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Hallo Miteinander,

ich bräuchte einen Rat, soweit möglich, neutral, aber vmtl. volles Pfund aufs Maul wäre wohl am besten, damit ich aufwache. Ich eröffne euch ein paar Einblicke aus meinem Leben und Selbsteinschätzungen meinerseits. Ich hoffe es wird nicht zu viel. Dennoch danke fürs lesen.

Also, fangen wir mal an. Ich bin 32, seit kurzem, und habe mich im Leben total verrannt, sehr zum Leidwesen meiner Familie, insbesondere meiner Mutter. Sie sagt es nicht, aber ich spüre es. Meine Familie wurde sehr von meinem Großvater geprägt, dominant, patriarchalisch und nur seine Meinung stimmt. Alles andere wird nicht akzeptiert. Punkt. Jeder der intelligenter ist, wird als Feind angesehen. Das hat meine Mutter, meine Tanten und Onkel geprägt. Einige haben dadurch eine Suchterkrankung entwickelt um der Realität ein stückweit zu entfliehen. Mir wurde früh eingeredet unbedingt karrieretechnisch was zu reißen, sonst bin ich nichts wert. Nach dem Motto, wenn man kein Geld zur Verfügung hat, dann hat man versagt. Gott sei dank war meine Mutter so liebevoll, dass sie mir eine freudvolle, unbeschwerte Kindheit bot und nichts vom Opa durchfließen lies, wenn auch, sie geerbte Probleme hat. Ich war ein Kind, das soziale Bestätigung brauchte (Hast du mich noch lieb?). Liegt vmtl. daran, das mein Vater mich in der Kindheit im Stich gelassen hat. Unsere Familie im jetzigen zustand würde ich als okay-ish bezeichnen. Es gibt Probleme, aber ich sehe sie nicht als argschlimm an, auch wenn meine Mutter bspw. den ganzen tag nur vor dem Tablet sitzt und vor sich hin spielt, als etwas sinnvolleres zu tun, aber es ist ihr Leben und einmischen steht mir nicht zu. Auch wenn ich meine Sorgen bekundete. Ich lebe noch im Familienhaus, renoviere gerade eine Wohnung, damit meine Mutter da einziehen kann und ich endlich mal, soweit es in einem Familienhaus möglich ist, alleine. für mich sein kann.

Mein beruflicher Weg bzw. mein ganzer Weg war fremdbestimmt. Ich machte eine Ausbildung, die mir von meinem Onkel empfohlen wurde, hasste den Schichtdienst, auch, wenn das Gehalt stimmte, und ackerte hart dafür. Es folgte das Abitur an einem Kolleg, hat mir mein Opa immer in der Kindheit eingeredet. Ich glaubte ihm und bin diesen weg gegangen. Mit 20 Jahren traf ich zum ersten mal liebe Menschen, mit denen ich was in der Freizeit tun konnte. Auf der Hauptschule/Mittelschule war ich Einzelgänger und daher oft Mobbingopfer. Daher entwickelte ich früh ungerechtfertigten Hass auf andere. Deswegen floh ich auch ins Online-Gaming, was meine Art des Ausgleichs war. Was ja nicht sonderlich gut auf Dauer war, aber es half mir. Tut es immer noch, allerdings mehr als Zeitvertreib, als das ich wirklich mein Hirn nutze um etwas zu tun. Als es ans studieren ging, lernte ich noch mehrere lieben Menschen kennen, aber rutschte in den Alk. und in die Canna.. Das bescherte mir eine Psychose und einen BKH Aufenthalt. Diagnostiziert wurde mir ein Canna. Psychose. Ich bekam auf der Arbeit eine Panikattacke und fühlte mich beobachtet und das ganze Programm. Ich bin mittlerweile weg von Canna.. Alk. gibt es nur noch in Gesellschaft und dort dann auch nur in Maßen, dass ich Herr meiner Sinne bleibe. Aufgrund starker Lethargie und fehlendem Selbstbewusstsein, worunter ich immer noch leide, brach ich meine Studienversuche ab, da sie ebenfalls fremdbestimmt waren (Werde Ingenieur, genau wie dein Opa, dann hast du es geschafft ; irrwitziger weise wurde er nach seiner Ingenieurstätigkeit Koch, weil ihm das nicht mehr zusagte).

