst du dann ständig machen.

Meine Meditation sind seit 2005/2006
Hörbücher von Harry Potter. Knapp nach wie vor.

Ja, ich kenne das leider auch schon so lange, dass es für mich mittlerweile schon normal wurde, ich versuch es bei mir zu akzeptieren.

Zitat von Chingachgook:
Grundsätzlich ist eine gewisse Reizoffenheit natürlich sehr anstrengend. Wenn zuviel auf einen einströmt und man sich nicht ausreichend abgrenzen kann, ist schnell Erschöpfung da.


Das ist bei mir glaub ich der Grund. Eine Überempfindlichkeit gegenüber vielen Reizen; das ist aber auch abhängig davon, wie es mir gerade geht. Je schlechter, desto empfindlicher, und wenn es mir grad mal recht gut geht, kann ich auch mehr ertragen.

Wenn ich mich in der Natur bewege oder Natur anschaue, hat das einen sehr beruhigenden Effekt auf mich.

Menschenmassen, hektisch, laut, da bin ich ziemlich schnell reizüberflutet.

Aber z. B. Menschen von einem ruhigen Café aus beobachten, das kann ich stundenlang.

Treffen mit Freunden, Familie oder Bekannten: da kommt es sehr drauf an, wie diejenige Person ist. Es gibt ein paar, die kann ich stundenlang um mich haben ohne dass mich das stresst. Wo man nebeneinander sitzen kann ohne dass irgendwas gefordert oder erwartet wird, wo man einfach zusammen hockt und entspannt plaudert.
Wenn ich merke, ich kann ganz Ich sein ohne irgendwelche Ansprüche erfüllen zu müssen, ich werde voll und ganz akzeptiert, dann ist das gut für mich.

Aber es gibt auch Menschen, die ständig die volle Präsenz des Anderen brauchen, das laugt mich dann schneller aus. Danach brauch ich wieder Abstand.

Zitat von hazyhue:
Oder wenn es um die Depression geht, die ich nun schon 16 Jahre mit mir rumschleppe: geh doch mal mehr spazieren und unter Leute, dann wird das besser!

Boa da könnte ich echt ausrasten.


Bei leichteren Depressionen kann das ja auch ein bisschen helfen, zumindest kurzfristig. Aber die Leute haben einfach keine Ahnung was eine schwere Depression ist und gehen dann nur von ihren Erfahrungen aus, was sie machen, wenn sie mal einen Durchhänger haben.
Ich bin den Leuten da nicht mehr böse, dass sie es halt irgendwie gut meinen und nur helfen möchten.

Was mich dabei nur nervt ist, dass die Erkrankung dadurch harmloser hingestellt wird als sie ist und ich dadurch falsch eingeschätzt und beurteilt werde; außerdem fühle ich mich dann irgendwie allein mit dem Mist.

Deswegen hilft es mir sehr, wenn ich hier die Berichte von anderen lese, die genau das schreiben, wie es mir auch geht.
Dann weiß ich, dass ich nicht so verkehrt bin, sondern ganz normal depressiv oder angstkrank oder was auch immer.



Zitat von Chingachgook:
Es ist natürlich immer die Frage wieviel Spielraum man hat, sich grundlegend zu ändern. Mancher hängt ein Leben lang fest wie in einem Schacht und kommt da nicht raus.
Manches Leiden ist gekoppelt an ein bewusstes oder unbewusstes Selbstideal, das man nicht aufgeben will.
Wer z. B. immer fair und angemessen reagieren will, die Motivation des anderen verstehen und würdigen möchte, überzieht allzu oft sein Konto.
Sowas kostet Kraft und Energie.Und am Ende fühlt man sich belämmert und erschöpft.

Ich finde es schon legitim, Leuten höflich aber bestimmt zu sagen, wenn sie mich gerade anstrengen oder zutexten.Oder dass ihre Ratschläge immer die gleichen sind und meinem Problem nicht gerecht werden.

Darüber hinaus fand ich es hilfreich, meinen kognitiven Grundumsatz zu verringern, indem ich mich beispielsweise durch Meditation auf ganz Weniges focussiere( etwa die Atmung).
Dann bin ich belastbarer, wenn es wieder mal anstrengend wird.


Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich finde damit triffst Du es sehr gut.

Das Abgrenzen und Bei-sich-bleiben-lernen (auch durch Meditation) ist sehr wichtig und muss ich immer wieder üben.

@hazihue
Zitat:
Ich scheine ziemlich hochsensibel zu sein und endlich mal eine Erklärung für so viele Dinge zu finden.


Das kann gut sein.

Zitat:
Ich denke nicht, dass ich daran selber schuld bin. Das finde ich eine überschnellte Beurteilung der Problematik.


