15.06.2022
Eigentlich sollte meine Mutter nur zu einer Untersuchung (Darmspieglung) in das KH in unserer Stadt. Da sie vor 31 Jahren einen schweren Darmdurchbruch erlitten hat, ist es sehr wichtig, diese Untersuchung regelmäßig durchzuführen. Ich war sie sogar noch bevor das Röntgen stattgefunden hat besuchen. Sie hat so schön ausgesehen. Auf der Krankenhausbank von der Sonne angestrahlt hat sie sich sehr gefreut mich zu sehen. Sie begrüßte mich vor allen Leuten mit den Worten Hallo mein Schatz, freue mich das du gekommen bist. Ich umarmte sie und wir haben uns über die bevorstehende Darmspieglung unterhalten. Da wussten wir noch nicht, was wir in den nächsten Tagen für eine fürchterliche Nachricht bekommen werden.
Bei einem routinemäßigen Röntgen des Thorax, war die Darmspieglung ganz schnell erst einmal nicht mehr wichtig. Die Ärzte haben einen kleinen Schatten auf den Bildern gesehen, der da auf jeden Fall nicht hingehört. Daraufhin folgte eine CT Untersuchung. Bis dahin wussten wir alle noch nicht wirklich, was es zu bedeuten hat, dass sie einen Schatten auf der Lunge hat.
Meine Mutter leidet schon viele Jahre an COPD und hustet seid sehr vielen Jahren so schlimm, dass ich immer dachte, sie wird ersticken. Sie hat einfach zum Teil keine Luft mehr beim Husten bekommen. Ich habe sie immer darum gebeten, doch bitte aufzuhören zu rauchen. Leider hat sie es nicht getan.
Die ganze Zeit haben wir, vor allem ich Sensibelchen gehofft, dass es bitte nichts Schlimmes ist.
Da ihre Mama allerdings an Lungenkrebs verstorben ist, ging ich leider schon vom schlimmsten aus. Trotzdem habe ich gehofft, dass es sich nicht bestätigen wird.
Nun gut. Die CT Untersuchung ist gelaufen und wir haben alle auf das Gespräch mit dem Arzt gewartet. Meine älteste Schwester ist mit zu dem Gespräch gegangen, schon allein weil ich dazu nicht imstande gewesen wäre.
Drei Tage später ...
Das Gespräch ist gelaufen und wir haben eine grobe Vorstellung von dem bekommen, was wir nicht hören wollten. Der Arzt teilte meiner Mama und Schwester mit, dass es sich sehr wahrscheinlich um Lungenkrebs handeln wird. Er konnte allerdings weiter nichts groß dazu sagen, einfach weil noch viel zu wenig Untersuchungen stattgefunden haben.
Meine Mutter wurde entlassen und sollte in der nächsten Woche in einer Spezialklinik vorstellig werden, um weitere Untersuchung zu machen.
Zu Hause angekommen, hat sie mich angerufen und mir diese schlimme Nachricht übermittelt. Ich war wie in einer Schockstarre und habe vorerst kein Wort mehr herausbekommen. Ich dachte wirklich, ich bin in einem falschen Film. Mein Kopf ratterte und wusste gar nicht mehr, wo vorne und hinten war. Letztendlich bin ich in Tränen ausgebrochen und habe ihr gesagt, dass ich gerade nicht weiter weiß und Angst habe sie zu verlieren. Sie hat mir daraufhin gesagt, dass ich nicht traurig sein soll und sie kämpfen wird. Ich musste auflege, um erst einmal etwas klarzukommen.
Von da an, hat es noch bis gestern gedauert, bis wir endlich wussten, was genau sie da in ihrem Körper hat. C.a 9 Wochen voller Hoffnung, dass alles vielleicht doch nicht so schlimm ist, wie wir es uns gedacht haben.
Fortsetzung folgt ...
01.09.2022 21:42 •
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