Jetzt hänge ich in einem ungelernte Schichtjob rum, die Arbeit sagt mir nicht zu, aber man muss ja was tun. Es entwickelt sich nun langsam das Selbstbewusstsein, und andere Dinge. Nur kämpfe ich sehr mit starker Lethargie und einer Mediensucht (P.), ich weiß, das ist nicht die Realität und auf Dauer nicht gut, allerdings ist es momentan mein Antidepressivum, was mich an der Stange hält. Das Ziel ist es entweder komplett davon loszukommen oder ein gesünderer Umgang, wobei letzteres mir unrealistisch erscheint.

Dadurch, dass ich nie Freunde hatte und jetzt erst so spät über Gefühle/Emotionen sprechen konnte, habe ich Probleme mit Empathie und anderen Dingen, es fällt mir schwer soziale Beziehungen aufrecht zu erhalten. Ich ziehe mich gerne zurück, wenn es schwer wird. Ferner kommt hinzu, dass ich extrem Dumm bin. Aus wenigen Unterhaltungen hab ich reflektiert, dass andere sich mehr Gedanken über Gesellschaft oder Hobbys machen. Sie sind intelligenter als ich. Freunde rieten an mir zu arbeiten. Nur wie? Selbstreflexion, aber das habe ich noch nie wirklich gemacht. Ferner fehlt mir die Reichweite von Ansichten, die andere schon früh entwickelten, weil sie sozialen Umgang hatten. Beispielsweise, wenn ich dazu in der Lage wäre, den weg der Selbst Optimierung zu gehen, habe ich die Angst, dass ich zu engstirnig gegenüber andere Sichtweisen bin, weil Optimierung harte Arbeit und unerschütterliche Disziplin bedarf. Das beobachte ich an einem langjährigen Freund.

Ebenfalls, was mich stört, dass ich jetzt erst angefangen habe zu Denken, es lief irgendwie im Autopilot. Hatte ein Ziel und darauf habe ich hingearbeitet, aber als ich merkte, dass ich das falsche studiert habe, kam ich ins trudeln. Jetzt verbringe ich die zeit mit renovieren und den Hausmeister für das Familienhaus zu machen. Sind drei Parteien und meine Tante macht gar nichts, lediglich meine Mutter unterstützt mich gelegentlich. Ich weiß, ich hätte ausziehen sollen, aber hätte ich das gemacht, dann wäre meine Mutter alleine im Haus geblieben und müsste alles alleine machen. Was seeehr auf ihre Gesundheit geht. Auch, war die Angst da, auf eigenen, wackeligen Beinen zu stehen. Ich weiß einfach nicht wohin mit mir. Deswegen habe ich negative Verhaltensweisen aufgebaut, die ich mir auszutreiben Wünsche. Sodass ich hoffentlich meinen weiteren Weg alleine meistern kann, aber das geht auch nicht. Da ich Verantwortung gegenüber dem Haus trage. Ich mach jetzt schon Steuererklärungen und andere Dinge für meine Familie, obwohl ich keinen blassen Dunst davon habe. Es ist so, als würde ich nur für die Familie leben und nicht für mich und so kreist es oft in meinem Hirn. Ich vermute, ich benötige eine Therapie, allein aufgrund der starken Lethargie auf mich bezogen (Zukunft, soziale Beziehungen, bin noch Jungfrau, vmtl. soziale Phobie und andere Dinge)

Ich entschuldige mich für das durcheinander, aber kann mir jemand Helfen? Hatte das jemand schon so ähnlich? Ich will nicht die Schuld meiner Familie geben, da ich verantwortlich für mein Leben bin, aber ich hätte mir gerne einen anderen Startpunkt gewünscht, aber so ist das Leben.

