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Hallo zusammen,

meine Name ist Paul, bin 41 Jahre alt und wenn ich mir die Themen hier so durchlese, dann scheine ich gar nicht so allein mit dem Thema zu sein, wie ich immer gedacht habe. Trotzdem gibt es bei mir, wie bei anderen auch, ein paar Besonderheiten, deswegen schreibe ich das mal hier ins Forum, da ich mit niemanden darüber reden kann.

Eigentlich schon ein Klassiker aber die Umstände sind etwas anders. Mein Frau kommt mit meiner ganzen Familie nicht klar. Der Fokus liegt aber ganz klar bei meinen Eltern und meiner Schwester. Meine Frau ist und war schon immer ein Mensch der sein Geld zusammenhält, spart und an die Zukunft sowie die Altersvorsorge denkt. Meine Eltern und Schwester leben prinzipiell über ihren Verhältnissen. iPhone hier, Champagner da und die dicke Karre musste es auch sein. So bin ich seit meinem Teenie-Alter aufgewachsen. Nie was gespart, wenn Geld da war, wars auch wieder weg.

Ganz anders meine Frau und ihre Eltern. Eigenheim, Geld zur Seite, Altersvorsorge etc. Resultat war, dass vor unserer Beziehung meine Frau bereits 30-40000Euro gespart hatte und ich grad mal so nen 1000er aufm Konto hatte. Peinlich, ich weiß. Die erste Wohnung hatte sie alleine gekauft, ich hab von der Bank kein Geld bekommen. Wir haben die Wohnung saniert und da mein Vater ausm Handwerk kommt, hat er uns da mit Arbeitskraft und Materialien unterstützt. Würde man das zusammenrechnen, wären das schon paar 10k Euro. Ich habe mich von Beginn an, an den Wohn- und Lebenskosten beteiligt sowie einen erheblichen Teil der Sanierungsarbeiten selbst erledigt, aber bei größeren Investitionen, wie zB Hochzeitsfeier, kam das Geld zu 100% oder fast 100% von meiner Frau. Meine Eltern haben mir bzw. uns aber bei solchen Anlässen immer mit 4-Stelligen Beträgen beschenkt, was das meiner Meinung nach etwas ausgelichen hat. Vor paar Jahren hat sie die Wohnung verkauft und wir haben uns ein Haus gekauft. Mittlerweile hatte ich gelernt mit Geld umzugehen und auch Geld angespart, aber der Löwenteil des Geldes kam von der Frau. Ich habe aber dafür wieder eine Menge Eigenleistung investiert, die uns tausende von Euro gespart hat und bis heute spart.

Vor ca. 8 Jahren kam dann das erste große Ereignis. Mein Schwester hat sich eine große Wohnung gekauft. Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre das nicht möglich gewesen, da meine Schwester genauso einen, aus meiner Sicht, verschwenderischen Lebensstil hat wie meine Eltern hat. Vor allem mein Vater buttert in diese Wohnung seit Jahren seine Zeit und meine Eltern gemeinsam ihr Geld in die Bude. Das meine Schwester weder ihr Leben noch ihre Wohnung selbstständig auf die Reihe kriegen würde, sehe ich genauso wie meine Frau. Meine Eltern unterstützen meine Schwester sehr viel mehr als mich, weil ich ja eine Frau habe und meine Schwester ohne Partner ist. Das das nicht fair ist, ist mir auch klar, aber da es uns gut geht, wir beide gute Jobs haben, akzeptier ich das. Mir ist prinzipiell Geld nicht so wichtig. Wir haben einen höheren Lebensstandard als Max Mustermann, also bin ich zufrieden.

Meine Frau akzeptiert das nicht. Sie drängt mich seit Jahren dazu das Thema mit meinen Eltern zu klären und fordert eigentlich einen finanziellen Ausgleich. Das können meine Eltern nicht, weil wie gesagt, nichts auf der hohen Kante liegt. Im Handwerk hat mein Vater kein festes Einkommen, sondern wird nach Projekten bezahlt. Dann hat er mal kurzfristig viel Geld und hat mir auch vor paar Jahren mal ein Auto gekauft (Ich schätze es hat ihn 4000-5000Euro gekostet). Ansonsten buttert er wie gesagt, vieles in die Wohnung meiner Schwester.

