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Hallo zusammen,

gibt es hier jemanden, der wie ich gerade unterm Empty-Nest-Syndrom leidet oder litt?
Was hat euch geholfen, besser mit der Situation umzugehen?

09.12.2022 14:21 • 24.04.2023 x 2 #1


113 Antworten ↓


Ich melde mich einmal, schon Jahre davor litte ich darunter und stellte es mir vor.
Als mein Sohn ging, war es schon schlimm, aber als die Tochter auch ging, wurde es alles noch schlimmer.
Wir hatten so tolle Gespräche geführt, ich liebte ihre Berichte aus der Schule, wir zankten uns und wir liebten uns.

Es wurde ein sanfter Übergang, weil sie jedes Wochenende nach Hause kam, aber am Sonntag dachte ich schon an den Montag.
Mir half es, dass ich schon sehr früh daran gedacht hatte, nach neuen Lieblings- Beschäftigungen suchte und auch fand, für mich wurde es dann eine Gelegenheit, mich selber neu zu entdecken wie damals in meiner eigenen Pubertät.

A


Empty-Nest-Syndrom, Betroffene gesucht

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Ja, genau so fühle ich mich auch. Wie in der Pubertät auf der Suche nach mir selbst. Und noch macht diese Suche überhaupt gar keinen Spaß, weil ich ja eigentlich nichts Neues will - sondern lieber das alte Leben noch hätte. Ich weiß, das das vorbei ist und dass das normal ist und alles.....ich hab nur eben so gar keine Lust grad zu neuen Ufern aufzubrechen.

Zitat von Soraya72:
..ich hab nur eben so gar keine Lust grad zu neuen Ufern aufzubrechen.

Uns wird aber nichts anderes übrig bleiben

Zitat von Soraya72:
.ich hab nur eben so gar keine Lust grad zu neuen Ufern aufzubrechen.


Alleine, dass du das erkennst, relativiert alles. Im Moment hängst du noch am alten Leben und musst das jetzt eben verarbeiten. Ich brauche da auch immer so meine Zeit, da ich genaugenommen jede Veränderungen hasse.

Sei nicht so hart mit dir selbst, da auch diese Veränderung wieder normal wird und dann schon die nächste ums Eck gekrochen kommt.

Hi Soraya,

jo hier ich melde mich mal.
Meine einzigste Tochter ist ausgezogen im Oktober.
Ja war sehr schlimm, irgendwie eine Trauer als wenn was schlimmes passiert ist. Jetzt kommen mir auch wieder die Tränen.
Sie ist sogar in eine andere Stadt gezogen.
Ich werde unsere Zeit so vermissen und habe das Gefühl diese Zeit doch nicht so genossen zu haben.
Denn diese Zeit kommt nicht wieder.Ihr Lachen unser toben.Ihr um halb 12 nachts ihre Haare fönen zuhören.
In meinem Leben ist sie mein Sonnenschein und nun ist es sehr still geworden.
Aber ich weiss ich bin für mein Leben verantwortlich um glücklich zu sein.

Was mich tröstet nach ihrem Auszug, habe ich mir ihren Namen tätowieren lassen und das sie ist glücklich ist.
Ja meine Tochter ist wirklich glücklich .

Zu Weihnachten hat sie mich für paar Tage eingeladen, darauf freue ich mich sehr und plane schon alles.Das lenkt ab.

Ich weine auch noch häufig, es gibt Tage, da geht's besser, jetzt steht Weihnachten vor der Tür, sie kommt 2 Wochen heim, ich freue mich.

Und doch muss ich lernen, meinen Weg zu gehen.

Ich bin froh, dass wir so ein gutes Verhältnis haben, dass sie gut klar kommt, dass ich also gute Arbeit geleistet habe und sie auf die Welt vorbereitet habe.

Manche Kommentare nerven mich, dieses Unverständnis meiner Situation gegenüber von so etlichen, mit denen ich spreche - leider kenne ich wenig Gleichgesinnte, wenn ich die mal treffe, dann sind das gute Gespräche. Aber es gibt zB Kommentare wie - das ist doch normal, dass Kinder ausziehen - das weiss man doch, damit muss man daher auch klarkommen.

Ja.

Es ist vieles normal im Leben, Menschen kommen und gehen, sterben, Trennungen etc.....und darf man deshalb nicht trauern oder was. Ich habe Leute erlebt, die waren einfühlsamer und verständnisvoller als ich vor zwei Jahren meine Arbeitsstelle wechseln musste, weil meine alter AG den Betrieb geschlossen hat. Dieselbe Person, die o.g. Kommentare abgibt findet es heute noch ganz furchtbar, dass ich mir eine neue Arbeitsstelle suchen musste. Und jetzt finde den Fehler....

Ich frage mich auch oft, ob ich die Zeit intensiv genug genossen habe....ich baue momentan regelmäßige Familienaktionen ein....ein Konzertbesuch, ein gemeinsamer Ausflug auf den Weihnachtsmarkt, ein Familien-Wochenende im Mai, ein Gutschein für einen Kletterpark zu Weihnachten. So dass ich Familienzeit bekomme - sie aber auch loslasse in ihr Leben.

Wenn jemand sagt, das ist doch normal, könnte ich innerlich explodieren, dass etwas normal ist, ändert doch nichts an den Gefühlen.

Es gibt eine Figur in mir die meine eigene Mutter ist und mich dazu anhält, die Dinge mit dem Verstand zu betrachten, manchmal hasse ich sie, manchmal hat sie recht und diese innere Figur hielt mich dazu an, mir etwas Neues zu suchen, auch wenn ich keine Lust dazu habe.