Ich weiß halt auch nicht, wo ich anfangen soll, weil es tierisch viele Baustellen sind. Beispielsweise ist der Wunsch des Studiums nicht erloschen, klar mit 32 sollte man schon irgendwo angekommen sein und man wird es schwer haben im Markt, aber das kümmert mich nicht, solange ich mit meinem Weg zufrieden bin, weil ich etwas finden möchte, das mich wirklich interessiert.

Ferner soziale Beziehungen, einen stabilen Freundeskreis, aber ich weiß nie, worüber ich mit den anderen Reden soll, es reden immer die anderen, ich höre zu. Eine laufende Unterhaltung gibt es so gut wie gar nicht, vmtl. weil mich nichts interessiert, hobbys habe zur zeit nicht. Selbst das zocken ist auf ein Minimum reduziert, naja.

Ein Heilpädagoge meinte mal, dass ich noch überhaupt nicht weiß, wer ich überhaupt bin. Das stimmt schon ein stückweit, aber mir kommt der Gedanke komisch vor, ein fertiges Konstrukt schon in jungen Jahren zu haben, denn letztlich lernen wir ja immerhin dazu und verändern uns, oder werden ignorant?

In meinem Kopf wütet ein richtiger Sturm des hin und hergerissen-seins. Ich habe mich etwas im Leben verloren und will es angehen und weiß nicht, wie ich es lösen kann. Momentan funktioniere ich nur, glücklich war ich nur, wenn ich sediert war, aber das ist keine Lösung, da das glück von innen kommen sollte

21.01.2025 19:26 • 02.02.2025 x 1 #1


19 Antworten ↓


@kekshi
Was ich dir bei der Problematik empfehlen kann ist ne tiefenpsychologische/analytische Psychotherapie. Hierbei geht's nicht wie in der Verhaltenstherapoe darum, wege zu lernen um mit der Problematik umzugehen. Sondern man schaut sich gemeinsam an, woher kommt welches falsche denkmuster und wie kann man das auflösen.

Ich glaube, das wäre ein wirklich guter Weg für dich.

A


Entspannte Sackgasse

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@WayOut mir machte meine Psychiaterin klar, dass als Suchtkranker, was nun auf dem Papier steht, eine tiefenpsychologische Psychotherapie vom Tisch ist, sie war da sehr eindringlich. Oder kennst du vmtl. andere Anlaufstellen? Das ist Neuland für mich, ferner habe ich nicht gerade die beste Psychiaterin. Habe auch die Befürchtung, dass, wenn ich keine VT mache ich es nie angehen werde. Kann man sowohl tiefenpsychologisch, als auch vt simultan machen, oder wird davon abgeraten? Ich möchte so viel, wie möglich mitnehmen

@kekshi
Da hat sie tatsächlich recht. Bei Abhängigkeit von Substanzen (auch Alk.) ist die Zulassung zu so einer Therapie leider nicht gegeben.
Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.
Dann wäre halt tatsächlich das der aller erste Punkt der angegangen werden muss.
Klar, einfach ist das alles nicht, ist aber auch eine Therapie nicht.
Es ist ein langer harter weg, aber gangbar.
Wichtig ist auch erstmal zu erkennen, dass es dir nicht gut geht und sich krank schreiben lassen und auch langfristig mal auszufallen kein riesen Ding ist. Im Gegenteil in deinem.fall wäre es wahrscheinlich sogar der einzig richtige Weg damit zu Zeit und Energie hast deine Baustellen anzugehen und nicht deine ganze Energie (die du aus ungesunden Strategien ziehst) in die Arbeit zu investieren.
Weil irgendwann klappen auch die ungesunden Strategien nicht mehr und dann ist der Sturz noch schlimmer.