Ich habe bereits paar Mal mit meinen Eltern gesprochen und auch wenn es ihnen gar nicht bewusst war, haben sie eingesehen, dass es oft mir oder meiner Frau gegenüber nicht fair war. Trotzdem sagen sie auch, dass mein Vater sowohl in unsere Wohnung und später das Haus, viel Zeit und Material gesteckt hat. Fließen, Türen, Rohre, Arbeitskraft. Dabei hat er auch nicht unrecht. Ich für meinen Teil kann damit gut leben. Meine Eltern haben meine Schwester mehr unterstützt, weil sie halt auch mehr Unterstützung braucht. Ich bin stolz, das weitestgehend ohne Hilfe von anderen hinbekommen zu haben. Am liebsten wäre mir gewesen, dass meine Eltern weder mich noch meine Schwester in der Hinsicht unterstützt hätten, aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen.

Vor 4 Jahren kann dann unser Sohn zur Welt. Jetzt wird meinen Eltern vorgeworfen, sie hätten sich nicht so eingebracht, bzw. zu selten. Alles was kam, waren dann übertriebene Geschenke. Im Schnitt haben meine Eltern unseren Sohn alle 3-4 Wochen besucht, bzw genommen. Ich habe mich mit meinen Eltern aber auch ungern getroffen, weil meine Frau danach immer was zu meckern hatte und ich das vermeiden wollte. Nach einem Jahr, war besuchen eigentlich nicht mehr möglich, weil ich dann immer Stress mit meiner Frau hatte und ich dann Besuche vermieden hab. Ich habe unseren Sohn dann lieber zu meinen Eltern gebracht.

Mittlerweile musste ich meiner Schwester ein Kontaktverbot mit meiner Frau und Sohn aussprechen, da meine Frau sie einfach hasst. Meine Eltern will sie auch nicht mehr sehen, will aber auch nicht, dass ich allein mit unserem Sohn zu ihnen fahr, oder ihn dort abgebe. Ich erkämpfe alle paar Wochen einen Besuch meines Sohnes bei meinen Eltern, weil ich ihnen ihren Enkel nicht vorenthalten möchte.

Ich habe seit fast 2 Jahren die Hölle daheim. Ich stehe morgens mit Bauchschmerzen auf oder komm meist mit Bauchschmerzen heim, in der Hoffnung meine Frau hat gute Laune und spricht mich nicht auf meine Eltern an. Das führt meistens zu Streit. Ich gucke schon auf den Kalender, wann wieder ein Feiertag, Geburtstag oder ähnliches bevorsteht, weil ich weiß, dass es dann wieder eskalieren wird, weil dann ein Treffen im Raum steht. Ich versuche mittlerweile alles um meine Frau bei Laune zu halten. Mache nichts mehr für mich. Hatte früher 2-3 Hobbys, das habe ich alles aufgegeben. Ich bin im Haus immer am Machen und unterstützen, kam noch nie von der Arbeit heim und hab mich auf die Couch gehockt. Alles um meiner Frau keine Angriffsfläche zu geben, sonst kommen Sprüche wie: Ich (meine Frau) muss sich um alles kümmern und machen, bei meiner Schwester machen es ja die Eltern. Bei jeder Gelegenheit gibts einen Spruch in diese Richtung. Ich habe seit Jahren, auch vor der Geburt des Sohnes eine HomeOffice/Aussendienst Job. Bin meist um 14-15Uhr daheim, oder ganz daheim. Da beschäftige ich mich immer mit unserem Sohn oder mach was im/am Haus. Trotzdem bekomme ich immer wieder aufs Brot geschmiert, sie hätte alles gezahlt und muss sich um alles kümmern, was meiner Meinung nicht stimmt.

Mit ihr streiten kann ich gar nicht richtig, denn ihre Spezialität ist das silent treatment. wir sprechen dann zum Teil eine Woche! nicht miteinander. Mich macht das kaputt, Wir machen uns da beide kaputt.

