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Ja...geht mir auch so...schlimmste Dinge gewuppt ...war stark...für andere.

Die Angst kommt Jahre später.

Dann noch die scheinheilige Einladung zum Kaffee...damit sie sich dran aufgeilen kann,wie GUT es ihr doch geht.

Das musst du dir wirklich nicht antun.

Irgendwie mag ich nicht mehr ins Dorf fahren, hab Männe schon Montag und Dienstag zum Einkaufen geschickt.
Aber heute kann ich mich wohl nicht mehr drücken, denn wir wollen zusammen fahren.

Dann immer diese Beklemmung, wenn wir auf Höhe von meinem Hausarzt vor der Ampel stehen, denn genau da war meine letzte recht heftige PA, und ich bin grad noch so zum Doc reingeschwankt.

Ich mag all diese Menschen nicht mehr, nicht dass ich sie hasse, ich zeige es aber nicht, ich grüsse höflich, versuche im Laden freundlich zu sein, und versuche mir nicht anmerken lassen, dass ich mich total unwohl fühle.

Ich weiss das es falsch ist, sich zu verkriechen, aber was habe ich davon, wenn ich auf Menschen zu gehe? Es interessiert sie doch gar nicht wirklich, wie es mir geht, imnmer dieses Scheinheilige, wie gehts Dir denn. Das ist so eine Floskel, das können die sich doch schenken.

Und wenn man wirklich erzählen würde, wären sie wahrscheinlich eher peinlich berührt und würden einen Grund erfinden, um dass Weite zu suchen.

Aber ich sollte mich ja eigentlich damit auskennen, ich leide ja schon seit über 40 Jahren an meiner Angststörung, und hier im Forum ist es das Erste Mal, dass ich mich mit Gleichgesinnten austausche.

Früher dachte ich, wenn ich jemanden davon erzähle, der denkt, ich ticke nicht ganz richtig und schneidet mich dann.
Naja, haben sie eigentlich auch recht, ich habs sogar schwarz auf weiss.

A


Erklärungsnöte

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Zitat von Angor:

Ich mag all diese Menschen nicht mehr, nicht dass ich sie hasse, ich zeige es aber nicht, ich grüsse höflich, versuche im Laden freundlich zu sein, und versuche mir nicht anmerken lassen, dass ich mich total unwohl fühle.

Ich weiss das es falsch ist, sich zu verkriechen, aber was habe ich davon, wenn ich auf Menschen zu gehe? Es interessiert sie doch gar nicht wirklich, wie es mir geht, imnmer dieses Scheinheilige, wie gehts Dir denn. Das ist so eine Floskel, das können die sich doch schenken.

Und wenn man wirklich erzählen würde, wären sie wahrscheinlich eher peinlich berührt und würden einen Grund erfinden, um dass Weite zu suchen.

Aber ich sollte mich ja eigentlich damit auskennen, ich leide ja schon seit über 40 Jahren an meiner Angststörung, und hier im Forum ist es das Erste Mal, dass ich mich mit Gleichgesinnten austausche.

Früher dachte ich, wenn ich jemanden davon erzähle, der denkt, ich ticke nicht ganz richtig und schneidet mich dann.
Naja, haben sie eigentlich auch recht, ich habs sogar schwarz auf weiss.


guten Morgen Angor,
so geht es mir auch sehr sehr oft. Das ist schon traurig, aber andererseits will ich gar nichts mit diesem Schlag Mensch zu tun haben. Ich kann dich da sehr gut verstehen.
LG Annie

Ich kann verstehen,daß du schwer enttäuscht bist von diesem Erlebnis..diese Oberflächlichkeit.

Aber nicht alle Menschen sind so...es gibt bestimmt auch nette Leute in dem Dorf.

Es gibt bestimmt noch viel mehr Menschen mit Angststörungen dort,aber genau aus diesem Grund redet keiner offen drüber..um nicht abgestempelt zu werden....als ' verrückt ' usw.....

Ich lebe in einer ländlichen Kleinstadt...hier ist es genauso.
wer ist was...wer hat was.......einige beurteilen den Wert des Menschen danach.

Aber mit solchen Menschen umgebe ich mich nicht.

Und dadurch bin ich nicht mehr so offen wie früher...man muss hier aufpassen,was man sagt.