@WayOut danke dir für den input! Ich begebe mich auch demnächst in die Tagesklinik und mach da auch ein Programm für einen Monat, ggf. auch länger, mal sehen wie es wird

Zitat von kekshi:
sonst bin ich nichts wert

Das kenne ich- und das ist mist. Ein total bescheuerter Glaubenssatz der dir da wer eingepflanzt hat.
Zitat von kekshi:
dass andere sich mehr Gedanken über Gesellschaft oder Hobbys machen

Also ich finde es erbärmlich wenn sich Leute nur über die Gesellschaft und ihre Hobbys unterhalten können- das sind keine tiefen Gespräche. Bin ich jetzt auch dumm? Weil du das so formuliert hast- du bist nicht dumm
Zitat von kekshi:
Es ist so, als würde ich nur für die Familie leben und nicht für mich und so kreist es oft in meinem Hirn.

Dann solltest du dich von zuhause abnabeln und dich um DICH kümmern. DEINEN Weg gehen.. Du meintest deine Mutter könnte einiges nicht alleine? Naja aber ist das dein Weg? Man kann helfen - aber sich nicht für andere aufgeben.
Zitat von kekshi:
Ein Heilpädagoge meinte mal, dass ich noch überhaupt nicht weiß, wer ich überhaupt bin.

Um das herauszufinden solltest du einfach mal alleine sein.

Und ja eine Therapie wäre hier mit Sicherheit auch nicht verkehrt

Das wird dir mit Sicherheit sehr weiter helfen…

Als erstes sei mal gesagt: Dumm bist du nicht, denn dein Text weist eine ordentliche Aufbereitung und vor allem Selbstreflexion auf. Du hast einige Dinge selbst erkannt und Aha-Effekte aus diversen Beobachtungen gezogen. Und es scheint dir auch nicht gänzlich an Empathie zu mangeln, denn gegenüber deiner Mutter scheinst du sie ja zu haben. Das du sie gegenüber Fremden nicht hast kann ich wenn ich mir durchlese wie Mitmenschen mit dir umgegangen sind verstehen. Unsere Kindheit prägt uns eben sehr, schließlich gehen wir aus ihr als Erwachsene hervor. Dinge die wir als Kind nicht lernen (können) fehlen uns dann im Erwachsenenalter und da ist ein Nachholen schwierig, aber nicht unmöglich.

So aus dem ersten Stehgreif würde ich eine Verhaltenstherapie vorschlagen, denn die scheint für deine Bedürfnisse am ehesten geeignet zu sein. Vielleicht könntest du ja nochmal 3 bis 5 Ziele die dir eine Therapie bringen soll formulieren?

Du bist eine Spätentwicklerin und das ist nicht schlimm. Es gibt Leute die aufgrund ihrer Gesundheit in ihrem alten Beruf arbeitsunfähig werden und die gezwungen sind einen ganz neuen zu erlernen. Manchmal hilft da auch der alte Beruf nicht weiter da die in eine ganz neue Branche wechseln müssen. Mit 32 ist noch gar nichts verloren, dir stehen noch allerhand Türen offen. Theoretisch könntest du noch studieren. Was würde dich denn interessieren?

Und was dieses Ich weiß nicht wer ich bin angeht... Provokante Frage: Weißt du es wirklich nicht oder schämst du dich nur es zuzugeben? Vielleicht das du eben nicht mehr bei deiner Mutter leben möchtest weil dich dieses Umfeld (nicht deine Mutter selbst, ich meine eher die Familie ansich) irgendwie in alten Mustern gefangen hält? Abnabelung ist jedenfalls sehr wichtig, einfach weil man erst dann wirklich etwas eigenes aufbauen und auch reifen kann.