Ich möchte nicht so verstanden werden, dass Du an allem selbst schuld bist.
Allerdings stellt sich die Frage, glaubst Du daran, in Teilbereichen selbst etwas beeinflussen und verbessern zu können?
Oder gehst Du davon aus, nichts beeinflussen zu können?
Zitat:
Das mit der Erzähler-Rolle kann ich nicht bestätigen, ich würde sagen, dass sich das die Waage hält. Aber auch da fällt es
mir schwer, meinem eigenen roten Faden zu folgen, weil ich leicht von vielen Dingen abgelenkt werde. Von Licht,
von Geräuschen, Menschen, Verkehr - einfach alles. Und das ist es, was mich so unheimlich anstrengt.


Wenn es so ist, dass Du von fast allem leicht abgelenkt wirst, dann scheint mir Deine
Schwierigkeit nicht unbedingt hauptsächlich etwas mit sozialen Kontakten zu tun zu haben.
Handelt es sich dann dabei nicht mehr um eine ständig hohe Grundnervosität?

Zitat von Hotin:
@hazihue


Das kann gut sein.



Ich möchte nicht so verstanden werden, dass Du an allem selbst schuld bist.
Allerdings stellt sich die Frage, glaubst Du daran, in Teilbereichen selbst etwas beeinflussen und verbessern zu können?
Oder gehst Du davon aus, nichts beeinflussen zu können?


Wenn es so ist, dass Du von fast allem leicht abgelenkt wirst, dann scheint mir Deine
Schwierigkeit nicht unbedingt hauptsächlich etwas mit sozialen Kontakten zu tun zu haben.
Handelt es sich dann dabei nicht mehr um eine ständig hohe Grundnervosität?



Ich glaube etwas ändern zu können, indem im besser mit meinen Energien Haushalte und Strategien erlerne, diese Seite an mir zu akzeptieren und ggf zu stärken, wenn möglich.

Nein, es bezieht sich tatsächlich nicht nur auf soziale Kontakte, das passiert mir auch wenn ich alleine bin und viele Reize auf mich eintreffen. Aber nervös bin ich nicht dauerhaft. Es ist ja einfach so, dass die Neurotransmitter deutlich erhöht zu sein scheinen bei HSP, was wiederum dazu führt, dass äußere Reize die auf unsere Nervenzellen treffen viel intensiver auf einen einprasseln. Die Synapsen im Hirn stehen dann quasi unter Dauerfeuer.

Wenn es um mich recht ruhig ist und die Begebenheiten so sind, dass ich sie als angenehm empfinde, habe ich diese Probleme kaum. Beispielsweise, wenn wir in der Sauna sind und im Ruheraum liegen. Oder Abends auf dem Balkon, wenn alles still wird und die Umweltreize nachlassen. Oder wenn ich Nachts mit Freunden am Lagerfeuer sitze. Dann kann ich mich viel besser unterhalten und empfinde diese Überflutung nicht mehr als so belastend, weil sie eben kaum da ist.

@Ana-A303

Zitat:
Das kann ich für mich nicht bestätigen, dass das Erzählen entspannt. Ich bin jedesmal komplett erschöpft, wenn ich
nach meiner Therapie (nach vielen bereits überstandenen Stunden) nach Hause komme, weil ich dort ca. 50 Minuten
reden muss, soll wie auch immer..


Das ist mir klar. Ein Therapiegespräch hat sehr wenig mit normalem erzählen zu tun.
Im Therapiegespräch wird man fast immer in hohen Masse angespannt sein.

Zitat:
Zuhören kann ich ebenfalls nicht lange...ich verliere schnell das Interesse/Aufmerksamkeit und will dann nur
noch meine Ruhe haben...


Auch das verstehe ich. Zuhören ist nicht immer leicht. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen.
Zuhören fällt oft dann leichter, wenn man sich klar macht, was ein Gespräch ist.

Soziale Kontakte sind ständige Tauschgeschäfte. Ich gebe Dir (rede, lächele, zeige Aufmerksamkeit) etwas und
als Gegenleistung erwarte ich (zuhören, akzeptieren, versuchen zu verstehen) etwas von Dir.

Ein sozialer Kontakt unterscheidet sich wenig von einem Einkauf im Supermarkt.
Auch da nimmt man etwas und bezahlt etwas dafür.
Wenn allerdings die Ware nicht gut genug ist, oder der Preis zu hoch erscheint, wird man dort bald nicht mehr einkaufen.

Habe gerade mal aus Neugier einen Test gemacht...Mein Ergebnis :

HSP Test
Sie haben 260 Punkte

Punkteanzahl von 188 bis 300

Sie sind mit an Gewissheit grenzender Sicherheit hochsensibel. Hochempfindlichkeit beginnt bei 163 Punkten. Je weiter Ihre Punkte-Anzahl über 200 liegt, umso mehr sollten Sie darauf achten, sich nicht in ein Schneckenhaus zu verkriechen. Sie werden zwar sicher glücklicher und leistungsfähiger sein, wenn Sie nicht versuchen zu leben wie ein nicht-HSP. Aber achten Sie trotzdem darauf, sich nicht zu sehr zurückzuziehen. Arbeiten Sie daran, Wege und Möglichkeiten zu finden, um in einer Ihnen angenehmen Weise Kontakt mit unterschiedlichen Menschen zu halten. Die Welt braucht Sie und Ihre Empfindsamkeit. Sie sind eine Bereicherung.

