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Zitat von Beebi:
Schaue so böse.

habe nochmal nachgeschaut... nein du schaust in keiner Weise böse... du wirkst sehr freundlich

so wie eh und je...

Zitat von Lina60:
Ja, ich hörte und las schon sehr oft, dass sedierte Menschen immer noch hören.

Die Erfahrung habe ich auch in der Altenpflege gemacht. War ja mal in dem Bereich tätig.
Ich habe mal eine längere Zeit bei der Oma meines EX gesessen, die im sterben lag.
Sie hatte auch schon ordentlich Dipiperon im Blut und war nicht ansprechbar, so dachte ich.
Sie schwitzte im Bett und ich schob ihr ein paar Haare aus dem Gesicht. Da sagte sie plötzlich : Ich habe dich auch lieb.

Vielleicht tröstet es dich zu wissen, dass es sanfte Sterbehilfe gibt. Auch wenn da keiner drüber redet.

A


Die Tage mit Mamas Unheilbarer Krankheit

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Ich bin wirklich Volk Herzen froh das es hier in der Schweiz die Sterbehilfe gibt….da kann man sich anmelden wenn es soweit ist und dann den Knopf selber drücken wenn man einschlafen möchte….
Ich finde sowas sollte es überall geben denn jeder verdient es in würde zu sterben……und das ist leider oftmals nixjt der Fall……

Von Herzen sollte das heissen….doofes iPhone echt manchmal kommen da die komischsten Worte raus

Sorry

Liebe @Beebi siehst wie viele liebe Menschen mit Dir fühlen, mit Dir leiden! .

Ja, der Tod eines Menschen ( um so jünger er ist) ist immer ein unglaublich schwerer Schritt. Jemanden los lassen zu müssen. Ein berühmter Philosoph ( hab den Namen vergessen) sagte einmal der Tod sei die grösste Katastrophe für uns Menschen. Eine unglaubliche Demütigung. Eine Ohrfeige.

Ok es gibt auch andere Philosophen , die die Meinung vertreten, wenn wir uns unseres Todes /Endlichkeit nicht bewusst wären, wir das Leben auch nicht so schätzen könnten. Nietzsche meinte sogar, Solange wir leben sind wir nicht tot. Wenn wir tot sind leben wir nicht mehr. Genauso wenig wie es uns kratzt, dass wir vor unserer Geburt nichts von allem mitbekamen, wird es uns kratzen, wenn wir nicht mehr sind. Im Gegenteil, wenn man das Stadium erreicht, in dem man sein Ende akzeptieren kann ( keiner weiss was wirklich danach kommt oder auch nicht und in welcher Form), sind einige erleichtert. Das Leben ist ja auch nicht nur ein Zuckerschlecken.

Ja, es war traurig meine Mutter, meinen Freund Walti..und leider auch meinen Untermieter Fiat ( der zwei Jahre lang bei mir wohnte) wegen Krebs zu verlieren !

Inzwischen habe ich sie alle in guter Erinnerung, denn wenn Menschen realisieren, sie brauchen nicht mehr auf dieser Erde zu funktionieren , bzw. irgendeine Fassade weiterhin aufrecht zu erhalten, werden sie oftmals auf eine wunderbare Art altruistisch. Plötzlich war meine Mutter am Werdegang meines Lebens echt interessiert ( früher freute sie sich prinzipiell wenn es mir schlecht ging...) Das sind für mich kleine Wunder, und ich werde NIEMALS vergessen, wie sie in den letzten Tages ihres Lebens erkannte, dass sie mich gern hatte und wollte das es mir gut ging. Das habe ich ihrem Sterben zu verdanken !

In diesen Sterbephasen, die wie geschrieben nicht linear verlaufen ( wie z.B. bei Walti kam ganz zum Schluss noch ein riesiger Schub Wut...den er jedoch brauchte, um dann ganz zu akzeptieren, dass er nicht weiterleben kann..und will !, auch bei den Angehörigen nicht, sind sie sehr herausfordernd, ABER auch reifend.

Wer jemanden beim Sterben begleitete, ist nie mehr derselbe Mensch wie vorher. Er lebt ganz anders...und kann nach dem Trauern sein Leben weiter leben. Ohne diese Menschen zu vergessen, aber man kann irgendwie anders, reifer (?) weiterleben: mein Vater starb vor 21 Jahren, meine Mutter 10 Jahre ( einen Tag und fünf Minuten nach ihm). Natürlich kommen mir meine Eltern zuweilen noch in den Sinn ( Waldi und Fuat weniger)...im positiven aber auch negativen Sinn -
doch mein Leben ging weiter...es und ich bin anders ja, aber trotz meiner noch vielen Baustellen bin ich heute eine Erwachsene.


