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Ich mag Dir auch noch ein kleines Kraftpaket schicken,@Beebi

Positiv ist ja nun wirklich,dass Deine Mama mal schmerzfrei war.


Mir fehlt im Gesundheitssystem in so schwierigen gesundheitlichen Situationen ein ausreichendes Maß an Schmerztherapie.

Ich bewundere Deine Kraft.

Heute konnte ich ins Krankenhaus. Pro Tag darf leider nur eine Person, für eine Stunde zu Besuch kommen.

Mama fällt die Decke auf den Kopf. Ständiges liegen, ist nicht ihres. Sie war den ganzen Tag sehr ungeduldig, da sie unbedingt nach unten wollte, um endlich eine rauchen zu können. Da ich heute die erste war, die da war, musste ich das mit ihr machen. Es war gar nicht so schön für mich, weil sie überall Schläuche und Beutel hängen hatte. Sie wollte aber unbedingt nach unten, also musste ich zur Schwester, und einen Rollstuhl besorgen.

Unter Schmerzen ist dann das erste Mal aufgestanden. Ich musste die ganze Zeit schauen, dass sie sich nicht auf irgendeinen Schlauch setzt. Nun gut, letztendlich hat alle geklappt und wir sind heruntergegangen.

In einer Stunde hat sie 6 Zig. geraucht. Ich habe die ganze Zeit gebetet, dass sie bitte keinen Kreislaufzusammenbruch bekommt, weil schließlich hat sie drei Tage gelegen und ist voll gepumpt mit Mophiden…
Sie war zum Teil total wirsch im Kopf.

Ich war froh, wo ich sie wieder oben im Bett hatte. Ich habe sie dann noch eben etwas gewaschen, ihr das Bett gemacht, ein wenig massiert und ihr ein leckeres Brötchen mit Frikadellen und Senf gemacht. Habe ich ihr nämlich mitgebracht. Bin immer froh, wenn sie isst und Appetit hat.

Sie hat es genossen, dass ich da war und das kann ich auch verstehen.

Sie wird nicht in die Reha gehen, da sie ihre letzten Monate mit uns verbringen möchte.

Wir werden sehen, inwieweit sie überhaupt noch mobil sein wird und wie meine Geschwister und ich, das alles bewerkstelligen werden.

Ich glaube, da kommt noch einiges auf uns zu.

Das war es erst einmal ...

Wünsche euch ein schönes und erholsames WE.

A


Die Tage mit Mamas Unheilbarer Krankheit

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Zitat von Beebi:
Ich glaube, da kommt noch einiges auf uns zu.

Ich habe meine Mama ein halbes Jahr begleitet und kann dir sagen , dass man unglaubliche Kräfte entwickelt.
Allein schafft man das natürlich nicht , das ging auch nur mit meiner Familie , aber die hast du ja auch an deiner Seite.

Zitat von Beebi:
Wir werden sehen, inwieweit sie überhaupt noch mobil sein wird und wie meine Geschwister und ich, das alles bewerkstelligen werden.

Wenn ihr sie nach Hause holen wollt,erkundigt euch rechtzeitig bei der Krankenkasse über unterstützende Palliativversorung ambulant (zuhause).

Hier mal ein Beispiel:
https://www.pct-whv-fri.de/

Mein Papa war auch mal sehr krank und ziemlich hilflos,er war in Kurzzeitpflege.
Auch ihm fiel die Decke auf den Kopf und sein erstes Ziel war,wieder mal eine zu rauchen.
Gehen und stehen ging zwar noch nicht aber rauchen ging wieder...

@Flame

Ich danke dir, liebe Flame.

Ach, so stark bin ich nicht, wirklich nicht. Ich mache viel mit mir selber aus und muss auch ganz oft weinen und weiß manchmal nicht, wie ich das alles schaffen soll.

Zitat von Flame:
Mir fehlt im Gesundheitssystem in so schwierigen gesundheitlichen Situationen ein ausreichendes Maß an Schmerztherapie.

