Mama ist wohl noch bis Samstag im KH , da ihre Blutwerte nicht sehr gut sind.
Sie ist sehr tapfer und stark. Sie weint nicht, klagt nicht oder beschwert sich in irgendeinerweise.
Sie hat durch ihre beste Freundin die Pflegerin ist, jetzt Pflegestufe 2 durchbekommen.
Meine älteste Schwester, Mamas Mann, Ihre beste Freundin und ich, sind und werden so lange für sie da sein, wie es uns möglich ist.
Mich persönlich zieht es jetzt schon sehr herunter, sie so im KH zu sehen. Aber sie isst, steht auf um ihre Übungen zu machen, trinkt ihren Kaffee und Säfte. Sie nimmt ohne zu nörgeln ihre Tabletten.
Durch die Tabletten die sie bekommt, ist sie so am nuscheln und schläfrig. Sie ist nicht Müde, aber nickt immer wieder ein.
Ich sorge für sie, so viel ich es schaffe. Ich befürchte, da wird eine noch sehr schwere Zeit auf uns zukommen.
Wo der Arzt mir vor ein paar Wochen gesagt hat das sie den Sommer nächste Jahr sehr wahrscheinlich nicht mehr erleben wird, dachte ich mir, dass er spinnt. Mama hat Haare gehabt, konnte laufen und alles andere auch ohne Probleme machen. Ich dachte wirklich, was sagt der Mann da so ein Unsinn, er sieht doch das es ihr gut ging.
Heute weiß ich was er meint. Sie ist kaum mehr wieder zu erkennen. Nun sitzt sie schon im Rollstuhl. Ihr Wille zu leben, ist unglaublich strak und ich wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie noch eine Zeitlang bei uns sein wird.
Ich sage euch: Lieber habe ich eine Mama mit einer große Klappe, ihren Fehlern und einer Flasche B. vor mir sitzen, als dieses Häufchen elend, welches jeden Morgen aufs neue kämpft nur um doch bitte noch auf dieser Welt bleiben zu dürfen.
Ja, so ist das alles. Ich kann leider nichts machen, so gern ich es mir wünsche und ich finde, dass ist auch das schlimmste.
01.12.2022 14:13 •
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