Zitat von Lina60:Danke liebe @Butterfly-8539 für Deine Erklärung, dass der Zweck der Chemotherapie von @Beebis Mutter darin bestehen könnte, dass man die Tumoren in der Lunge verkleinern will. So macht das Ganze Sinn , sollte jedoch meinem Verständnis nach nicht den Namen Palliative Chemo tragen. Liebe @Beebi, es ist ...
Danke dir auch liebe Lina60. Könnte mir vorstellen das Pallative Chemo bedeutet, das es in der Pallativabteilung des Krankenhauses durchgeführt wird, da die Patientin schon schwer krank ist und immer die Möglichkeit besteht, das sie schon alleine die Chemo nicht überstehen könnte. So war es zumindest bei einer sehr engen Angehörigen von mir, die mit 54 aus dem Leben gerissen wurde und im zweiten Zyklus der Chemo in der Pallativmedizin war.
Trigger
Auch bei meinem Vater war es am Anfang direkt nach der Lungen-OP der Fall, das er in ein Zimmer kam, wo ein Kreuz an der Wand hing und mit der Chemo begonnen wurde. Er war völlig außer sich, als er das Kreuz sah, da er dachte, es ist nun das Ende. Derweil schaffte er es noch 3 Jahre und von denen war sogar wieder ein Aufbäumen zu erkennen. Es gab Zeiten, wo man ihm es gar nicht ansah, da die Haare wieder gewachsen waren und er sogar wieder auf das Rad stieg, nachdem er die ersten Chemos hinter sich hatte. Leider waren die Pausen nur ca. 6 Wochen, dann ging es wieder von vorne los. Jeder Tag war somit kostbar und er nutze die erste Zeit viel, um in den Wald zu fahren, da er so eine Schwammerlfan war. Das tat ihm sehr gut.
Deine Erlebnisse, mit der Müdigkeit der Betroffenen kann ich beipflichten, wobei mein Vater anfangs ständig schlief, bis dann herausgefunden wurde, das er zweifachen Krebs hat, sowie 3 weitere schwere Lungenerkrankungen. Als diese behandelt wurden, ließ auch die Müdigkeit nach dem einschrumpfen der Metastasen nach. Leider war es schwierig beide Arten in Schach zu halten und die besseren Zeiten waren eben kostbar und kurz. Eine ewige Berg und Talfahrt eben.
Am Ende war es auch nur noch möglich mit Flüssigkeiten das Gewicht einigermaßen zu halten und dafür zu sorgen, das er noch durchhält. Essen war dann nicht mehr ständig möglich, da die Speiseröhre stark entzündet war. Er bekam je nachdem auch viel Cortison am Ende, was auch noch die Haut dermaßenn austrockenen ließ und am Ende leider sehr viel Wasseransammlungen im Bauchraum und den Beinen war. Die Herzklappenn wurden damit langsam zerfressen und konnten nicht mehr richtig arbeiten.
Es ist alles sehr traurig, wenn man einige Menschen die einem wichtig waren, durch Krebsleiden so früh verlor und beim begleiten den Verfall machtlos mitansehen mußte.
Auch ich saß bei den Betroffenen dabei und versuchte es ihnen so gut wie möglich zu gestalten das es ihnen ansonsten an nichts fehlt. Leider sind einem irgendwann die Hände gebunden man hat keine Macht mehr darüber, um die Lebenszeit noch weiter zu verlängern.
Jeder Abschied ist kein einfacher gewesen. Kann mit allen sehr gut mitfühlen, die selber sowas miterleben mußten und noch müssen. Es prägt einen ein Leben lang, wenn man täglich alles mitmacht und man merkt dann erst, wie kostbar das Leben eigentlich ist.
Leider weiß man es, aber vor lauter Pflichten, Arbeiten, Geld verdienen, Funktionieren, kommt man kaum dazu es auch mal richtig selber zu genießen.Man ist auch mit den Gedanken nicht frei, wenn man innerlich ein empfindsamer, mitfühlender Mensch ist und nicht auf Ignoranz stellen kann.
Man schiebt und schiebt alles auf später und dann ist es plötzlich zu spät. Auch ich habe den Fehler gemacht, da man eben Pflichtbewußt ist, anstatt auch mal an sich selbst zu denken. Konnte auch gedanklich nicht einfach den Menschen beiseite schieben. Wollte immer nur das Beste für alle.
Bei Beebi´s Mutter kann es anfangs zu einigen Wechsel der Chemos kommen, bis ein richtig auf sie passendes Mittel anschlägt. So war es bei meinem Vater auch. Bei einigen ging es ihm ganz schlecht mit starker Übelkeit, Kopfweh. Beim nächsten schlug es nicht an, sodaß es einschrumpfen würde usw. Irgenwann schlug aber eines an, aber wie gesagt, bei unserem Fall war es nicht nur eine Krebsart, sondern 2 verschiedene. Somit könnte es ein Lichtblick für Beebi´s Mama sein, das sie noch das richtige finden und es ihr anschließend wieder besser geht.
Wenn sie viel schläft ist es für den Körper gut, da die Chemos vieles andere auch in Mitleidenschaft zieht. Man muß auch darauf achten, das die Leukozy.... nicht unter tausend kommen. Das war in unserem Fall immer sehr schwierig zu händeln. Dafür muß sie wieder ein Gegenmittel bekommen. Aber in der Pallativ überwachen sie es genau.
17.10.2022 22:39 • x 3 #241