Hast du mal schlechte Erfahrung damit gemacht? Bei meiner Mama hat es auch sehr lange gedauert, bis sie nur noch kaum schmerzen hatte. Wo sie vorgestern eingeliefert wurde, brauchten die Ärzte fünf Stunden um sie schmerzfrei zu bekommen, damit man sie erst einmal transportieren konnten. Und selbst da hatte sie noch schmerzen.

Meine Mama ist wirklich sehr stark. Sie hat eigentlich einen Orden verdient. Also was sie durchmacht, muss die Hölle auf Erden sein.

@evelinchen

Dann hast du leider schon ähnliche Erfahrungen müssen. Das tut mir sehr leid:(.

Ich glaube auch, das man irgendwann stärker wird, als man denkt. Die Frage ist nur, ob ich es schaffe. Ich habe auch Angst um mich. Angst noch einmal einen richtigen Burnout zu bekommen.

Ja, wir sind nicht ganz allein und trotzdem kommt man irgendwie an seine Grenzen. Alle müssen arbeiten und haben ja auch noch Familie und Haushalt.

Aber das wird denke ich schon irgendwie.

Zitat von Flame:
Wenn ihr sie nach Hause holen wollt,erkundigt euch rechtzeitig bei der Krankenkasse über unterstützende Palliativversorung ambulant (zuhause

Wir haben schon viel beantrag, aber irgendwie dauert es so unglaublich noch lange, bis da mal wirklich Hilfe kommt. Es ist schon fast eine Unmemschlich, wie lange sie einen warten lassen. Danke dir für den link, da werde ich gleich mal reinschauen.


Zitat von Flame:
Mein Papa war auch mal sehr krank und ziemlich hilflos,er war in Kurzzeitpflege.
Auch ihm fiel die Decke auf den Kopf und sein erstes Ziel war,wieder mal eine zu rauchen.
Gehen und stehen ging zwar noch nicht aber rauchen ging wieder...

Die Schwester heute meinte: „Die Raucher sind immer die ersten, die wieder auf die Beinen kommen“.

Ich habe mich ja lange darüber aufgeregt, aber jetzt nicht mehr.

Ich kann es ihr nicht verbieten und gesund wird sie leider auch nicht mehr, wenn sie jetzt damit aufhört. So hart wie es sich auch lesen lässt.

Zitat von Beebi:
Ach, so stark bin ich nicht, wirklich nicht. Ich mache viel mit mir selber aus und muss auch ganz oft weinen und weiß manchmal nicht, wie ich das alles schaffen soll.

Die eigene Trauer zuzulassen ist eine grosse Stärke.
Zitat von Beebi:
Hast du mal schlechte Erfahrung damit gemacht?


Ich habe des öfteren die Erfahrung gemacht,dass Menschen unter Schmerzen litten und es Medikamente gab,die geholfen hätten.
Seien es nun körperliche oder seelische Schmerzen.

Wie kann es sein,dass ein schwerst kranker Mensch Schmerzen erdulden muss?
Wir leben nicht mehr im Mittelalter,sowas müsste nun wirklich nicht mehr sein.

Deine Mutter hat wirklich einen Orden verdient und Du einen noch viel grösseren,weil Du das mit ansehen musstest.

Zitat von Beebi:
Die Schwester heute meinte: „Die Raucher sind immer die ersten, die wieder auf die Beinen kommen“.

Ja,war bei Papa auch so.
Lange konnte er nicht gehen,anfänglich hab ich ihn im Rollstuhl rum geschoben.
Dann ging es halbwegs mit Rollator,immerhin.

Essen war auch noch schwierig aber rauchen ging wieder.

Ich sollte ihm sogar Zig. in´s KH bringen obwohl da rauchen überall verboten war.
Aber er war froh,die Zig. neben sich liegen zu haben.

Zitat von Beebi:
Wir haben schon viel beantrag, aber irgendwie dauert es so unglaublich noch lange, bis da mal wirklich Hilfe kommt.

Ja,das scheint nicht einfach zu sein.