@kekshi Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Stärke ️

Zitat von kekshi:
@WayOut danke dir für den input! Ich begebe mich auch demnächst in die Tagesklinik und mach da auch ein Programm für einen Monat, ggf. auch ...

Das ist doch ein sehr guter Schritt.
Für die Zeit dort werden ja Ziele besprochen. Ein Ziel sollte sein, mit dir zusammen dein Wirrwarr im Kopf aufzuräumen und eine erste Strategie für dein Leben zu entwickeln.
Wenn man selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, kann es sehr helfen, wenn ein anderer, gerne vom Fach, mit drauf schaut und Klarheit rein bringt.

@kekshi bei deinen Schilderungen sehe ich mich ganz oft. Jetzt könnte ich viel schlau daherreden aber ich bin ja auch hier im Forum, es sieht also so aus als hätte ich nicht die perfekte Lösung gefunden
Ich picke mal eine Sache raus. Dumm ist eine Beschreibung des fehlenden Wissens. Daher ist jeder solange dumm bis er das Wissen hat. Wir sind also einerseits alle dumm weil niemand auf der Welt alles weiß, auf der anderen Seite alle schlau weil wir etwas wissen was ein anderer nicht weiß.
Mir kommt es so vor dass du dich gerne kleiner machst als du bist. Vielleicht durch die Prägung, vielleicht weil du Angst hast.
Könntest du das überwinden, glaube ich, würden sich alle Probleme von selbst lösen.

Entschuldigt die kleine Pause, bei mir ging es gerade drunter und drüber. Hatte allerlei Rückschläge in der Wohnung und mit starker Lethargie zu kämpfen in anderen Bereichen

@Junika2906 Komplett ausziehen, das wünsche ich mir irgendwie schon, aber ich hoffe mir, dass es etwas besser wird, wenn ich etwas abgekapselter in der eigenen Wohnung bin, auch, wenn Tante und Mutter nur eine Etage tiefer wohnen. Und danke dir für den neuen Blickwinkel. Deeptalk bzw tiefgründiges, was ist das für dich?


@Korval Interessiert bzw am besten war ich immer in den Naturwissenschaften, dazu finde ich auch Technik etwas interessant, wollte schon immer mehr über Technik wissen, gerade was Computer angeht. Vllt. eine Mischung aus beidem. Nur habe ich die Befürchtung, das mein Interesse nicht ausreichend ist. Ich habe die Idee entwickelt, das man ein Studium bspw nur angehen sollte, wenn es einen wirklich interessiert, was ja nicht unbedingt der aktuellen Realität entspricht. Heutzutage studieren Menschen aus unterschiedlichen Gründen. Ich habe halt auch großen Respekt davor, aber ich denke das gehört dazu?

@WayOut vielen dank nochmal für deinen input und deinen Zuspruch 3

@pualine333 bzw @all falls ihr in Therapie wart, woran machtet ihr das fest, dass der/die Therapeutin für euch geeignet ist? Mein Hausarzt und im bkh die Angestellten rieten mir dazu, dass ich die Suche nach einem für mich richtigen Therapeuten machen sollte, aber das richtig erschließt sich mir noch nicht ganz. Könnt ihr evt. Anhaltspunkte geben?

@JniL ja, ich vergleiche mich sehr oft... ein regelrechter fluch. Ich hasse es eigt. und weiß nicht, warum ich es mache. Eigt. will ich glauben, dass jeder Mensch den gleichen Wert und Einzigartigkeit hat, aber etwas tief in mir will sich beweisen und das mag ich überhaupt nicht

Zitat von kekshi:
Deeptalk bzw tiefgründiges, was ist das für dich?