Das Thema Trennung ist schon seit Jahren präsent, trotzdem will ich das nicht durchziehen, weil ich nicht Teilzeit Papa werden will. Also ertrage ich das alles. Wenn mein Ich in den 20ern mich heute sehen würde, würde er sich schämen, was für ein Waschlappen aus ihm geworden ist, aber meine Prio ist mein Sohn.

Es gibt eigentlich keine Lösung, da meine Frau den Lebensstil meiner Eltern nicht akzeptiert und meine Eltern sich aber nicht ändern werden. Ich bin gefangen zwischen Hammer und Amboss. Manchmal habe ich mir schon gewünscht meine Eltern wären tot, dann hätte diese Probleme nicht.

Es gibt Tage, da fühl ich mich mutig und denk mir Leck mich, dann geh ich halt (Sie wollte mich schon öfters rausschmeißen) Dann gibts Tage, an denen ich meine Eltern am liebsten anrufen würde, um den Kontakt abzubrechen.

Ich erwarte hier keine Lösungsvorschläge, aber vielleicht ist jemand in einer gleichen Situation und kann etwas dazu sagen. Am ehesten würde ich wissen wollen, ob meine Frau im Recht liegt. Würdet ihr auch wie sie reagieren?

Das zusammengefasst ist natürlich nur ein kleiner Auszug, alle Details zu schildern, würde den Rahmen sprengen, aber ich glaub ich hab das Wesentliche niedergeschrieben.

Danke fürs lesen. Ich hoffe niemand muss mal in eine solche Situation kommen. Ich weiß schlimmer geht immer, aber ich bin in meiner persönlichen Hölle.

26.06.2024 10:19 • 28.06.2024 x 1 #1


25 Antworten ↓


Hm... ich denke jetzt mal Laut ...
in ihren Augen wird ihr vernünftiger Umgang mit Geld, ihr/euer Fleis bestraft.
Und damit hat sie Recht!
Aber ... wenn ihr zwei Kinder hättet wüsste sie auch das Kinder zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich viel Unterstützung brauchen und bis zu einem Punkt auch bekommen sollten! (Meine Schwiegermutter hat selbst die Plätzchen auf den Weihnachtstellern abgezählt aber keine Rücksicht genommen wer welche Plätzchen tatsächlich mag ... Man kann es auch mit der Gerechtigkeit übertreiben ...)

Deinen Eltern würde ich sagen das ihrer Unterstützung für deine Schwester ihr die Notwendigkeit nimt selbst was auf die Beine zu stellen. Und sie so auch keinen gescheiten Umgang mit Geld lernen wird. Sie wird zum Fass ohne Boden!
Und auch deine Eltern werden mal nichts mehr verdienen, wer soll dann für sie sorgen? Du/ihr, weil ihr ja so fleisig ward?
Darüber sollen sie mal Nachdenken!

Das sind so meine ersten Gedanken gewesen ...

A


Ehefrau akzeptiert meine Familie nicht

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@Paul83
Was Du schilderst dürfte so oder so ähnlich aus unterschiedlichen Gründen in vielen Familien alltäglich sein. Ich sehe da eher eine Problematik bezüglich dessen, dass Euer Lebensmodell sich von dem unterscheidet, dass Deine restliche Familie hat, was generell ja normal ist, Ihr aber Euch nicht so richtig einig seid, welches Euer gemeinsames Lebensmodell eigentlich ist und wie Ihr es gemeinsam gestalten wollt.

Materielle Aspekte sind immer dann problematisch, wenn angefangen wird aufzuwiegen wer was und wieviel zu dem gemeinsamen Lebensstatus beigetragen hat. Wenn man Heiratet bekommt man meist als Beiwerk die Familie des Partners gratis mitgeliefert. Entscheidend finde ich aber den Aspekt, dass ich ja jemand geheiratet habe, der eben nicht Teil der Familie war. Da muss ich natürlich schon mal hinterfragen, weshalb das so war und wem meine Loyalität in welcher Priorität gilt. Der nun eigenen Familie oder meiner schon immer da gewesenen? Letztlich sollte ich auch akzeptieren, dass meine Frau auch in erster Linie mal mich geheiratet hat und nicht meine Familie, was eben auch umgekehrt gilt.