Auf der Webseite des Vereins finden Sie viele nützliche Hinweise und Tipps. Ausführlichste Beschreibungen, wie Sie mit dieser Anlage optimal umgehen können finden Sie auch in dem Buch Zart besaitet - Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für hochsensible Menschen, von dem Sie die ersten 4 Kapitel (von insgesamt auf der Webseite des Verlages gratis probelesen.

Bitte bedenken Sie, dass weniger sensible Menschen sich ihre Wesensart genauso wenig ausgesucht haben, wie Sie sich die Ihre. Hochsensible müssen darauf achten, geringere Sensibilität und das daraus entstehende Verhalten nicht als Rücksichtslosigkeit zu interpretieren. Unterschiedliche Wahrnehmungen und Bedürfnisse erschweren manchmal das Zusammenleben, aber sie können auch zu einer Bereicherung werden, wenn man sich gegenseitig verstehen und wertschätzen kann.

Je mehr sich die eigene Sensibilität von der Mehrheit unterscheidet, umso schwieriger wird es, ein stimmiges Umfeld für sich selbst zu finden. Die Wahl der Wohnung, des Berufs oder des Partners kann dadurch schwieriger werden. Seien Sie geduldig mit sich selbst, und seien Sie sich selbst ein guter Freund. Wenn Sie Ihre Anlage akzeptieren, dann wird es sogar leichter, einzelne Aspekte des Verhaltens zu ändern und einzelne Anpassungen vorzunehmen.

Je mehr Sie über Ihre Veranlagung wissen, umso besser. Es ist oft auch sehr schön, mit anderen Hochsensiblen direkt in Kontakt zu kommen nicht über Foren, sondern direkt von Mensch zu Mensch. Auf dieser Webseite finden Sie dafür viele Hinweise unter Termine und Treffen sowie auch auf der deutschen Webseite http://www.hochsensibel.org unter Kontakte vor Ort.

Ja Flocke, da hatte ich auch 164 Punkte. Wir können uns also die Hand geben.

Wenn meine Freundin ihr Buch durch gelesen hat, leiht sie es mir aus.
Gestatten Hochsensibel heißt das. Bin gespannt...

Das ich gerade lese heisst zart besaitet. Bisher sehr aufschlussreich!

@hazyhue
Zitat:
Nein, es bezieht sich tatsächlich nicht nur auf soziale Kontakte, das passiert mir auch wenn ich alleine bin und
viele Reize auf mich eintreffen


Hätte Dein Thema dann nicht besser etwas anders heißen sollen?
Zitat:
Aber auch da fällt es mir schwer, meinem eigenen roten Faden zu folgen, weil ich leicht von vielen Dingen abgelenkt werde.


Hier könntest Du eventuell erkennen, wo Du etwas beeinflussen kannst.
Was ist denn Dein roter Faden?
Einen roten Faden legst Du doch selbst aus, oder nicht?

Zitat:
Ich glaube etwas ändern zu können, indem im besser mit meinen Energien Haushalte und Strategien erlerne, diese
Seite an mir zu akzeptieren und ggf zu stärken, wenn möglich.


Einen wesentlichen Teil Deiner Lösung scheinst Du hier schon zu beschreiben.

Zitat:
Wenn es um mich recht ruhig ist und die Begebenheiten so sind, dass ich sie als angenehm empfinde, habe ich diese
Probleme kaum. Dann kann ich mich viel besser unterhalten und empfinde diese Überflutung nicht mehr als so belastend,
weil sie eben kaum da ist.


Sehr gut, wenn Du weißt, wie Du immer wieder auch zur Ruhe kommen kannst.

Zitat:
und die Begebenheiten so sind, dass ich sie als angenehm empfinde

Zitat:
und empfinde diese Überflutung nicht mehr als so belastend,


Beschreibst Du hier nicht, dass Du eventuell doch einen Anteil daran hast, dass Dich vieles so sehr stört und belastet?
Also, wenn ich das richtig verstehe, beginnt es Dich zu stören, wenn Du etwas als unangenehm empfindest.
Ist das nicht überwiegend ein subjektives Empfinden, ob etwas störend ist?
Was findest Du denn am Alltagsleben besonders belastend?

Ich habe 273 Punkte. Habe ich jetzt gewonnen?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von hazyhue:
Ja Flocke, da hatte ich auch 164 Punkte.


Damit liegst du aber weit unter der Grenze zu HSP.

Zitat von petrus57:
Ich habe 273 Punkte. Habe ich jetzt gewonnen?

Einen und ein

Zitat von Schlaflose:

Damit liegst du aber weit unter der Grenze zu HSP.


Aaah sorry. Ich meinte 264.

@Skade mach mal den hier, den finde ich auch noch etwas differenzierter
https://www.psychomeda.de/online-tests/ ... itaet.html

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