Zitat:Mein Psychiater meinte, ich müsse mich jetzt einfach überwinden bzw. ein Vorstellungsgespräch trotz Angst durchführen. Ansonsten breche er die Therapie ab. Wenn ich mich nicht überwinden würde, dann lande ich früher oder später auf Hartz IV.
Solche Aussagen verstärken die Angst aber nur.
Das ist von deinem Psychiater eine gewagte Antwort dennoch muss man das von zwei Seiten betrachten. Jeder Klient ist anders und jeder Behandler ist anders und dein Facharzt scheint den Schlüssel in der direkten Konfrontation zu sehen und das sich nicht ein halbes Jahr alles nur um die Angst kreist. Ihr könnt euch noch 5 Jahre über deine Kindheitserfahrungen unterhalten das bringt dich dennoch keinen Meter vorwärts.
Davon aber ganz abgesehen muss ich sagen, dass ich Psychiater nicht für die erste Wahl halte eine Therapie zu machen sondern ein psychologischer Psychotherapeut dessen Ausbildung nicht in erster Linie aus Diagnostik und Pillenvergabe besteht. Normalerweise entscheidet auch der Klient worüber er sprechen möchte und nicht - wie in dem Fall - der Psychiater. Wie sollst du auch lernen selbstbewusst für dich einzustehen und aktiv zu handeln wenn dir in so einen empfindlichen Rahmen wieder dein Handlungsspielraum aberkannt wird?
Das ist mir unklar wie er sich das vorstellt. Ich würde ihn an deiner Stelle mal ganz offen darauf ansprechen, ihm mitteilen was du für konkrete Vorstellungen von Therapie hast und ihr gemeinsam Therapieziele formuliert. Als Fachmann muss er das aushalten., es ist auch deine Therapie und nicht seine. Wenn das nicht funktioniert und du dich nicht wirklich wohlfühlst würde ich - wie du schon angemerkt hast - den Therapeuten wechseln.
09.09.2016 23:02 • #21