Die Natur regelt das einfacher, da sind Nachkommen irgendwann total abgenabelt von der Ursprungsfamilie und es gibt, mal abgesehen von einigen Hordenmodellen, kein zurück mehr zur ursprünglichen Familie und die Enkel kann man da auch nicht mehr mal eben so parken. Da tickt der Mensch aber eben anders und individueller. Und dieses individuelle wäre dann im Idealfall zu berücksichtigen und vor allem zu kommunizieren in der Familie, die man mit dem Partner gebildet hat. Wär man in der Ursprungsfamilie überglücklich, könnte man ja das Heiraten auch lassen, wenn man auf eigene Nachkommen verzichten kann.

Dann pflegt man eben eine Beziehung zu jemand anderem, in lockerer Form und ohne gemeinsame materielle und gesellschaftliche „Verpflichtungen“ für den Anderen und dessen Familie und jeder geht mit dem selbst erwirtschafteten so um, wie er will und es dem einzelnen Lebensmodell entspricht.

Zitat von Paul83:
Mir ist prinzipiell Geld nicht so wichtig. Wir haben einen höheren Lebensstandard




Zitat von Paul83:
Ganz anders meine Frau und ihre Eltern. Eigenheim, Geld zur Seite, Altersvorsorge etc. Resultat war, dass vor unserer Beziehung meine Frau bereits 30-40000Euro gespart hatte


Vorsorgen und Sparen gibt halt Sicherheit.

Ich hatte auch mal so jemanden, “was juckt mich morgen ….”

Kein Vorwurf an Dich aber ihr seid hinsichtlich des Geldes überhaupt nicht kompatibel.

Ich hatte mich damals getrennt und konnte nachts wieder besser schlafen. Wir passten einfach nicht zusammen.

Zitat von Paul83:
ich grad mal so nen 1000er aufm Konto hatte.


Wie lange seid ihr zusammen?

Ich muß sagen, ich bin in dem Fall auch Team Ehefrau, weil ich genauso erzogen und sozialisiert worden bin. Sparsam im Alltag wirtschaften und dann bei Notwendigkeit in der Lage sein, größere Summen auf einmal aufstellen und investieren zu können.
Bei meiner Mutter und ihrem Bruder war es eine ähnliche Situation wie bei euch: die Mama war Zeit ihres Lebens fleißig, hat gelernt, gearbeitet, gespart und sich mit meinem Vater ein Leben aufgebaut, war aber immer das geduldete Kind meiner Oma.
Mein Onkel war das genaue Gegenteil: immer mehr Schein als Sein, ein Lebemann, immer irgendwelche Geschäfte aufgezogen und alles mit horrenden Schuldenbergen in den Sand gesetzt. Trotzdem war er zu Hause das Goldkind und meine Oma hat immer alles, was er an finanziellem Schaden angerichtet hat, sofort wieder ausgebügelt.
Meine Mutter ist heute noch fassungslos und wütend, daß ihr Fleiß und ihre ganze Arbeit von Seiten ihrer Mutter nicht gewürdigt, und stattdessen alles in das Faß ohne Boden, meinen Onkel, investiert wurde.

Natürlich ist es nicht schön, daß Deine Frau inzwischen einen Haß auf Deine Schwester entwickelt hat, bzw Deine Eltern nicht mehr abkann, aber von der menschlichen Warte aus betrachtet kann ich es verstehen. Wenn man sieht, daß man mit so wenig Aufwand trotzdem durchrutschen kann, weil der elterliche Rettungsschirm immer greift, wenn jemand hinten und vorn alles von den Eltern reingeschoben bekommt, ohne viel eigenes Bemühen, dann macht einen das wütend, weil man sich zu Recht fragt, wozu man sich eigentlich selbst abrackert.

Erstmal danke fürs lesen und kommentieren.

