ich bräuchte einen Rat, soweit möglich, neutral, aber vmtl. volles Pfund aufs Maul wäre wohl am besten, damit ich aufwache. Ich eröffne euch ein paar Einblicke aus meinem Leben und Selbsteinschätzungen meinerseits. Ich hoffe es wird nicht zu viel. Dennoch danke fürs lesen.
Also, fangen wir mal an. Ich bin 32, seit kurzem, und habe mich im Leben total verrannt, sehr zum Leidwesen meiner Familie, insbesondere meiner Mutter. Sie sagt es nicht, aber ich spüre es. Meine Familie wurde sehr von meinem Großvater geprägt, dominant, patriarchalisch und nur seine Meinung stimmt. Alles andere wird nicht akzeptiert. Punkt. Jeder der intelligenter ist, wird als Feind angesehen. Das hat meine Mutter, meine Tanten und Onkel geprägt. Einige haben dadurch eine Suchterkrankung entwickelt um der Realität ein stückweit zu entfliehen. Mir wurde früh eingeredet unbedingt karrieretechnisch was zu reißen, sonst bin ich nichts wert. Nach dem Motto, wenn man kein Geld zur Verfügung hat, dann hat man versagt. Gott sei dank war meine Mutter so liebevoll, dass sie mir eine freudvolle, unbeschwerte Kindheit bot und nichts vom Opa durchfließen lies, wenn auch, sie geerbte Probleme hat. Ich war ein Kind, das soziale Bestätigung brauchte (Hast du mich noch lieb?). Liegt vmtl. daran, das mein Vater mich in der Kindheit im Stich gelassen hat. Unsere Familie im jetzigen zustand würde ich als okay-ish bezeichnen. Es gibt Probleme, aber ich sehe sie nicht als argschlimm an, auch wenn meine Mutter bspw. den ganzen tag nur vor dem Tablet sitzt und vor sich hin spielt, als etwas sinnvolleres zu tun, aber es ist ihr Leben und einmischen steht mir nicht zu. Auch wenn ich meine Sorgen bekundete. Ich lebe noch im Familienhaus, renoviere gerade eine Wohnung, damit meine Mutter da einziehen kann und ich endlich mal, soweit es in einem Familienhaus möglich ist, alleine. für mich sein kann.
Mein beruflicher Weg bzw. mein ganzer Weg war fremdbestimmt. Ich machte eine Ausbildung, die mir von meinem Onkel empfohlen wurde, hasste den Schichtdienst, auch, wenn das Gehalt stimmte, und ackerte hart dafür. Es folgte das Abitur an einem Kolleg, hat mir mein Opa immer in der Kindheit eingeredet. Ich glaubte ihm und bin diesen weg gegangen. Mit 20 Jahren traf ich zum ersten mal liebe Menschen, mit denen ich was in der Freizeit tun konnte. Auf der Hauptschule/Mittelschule war ich Einzelgänger und daher oft Mobbingopfer. Daher entwickelte ich früh ungerechtfertigten Hass auf andere. Deswegen floh ich auch ins Online-Gaming, was meine Art des Ausgleichs war. Was ja nicht sonderlich gut auf Dauer war, aber es half mir. Tut es immer noch, allerdings mehr als Zeitvertreib, als das ich wirklich mein Hirn nutze um etwas zu tun. Als es ans studieren ging, lernte ich noch mehrere lieben Menschen kennen, aber rutschte in den Alk. und in die Canna.. Das bescherte mir eine Psychose und einen BKH Aufenthalt. Diagnostiziert wurde mir ein Canna. Psychose. Ich bekam auf der Arbeit eine Panikattacke und fühlte mich beobachtet und das ganze Programm. Ich bin mittlerweile weg von Canna.. Alk. gibt es nur noch in Gesellschaft und dort dann auch nur in Maßen, dass ich Herr meiner Sinne bleibe. Aufgrund starker Lethargie und fehlendem Selbstbewusstsein, worunter ich immer noch leide, brach ich meine Studienversuche ab, da sie ebenfalls fremdbestimmt waren (Werde Ingenieur, genau wie dein Opa, dann hast du es geschafft ; irrwitziger weise wurde er nach seiner Ingenieurstätigkeit Koch, weil ihm das nicht mehr zusagte).
Jetzt hänge ich in einem ungelernte Schichtjob rum, die Arbeit sagt mir nicht zu, aber man muss ja was tun. Es entwickelt sich nun langsam das Selbstbewusstsein, und andere Dinge. Nur kämpfe ich sehr mit starker Lethargie und einer Mediensucht (P.), ich weiß, das ist nicht die Realität und auf Dauer nicht gut, allerdings ist es momentan mein Antidepressivum, was mich an der Stange hält. Das Ziel ist es entweder komplett davon loszukommen oder ein gesünderer Umgang, wobei letzteres mir unrealistisch erscheint.