Ich bin ja auch eigentlich n Dorfkind, mit 17 dann in die Stadt gezogen und da ich in ner Wohngruppe vom Jugendamt war, wo abgesehen von mir alle gelinde gesagt beschis.sene Eltern hatten, hab ich in diesen 1,5 Jahren da eine unglaubliche Palette an Menschen kennen gelernt. Und da hat jeder anders auf mich und meinen Mist reagiert. Ich bin an sich immer sehr offensiv mit meiner Problematik umgegangen, habe immer mit offenen Karten gespielt, sobald das Thema auf den Tisch kam (spätestens bei der Frage nach meinem Beruf ist es damit ja immer vorbei gewesen) und habe mich nie mit Notlügen oder sonstigem aus der Affaire gezogen. Und ich muss echt sagen, zu 98% reagieren die Leute um mich rum neutral oder positiv darauf. Ich glaub so Situationen wie die von Angor kann ich in fast 9 Jahren jetzt an einer Hand abzählen.

Ich mach kein Geheimnis draus, ich versuche zu erklären, was das ist und wie das ist, sofern da natürlich Interesse besteht. Damit bin ich immer sehr gut gefahren aber ich denke, da kommt es auch ein Stück weit aufs Selbstbewusstsein an, ob man damit so offen umgehen kann. Da kommt einem sicher auch in den Sinn, dass man sich sehr angreifbar macht, aber das hat sich bisher wirklich fast nie bestätigt.

Hallo Angor,
Zitat:
Ich weiss das es falsch ist, sich zu verkriechen, aber was habe ich davon, wenn ich auf Menschen zu gehe?
Es interessiert sie doch gar nicht wirklich, wie es mir geht, imnmer dieses Scheinheilige, wie gehts Dir denn.
Das ist so eine Floskel, das können die sich doch schenken.


Wenn Du auf Menschen zugehst, haben Du und der, auf den Du zugehst, beide einen deutlichen Vorteil.
Dein Vorteil ist, es stärkt Dein Selbstbewusstsein, wenn Du den ersten Schritt machst. Du zeigst damit. Schau her,
ich akzeptiere Dich, nehme Dich ernst und habe wenig Angst vor Dir.
Natürlich darfst Du jederzeit den Rückzug antreten.

Dein Gegenüber hat auch einen großen Vorteil. Bei ihm kommt an. Da ist jemand, der mich akzeptiert. Und damit
nimmst Du ihm etwas die Angst vor Dir.
Zitat:
imnmer dieses Scheinheilige, wie gehts Dir denn. Das ist so eine Floskel, das können die sich doch schenken


Früher habe ich genauso gedacht. Heute sehe ich das völlig anders.
Wenn Du schaust, wie Menschen sich begegnen, dann gibt es viele Grußformen.

Du kannst natürlich ohne Blick und ohne Hallo aneinander vorbeigehen.
Etwas Unpersönlicheres gibt es jedoch kaum.
Menschen grüßen sie deshalb mit Hallo, Moin, Hi und unter anderem mit
Hallo, wie geht’s Diese Formel wird auch in anderen Sprachen verwendet.

Wer jetzt glaubt, die Grußformel ist eine Einladung zum Erzählen, begeht eventuell einen Fehler.
Das ist überwiegend nur eine Grußformel. Mehr nicht.
Nun kommt es auf Dich an, Ob Du einfach nur antwortest, Es geht, oder Alles bestens oder Hör auf, lass mich in Ruhe,
Alles wie immer oder sonst wie. Das wichtigste dabei sind nicht Die Worte, sondern der Tonfall.
Sie senden das Signal, ob jemand gesprächsbereit ist, oder eher nicht.
Mit Scheinheilig hat dies meiner Meinung nach nicht sehr viel zu tun.
Zitat:
Früher dachte ich, wenn ich jemanden davon erzähle, der denkt, ich ticke nicht ganz richtig und schneidet mich dann.


Kann sein, kann auch nicht sein. Wie ein anderer das, was Du sagst beurteilt, darauf hast Du wenig Einfluss.
Das ist doch sein Problem, wenn er glaubt, Du tickst nicht richtig. Denkst Du nur gut über andere?

Viele Grüße

Bernhard

Bin gerade durch den Querverweis hier gelandet. Oh jee, solche Situationen kenne ich auch.
Man sucht nach Worten und erntet Unverständnis und jede Antwort wird irgendwie komisch einsortiert,
man ist in den Augen der anderen ein Versager, hat keinen Grund für die Situation,
man fühlt sich immer unwohler.
Reagiert nur noch und hängt aber auch total an der Angel, eingeengt und bedrängt.

