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Moin,

Ich bin heut an einem Spielwarengeschäft vorbei gegangen und habe sofort gespürt, dass mir Tränenflüssigkeit in die Augen geschossen ist. Ein paar Minuten später sind mir Zitate aus Kinderhörspielen eingefallen, wie z.B.: Ich will nicht müde werden und tüchtig die Betten schütteln (Kommentar Goldmaries zur Freude der Kinder auf der Erde über den Schnee, den sie aus den Betten geschüttelt hat. Es hat mich aus nem neutralen Gefühl heraus - Gehen im Zentrum im Rahmen von Einkaufen- wieder knallhart daran erinnert, dass ich immer wieder an die Grenzen zur Normalo-Welt stoßen werde: da ich - dort die anderen: hinter Schaufensterglas- oder um das Beispiel Frau Holle wieder aufzugreifen: ich oben, die anderen erfreuen sich ohne - zumindest Lebensqualität beeinträchtigende Skrupel- ihres Lebens

23.05.2015 10:11 • 07.07.2015 #1


irgendwie lag auch Unheimliches in der Luft. Mit einem Becher Cola und einem Fleischkäsebrötchen kam ich wieder einigermaßen runter.

A


"Erinnerungsattacken"

x 3


Tag 2 ohne Erinnerungattacke

Tag 3 ohne Erinnerungsattacke

und schon tag vier ohne die blöden flashbacks

Ich weiss nicht ob du hier Antworten willst, aber ich kenne das genauso! Kindheitserinnerungen, aber auch Urlaubsorte, Familienfeiern und vieles mehr. Dann werde ich sehr traurig und bekomme Angst bzw. innere Unruhe. Das ist krass teilweise!

Zitat von Carcass:
Ich weiss nicht ob du hier Antworten willst, aber ich kenne das genauso! Kindheitserinnerungen, aber auch Urlaubsorte, Familienfeiern und vieles mehr. Dann werde ich sehr traurig und bekomme Angst bzw. innere Unruhe. Das ist krass teilweise!


und wie kommst Du dann wieder runter?

Das ist manchmal sehr schwer, aber oft helfen mir Videospiele, denn diese Phasen zum Grübeln habe ich meist nur wenn ich in absoluter Ruhe irgendwo sitze. Dann dreht sich das immer wieder und ich brauche viel Ablenkung. Insgesamt braucht der Mensch aber auch diese Zustände, auch wenn der Schmerz dann extrem ist. Manchmal provoziert man eben Trauer um eben auch wieder den Druck von der Seele zu bekommen.

Ich hasse Flashbacks. Absolut. Ich kenne deine Geschichte jetzt nicht, um einordnen zu können, wo/wie die Flashbacks bei dir herkommen bzw. was sie auslöst. Bei mir reicht schon die Sonne auf der Haut zu spüren und ich könnte kotzen und krieg Flashbacks Könnte jetzt noch unzählige Sachen aufzählen. Bei mir ist es aber ziemlich spezifisch also aufgrund meines Unfalls. Diffuse (ich nenn's jetzt einfach mal so) Flashback wie sie Carcass erwähnt hat, müssen ja auch echt anstrengend sein.

Eine Userin hat in einem Thread sehr schön Erdungsversuche beschrieben, vielleicht ist da auch was für dich dabei um wieder rauszukommen:

erfolgserlebnisse-f59/skillsammlung-t64455.html

Bei mir ist Konfrontation angesagt. Heißt Sirenen stundenlang anhören, mit kurzer Hose in die Sonne rausgehen etc. Ich hab einfach immer ein Haargummi ums Handgelenk. Und wenn es mir zu viel wird schnappe ich damit. Das holt mich oft aus dem Angstzustand und dem Flashback raus.

Ich fühle mich wie im Hamsterrad. Es holen mich immer wieder Erinnerungen an früher ein- als man sonntags mit der Familie was unternommen, gegessen, Kaffee getrunken hat(Wehmut?).. aber auch damals war es letzen Endes so, dass ich in meiner eigenen Welt gefangen war, Zuschauer des eigenen Lebens. Der Kampf um das eigene Glück geht weiter..