@Kara-velle
Ja sie sieht das auch als Strafean. Meine Frau arbeitet seit sie 16 ist und spart sich das Geld zusammen, während meine Schwester quasi die Eltern ausbeutet und sie es mit sich machen lassen. Meine Eltern meinten zu mir, ich müsse mir um ihre Altersvorsorge keine Sorgen machen. Kann ich glauben oder auch nicht. Meinen Eltern hab ich schon zig mal gesagt, dass sie ihre eigne Tochter verkorksen und nicht lebenstauglich machen, das sehen sie aber nicht so.

@Disturbed
Meine Loyalität gilt meiner Frau, aber ich möchte mir auch nicht die Pistole auf die Brust setzen lassen. Wäre natürlich einfacher, wenn meine Eltern ihr gegenüber feindseelig wären, sind sie aber Null.

@Luce1
Zitat:
Zitat von Paul83:
Mir ist prinzipiell Geld nicht so wichtig. Wir haben einen höheren Lebensstandard



ich meinte damit, dass ich niemand bin, der strikt drauf achtet, wer jetzt wieviel Geld in die Beziehung bringt, oder ich Wert drauf lege, wieviel Geld meine Eltern mir oder meiner Schwester geben. Geld wäre für mich in der Familie jetzt kein Grund zu streiten. Natürlich will ich aber genug Geld verdienen, damit es uns gut geht und wir nicht jeden Euro umdrehen müssen. Wie gesagt, hab ich keine Hobbys die irgendwie Geldintensiv sind. Meine Klamotten sind günstige No-Name Sachen. Verschwenderisch bin ich nicht, nie gewesen. Hab früher auch gar net genug verdient um verschwenderisch sein zu können.
Was juckt mich morgen trifft auf mich nicht zu, aber wenn meine Eltern nunmal so leben wollen, dann kann ich das nicht ändern.
Mittlerweile sind wir 17Jahre zusammen, zum Zeitpunkt als ich nur 1000Euro aufm Konto hatte, waren wir so 3-4 Jahre zusammen. In meinen 20ern war ich halt eher ein Fauli und hab im Studium den Lenz gemacht. Seit zig Jahren hat sich das aber geändert.

@Phaedra
interessanter Punkt:
Zitat:
Mein Onkel war das genaue Gegenteil: immer mehr Schein als Sein, ein Lebemann, immer irgendwelche Geschäfte aufgezogen und alles mit horrenden Schuldenbergen in den Sand gesetzt. Trotzdem war er zu Hause das Goldkind und meine Oma hat immer alles, was er an finanziellem Schaden angerichtet hat, sofort wieder ausgebügelt.
Meine Mutter ist heute noch fassungslos und wütend, daß ihr Fleiß und ihre ganze Arbeit von Seiten ihrer Mutter nicht gewürdigt, und stattdessen alles in das Faß ohne Boden, meinen Onkel, investiert wurde.


Was war denn die Konsequenz deiner Mutter gegenüber ihrer Mutter?

Ums nochmal zusammenzufassen. Ich vertrete auch die Meinung meiner Frau, aber ich kann nicht darüber bestimmen, was meine Eltern oder meine Schwester mit ihrem Geld machen. Ich kann mit ihnen reden, es ihnen sagen, aber ich kann eine Änderung nicht erzwingen. Genauso das aber verlangt meine Frau von mir und ich weiß hierfür keine Lösung. Würdet ihr deswegen den Kontakt mit euren Eltern abbrechen?

Für mich zählt, dass es uns gut geht, wir gesund sind, unser Sohn ihn einem liebevollem Umfeld aufwächst. Was andere machen, ist mir egal. Leben und leben lassen.

Zitat von Paul83:
Natürlich will ich aber genug Geld verdienen, damit es uns gut geht

Ich verstehe Dich.

Aber Deiner Frau ist es wichtig, weil sie die Sicherheit braucht. Ich bin genau wie Ex Deine Frau, meine Eltern natürlich auch, von denen hab ich das ja übernommen.

Zitat von Paul83:
aber ich kann nicht darüber bestimmen, was meine Eltern oder meine Schwester mit ihrem Geld machen.

Da stimme ich Dir allerdings zu.

