Zitat von Atlas02: Ich habe Angst dass ich mit Therapie nicht klarkomme weil ich mit der Konfrontation nicht klarkomme oder meinen Studienplatz verliere usw und dann denke dann kann ich mich auch direkt umbringen. Könnte mir dann auch egal sein aber es ist beängstigend dass ich mir selbst nicht trauen kann
Wie wäre es denn mal so für`s erste, dass du einfach nur Kontakt aufnimmst?
Z.B. Zum Sozialpsychiatrischen Dienst, Diakonie, Caritas? Alle bieten eine Suchtberatung an.
Du könntest ein Infogespräch führen. Du wirst über deinen Alk. Konsum beraten, es werden dir Flyer mit Adressen der Selbsthilfegruppen ausgehändigt.
Es ist wichtig, dass du schon mal an so eine Beratungsstelle angebunden bist. Da hast du deinen Ansprechpartner, mit dem du Gespräche führen kannst. IdR werden hier keine therapeutischen Gespräche geführt. Sondern einfach nur Beratung, Begleitung und Unterstützung geboten.
Erst dann kannst du über eine Therapie nachdenken, dich damit beschäftigen. Es kann eine ambulante Therapie sein, es gibt auch die Möglichkeit einer Tagesklinik oder halt stationär. Die beiden letzten Möglichkeiten kämen für dich höchstwahrscheinlich ( noch ) nicht in Frage. Denn du hast ja bis jetzt soziale Kontakte durch dein Studium. Und wie ich dich verstehe, ist dein Studium dir wichtig, oder ?
Vor der Therapie mußt du keine Angst haben. Der Therapeut ist auf deiner Seite. Er wird nichts tun, was dir schadet.
Du hast sogar die Möglichkeit, dir einen Therapeuten zu suchen, zu dem du Vertrauen haben kannst.
Das ist wichtig.
Das einzige was du zur Therapie mitbringen solltest ist Offenheit für Veränderungen und Ehrlichkeit.
Belügst du deinen Therapeuten, belügst du nur dich selbst und schadest dir selbst damit.
Egal was dich beschäftigt, du kannst alles ansprechen in der Sitzung was du möchtest. Aber es besteht niemals Zwang.
Du solltest der Wahrheit ins Auge sehen. Nur dann kannst du auch über dich und dein Leben reflektieren, dich selbst verstehen und dein Leben in eine andere Richtung lenken.
Das kannst nur du allein. Der Therapeut kann dir nur Wege aufzeigen. Entscheiden mußt du selbst.
Mach dich zwischenzeitlich schlau was Alk. bedeutet. Du findest massig Infos darüber im Internet.
Schaum mal unter Jellinek.
Eins kann ich dir mit Sicherheit sagen.
Alk. ist ein Nervengift. Auf Dauer im Übermaß konsumiert schädigt es deinen Körper, deine Organe, dein Gehirn.
Schon mal was vom Korsakow-Syndrom gehört? Nein? Dann lies mal nach.
Ich hatte Klienten, die waren gerade mal Ende 30 und die wußten nicht mehr, wo sie ihr Konto haben, wo sie wohnen.
Nicht nur dass dein Gehirn Schaden nimmt, die ORgane wie Herz, Leber, Bauchspeicheldrüse werden geschädigt.
Deinen Satz, dass du dich dann gleich umbringen könntest verstehe ich nicht ganz.
Denn du bringst dich doch jetzt schon um, nur eben auf Raten.
Auch der soziale Abstieg ist vorprogrammiert.
Wenn du dich z.B. zu einem Spiegeltrinker entwickeln solltest, kannst du ohne Alk. im Blut gar nicht mehr geradeaus gehen.
Damit wirst du Schwierigkeiten im Studium oder Job bekommen. Auto fahren? Is nicht.
Spaß haben, unbeschwert leben und genießen? Is nicht.
FAmilie, Kinder? Meinst du, die möchten solch ein Leben, wo nur der Alk. Mittelpunkt ist?
Ich will dir keine Angst machen. Aber das sind Tatsachen.
Kannst alles nachlesen.
Und ich kann dir von hunderten ähnlichen Lebensläufen berichten.
Ich wünsche dir alles Gute.