Ich habe es mit 2 Kindern durch.
Es tut weh.
Aber das Erziehungsziel ist ja die Selbstaendigkeit.
Dann ist ein Lebensabschnitt vorbei.
Wenn einen die Kinder abundzu besuchen ist das schoen.
Aber oft wollen sie ihre freie Zeit dann mit eigenem Partner/Partnerin verbringen u nicht bei Mama.

Natürlich, ich will sie nicht festhalten und am eigenen Leben hindern.

Aber jetzt möchte ich mir die Zeit geben, um das Vergangene zu trauern. Und ich will, dass man mir zugesteht, dass ich gerade eine schwere Zeit durchmache und ich will traurig sein dürfen.

Ich habe begonnen, mich selektiv zu unterhalten. Heute zB wurde ich von jemand gefragt, wie es meiner Tochter gehe und dann im nächsten Satz: Und du kommst da jetzt sicher auch schon gut damit zurecht. Hab ich geantwortet: Ja, klar....

Die Fragestellerin hat 2 Kinder, 27 und 30 und beide wohnen noch daheim....was soll ich mit ihr darüber reden....

Der Auszug ist jetzt 2 Monate her. Ich habe gute Tage, ich habe schlechte Tage und ich habe beschissene Tage....und ich weiß, dass die Gefühle normal sind und dass ich sie zulassen darf

Der Schmerz hoert nie auf,aber er wird kleiner.

Meine 2 wohnen weit weg.x Fahrstunden . Ja,so kann das Leben laufen.Andere bleiben in der Naehe.

Ja, dein Schmerz darf sein, eine Freundin schrieb mir damals, sie hätte einen Weintag, ich verstand sie erst nicht, dann sagte sie weil ihre Tochter bald gehen würde.

Mir war es sogar viel lieber, dass meine Kinder in eine andere Stadt gingen, dann blieben sie immer einige Tage von einem kurzen Besuch habe ich nichts.

Ja du sollst trauern.Man wird sich irgendwann dran gewöhnen.
Oma sagte immer alles macht die Zeit
Aber es braucht auch Zeit und die nehmen wir uns auch.

Ich kann es jetzt schon gut nachvollziehen, denn ich fürchte mich jetzt schon wenn meine 2 ausziehen. Der große ist 13 die kleine 4. Ich habe eine sehr enge Bindung zu meinen Kindern und fühle es jetzt schon was es für ein Schmerz wird wenn sie weg sind.

Hallo, mir geht es genauso. Mein Ältester ist auch seit 08/21 ausgezogen. Er führt sein eigenes Leben. Was ja schön ist und ich kann wirklich stolz auf ihn sein. Aber ich bin jetzt alleine untertags und muss mein Leben neu sortieren und ausrichten.
Es fehlen die Gespräche, das Lachen. Gemeinsame Abende. Mein Mann ist und war nur am Arbeiten, Essen und Schlafen.
Habe alles mit meinen beiden Jungs gemacht. (Kino Konzerte etc.) Dann kommen noch die Wechseljahre dazu . Es kann ganz schön ruppig werden. Man überdenkt sein ganzes Leben. Wo will man hin. Aber es ist auch eine Chance und man sollte sie wahrnehmen. Wir dürfen uns nicht hängenlassen. Morgen hab ich ein Gespräch mit meinem Personalchef wegen Erhöhung meiner Arbeitszeit. Wünscht mir Glück

Ich wünsche dir Glück, aber ich fände es schön, wenn du etwas finden würdest, das dir Freude macht.

Wünsch ebenfalls viel Glück.

Etwas, das Freude macht. Ja, was könnte das nur sein.
Ich will halt so gar nicht raus gerade. Was macht ihr denn nun mit eurer Zeit, das euch ausfüllt und nicht nur ablenkt.....ach....heute ist es wieder furchtbar bei mir
Sponsor-Mitgliedschaft

Das kommt mit der Zeit.

Manche nehmen ein vernachlaessigtes Hobby wieder auf,oder gehen ins Theater,Austellungen,Konzert.

Sei geduldig mit dir.
Lebst du allein oder mit Partner?

Zitat von Soraya72:
Etwas, das Freude macht. Ja, was könnte das nur sein.
Ich will halt so gar nicht raus gerade. Was macht ihr denn nun mit eurer Zeit, das euch ausfüllt und nicht nur ablenkt.....ach....heute ist es wieder furchtbar bei mir


was soll ich sagen? seit acht wochen verreist meine tochter jedes wochenende alleine... zuerst immer mit dem zug, aber dieses wochenende wird sie u. a. mit dem auto einer mir fremden person mit nach wien fahren. bei schlechten wetterbedingungen. das macht mir angst... es ist die schlimmste zeit meines lebens seit langem.

und diese angst wird mir niemand nehmen. ich ganz alleine muss lernen damit umzugehen. es liegt ganz alleine in meiner verantwortung was ich nun mit der restlichen zeit meines lebens anfangen werde. es ist ein umbruch und diese ängste die gerade dadurch wieder entstehen nehmen mir die ganze kraft.

aber es steht mir nicht zu meine tochter festzuhalten... das war von anfang an klar, und dennoch muss ich nun lernen damit umzugehen.

Achtzehn ist ein ganz schlimmes Alter, so habe ich es empfunden, lieber eine schlimme Pubertät durchstehen als das Alter von achtzehn.

Sie sind nicht erwachsen, sie werden es mit 21 wie früher.

A


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