Wieso nimmt sie sich das denn so zu Herzen?
Ihr seid doch nicht mit den Eltern o Schwester verheiratet?

Zitat von Paul83:
Was war denn die Konsequenz deiner Mutter gegenüber ihrer Mutter?

Meine Mama hat zeitlebens versucht, die Anerkennung ihrer Mutter zu erlangen. Mein Onkel ist vor einigen Jahren krankheitsbedingt verstorben, er hat Schulden in Millionenhöhe, v.a. beim Staat, hinterlassen, seinen damals Anfang 20jährigen Sohn (meinen Cousin) in einigen Firmen als Teilhaber eingetragen, was diesen nach dem Tod des Onkels beinahe in den Abgrund gerissen hätte. Meine Mama hat es irgendwie geschafft, daß weder mein Cousin noch die restliche Familie für die Schulden gradestehen mußte - nichts von alldem wurde je honoriert. Trotzdem hat sie meine Oma bis zu deren Tod hofiert und mußte noch über die Nachbarn erfahren, was für eine schlechte Tochter sie wäre.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, es gibt Kinder und es gibt Lieblingskinder. Und mein fester Vorsatz, meine zwei Söhne so zu erziehen, daß von daheim zwar immer Hilfe zu erwarten ist, wir im Gegenzug aber verlangen, daß jeder von ihnen auf eigenen Beinen zu stehen und ein eigenverantwortliches Leben zu führen hat. Mit einem echten Job und dem Verständnis, daß man nur Geld ausgeben kann, das man tatsächlich besitzt.

Tut mir leid für dich und deine Mutter. Der finanzielle Rahmen ist auch ein anderer als bei mir. Und trotzdem hat deine Mutter weiterhin zu ihrer Mutter gestanden, obwohl ihre Mutter ja offensichtlich ein anderes Lieblingskind hatte. Es ist halt die eigne Mutter.

Meine Eltern behandeln mich nicht abwertend (auch wenn meine Frau das Gegenteil behauptet, sie täten es indirekt, weil sie meiner Schwester quasi alles zahlen) und verschuldet haben sich meine Eltern wegen meiner Schwester auch nicht.

Aber trotzdem muss ich mich irgendwie zwischen ihnen und meiner Frau entscheiden, es sei denn ich finde ein Lösung, die es aber nicht gibt.

Zitat von Paul83:
Dabei hat er auch nicht unrecht. Ich für meinen Teil kann damit gut leben

Und da stimme ich Dir zu!

Ich verstehe Deine Frau in dieser Hinsicht nicht:

Ihr habt doch beide gute Jobs; macht doch Euer Ding u lasst die Eltern plus Schwester da raus

Und ganz ehrlich: bevor ich was gegen meine Schwiegereltern sage …. Ich will meinen Mann doch nicht in Bedrängnis bringen, dass sind immerhin Deine Eltern

Zitat von Paul83:
zwischen ihnen und meiner Frau entscheiden,

Sorry aber dann die Eltern. Meine Meinung! Partner kommen und gehen.

Ja meine Eltern und Schwester will sie raus lassen, aber leider in dem Sinne, sie nie wieder sehen zu müssen, sie sind alles Versager, laut meiner Frau (O-Ton)

Zitat von Paul83:
Aber trotzdem muss ich mich irgendwie zwischen ihnen und meiner Frau entscheiden, es sei denn ich finde ein Lösung, die es aber nicht gibt.

Wenn das so sein sollte, wäre das denkbar schlecht für Eure Ehe. Das Deine Frau Deine Familie meiden will, ist Ihre Sache und darf so sein. Das Du zu Deiner Familie Kontakt hältst ist aber nicht Ihre Sache und das darfst Du Ihr auch so erklären. Daher könnte es ratsam sein, dass Ihr Beide einen Kompromiss eingeht, der da sein könnte, sich gegenseitig nicht vorzuschreiben, wer wie welchen Kontakt mit Deiner Familie zu pflegen hat.
Bleibt die Angelegenheit allerdings langfristig kompromisslos, könnten daraus dann halt andere Konsequenzen resultieren die letztlich im günstigsten Fall nur eine latente Unzufriedenheit generieren, oder im drastischsten, in einer Trennung enden könnten.

