Hallo ihr Lieben.....
ich war jetzt lange nicht mehr online (liegt an dem ganzen Prüfungswahn und den Schulaufgaben -ufz)... allerdings habe ich in letzter Zeit sehr viel in meinem Blog geschrieben. Diesen habe ich seit ca. einem Jahr und den wollte ursprünglich als Online-Tagebuch verwenden, bis mir auffiel, dass sich die Aufruferzahlen so steigerten, dass ich alles anonymisieren (schreibt man das so?!) musste... Überwiegend Namen.
Nun ja... heute schrieb ich mal wieder etwas von meiner Seele und darauf bekam ich von einer Leserin, die meinen Blog scheinbar schon etwas länger verfolgt, ein Kommentar, das mich extrem aufgewühlt hat. Allein vom Lesen wurde ich auf einmal todmüde und gerade ... fühle ich ich so traurig. Ich habe das Gefühl, ich wäre bei einer Therapiesitzung gewesen, bei der ich alle meine Vergewaltigungen, Missbräuche und Mobbing-Geschichten bis ins kleinste Detail habe erzählen müssen. Und das allen durch ein Kommentar von irgendeinem Leser. Ich weiß nicht, was genau mich daran so aufgewühlt hat, aber ich bin so machtlos traurig, dass ich mich gerade am liebsten in der Bettdecke verkriechen, weinen und schlafen würde...
Sie schrieb genau das:
Kuba
So, liebes Mädchen, das da hinter’m Monitor sitzt )
Ich habe jetzt die letzten Beiträge von dir verfolgt, wobei ich nicht mehr weiß, wie ich auf deinen Blog gestoßen bin. Seit dem Tag habe ich immer wieder mal hier vorbei gesehen. Vermutlich aus Interesse, vielleicht aber auch aus Neugier.
Du machst auf mich einen sehr zwiespältigen Eindruck. Einerseits erschreckend stark und mutig. Du bist für andere Menschen da und versuchst sie aufzubauen. Du versuchst die Welt besser zu machen, ohne dafür etwas zu erwarten. So eine Eigenschaft sieht, hört, liest man in der heutigen Gesellschaft selten bis gar nicht und ich frage mich, woher dir diese Eingebung kommt, so zu handeln oder zu leben, wie du handeln oder leben willst? Dazu muss ich dir allerdings etwas sagen, was dir nicht gefallen wird: Du wirst die Welt nicht besser machen können, denn das Gegenpol des (sagen wir mal) “Bösen”, also Schlechten und Schwarzen in dieser Welt ist leider sehr viel größer, als das, was du vorhast. Ja, wenn Schmerz und Angst etc. pp. eine Macht wäre – da hast du Recht – dann hätte diese Macht (leider Gottes) Überhand, in der heutigen Zeit. Wie und warum das so kam und nun so ist, wie es ist – Frage der Zeit.
Du bist 19. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Herrgott, wenn ich daran denke, was ich mit 19 Jahren noch alles gemacht habe. Solche Gedanken, wie du sie jetzt schon hast, hatte ich nicht einmal vor zu haben. Du bist erstaunlich reif für dein Alter und ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist – vielleicht auch beides. Denn auf einer Seite tut es mir leid, dass ein Mädchen in so jungen Jahren schon so dermaßen viel erlebt hat (haben muss), dass es sich jetzt schon mit solchen schweren Dingen beschäftigt, wie es “die Welt besser machen” kann. Und noch mehr traurig macht es mich, weil ich weiß, dass du definitiv enttäuscht wirst. Wenn nicht sogar überwiegend das.
Womit ich dein Vorhaben nicht schlechtreden – und schon gar nicht dir ausreden – will. Bleib so, wie du bist. Das ist bezaubernd!
Andererseits las ich dann allerdings hier auch einen Beitrag, der mich ordentlich erschüttert und verstört hat und ich mich dachte, das kann kaum ein und dieselbe Person geschrieben haben, so verzweifelt und hoffnungslos, wie das geschrieben war. Ich hatte (vermutlich ist das so ein Beschützer- oder Mutterinstinkt) das große Bedürfnis, dich in die Arme zu nehmen und festzuhalten und wurde wütend, weil das scheinbar kein Mensch in deiner Umgebung macht. Da stellte sich mir dann die Frage, wenn du für so viele Menschen da sein möchtest, da BIST, wer ist dann eigentlich für dich da? Selbst wenn du einen starken und oftmals sorglosen und optimistischen Eindruck machst, diese akuten Suizidgedanken kommen nicht von Irgendwo. Eigentlich sollte das ein ganz klares Zeichen sein, dass du niemals allein, nicht mit dem was in dir ist (seelische Schmerzen, deine Vergangenheit, die du ja sehr offensichtlich nur verdrängt – nicht verarbeitet – hast), klarkommen kannst/solltest.