Zitat von Mich84:
Es holen mich immer wieder Erinnerungen an früher ein- als man sonntags mit der Familie was unternommen, gegessen, Kaffee getrunken hat


Geht mir genauso

Es muss doch möglich sein, ganz im Hier zu bleiben

Das ist doch etwas Schönes. Ich schwelge gern in Erinnerungen an gute Zeiten.

mich hindern aber die erinnerungen irgendwie daran, im Hier voranzukommen

Hallo zusammen,

ich kenne das Gefühl auch.
Gestern war es wieder aktuell - ich hatte frei und war zu Hause. Als ich dann daran gedacht habe, dass mein Mann später von der Arbeit kommt, bekam ich plötzlich totale Angst davor ?!? Habe der Angst mal zugehört und festgestellt, dass diese Angst aus meiner Kindheit stammt. Wenn mein Vater nach Hause kam, wussten wir nie, wie er drauf war - betrunken, nüchtern, launisch, böse... und wir mussten uns SOFORT nach ihm richten. Die Stimmung war dann angespannt und ich war so unglücklich und ängstlich.
Meine Therapeutin hat mit die STOP Variante empfohlen. Ich soll feste irgendwo drauf schlagen, z.B. auf den Tisch und dann laut STOP rufen. Und dann sagen, dass ich kein Kind mehr bin, sondern erwachsen und über mich selber bestimmen kann.
Ich werde das mal versuchen.....

LG
KDA

Zitat von Schlaflose:
Das ist doch etwas Schönes. Ich schwelge gern in Erinnerungen an gute Zeiten.


Wenn die Erinnerungen keinen Schmerz auslösen...

Zitat von Adea:
Zitat von Schlaflose:
Das ist doch etwas Schönes. Ich schwelge gern in Erinnerungen an gute Zeiten.


Wenn die Erinnerungen keinen Schmerz auslösen...


Solche habe ich natürlich auch. Aber die kann ich bewusst ausblenden und durch die schönen ersetzen. Meine Therapie bestand zu einem großen Teil daraus, das zu üben und die guten Gefühle, die die positiven Erinnerungen hervorriefen, auf die Gegenwart zu übertragen.
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@Schlaflose: wie rufst Du Dir diese schönen Erinnerungen in die Gegenwart?

An sich habe ich mal bei einem Seminar eine Möglichkeit kennengelernt, mit einer Berührung, ein Glücksgefühl hervorzurufen. Da dieses Glücksgefühl aber von einem Ereignis in meiner Vergangenheit herrührt, bei dem ich ausschließlich Leichtigkeit und Glück empfunden habe herrührt, habe ich Angst, dass durch diese Berührung Wehmut erzeugt wird

Mein Therapeut hatte eine Zusatzausbildung in Hypnosetherapie und er hat Übungselemente daraus angewendet. Die Hypnose selbst hat bei mir nicht funktioniert, weil ich nie in den Zustand der Trance gekommen bin, aber auf diese Übungen habe ich sehr gut angesprochen.

Dabei wird viel mit Farben und Symbolen gearbeitet. Z.B. sollte ich mir eine Farbe für die negative Situation, in der ich mich aktuell befand, aussuchen und den rechten Arm dafür wählen. Dann sollte ich mir eine Situation aus der Vergangenheit vorstellen, wo ich ich stolz auf mich war, und die Erinnerung so lange wachrufen, bis ich das Gefühl von damals in spürte und dann eine Farbe dafür wählen und den linken Arm dafür nehmen. Dann sollte ich beide Arme zusammenführen, so dass sich die Finger berührten, wodurch eine Verbindung zwischen den beiden Sitationen ergab. Ich sollte in meiner Vorstellung nachverfolgen, was mit den beiden Farben passierte, ob sie so blieben, sich veränderten, wie sie sich veränderten und was mit den dazugehörigen Gefühlen passierte. Im Idealfall sollte es so sein, dass die Farbe für die positiven Gefühle sich auf die die mit den negativen Gefühlen übertrug und somit die positiven Gefühle in die Gegenwart kamen.

Das klappt natürlich erst nach viel Üben, aber mit derZeit lernt man, das bewusst zu steuern und braucht nicht mehr die Hilfsmittel der Farben oder Symbole um die negativen Gefühle oder Erinnerungen gegen die positiven auszutauschen.

Zitat von KampfderAngst:
Meine Therapeutin hat mit die STOP Variante empfohlen. Ich soll feste irgendwo drauf schlagen, z.B. auf den Tisch und dann laut STOP rufen.


Hab das mal probiert, wenn die Erinnerungsattacken kommen. Hilft sogar. Ohne dass ich irgendwo draufschlage und mir die Hand breche.

Ich sage mir einfach STOP. Guter Tipp. Hilft nicht immer, aber manchmal.

LG
Adea

A


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