Ich möchte noch kurz eines einwerfen: Wenn die Eltern nicht mehr leben, hat die Schwester ein Problem, nämlich sich aus eigener Kraft über Wasser halten zu müssen. Lieber TE, bitte schau, daß Du Dich nicht plötzlich moralisch in der Verantwortung siehst, für ihr weiteres Wohlergehen sorgen zu sollen/müssen. Eventuell hat Deine Frau nämlich auch davor Angst, daß das Faß ohne Boden nahtlos an Euch übergeht, wenn die Geldquelle versiegt.
Ansonsten sehe ich es ähnlich wie meine Vorschreiber: Es kann nicht sein, daß Deine Frau Dich zu einer entweder-oder-Entscheidung drängt oder zwingt, denn das Problem mit Deiner Herkunftsfamilie liegt nunmal bei ihr, und nicht bei Dir.
Auch, daß Du Euer Leben um sie herumorganisierst, nur damit sie nicht grantig wird, halte ich für keine gute Idee (ein Arbeitskollege hat dies jahrelang so gemacht und steckt jetzt in einer tiefen psychischen Krise plus Alk. plus äußerst unschöner Scheidung).
Im großen und ganzen sieht man hier allgemein eine sehr negative Dynamik - habt ihr schon einmal über eine Paartherapie nachgedacht?

@Paul83
Ja, schwer was los in deinem Leben.

Ich kann beide Lebensentwürfe verstehen und habe für beide Verständnis, sowohl für die vernünftige Seite die deine Frau einnimmt als auch für die wird schon schief gehen Mentalität deiner Eltern. Hat m. M. n. beides seinen Charme und seine Berechtigung.

Aber darum geht es ja eigentlich nicht, denn Du wirst keinen in seinen Charakterzügen ändern können (und wollen). Die Entwicklung, die Du durchgemacht hast, war ja freiwillig und gewollt und so wirst Du nun - Du hat es sehr schön ausgedrückt - zwischen Amboss und Hammer bearbeitet wie ein Stück Eisen.

Die Metapher ist auch deswegen so schön, weil Hammer und Amboss sich nicht groß verändern - aber von dem Stück Eisen bleibt wenn man Pech hat nichts übrig ...

Ich kenne Deine Familie und deine Frau ja nicht, aber ich kenne meine.
Und wenn ich in der Situation wäre, würde ich mir beide Parteien zusammenholen und beiden sehr deutlich, sehr ehrlich und sehr nachdrücklich klar machen, in was für eine Situation sie mich bringen, was sie mit meinem Gefühlsleben machen und ob es eigentlich gerechtfertigt ist zu verlangen, dass ich mich für irgendwas zu entscheiden oder zu rechtfertigen habe. Anders gesagt: mir würde auf zivilisierte Weise der Kragen platzen.

Es kann nicht sein, dass jemand der doch eigentlich nur für alle das Beste will so einen - entschuldige - mitmachen muss.
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Ich würde ja sagen, deine Ehefrau geht es einen feuchten Kehrricht an, was deine Eltern mit ihrem Geld machen. Und zu deren Lebzeiten hat überhaupt kein erwachsenes, selbstständiges Kind - wie deine Schwester und du - irgendeinen Anspruch. Freiwillig können die Eltern machen was sie wollen, es ist schließlich ihr Geld.

Wegen Geld so einen Aufriss zu machen, obwohl man selbst genügend hat, ist kein Zeichen von gutem Charakter. Dann auch noch den eigenen Kindern deswegen den Kontakt zu den Großeltern verwehren wollen ist nochmal eine tiefere Stufe.

Ganz ehrlich, würde dich irgendwas an deinen Eltern aufregen, wenn deine Frau und ihr Gestichel nicht wären?