Du hast eine Therapeutin gefunden. Das ist gut. Aber das war’s auch schon. Was du brauchst, ist etwas, was du dien Leben lang nie hattest: Eltern. Du schreibst selbst, du hast keine Eltern, lediglich Erzeuger. Ich möchte nicht über deine Familie urteilen. Nicht über die Menschen, die dich großgezogen und sich um dich gekümmert und dich geliebt haben und ganz sicher auch immer noch lieben. Dennoch hört sich das für mich so an, als hätten sie dir nie das gegeben/geben können, was ein Kind braucht: Zuneigung, Liebe, Geborgenheit. Irgendwo vielleicht auch ein Zuhasue. Etwas, wo du dich verlassen kanns…. (lass dir das Wort “verlassen” mal durch den Kopf gehen – für mich heißt das, dass ich mich bei gewissen Menschen voll und ganz VERLASSEN kann – aus meinem Körper treten kann, mich gehen lassen kann. Ich denke, du verstehst mich ;o))
Du brauchst nicht (nur) eine Therapie, du brauchst einen Menschen, dem du dein “inneres Kind” (verzeih’ mir, wenn das jetzt sehr spirituell klingt), in die Hände legen kannst. Denn, herrje(!) du BIST ja zum Teil noch selbst ein Kind!
Du hast eine wundervolle Eigenschaft und ein tolles Ziel, was ich dir nicht ausreden will und werde. Halte an deinem Traum fest, die Welt besser zu machen, Menschen glücklich zu machen, aber, um Himmels Willen, denke nicht, du könntest mit deinem Kummer alleine klarkommen. Denn das schaffst du auf Dauer nicht. Glaub mir das. Denk an dich. Sorg für dich.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, liebe Abeo.
Und vor allem wünsche ich mir von tiefstem Herzen, dass du diesen Menschen findest, bei dem auch du dich fallen lassen kannst.
LG
Elise
Das schrieb sie auf diesen Blogeintrag von mir (allerdings auf mehrere, vorherige bezogen): https://abeeo.wordpress.com/2016/02/08/ ... -ist-mark/
Kennt ihr das?! Das euch Worte so extrem aufwühlen, dass ihr am liebsten den Kopf in Beton rammen und schreien und heulen wollen würdet? Ohne einen ausschlaggebenden Grund?
LG Miira
ich war jetzt lange nicht mehr online (liegt an dem ganzen Prüfungswahn und den Schulaufgaben -ufz)... allerdings habe ich in letzter Zeit sehr viel in meinem Blog geschrieben. Diesen habe ich seit ca. einem Jahr und den wollte ursprünglich als Online-Tagebuch verwenden, bis mir auffiel, dass sich die Aufruferzahlen so steigerten, dass ich alles anonymisieren (schreibt man das so?!) musste... Überwiegend Namen.
Nun ja... heute schrieb ich mal wieder etwas von meiner Seele und darauf bekam ich von einer Leserin, die meinen Blog scheinbar schon etwas länger verfolgt, ein Kommentar, das mich extrem aufgewühlt hat. Allein vom Lesen wurde ich auf einmal todmüde und gerade ... fühle ich ich so traurig. Ich habe das Gefühl, ich wäre bei einer Therapiesitzung gewesen, bei der ich alle meine Vergewaltigungen, Missbräuche und Mobbing-Geschichten bis ins kleinste Detail habe erzählen müssen. Und das allen durch ein Kommentar von irgendeinem Leser. Ich weiß nicht, was genau mich daran so aufgewühlt hat, aber ich bin so machtlos traurig, dass ich mich gerade am liebsten in der Bettdecke verkriechen, weinen und schlafen würde...
Sie schrieb genau das:
Kuba
So, liebes Mädchen, das da hinter’m Monitor sitzt )
Ich habe jetzt die letzten Beiträge von dir verfolgt, wobei ich nicht mehr weiß, wie ich auf deinen Blog gestoßen bin. Seit dem Tag habe ich immer wieder mal hier vorbei gesehen. Vermutlich aus Interesse, vielleicht aber auch aus Neugier.
Du machst auf mich einen sehr zwiespältigen Eindruck. Einerseits erschreckend stark und mutig. Du bist für andere Menschen da und versuchst sie aufzubauen. Du versuchst die Welt besser zu machen, ohne dafür etwas zu erwarten. So eine Eigenschaft sieht, hört, liest man in der heutigen Gesellschaft selten bis gar nicht und ich frage mich, woher dir diese Eingebung kommt, so zu handeln oder zu leben, wie du handeln oder leben willst? Dazu muss ich dir allerdings etwas sagen, was dir nicht gefallen wird: Du wirst die Welt nicht besser machen können, denn das Gegenpol des (sagen wir mal) “Bösen”, also Schlechten und Schwarzen in dieser Welt ist leider sehr viel größer, als das, was du vorhast. Ja, wenn Schmerz und Angst etc. pp. eine Macht wäre – da hast du Recht – dann hätte diese Macht (leider Gottes) Überhand, in der heutigen Zeit. Wie und warum das so kam und nun so ist, wie es ist – Frage der Zeit.
