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Zitat:
Mein Psychiater meinte, ich müsse mich jetzt einfach überwinden bzw. ein Vorstellungsgespräch trotz Angst durchführen. Ansonsten breche er die Therapie ab. Wenn ich mich nicht überwinden würde, dann lande ich früher oder später auf Hartz IV.

Solche Aussagen verstärken die Angst aber nur.

Das ist von deinem Psychiater eine gewagte Antwort dennoch muss man das von zwei Seiten betrachten. Jeder Klient ist anders und jeder Behandler ist anders und dein Facharzt scheint den Schlüssel in der direkten Konfrontation zu sehen und das sich nicht ein halbes Jahr alles nur um die Angst kreist. Ihr könnt euch noch 5 Jahre über deine Kindheitserfahrungen unterhalten das bringt dich dennoch keinen Meter vorwärts.
Davon aber ganz abgesehen muss ich sagen, dass ich Psychiater nicht für die erste Wahl halte eine Therapie zu machen sondern ein psychologischer Psychotherapeut dessen Ausbildung nicht in erster Linie aus Diagnostik und Pillenvergabe besteht. Normalerweise entscheidet auch der Klient worüber er sprechen möchte und nicht - wie in dem Fall - der Psychiater. Wie sollst du auch lernen selbstbewusst für dich einzustehen und aktiv zu handeln wenn dir in so einen empfindlichen Rahmen wieder dein Handlungsspielraum aberkannt wird?
Das ist mir unklar wie er sich das vorstellt. Ich würde ihn an deiner Stelle mal ganz offen darauf ansprechen, ihm mitteilen was du für konkrete Vorstellungen von Therapie hast und ihr gemeinsam Therapieziele formuliert. Als Fachmann muss er das aushalten., es ist auch deine Therapie und nicht seine. Wenn das nicht funktioniert und du dich nicht wirklich wohlfühlst würde ich - wie du schon angemerkt hast - den Therapeuten wechseln.

Hallo zusammen

Ich wollte euch nur mitteilen, dass ich inzwischen gleich drei Vorstellungsgespräche geführt habe. Die Therapie bei dem Psychiater habe zuvor abgebrochen. Ich bin absolut stolz auf mich und es ging gar nicht so schlecht. Natürlich hat man mir meine Nervosität angemerkt, aber die fanden das dort gar nicht so schlimm. Jetzt mal schauen, ob es bereits irgendwo mit einem Job klappt . Entscheidend aber ist, dass ich es geschafft habe, mich der Angst zu stellen und das sogar ohne Psychiater.

Ich habe das Heft wieder selbst in der Hand. Um mich der Angst zu stellen brauche ich keinen Therapeuten. Vor allem aber brauche ich keinen tiefenpsychologisch orientierten Psychiater, der mit wissenschaftlich nicht haltbaren Theorien (wie Sigmund Freud) und quasi-esoterischen Deutungen (P., Ödipus-Komplex, Mutterbindung und solchen Mist) um sich wirft. Sollte ich je wieder eine Therapie machen, dann würde ich in Richtung Verhaltenstherapie gehen. Aber derzeit bin ich mein eigener Verhaltenstherapeut

A


Drohung mit Therapieabbruch

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Hallo christine84,

Zitat:
Ich wollte euch nur mitteilen, dass ich inzwischen gleich drei Vorstellungsgespräche geführt habe.


Du bist ja top drauf. Wie hast Du das jetzt so schnell geschafft?

Zitat:
Ich bin absolut stolz auf mich und es ging gar nicht so schlecht.


Da kannst Du aber richtig stolz auf Dich sein. Dies hast Du hervorragend gemacht.

Zitat:
Entscheidend aber ist, dass ich es geschafft habe, mich der Angst zu stellen und das sogar ohne Psychiater.


Sehr gut, nur falls Du noch mal eine Beratung durch einen Psychologen benötigst, dann hole sie Dir.

Ganz viel Erfolg für Dich

Viele Grüße

Bernhard

@christine84 das sind ja tolle Neuigkeiten freu mich grad für dich, Yeah

Zitat von Hotin:

Du bist ja top drauf. Wie hast Du das jetzt so schnell geschafft?