Ich kapiers grad nicht

Ja du musst dich abkapseln … dann aber nicht immer bei Mama sitzen wenn die nur knapp daneben sind mach dein Ding

Also ich finde es erbärmlich wenn sich Leute nur über die Gesellschaft und ihre Hobbys unterhalten können- das sind keine tiefen Gespräche. Bin ich jetzt auch dumm? Weil du das so formuliert hast- du bist nicht dumm

Was sind für dich tiefe Gespräche? ^^ evt. etwas unglücklich formuliert von mir

Das ist das Ziel, also alleine zu sein und mich selber zu entdecken, aber ich habe Befürchtungen viel falsch zu machen, wobei ja das richtig ist, weil man ja aus Fehlern lernt, nicht?^^

Zitat von kekshi:
Mein beruflicher Weg bzw. mein ganzer Weg war fremdbestimmt. I

Und aus dieser Erkenntnis heraus kann man sich sukkzessive frei machen davon.

Eine stringente Definition des Selbst find ich auch schwierig,weil man dann ja schon wieder festgelegt bzw. gefangen ist.
Und das hast Du ja schon selbst für Dich heraus gefunden und das sind (wirklich) tiefe Einsichten.
Eben die Eigenen,weil es der persönlichen Erfahrung entspricht und nicht von aussen indoktriniert wurde.

Falls Du noch Input brauchst,kann ich Dir ein Buch empfehlen von Jiddu Krishnamurti:
https://www.amazon.de/Was-machst-aus-de...126sr=8-2
Letztendlich,ist aber alles,was von aussen kommt keine finaler Leitfaden sondern es sind eher Impulse,die man dann probieren möchte oder eben nicht.
Aus meiner Sicht kann (jeder für sich) nur probieren und schauen,wo es hinführt.

Was Du ja durchaus spürst ist,dass Dein Leben nur Dir gehört und Du Dich bisher überwiegend angepasst hast.

Du hast ein hohes Verantwortungsgefühl und das ist auch okay aber irgendwann ist es Zeit,eigene Wege zu gehen.
Das bedeutet auch nicht,andere Menschen aus dem Blick zu verlieren aber es ist wichtig,Entscheidungen freiwillig zu treffen und nicht nur zu funktionieren,weil man meint,man müsse das.

Das ist ein wichtiger Unterschied.


Selbst bin ich auch eher überangepasst aber sogar mit solchen Seiten (an sich) kann man seinen Frieden machen.
Geht eigentlich nur drum,bewusst damit umzugehen.

Zitat von kekshi:
Also ich finde es erbärmlich wenn sich Leute nur über die Gesellschaft und ihre Hobbys unterhalten können- das sind keine tiefen Gespräche. ...

Für mich sind tiefe Gespräche sich über Gefühle und Wohlbefinden zu unterhalten … über Träume… bisschen mehr drin rumkramen…

Zitat von kekshi:
Das ist das Ziel, also alleine zu sein und mich selber zu entdecken, aber ich habe Befürchtungen viel falsch zu machen, wobei ja das richtig ist, ...

Mach wie du meinst das es richtig ist gibt IMMER irgendwen der was anderes sagt
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von kekshi:
falls ihr in Therapie wart, woran machtet ihr das fest, dass der/die Therapeutin für euch geeignet ist? Mein Hausarzt und im bkh die Angestellten rieten mir dazu, dass ich die Suche nach einem für mich richtigen Therapeuten machen sollte, aber das richtig erschließt sich mir noch nicht ganz. Könnt ihr evt. Anhaltspunkte geben?


Ich habe zwei Therapien gemacht und zu meinen Klinikzeiten mit einigen TherapeutInnen Kontakt gehabt.

Im ersten Schritt musste für mich die Therapierichtung stimmen (Verholtenstherapie), dann war es mir persönlich lieber, mit einer Frau zu sprechen als mit einem Mann und dann war mir wichtig, dass ich den Eindruck hatte, dass die Dame kompetent ist und ich ihr vertrauen kann.