Dadurch, dass ich nie Freunde hatte und jetzt erst so spät über Gefühle/Emotionen sprechen konnte, habe ich Probleme mit Empathie und anderen Dingen, es fällt mir schwer soziale Beziehungen aufrecht zu erhalten. Ich ziehe mich gerne zurück, wenn es schwer wird. Ferner kommt hinzu, dass ich extrem Dumm bin. Aus wenigen Unterhaltungen hab ich reflektiert, dass andere sich mehr Gedanken über Gesellschaft oder Hobbys machen. Sie sind intelligenter als ich. Freunde rieten an mir zu arbeiten. Nur wie? Selbstreflexion, aber das habe ich noch nie wirklich gemacht. Ferner fehlt mir die Reichweite von Ansichten, die andere schon früh entwickelten, weil sie sozialen Umgang hatten. Beispielsweise, wenn ich dazu in der Lage wäre, den weg der Selbst Optimierung zu gehen, habe ich die Angst, dass ich zu engstirnig gegenüber andere Sichtweisen bin, weil Optimierung harte Arbeit und unerschütterliche Disziplin bedarf. Das beobachte ich an einem langjährigen Freund.
Ebenfalls, was mich stört, dass ich jetzt erst angefangen habe zu Denken, es lief irgendwie im Autopilot. Hatte ein Ziel und darauf habe ich hingearbeitet, aber als ich merkte, dass ich das falsche studiert habe, kam ich ins trudeln. Jetzt verbringe ich die zeit mit renovieren und den Hausmeister für das Familienhaus zu machen. Sind drei Parteien und meine Tante macht gar nichts, lediglich meine Mutter unterstützt mich gelegentlich. Ich weiß, ich hätte ausziehen sollen, aber hätte ich das gemacht, dann wäre meine Mutter alleine im Haus geblieben und müsste alles alleine machen. Was seeehr auf ihre Gesundheit geht. Auch, war die Angst da, auf eigenen, wackeligen Beinen zu stehen. Ich weiß einfach nicht wohin mit mir. Deswegen habe ich negative Verhaltensweisen aufgebaut, die ich mir auszutreiben Wünsche. Sodass ich hoffentlich meinen weiteren Weg alleine meistern kann, aber das geht auch nicht. Da ich Verantwortung gegenüber dem Haus trage. Ich mach jetzt schon Steuererklärungen und andere Dinge für meine Familie, obwohl ich keinen blassen Dunst davon habe. Es ist so, als würde ich nur für die Familie leben und nicht für mich und so kreist es oft in meinem Hirn. Ich vermute, ich benötige eine Therapie, allein aufgrund der starken Lethargie auf mich bezogen (Zukunft, soziale Beziehungen, bin noch Jungfrau, vmtl. soziale Phobie und andere Dinge)
Ich entschuldige mich für das durcheinander, aber kann mir jemand Helfen? Hatte das jemand schon so ähnlich? Ich will nicht die Schuld meiner Familie geben, da ich verantwortlich für mein Leben bin, aber ich hätte mir gerne einen anderen Startpunkt gewünscht, aber so ist das Leben.
Ich weiß halt auch nicht, wo ich anfangen soll, weil es tierisch viele Baustellen sind. Beispielsweise ist der Wunsch des Studiums nicht erloschen, klar mit 32 sollte man schon irgendwo angekommen sein und man wird es schwer haben im Markt, aber das kümmert mich nicht, solange ich mit meinem Weg zufrieden bin, weil ich etwas finden möchte, das mich wirklich interessiert.
Ferner soziale Beziehungen, einen stabilen Freundeskreis, aber ich weiß nie, worüber ich mit den anderen Reden soll, es reden immer die anderen, ich höre zu. Eine laufende Unterhaltung gibt es so gut wie gar nicht, vmtl. weil mich nichts interessiert, hobbys habe zur zeit nicht. Selbst das zocken ist auf ein Minimum reduziert, naja.
Ein Heilpädagoge meinte mal, dass ich noch überhaupt nicht weiß, wer ich überhaupt bin. Das stimmt schon ein stückweit, aber mir kommt der Gedanke komisch vor, ein fertiges Konstrukt schon in jungen Jahren zu haben, denn letztlich lernen wir ja immerhin dazu und verändern uns, oder werden ignorant?
In meinem Kopf wütet ein richtiger Sturm des hin und hergerissen-seins. Ich habe mich etwas im Leben verloren und will es angehen und weiß nicht, wie ich es lösen kann. Momentan funktioniere ich nur, glücklich war ich nur, wenn ich sediert war, aber das ist keine Lösung, da das glück von innen kommen sollte
21.01.2025 19:26 • • 02.02.2025 x 1 #1