Nebenbei muss man auch noch die Kraft aufbringen,sich um Hilfen zu bemühen.

Zitat von Flame:
Ich habe des öfteren die Erfahrung gemacht,dass Menschen unter Schmerzen litten und es Medikamente gab,die geholfen hätten.
Seien es nun körperliche oder seelische Schmerzen.

Wie kann es sein,dass ein schwerst kranker Mensch Schmerzen erdulden muss?
Wir leben nicht mehr im Mittelalter,sowas müsste nun wirklich nicht mehr sein.

Das habe ich schon oft gehört und ich hoffe wirklich sehr, dass sie nicht unnötig leiden muss.
Ihr Hausarzt, hat genau die selben Worten benutzt, wie du es hier gerade tust.



Zitat von Flame:
Deine Mutter hat wirklich einen Orden verdient und Du einen noch viel grösseren,weil Du das mit ansehen musstest.

Aber sie muss da durch und das ist das was so schwer zu ertragen ist.

Man fragt sich wirklich: „Das soll leben sein?“. Wohl eher nicht.


Zitat von Flame:
Ja,war bei Papa auch so.
Lange konnte er nicht gehen,anfänglich hab ich ihn im Rollstuhl rum geschoben.
Dann ging es halbwegs mit Rollator,immerhin.

Musste dein Papa sehr leiden?

Und wenn es sie Beruhigt zig. da zu haben, dann soll es so sein. Was haben sie denn sonst noch groß zu lachen? Ich lasse sie jetzt einfach damit, auch wenn es schwer ist anzusehen. Eine Hand hält sie die zig. Und in der anderen ihr Spray und eine Tasse Kaffee.

Erschrocken habe mich Über ihre dicken Hände, die voller Wasser waren. Sie bekommt schon Wassertabletten und trotzdem hat sie so viel in armen und Händen. Sie meinte nur :“Ach, ist nicht die Herz Seite, dann ist es nicht so schlimm“.

@Flame

Ja, leider wahr!

Lass sie tun,was sie möchte,ist doch schön,wenn sie noch Antrieb hat und sich an was freuen kann.

Meinem Papa ging es lange nicht gut aber er hat sich erholt ,die Krankheitsgeschichte kann man allerdings nicht vergleichen.

Nach dem Tod meiner Mutter ist er fast drauf gegangen aber inzwischen hat er sich sehr gut erholt und erfreut sich wieder seines Lebens.

Zitat von evelinchen:
Ich habe meine Mama ein halbes Jahr begleitet und kann dir sagen , dass man unglaubliche Kräfte entwickelt. Allein schafft man das natürlich nicht , das ging auch nur mit meiner Familie , aber die hast du ja auch an deiner Seite.

Das stimmt, man entwickelt wirklich unglaubliche Kräfte und kommt so gut wie nie zur Ruhe.
Aber man schafft es schon auch alleine, nur ist es enorm anstrengend, da eben alles an Verantwortung, Pflege etc, an einem alleine hängt.

Zitat von Flame:
Lass sie tun,was sie möchte,ist doch schön,wenn sie noch Antrieb hat und sich an was freuen kann.

Da hast du recht und das mache ich jetzt auch.

Darf ich fragen, was dein Papa gehabt hatte?

Super schön, dass er sich wieder so gut erholt hat. Es freut mich sehr, wenn jemand wieder stark genug ist sein leben zu leben.

Zitat von Flame:
Wenn ihr sie nach Hause holen wollt,erkundigt euch rechtzeitig bei der Krankenkasse über unterstützende Palliativversorung ambulant (zuhause). Hier mal ein Beispiel: Mein Papa war auch mal sehr krank und ziemlich hilflos,er war in Kurzzeitpflege. Auch ihm fiel die Decke auf den Kopf und sein erstes Ziel war,wieder ...