Ich würde mich von so einer Frau definitiv trennen, Kinder hin oder her. Meinst du, Kinder bekommen die ständigen Streits, die miese Stimmung, euer tageslanges nicht miteinander sprechen nicht mit? Ich bin ein Kind solcher Eltern und kann dir sagen, dass das für ein Kind zum kotzen ist! Mir wäre tausendmal lieber gewesen, meine Eltern hätten sich getrennt, als in so einer kaputten Beziehung aufzuwachsen. Die Folgen davon trage ich übrigens noch heute mit mir rum.

Lies noch mal, was du selbst über dich geschrieben hast und wie es dir geht, bis zu dem Wunsch, deine Eltern wären tot. Würde dir das dein bester Freund erzählen und nach deinem Rat fragen, was würdest du ihm antworten?

Ich finde die Problematik zermürbend, aber auch banal, weil sie sich lösen lässt. Stoff für eine ZDF-Familienkomödie. Offenbar will und kann niemand die Situation lösen. Ich habe den Eindruck, dass das Thema wie Sand in euren Händen zerrinnt und nicht entschieden wird, um eindeutig und gerecht die Werte zu klären - auch den Anteil deines Vaters. Möglicherweise musst du administrativer auftreten, um eine Klärung herbeizuführen. Deine Frau ist nicht mit deinen Eltern und ihrer Lebensart verheiratet und ich verstehe nicht, weshalb ein Streit über Geld zu so einem Zerwürfnis führen kann.

@Disturbed
für Kompromisse ist sie mittlerweile zu verbissen. Das Thema zieht sich schon zu lange und ich konnte keine Lösung anbieten.

@Phaedra
Ich gehe von aus, dass meine Schwester das Haus gar nicht alleine halten wird können...oder es wird dann in Laufe der Zeit nicht mehr entsprechend gepflegt und erhalten. Dann könne sie ja verkaufen, war die Antwort meiner Schwester. Meine frau redet ständig darüber, dass sie sich auch finanziell dann um meine Schwester und meine Eltern kümmern werden müsse...wohlgemerkt sie, nicht wir, weil sie ja der Meinung ist, sie zahlt und kümmert sich um alles allein. Ich bin physisch zum Glück sehr belastbar, Alk. etc. ist für mich nie ein Thema gewesen, aber ja, alles ist irgendwann mal ausgereizt .
Paartherapie lehnt sie ab...sie weiß wo ihr Problem liegt und brauch jemandem Geld dafür zu zahlen, um gesagt zu bekommen was sie schon weiß.

@Angstmaschine
Danke für deine Worte. Das mit dem gemeinsamen Gespräch werde ich nochmal versuchen. Der Sohnemann muss dafür aber zu den Schwiegereltern, ich glaube nicht, dass das zivilisiert und auf Augenhöhe ablaufen wird.

@arcolris
Zitat:
Ganz ehrlich, würde dich irgendwas an deinen Eltern aufregen, wenn deine Frau und ihr Gestichel nicht wären?

Jein, ich finde es nicht gut was sie machen, aber sie haben mich auch nicht im Regen stehen lassen...Meine Schwester ist halt das Sorgenkind. Von daher, akzeptier oder zumindest tolerier ich das. Würde ich in ner Ein-Zimmer-Bude hocken und meiner Schwester würden sie die dicke Wohnung sanieren etc. wäre es was anderes. Aber wie gesagt, mir geht es, zumindest finanziell, gut und ich wohne in einem Haus.

Das ist meine größte Angst, dass wir unseren Sohn damit traumatisieren. Ich bzw wir versuchen das zu überspielen, ich hab meine Emotionen im Griff...ich schreie nicht, knall auch keine Türen...die Frau lässt schon mal einen Schrei los, oder wirft eine Tür ins Schloss. Dann guckt der Kleine auch komisch und fragt warum denn wieder der Wind eine Tür zugehauen hat...dann versuche ich das ins Spaßige zu ziehen und das kostet extrem viel mentale Kraft. Einem Freund würde ich auch raten sich zu trennen. Nüchtern betrachtet, macht die Beziehung keinen Sinn mehr, aber wir sind schon lange zusammen, verheiratet und haben ein gemeinsames Kind und Haus...ich will alles versuchen, bevor ich das wegwerfe.

Danke für eure Beiträge.

A


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