Ich glaube nicht, dass die anderen das extra böse meinen, sondern es ihrer Sicht der Welt entspricht.

Doch für einen selber wird das eigene Leben nicht in einem liebevollen Blickwinkel gesehen, sondern hat
dort eine sehr schlechte Rolle.

Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, ganz ganz wenig Infos rauszugeben und höchstens mal eine
Testinfo, um zu sehen, ob der jenige sich Vertrauen verdient.
Ich war vorher eher offenherzig und schnell abhängig und reaktiv, als gäbe es nur Gehorsam
und man müsste alles offen darlegen.

Ich hab vor einigen Monaten einen Vortrag über Selbstverteidigung gehört. Der Polizist da sagte, man
muss sich auf so Situationen, wo Grenzen überschritten werden oder man angegriffen wird (auch mental),
vorbereiten.
Und psychische Eingriffe sind auch eine Form von Angriffen, wenn man danach beunruhigt ist, dann hatte
das einen Preis und war eine Form von Übergriff.

Kampf lohnt meist nicht, und man wird den anderen nicht ändern können. An Einsicht appellieren oder
das Weltbild des anderen ändern, um Verständnis heischen, scheint eher nicht zu funktionieren.
Aber Abgrenzen, deeskalieren, Distanz und den eigenen ruhigen Bereich wieder schaffen,
das finde ich schon wichtig.

Der Polizist von dem Seminar meinte, man müsste quasi kalt trainieren und simulieren, um im Ernstfall
dann nahezu selbstverständlich zu reagieren.
Also z B kurz und knapp reagieren, sich abgrenzen, kein Futter bieten für weitere Belehrungen
und das Programm des anderen.

Und es fühlt sich komisch an, nicht offen, nett und gefällig zu sein, weil man so getrimmt ist,
die Bedürfnisse der anderen ernst zu nehmen und ihnen immer Aufmerksamkeit zu geben.
Aber da, wo andere zu eindringlich oder aufdringlich sind oder ihr Urteil nicht hingehört, da
kann es durchaus eine Grenze geben, wenn man diese braucht.

Im Grunde suche ich auch lieber die Vermeidung, baue gar nicht soviele Kontakte auf oder gehe zu Zeiten,
wo ich kaum jemanden treffe, weil das energieschonender ist.
Aber etwas freier wäre man schon, denke ich, wenn man jederzeit handeln kann, wie man will und
sich dann zur Not auch helfen, um dann seinen Weg weiterzugehen, ohne beschämt zu sein.

Meine Exfreundin wurde immer angesprochen, sie sagte, es wäre als stünde auf ihrem Gesicht geschrieben sprich mich an.
Mich spricht kaum jemand an, vielleicht steht auf meiner Stirn geschrieben sprich mich nicht an.

Ich habe keine sozialen Ängste, aber ich finde solche Unterhaltulngen so öde und langweilig, lieber hänge ich meinen Gedanken nach.

@Angor Solche Situationen wie du sie mit der Bekannten bei Aldi erlebt hast, kenne ich auch. Das Gegenüber schwärmt vom ach so tollen Leben, Urlaub, Haus, Mann und das aus den Kindern was geworden ist....Ich habe mir das früher reingezogen und fühlte mich dabei immer schlechter. Wenn dann mal die Frage aufkam Wie geht es dir eigentlich? habe ich meistens ausweichend geantwortet so in etwa Jaja, schon recht, ist halt viel zu tun im Büro.... usw. Aber im Verlauf der sehr einseitigen Unterhaltung habe ich bemerkt, wie es mir immer schlechter ging und ich genervt war. Daher tue ich mir solchen total überflüssigen Smalltalk nicht mehr an und ersticke die meisten Gespräche im Keim indem ich sage Ich bin in Eile, habe einen Termin..... Mit dem fahre ich ganz gut. Von meinen psychischen Krankheiten habe ich den wenigsten erzählt, da ich mir auch schon Kommentare anhören musste Wieso hast du Depressionen, du hast doch alles? Du hast nur Depressionen weil du geschieden bist.....usw.
Wie begegnest du zwischenzeitlich solchen Menschen die dir ein Gespräch aufdrücken wollen?

