radioaktiv
wie schon im Betreff geschrieben, geht es mir (17 J.) nach meinem fünf monatigem Aufenthalt dort nicht besser.
Mir ging es gegen ende in der Klinik genauso schlecht wie am Tag meiner Ankunft.
Meine stat. Therapeutin und ich waren überhaupt nicht auf einer Wellenlänge, mit ihrer Urlaubsvertretung z.B. funktionierte es wunderbar, ich konnte mich öffnen. Therapeutenwechsel könnte nicht geschehen, dafür müsste ich die Klinik wechseln. Da dann auch noch der Zusammenhalt der Patienten in die Brüche ging, es unharmonisch wurde durch einige Entlassungen und Neuaufnahmen (mir ist bewusst, dass es eine Zeit dauert bis sich die neue Gruppenkonstellation zusammensetzt, habe einige miterlebt in meinen paar Monaten... am Esstisch beschimpften sich die Patienten gegenseitig und ich Sensibelschen halte so etwas natürlich nicht aus) ist auch mein letzter Halt in die Brüche gegangen. Ich entließ mich selbst, ich weiß dass es unvernünftig war..
Nun bin ich zuhause liege fast den ganzen Tag im Bett, schrieb mir bereits einen Tagesstrukturplan halte mich allerdings nicht daran. Ich wüsste nicht wozu. Ich bekomme nie etwas auf die Reihe...
Ich hasse mich immer mehr, mein selbstverletzendes Verhalten steigert sich ins schlimmere. Ich möchte nicht mehr reden, ich will nicht hören wie dumm ich bin, möchte nicht schreiben um an meiner Wortwahl, an meinem Satzbau sehen zu müssen wie dumm ich bin.
Ich bin ständig schlecht gelaunt. Meine Eltern fragen mich, ob ich etwas unternehmen möchte und ich werde zickig, ich spüre wie es innerlich anfängt zu brodeln. Es tut mir wirklich leid, ich möchte meinen Eltern nicht noch mehr Schmerzen zufügen... ich habe ihnen schon genug geschadet.
Meist fühle ich mich kalt und hohl, ich fühle mich so fremd. So böse, aber das bin ich eben...
Ich kriege nichts hin, brach alle Kontakte aus der Klinik ab: sie 'interessieren' sich nur aus Mitleid für mich, melden sich bei mir um dem Klinikalltag zu entkommen, keiner sympathisiert mich wirklich. Ich bin eine andere verletzende Last. Ich möchte niemanden mehr verletzen also: kein Kontakt.
Meine nächste 'Therapeutensitzung' habe ich Anfang Januar. Ich halte mich selbst nicht mehr aus...
Wart ihr schon mal in einer ähnlichen Situation, wie seit ihr damit umgegangen, wie habt ihr es daraus geschafft?
Ich bedanke mich für die Zeit die ihr euch genommen habt um diesen Text zu lesen.
LG radioaktiv (:
29.12.2014 15:41 • • 02.01.2015 #1