Das waren so meine Eckpfeiler. Die erste Therapie 2009 hat mir nicht so richtig geholfen. Meine aktuelle Therapie, die ich seit knapp 2 Jahe mache, mittlerweile nur noch alle 6 Monate, bringt mir sehr viel. Ich sehe meine Therapeutin aber auch eher als Sparringspartner, mit der ich gewisse Dinge ab- bzw besprechen. Ich werde wenig von ihr geführt oder befragt. Ich bringe Themen gezielt an und wir sprechen darüber.

Die Hauptarbeit liegt immer bei einem selbst, das darf man nicht vergessen.

Zitat von Pauline333:
Die Hauptarbeit liegt immer bei einem selbst, das darf man nicht vergessen.

Das ist so nur Arbeit klingt so nach zusätzlicher Belastung find ich.

Wenn die Arbeit aber fruchtbar ist (wie mit Deiner Therapeutin @Pauline333),ist es zwar anstrengend aber auch befreiend.

Hatte selbst früher (aus meiner Sicht) teilweise extrem inkompetente Therapeuten aber auch daraus hab ich lernen dürfen.
Nämlich dass ich meiner Intuition durchaus vertrauen konnte,auch wenn ich mich schwach fühlte.
Die,die mich zusätzlich runter gezogen haben,hab ich zeitnah verlassen /Therapie abgebrochen) und das auch nie bereut.

Und als ich eine mir (wirklich) zugewandte Therapeutin haben durfte,war alles anders.
Da war ein Raum,in dem ich mich vollumfänglich öffnen durfte ohne jemals für etwas verurteilt zu werden und echte Bestärkung erfahren durfte.

So dass ich auch die Sichtweise auf mich selbst verändern konnte und das hat mir wirklich gut getan.

Also was dein Studium angeht: Ich habe einen Freund der auch studiert und der hat mehrmals gewechselt weil er sich bzw sein wahres Interesse erst spät gefunden hat. Erst war es Jura, dann Geschichte auf Lehramt, jetzt ist es BWL. Möglicherweise musst du dich also auch mal ein wenig probieren, andererseits reicht es vielleicht auch aus um zu schauen was du mit dem Studium dann alles anfangen kannst was dich vielleicht doch genug motiviert es durchzuziehen?

Deep Talk... Das geht weit über das was die Gesellschaft betrifft (Religion, Politik, Hobbys) hinaus. Für mich ist Deep Talk tatsächlich ein Gespräch in dem es um den anderen, um mich oder um uns geht. Interessen und Hobbys können durchaus dazugehören (nicht jedes will man schließlich sofort verraten), aber da ist dann die Frage wie sehr das ins Detail geht. Junika hat da gute Ansätze gebracht, ich würd auch sagen das Gefühle, Gedanken, Träume und Wünsche, aber auch Probleme und Ängste sowas ausmachen. Kurz: Dinge die du nicht jedem erzählen würdest.

Zur Frage wann ein Therapeut passt... ich mach das daran fest wie weit ich mich ihm öffnen kann. Wenn ich dem nur oberflächlich meine Probleme schildere, aber nicht ins Detail und in die Tiefe gehe weiß ich, der bringt mir auf lange Zeit nichts weil er das Problem nie ganz durchdringen wird was zur Folge hat das seine Ratschläge womöglich gar nicht funktionieren. Ein Therapeut muss sich ein umfassendes Bild machen und das geht nicht wenn man Dinge zurück hält, aber dafür braucht es Vertrauen und wenn das nicht da ist, dann sollte man sich einen anderen suchen. Gleiches gilt auch wenn der Therapeut zu viel und zu schnell Druck aufbaut. Manche Dinge brauchen eben Geduld und die sollte er in jedem Fall mitbringen. Und letztlich ist da noch die Sache mit der Empathie. Manche Therapeuten verstehen ein Problem nicht. Das macht sie nicht per sé schlecht, sondern lediglich ungeeignet für manche Patienten und wenn sie eine Problematik nicht zu durchdringen vermögen kann auch keine Empathie dafür da sein.

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