Zitat von soleil:
Wie begegnest du zwischenzeitlich solchen Menschen die dir ein Gespräch aufdrücken wollen?

Wenn ich nicht wieder mal zufällig auf meine Bekannte treffen sollte sondern mich irgendjemand anders mich anquatscht, reagiere ich freundlich aber ausweichend und sehe zu, dass ich schnell wegkomme.

Und ich fahre höchstens mal zum Einkaufen, da ist es eher selten, dass mich jemand den ich kenne anspricht. Ich will einfach nur meine Ruhe haben, ich brauche keine anderen Leute ausser meine Familie.

Zitat von Angor:
Ich will einfach nur meine Ruhe haben, ich brauche keine anderen Leute ausser meine Familie.


Und das ist vollkommen und absolut ok. Wir reden hier nämlich davon, was wir wirklich brauchen. Denn es ist schon wahnsinnig viel Arbeit , eine schöne, harmonische Familie mit all ihren Facetten aufrechtzuerhalten, dass man dieses Draussen überhaupt nicht braucht.

Wir denken eh ein bisschen anders, notgedrungen, und Oberflächlichkeiten gehören da einfach nimmer dazu. Ich mag auch keine sog. Wegwerfgespräche, und das Verdrehen von Wahrheiten und Selbstbeweihräucherungen.

Stehen wir zu unseren Ansichten und dazu, dass unsere Erkenntnisse tiefer gehen, als nur immer die Oberflächen zu betrachten.

Schönes Beispiel von heute. Meine Schwiegermutter hat meine Schwester zufällig getroffen, und keiner kann verstehen, dass ich mich von der Familie getrennt habe. Der Vater hätte ja so darunter gelitten.

Was sie nicht wissen, oder wissen wollen, der arme Vater hat ja so gelitten, dass er in den 3 Anrufen bei mir damals nur mit Beschuldigungen, Beleidigungen und Vorwürfe reagiert hat, dass mit Leiden so gar nix zu tun hatte.

Insofern, bleibt mir weg mit dem ganzen Mist. Ich lebe auf meine Art und bin zufrieden, ungeachtet, was andere daraus drehen. Und das machst du auch. Und das ist gut so.

Zitat von Angor:
Nicht dass ich jetzt neidisch wäre, ich gönne es ihr, aber jetzt kommts, die gefürchteten Fragen: Wie gehts Euch?
Lüge . Super, alles gut (schwitzen) Wie gehts Männe? Antwort: Soweit wieder gut Erschrocken: Wieso was war? .
Nun gut erzählt, so langsam macht sich ein flaues Gefühl in denMagengegend breit, ich glaube mir wird schwindelig, ich möchte am liebsten raus aus dem Laden, ich merke wie die Wärme in meine Wangen steigt, sieht sie das ?


Zitat von Angor:
Aber weiter gehts: Wie gehts Dir? Du siehst aber nicht gut aus, so blass und die Augen verquollen Ich sage, naja, mir fehlt wohl ein bischen Vitamin D
Wieso gehst Du denn nicht raus an die frische Luft? Ich darauf: Mir gehts im Moment nicht zu gut, hab wieder etwass mehr unter Ängsten und PA zu leiden
Wovor hast Du denn Angst? Und Panik? Warum denn? Ich: Das wüsste ich selber gern, aber ich habe die Erkrankung ja schon sehr lange (Ich bin sicher, ich habe es schon mal erwähnt)


Meiner Meinung nach erzählst du viel zu viel. Du lässt dich in die Enge treiben und müsstest längst vorher aussteigen. Wie gehts deinem Mann, gut soweit und bei euch?.
Du musst einhaken und sofort Gegenfragen stellen und die Situation verlassen. sei mir nicht böse, ich habs eilig, vielleicht können wir uns ein ander mal unterhalten, ich muss los. es war nett dich mal wieder zu sehen aber.....

Wer fragt gewinnt. Das lernt man in jedem Rhetorikkurs. Wird es zu persönlich würde ich eine klare Grenze setzen nimm es nicht persönlich aber das sind Angelegenheiten die gehen dich nichts an, Punkt. Wer warum berentet ist oder Panikattacken, Depressionen, ADS etc hat, das geht keinen was an außer euch.
Das würde ich Personen erzählen die mir nahestehen und denen ich das erzählen möchte aber nicht im Supermarkt dem Dorfblatt zwischen Tür und Angel. Alles was du sagst geht brühwarm weiter. Das ist bezeichnend für solche Leute... andere ausquetschen und von ihrem eigenen Privatleben erfährt man kein Wort.