Wir hatten keine Pallativversorgung in Anspruch genommen, da er es nicht wollte und ohne Morphin lebte.
Erst am Ende, in die Klink bekam er Morphium und dann war es ihm nur noch übel. Er aß nichts mehr, war wie benebelt, was zuvor nicht der Fall war. Morphium ist immer die allerletzte Möglichkeit, die bisher bei all meinen Verwandten, Bekannten, Freunden multiples Organversagen..........................................

Also, wenn es noch anders möglich ist, dann sollte man es lange hinauszögern.
Frage ist eher, ob deine Mama jetzt erstmal den Oberschenkelhalsbruch gut übersteht und danach wieder einigermaß gut zu Fuß ist. Die Chemo wird nun ausgesetzt, da die Heilung sonst nicht schnell genug verläuft.
Danach werden sie schnell wieder versuchen, das die Chemo weitergeht, um den Krebs in Schach zu halten.
Sie darf sich nur Anfangs nicht bücken, sonst könnte das Gelenk rausspringen, was der Schwester meiner Oma damals passierte. Bei ihr war es so schlimm, das sie es nicht schaffte.

Zitat von Beebi:
Darf ich fragen, was dein Papa gehabt hatte?

Mein Vater ist Alk. und er hatte auch zu Lebzeiten meiner Mutter schon lange organische Schäden davon getragen.
Er brauchte Medikamente für seine Nieren und auch für die Bauchspeicheldrüse.

Ohne mein Wissen hat er die nach dem Tod meiner Mutter abgesetzt,später sagte er,es sei ihm zu diesem Zeitpunkt egal gewesen.
Zudem hat er wieder angefangen zu trinken und wollte sich da von mir nicht rein reden lassen.

Es war eine harte Zeit.

Ich lebe in einer anderen Stadt,so dass ich ihn nicht permanent beobachten konnte.
Hatte auch selbst zu tun den (unerwarteten) Tod meiner Mutter zu verkraften.

Es ist so geendet,dass eine befreundete Nachbarin mir per SMS geschrieben hat,dass bei meinem Vater keine Gardinen mehr aufgehen.

Als ich dort ankam,war er es schon sehr schlimm.
Haben den Krankenwagen gerufen aber einen Tag später wäre zu spät gewesen.

Er kam auf die Intensivstation und eine Ärztin meinte,sie wisse nicht,ob er die Nacht überlebt.

Ich mache mir bis heute Vorwürfe,dass ich nicht früher reagiert habe.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Butterfly-8539:
Wir hatten keine Pallativversorgung in Anspruch genommen, da er es nicht wollte

Wenn das nicht gewollt ist,ist es natürlich auch keine Option.

Zitat von Butterfly-8539:
Sie darf sich nur Anfangs nicht bücken, sonst könnte das Gelenk rausspringen, was der Schwester meiner Oma damals passierte. Bei ihr war es so schlimm, das sie es nicht schaffte.

oh nein.



Sagen die Ärzte ihr das denn? Meinst du , sie weiß das schon? Ich muss morgen ganz schnell da anrufen, nicht das ihr das selbe passiert. Meinst du im stehen, nicht bücken? Weil sie hat sich heute schon im sitzen gebückt. Ihr geht alles zu langsam und macht immer schnell, schnelle.
Hmm, Mist.

Ja, sie werde erst weiter mit der chemo machen, wenn sie wieder fit ist. Hoffen wir mal, dass geht schnell.


Ich habe jetzt ein wenig Sorge.

@Flame

Oh nein, wie traurig sich das lesen lässt.

Du musst dir keine Vorwürfe machen, schon allein weil du keine Schuld trägst. Du musstest doch selber alles verkraften und verarbeiten.

Alk. ist wirklich etwas schlimmes, wenn man davon abhängig ist.

Gott sei Dank, hast du deinen Vater geholfen zu überleben. Ohne dich, wäre er ja sehr wahrscheinlich nicht mehr da gewesen.

Um so schöner ist es, dass es ihm jetzt wieder so gut. Wahnsinn, was ein Mensch alles überstehen kann.

Das mit deiner Mama, tut mir auch sehr leid. Fühl dich mal ganz lieb gedrückt.

A


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