Du bist 19. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Herrgott, wenn ich daran denke, was ich mit 19 Jahren noch alles gemacht habe. Solche Gedanken, wie du sie jetzt schon hast, hatte ich nicht einmal vor zu haben. Du bist erstaunlich reif für dein Alter und ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist – vielleicht auch beides. Denn auf einer Seite tut es mir leid, dass ein Mädchen in so jungen Jahren schon so dermaßen viel erlebt hat (haben muss), dass es sich jetzt schon mit solchen schweren Dingen beschäftigt, wie es “die Welt besser machen” kann. Und noch mehr traurig macht es mich, weil ich weiß, dass du definitiv enttäuscht wirst. Wenn nicht sogar überwiegend das.
Womit ich dein Vorhaben nicht schlechtreden – und schon gar nicht dir ausreden – will. Bleib so, wie du bist. Das ist bezaubernd!
Andererseits las ich dann allerdings hier auch einen Beitrag, der mich ordentlich erschüttert und verstört hat und ich mich dachte, das kann kaum ein und dieselbe Person geschrieben haben, so verzweifelt und hoffnungslos, wie das geschrieben war. Ich hatte (vermutlich ist das so ein Beschützer- oder Mutterinstinkt) das große Bedürfnis, dich in die Arme zu nehmen und festzuhalten und wurde wütend, weil das scheinbar kein Mensch in deiner Umgebung macht. Da stellte sich mir dann die Frage, wenn du für so viele Menschen da sein möchtest, da BIST, wer ist dann eigentlich für dich da? Selbst wenn du einen starken und oftmals sorglosen und optimistischen Eindruck machst, diese akuten Suizidgedanken kommen nicht von Irgendwo. Eigentlich sollte das ein ganz klares Zeichen sein, dass du niemals allein, nicht mit dem was in dir ist (seelische Schmerzen, deine Vergangenheit, die du ja sehr offensichtlich nur verdrängt – nicht verarbeitet – hast), klarkommen kannst/solltest.
Du hast eine Therapeutin gefunden. Das ist gut. Aber das war’s auch schon. Was du brauchst, ist etwas, was du dien Leben lang nie hattest: Eltern. Du schreibst selbst, du hast keine Eltern, lediglich Erzeuger. Ich möchte nicht über deine Familie urteilen. Nicht über die Menschen, die dich großgezogen und sich um dich gekümmert und dich geliebt haben und ganz sicher auch immer noch lieben. Dennoch hört sich das für mich so an, als hätten sie dir nie das gegeben/geben können, was ein Kind braucht: Zuneigung, Liebe, Geborgenheit. Irgendwo vielleicht auch ein Zuhasue. Etwas, wo du dich verlassen kanns…. (lass dir das Wort “verlassen” mal durch den Kopf gehen – für mich heißt das, dass ich mich bei gewissen Menschen voll und ganz VERLASSEN kann – aus meinem Körper treten kann, mich gehen lassen kann. Ich denke, du verstehst mich ;o))
Du brauchst nicht (nur) eine Therapie, du brauchst einen Menschen, dem du dein “inneres Kind” (verzeih’ mir, wenn das jetzt sehr spirituell klingt), in die Hände legen kannst. Denn, herrje(!) du BIST ja zum Teil noch selbst ein Kind!
Du hast eine wundervolle Eigenschaft und ein tolles Ziel, was ich dir nicht ausreden will und werde. Halte an deinem Traum fest, die Welt besser zu machen, Menschen glücklich zu machen, aber, um Himmels Willen, denke nicht, du könntest mit deinem Kummer alleine klarkommen. Denn das schaffst du auf Dauer nicht. Glaub mir das. Denk an dich. Sorg für dich.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, liebe Abeo.
Und vor allem wünsche ich mir von tiefstem Herzen, dass du diesen Menschen findest, bei dem auch du dich fallen lassen kannst.
LG
Elise
Das schrieb sie auf diesen Blogeintrag von mir (allerdings auf mehrere, vorherige bezogen): https://abeeo.wordpress.com/2016/02/08/ ... -ist-mark/
Kennt ihr das?! Das euch Worte so extrem aufwühlen, dass ihr am liebsten den Kopf in Beton rammen und schreien und heulen wollen würdet? Ohne einen ausschlaggebenden Grund?
LG Miira
08.02.2016 11:39 • • 21.03.2016 #1
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