Zitat von FeuerWasser:
Meiner Meinung nach erzählst du viel zu viel. Du lässt dich in die Enge treiben und müsstest längst vorher aussteigen.

Das ist leichter gesagt wie getan, wie gesagt, es ist eine gute Bekannte hier im Dorf.

Ich fühlte mich in dieser Situation hoffnungslos überfordert, ich hatte auch grad erst angefangen mit meinen Medis gegen meine Angststörung, und es war schon eine Aktion, überhaupt mit dem Fahrrad zum Einkaufen zu fahren.

Jetzt im Nachhinein würde ich es sicher nicht mehr soweit kommen lassen, mich dermaßen in die Ecke treiben zu lassen, aber ich fühlte mich damals einfach nur hilflos und im Verteidigungsmodus.

Jetzt denke ich, wozu denn verteidigen, ich hab nichts verbrochen, ich bin psychisch krank und wenn das niemand versteht, halte ich mich von diesen Menschen fern. Es ist auch die Einzigste gewesen, bei der ich meine Problematik kurz angeschnitten hatte, und wenn sie schon verständnislos reagiert, werden es andere noch mehr tun.

Es war also wie ein Test, auch wenn ich mich total mies gefühlt hatte, aber nie wieder werde ich es soweit kommen lassen.

Zitat von Angor:
Ich fühlte mich in dieser Situation hoffnungslos überfordert,


Ich habe mit Abgrenzung eigentlich kein Problem. Dennoch hat dein Bericht eine Art déjà vu ausgelöst. Ich glaube, es wird immer dann schwierig, wenn Leute sich eigentlich freundlich verhalten.

Die meisten von uns haben im Laufe ihrer Sozialisation doch eine Menge an Anpassungsleistungen erlernt und automatisiert. In vielen Bereichen des sozialen Zusammenlebens machen diese ja auch Sinn, aber nach meiner Erfahrung wird es immer dann schwierig, wenn übergriffiges Verhalten im Kostüm freundlicher Anteilnahme angeschlichen kommt.

Ich habe eine Kollegin, die es meisterhaft beherrscht, aus Studierenden und Kolleg*innen intime private Informationen herauszukitzeln. Sie nutzt dazu entspannte, zwanglose Situationen und verwendet scheinbar harmlose Fragestellungen, die sich sukzessive mehr und mehr verdichten. In dem Moment, wo einem das auffällt, ist das Gespräch schon so weit fortgeschritten, dass eine Verweigerung der nächsten Antwort brüskierend wäre.

Und obwohl einem das schnurz sein könnte, greift hier bei vielen die anerzogene Höflichkeit. Hat man das Ganze einmal durchschaut, kann man sich gut rechtzeitig abgrenzen - aber das muss erst mal passiert sein.

Ich kann mir vorstellen, dass bei dir etwas Ähnliches abgelaufen ist. In jedem Fall bist du beim nächsten Mal gewarnt. Schade finde ich solche Erfahrungen trotzdem. Gerade wenn man mit entsprechenden Ängsten kämpft, wäre die Begegnung mit wirklich wohlmeinenden Menschen so viel mehr zu wünschen.

oje jetzt hab ich gerade gesehen dass der Beitrag von 2017 ist - hoffe es ist trotzdem i.o wenn ich darauf antworte:

Zitat von Angor:
wenn ich immer dass Gefühl habe, ich muss mich immer irgendwie verteidigen


Ich kann die Situation sehr gut nachvollziehen.....Manchmal möchte man aus Höflichkeit jemanden nicht abwimmeln und steigert sich in etwas hinein wie in Deinem Beispiel.

Auch wenn es einem DANN bestimmt nicht in den Sinn kommt (black out) wäre der einzig vernünftige Ausweg

Ruhig durch zu atmen und dem gegenüber zu verstehen geben das einem jetzt gerade (und auch später) nicht nach einer Unterhaltung zu mute ist und man Dich doch bitte - und das wir dann leider fast nur falsch verstanden - in Ruhe lassen soll.
- Es ist ja nicht böse gemeint ! -
-DANKE

A


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