Hallo.
@andreas01123:
- Hm... Das ist eine gute Idee. Meine Pubertät hat auch ungefähr zu dieser Zeit begonnen - ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob und wenn ja, wie, ich mich verändert habe. Ich werde meine Freunde demnächst fragen.
- Ich verstehe nicht ganz. Meinst du, dass sich meine Freunde vielleicht (unbewusst) anders verhalten, weil sie denken, dass ich mich ihnen dann mehr zuwende?
Ich würde nicht sagen, dass ich mich ihnen überlegen fühle. Nein. Sie sind in vielem besser als ich, in manchem schlechter - jeder ist da anders. Darum geht es mir auch nie, wenn ich mich mit ihnen unterhalte; ob einer von uns besser ist. Jeder hat andere Stärken und Schwächen. Es ist eher so, dass sie über Dinge reden, die mich überhaupt nicht interessieren (Noten, Schlecht/Gut-Sein, Alltagsbelange, ...) und entweder rede ich uninteressiert mit (das ist dann ungefähr so: Hmm. Jaah, sicher doch. Hmm. Hm? Oh, klar. Nee. Hmm.) oder ich versuche, eigene Interessen einzubringen (dann rede _ich_ die ganze Zeit und sie sitzen da: Hmm. Hä?) oder ich setze praktisch eine Maske auf und überzeuge mich kurzzeitig, dass das Thema absolut spannend ist und fasel dann die gleichen langweiligen Dinge. Das klingt jetzt vielleicht etwas extrem, aber ich kann diesem ganzen Gerede wirklich nichts abgewinnen. Warum über den Alltag reden, wenn es so viel Interessantes gibt?
Ich habe das Gefühl, dass ich einfach ganz andere Prioritäten habe. Das heißt nicht, dass ich besser bin oder schlechter oder was auch immer. Einfach nur, dass ich irgendwie anders bin. Ungefähr so (Prioritäten), wenn man es sehr grob aufteilt:
Freunde andere: Alltagsdinge 80%, interessante Dinge 20%
Ich: Alltagsdinge 10%, interessante Dinge 90%
An einem Schultag sehen wir uns im Durchschnitt acht Stunden, davon hätten wir neben Unterricht zwei bis drei Stunden, um uns zu unterhalten. Angenommen, wir würden insgesamt zwei Stunden reden, was natürlich quatsch ist. Ich nutze diesen Vergleich einfach mal, um es zu verdeutlichen. Dann würde ich am liebsten 108 Minuten über interessante Dinge reden und vielleicht zehn, 12 Minuten über Alltagsdinge. Meine Freunde würden am liebsten (so empfinde ich es jedenfalls, es muss nicht unbedingt stimmen) 96 Minuten über ihre Kram reden (oder noch länger) und den Rest der Zeit _vielleicht_ über interessante Dinge. Natürlich kann ich nicht von ihnen verlangen, die ganze Zeit über Dinge zu reden, die mir Spaß machen. Also schweige ich meistens, Hmme manchmal, 'rede' manchmal mit (*schnarch*) und kann manchmal einfach nicht an mich halten, quassle sie dann in einem Wortschwall zu, erhalte verwirrte Blicke, merke, dass sie sich immer noch nicht dafür interessieren und schweige wieder.
Um es mal ein bisschen übertrieben darzustellen.
- Definitv den Verdacht der emotionalen Distanz. Was meine Person angeht, denke ich viel darüber nach und habe sehr, sehr viele Dinge, die ich auflisten könnte, um damit eine erklärende Antwort zu finden, aber das würde ich nicht als Verunsicherung bezeichnen, auch, wenn es Außenstehenden vielleicht so vorkommen mag. Eher... Neugierde. Unwissen. 'Suche nach einer Antwort'. Interesse am Verstehen der eigenen Person. Es ist praktisch so: Ich bin mir _sicher_, was die verschiedenen Ungereimtheiten angeht (das betrifft nicht nur emotionale Distanz), also herrscht da keine Verunsicherung. Aber da ich nur spekulieren und überlegen kann, was möglicherweise zutrifft, gibt es vielleicht eine Verunsicherung, die das eventuelle Endergebnis betrifft. Obwohl ich sagen muss, dass ich mir mitlerweile ziemlich sicher bin, besonders nach dem Gespräch mit Mama gestern. Ich werde nicht erneut sagen, auf welches Ergebnis diese Sicherheit deutet, da ich keine Lust habe, mich erneut zu rechtfertigen.
Anhand der Deiner Beiträge sehe ich zumindest kein besorgniserregend abnormales Verhalten.
Hihi. Danke. Wie gesagt: Ich sorge mich nicht, ich wundere mich. Aber danke. Danke für deinen Beitrag und dass du dir die Mühe gemacht hast.
Ich musste gerade an etwas denken: Alle sind anders. Jeder ist wie jeder andere und das heißt anders. 'Ein Mensch wie jeder andere' - und jeder Mensch ist anders; also ist das ein Mensch wie jeder andere, nämlich anders als alle Anderen. Und da jeder Mensch anders als alle Anderen ist, ist das ein Mensch wie jeder andere.
Dieser Monolog hätte aus meinem Munde stammen können. So etwas lasse ich auf meine Freunde los, wenn mir das langweilige Reden zu viel wird.
Danke,
i.ncognito
03.11.2013 09:53 •
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