Ich habe einen Betablocker beim ersten Mal verwendet. Mein Hausarzt hat mir den verschrieben. Bereits beim zweiten Mal konnte ich die Situation aber ohne Betablocker durchstehen. Jetzt schaffe ich es ohne Medikamente und nichts.


Danke, dass ihr euch mit mir freut

Schön, dass du es geschafft hast aber deswegen muss man keine Therapie schlecht reden

Zitat von FeuerWasser:
Schön, dass du es geschafft hast aber deswegen muss man keine Therapie schlecht reden


Psychoanalyse ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Die Therapieform ist im deutschsprachigen Raum nur aus historischen Gründen verbreitet. Wenn die Therapieform so toll wäre, dann wären die meisten Psychologen, Psychiater und Kliniken bei dieser Therapieform geblieben und die moderne Psychotherapie wäre nie entstanden. Die Therapieform gibts ja schon sehr lange.

Grundsätzlich habe ich gar nichts gegen Therapie. Es gibt sehr wirksame Therapieansätze wie beispielsweise die Verhaltenstherapie. Aber die Psychoanaylse halte ich für Humbug. Ich habe mich mit ihr in der Zwischenzeit intensiver beschäftigt. Es ist kaum zu glauben, dass Therapeuten heute noch ernsthaft mit solchen Ansätzen glauben. Ich möchte ja in der Therapie gesund werden und keine Geschichtsstunde.

Keine Therapieform ist wissenschaftlich bewiesen. Psychologie und Psychotherapie ist eine empirische Wissenschaft und beruht auf Erfahrungswissen.
Psychoanalyse ist aber dennoch genauso wie Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie und EMDR eine anerkannte Therapieform die von der Krankenkasse finanziert wird.
Maßgeblich für einen Therapieerfolg ist auch nicht die Therapieform sondern die Sympathie zum Behandler. In jeder Therapieform gibt es Ansätze die man fragwürdig finden kann. Was ich zb absoluten Humbug finde ist klientenzentrierte Psychotherapie.... so hat halt jeder seine Vorlieben und Abneigungen

Zitat von FeuerWasser:
Keine Therapieform ist wissenschaftlich bewiesen. Psychologie und Psychotherapie ist eine empirische Wissenschaft und beruht auf Erfahrungswissen.
Psychoanalyse ist aber dennoch genauso wie Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie und EMDR eine anerkannte Therapieform die von der Krankenkasse finanziert wird.
Maßgeblich für einen Therapieerfolg ist auch nicht die Therapieform sondern die Sympathie zum Behandler. In jeder Therapieform gibt es Ansätze die man fragwürdig finden kann. Was ich zb absoluten Humbug finde ist klientenzentrierte Psychotherapie.... so hat halt jeder seine Vorlieben und Abneigungen


Doch, also vor allem die Verhaltenstherapie ist wissenschaftlich sehr fundiert. Und auch die Wirksamkeit von EMDR ist zumindest bei traumatischen Erlebnissen belegt. Ich möchte nicht sagen, dass eine tiefenpsychologisch orientierte Therapie nichts bringt. Natürlich kann auch da mit einer guten Klienten-Therapeuten-Beziehung Fortschritte erzielen. Auch glaube ich, dass Patienten, die an diese psychoanalytischen Deutungen glauben, auch wirklich davon profitieren können. Vielleicht spielt da auch ein Placebo-Effekt mit.

Aber die Tatsache, dass die Therapieform anerkannt wird, ist doch eher historisch bedingt. Bei uns im Studium (und ich studiere weder Psychologie noch Medizin) hiess es, man dürfe Freud NIEMALS zitieren. Das sei unwissenschaftlich und nicht belegt. Andere (bewiesene) psychologischen Konzepte darf man aber sehr wohl zitieren.

