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Guten Abend ihr Lieben!
Ich melde mich, weil mir unsere Situation so langsam über den Kopf wächst. Letzte Woche wurde bei meiner Schwiegermutter eine schwere Depression diagnostiziert, nachdem es die letzten Monate wirklich rapide mit ihr bergab ging. Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin mit meiner Hypochondrie und depressiven Phasen in der Jugend auch vorbelastet aber so etwas habe ich wirklich noch nicht erlebt. Sie wurde praktisch von einen auf den anderen Tag zum Pflegefall. Isst nichts mehr, duscht nicht mehr, schläft nicht mehr, sitzt bis 5 Uhr morgens vor dem Fernseher und weiß nichtmal, was sie da ansieht, ist antriebslos, teilnahmslos etc. Ihr wurden zwar Tabletten verschrieben aber die wirken leider noch nicht (uns wurde auch gesagt, dass das dauern wird). Zum duschen braucht sie 3 Stunden. Mein Schwiegervater ist gerade beruflich unterwegs und mein Mann kommt jeden Tag nach der Arbeit zu ihr. Heute kam er gegen 19:00 Uhr und sie saß seit 3 Uhr morgens auf dem Fußboden vor dem Fernseher weil sie, wie sie sagt, von der Couch gerutscht ist und nicht mehr aufstehen konnte. Diese Situation ist so belastend für uns alle, zumal wir alle Vollzeit arbeiten und diese Situation einfach unsere Kapazitäten übersteigt. Ich habe eine Klinik gefunden, wo ein 8-wöchiges Programm angeboten wird, doch dazu muss der Arzt dort erstmal feststellen, ob sie überhaupt dafür geeignet ist. Und um zu diesem Arzt zu kommen, wird erstmal eine Überweisung vom Facharzt benötigt. Wie ist das denn, kann man jemanden auch in eine Klinik einweisen lassen, wenn derjenige jetzt nicht zwingend eine Gefahr darstellt, sondern eben einfach alleine überhaupt nicht mehr zurecht kommt? Sie will natürlich selbst, dass ihr geholfen wird aber sie bekommt sehr viel gar nicht mehr wirklich mit. Dabei ist sie erst 60. Wir sind wirklich alle sehr verzweifelt und überfordert mit der Situation. Mein Mann und ich sind erst seit drei Monaten verheiratet und verständlicherweise hat nun die Krankheit meiner Schwiegermutter oberste Priorität für uns, wodurch für alles weitere kaum Zeit bleibt. Wir wollen doch nur, dass sie wohin kommt, wo man sie Tag und Nacht gut betreuen kann.

28.08.2019 21:58 • 28.08.2019 #1


5 Antworten ↓


Hm, wäre nicht die Akutpsychiatrie das geeignetste? Was ihr ins Auge gefasst habt, ist das mehr rehaartig? Dafür wird sie dann, fürchte ich, nicht fit genug sein, um das Programm durchziehen zu können. Oder was würde sie da alles machen müssen?
Tut mir voll leid, von so einem schweren Fall zu lesen. War selber schon schwerst depressiv, aber so arg, dass ich mich gar nicht mehr erheben konnte, war's dann doch nicht. Finde es schön, dass ihr euch kümmert und Gedanken macht.

A


Einweisen lassen bei Depressionen?

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Nein es ist wirklich ein rein psychosomatischer Turnus, so mit Maltherapie, Musiktherapie, Einzel- und Gruppengesprächen usw.
Mir fehlt auch leider wirklich das genaue Know-How zu anderen psychiatrischen Anstalten und wie man da genau rein kommt. Denn oft heißt es ja nur, wenn man sich oder andere gefährdet und das tut sie ja eigentlich nicht, selbstmordgefährdet ist sie ja eigentlich auch nicht. Nur eben gar nicht mehr allein überlebensfähig. Ich werde mich mal über Akutpsychiatrien schlau machen, danke dir vielmals! und tut mir wirklich leid, dass du das auch schon selbst durchmachen musstest!

Wer hat den die schwere Depression diagnostiziert?

Sie waren in der neurologischen Notfallambulanz und wurden von dort in die psychiatrische Ambulanz überwiesen - die Oberärztin dort. Aber seitdem wurde es wirklich von Tag zu Tag schlimmer.

Ich würde direkt dort nachfragen welche Optionen es gibt.

In der schweren Depression ist sie gewissermaßen handlungsunfähig. Sollte es ihr, aus welchen Gründen auch immer, einen Tick besser gehen bzw etwas mehr Antrieb vorhanden sein kann es schnell gefährlich werden.




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