Was mich vor allem stört ist der Umgang der psychoanalytischen Therapeuten mit Kritik. Wenn jemand Zweifel an den doch sehr fragwürdigen Deutungen hat, dann wird dies sofort als Widerstand gedeutet. Der Patient habe einfach Angst vor der schmerzlichen Wahrheit und hege deshalb Widerstand. Oder der Klient projiziere seine eigenen Probleme nur auf den Therapeuten und würde deshalb Kritik an dessen Deutungen äussern. Dieses Verhalten finde ich sehr fragwürdig, da angesichts der Unwissenschaftlichkeit der psychoanalytischen Deutungen eine kritische Haltung durchaus angebracht ist.

Ich habe das Gefühl, dass tiefenpsychlogisch orientierte Therapeuten ihre Deutungshoheit nutzen um sich gegenüber jeglicher Kritik zu immunisieren. Vermutlich ist die Therapieform deshalb immer noch verbreitet und anerkannt, weil die Immunisierung gegenüber Kritik gut gelingt.

Zitat:
Was mich vor allem stört ist der Umgang der psychoanalytischen Therapeuten mit Kritik. Wenn jemand Zweifel an den doch sehr fragwürdigen Deutungen hat, dann wird dies sofort als Widerstand gedeutet.

Das kann ich bestätigen. Mit Kritik kann nicht leicht jemand umgehen, weder Therapeuten (egal welche Fachrichtung) und Fachärzte schon zweimal nicht
da ist schnell das Ego angegriffen und dann werden kurz und knackig die Fronten geklärt, dass man als Klient ohenhin keine Ahnung von der Materie hat.
Nachdem ich auch ein Mensch bin der vieles hinterfragt und hinterleuchtet bekam ich auch, nicht nur einmal, vorgehalten ich würde keine Kompetenzen
anerkennen, sei schwierig und leiste Widerstand gegen die Therapie, was damit nicht im Geringsten etwas zu tun hatte. Da scheinen die Damen und Herren
in Bedrängnis zu kommen, finden keine Antwort und flüchten sich aus der Lage in dem sie die Verantwortung auf den Klienten abwälzen. Das hatte ich bereits bei einer
tiefenpsychologisch fundierten Therapie und auch bei einem Verhaltenstherapeuten. Aktuell bin ich bei einem Therapeuten mit Schwerpunkt systemische
Familientherapie, was im Grunde gar nicht die Fachrichtung ist die ich benötige und dennoch half mir noch keiner so gut wie der Therapeut.
Zu ihm kann man auch alles sagen, man kann ärgerlich sein und hinterfragen soviel man möchte der hält das aus

@FeuerWasser
Es gibt natürlich bei jeder Therapieform solche Ärzte und Therapeuten. Aber bei den Tiefenpsychologen hat es System. Da steht das schon in den Fachbüchern und Therapiemanuals so drin. Wenn beispielsweise ein Patient sage, dass er die Therapie abbrechen möchte, dann soll man als Therapeut dem Patienten aufzeigen, dass dies nur ein Widerstand sei. Ich hab über meine Uni Zugriff zu solchen Fachbüchern und hab da mal ein bisschen reingelesen. Auch wenn jemand an der Deutung zweifle, ist das natürlich immer der Widerstand und die Projektion des Patienten. Er anerkennt die Wahrheit nicht.

Ob es bei gewissen anderen Therapieformen auch ein solch systemisches Vorgehen in diese Richtung gibt, weiss ich allerdings nicht.

Aber es stimmt natürlich, dass vor allem Ärzte gerne arrogant und überheblich reagieren, wenn man sie kritisiert. Ihre Deutungshoheit darf wohl niemand antasten. Was aber natürlich auch nicht gerade von einem Menschen zeugt, der mit sich selbst im Reinen ist. Das ist ja dann auch meist nur eine Kompensation ihrer eigenen Unsicherheit und Verletzlichkeit. Aber das ist dann natürlich etwas ganz anderes.

Hm, mein Therapeut ist Analytiker und hat schon mal genervt angemerkt, dass ich zu viel dagegenrede und er es einmal erleben möchte, dass ich nicht gleich in Frage stelle, was er sagt (war mir gar nicht bewusst gewesen, dass ich das mache).

A


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