Bei meiner Mutter war es ein langer schmerzvoller Prozess ( weil sie sich sehr sehr lange gegen das Sterben wehrte...zuweilen auch mir gegenüber äusserst aggressiv wurde....diese Wut konnte sie nur bei mir artikulieren, weil sie von den Ärzten und dem Pflegepersonal abhängig war...da musste sie nett und brave Patientin sein...ich blieb immer bei ihr, ausser einer Woche Pause - als sie mich zu sehr als Abfallkübel ihrer verständlichen Aggressionen missbrauchte - blieb ich fern. ). Mutter konnte sich nicht mit Worten bei mir entschuldigen ( das Entschuldigen war ihr ein Leben lang fremd..), aber sie schenkte mir und meinem Bruder 10 000 Franken ! Das war ihre einzige Möglichkeit zu sagen, es tut mir leid.

Oh danke @Beebi , dass Du durch das Sterben Deiner Mutter, das Du so vertrauenswürdig mit uns teilst, auch mir ermöglichst, all diese so wichtigen Prozesse in meinem Leben nochmals durch zu gehen!

Du wirst das schon machen, auch wenn Du ( wie wir alle) grad in diesen Zeiten auch Fehler machen dürfen und müssen. Sonst wären wir Roboter. Bist Du glücklicherweise nicht. Deshalb lass alle neuen Gefühle zu. Sie dürfen sein !

Zitat von life74:
Und es erinnert mich gerade an die Krebserkrankung meiner Mutter, und dass sie sie bisher überstanden hat.

Auch meine Mutter war jahrelang dem Alk. und dem Nikotin (mindestens 60 Zig. am Tag) verfallen.

Jetzt hat sie mit beidem abgeschlossen

Diesen Teil habe ich eben gar nicht gelesen. Hattest du ihn nachträglich geschrieben ?
Wenn nicht, tut es mir sehr leid, dass ich ihn wohl überlesen hatte.

Deine Mama ist auch krank? Oh nein, dass wusste ich gar nicht und tut mir sehr leid zu lesen. Es ist gut, dass sie diese Krankheit in Schach halten kann und wünsche ihr , dass es auch so bleibt. Bemerkenswert, dass sie geschafft hat, mir alldem aufzuhören. Sehr starke Leistung. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass alles weiterhin stabil bleibt.

Darf ich fragen, was deine Mama für einen Krebs hat ?

@Lina60

Solch bewegen Worte.

Ich danke dir, dass auch du uns an deinen Erfahrungen mit dieser schlimmen Krankheit, teilhaben lässt. Es ist , denke ich, nicht immer so leicht Dinge so wieder zu geben, wie du es hier machst.

Ich denke auch, dass man nach so einer Erfahrung ein andere Mensch ist und alles anders sieht als noch zuvor.

So wie du mir rüber kommst, scheinst du eine sehr strake und einfühlsame Persönlichkeit zu sein und es ist verdammt stark, dass du diese Zeilen hier nieder schreibst. Danke

Zitat von Orangia:
Ich habe dich auch lieb.



Meine Mama weiß bestimmt, dass es Sterbehilfe gibt. Ich weiß allerdings nicht , ob sie die in Anspruch nehmen würde. Sie hat nie vor kurzem mal gesagt, dass sie vorgesorgt hat, wenn sie nichts mehr kann. Ich wollte das natürlich nicht hören und bin auch da nicht weiter drauf eingegangen.

Wisst ihr, manches ist mir einfach noch zu viel. Ich sage ja, ich verdränge ganz viel einfach noch.

@Beebi, da sieht man wieder, dass Deine Mutter schon viel mehr für sich losgelassen und Vorkehrungen fürs Sterben gemacht hat.

Wenn Du noch nicht so weit bist auf ihre diesbezüglichen Hints einzugehen, dann nimm Dir Zeit dazu. Du darfst Dich jetzt nicht versuchen selbst zu vergewaltigen. Wie ich Dir schon schrieb, Sterbende und Angehörige schauen zu einander. Sie machen den Prozess gemeinsam. Es ist doch schon viel, dass Deine Mutter sich Dir gegenüber schon getraute zu erwähnen, dass sie sich mit ihrer Endlichkeit befasst. Das bewirkt ja dann schon einiges bei Dir: Du diskutierst mit uns! Heisst Du beginnst Dich in Deinem Tempo und Deine Weise sehr wohl mit dem Prozess zu befassen ! Du tust damit viel !

Zitat von Sonja77:
Naja friedlich einschlafen ist bei dieser Krankheit eher selten der Fall….aber ich erspare dir unnötige schlimme Details

danke dir für deine lieben Worte….wir haben einen wunderschönen Sargschmuck anfertigen lassen,ein schönes Blumenkissen mit unseren Namen drauf……

denn für sowas gibt es nie die richtigen Worte

Du hast recht, für so etwas gibt es irgendwie nie die richtigen Worte .

Ich finde eine Beerdigung immer sehr belastend und hoffe ihr habt es so gut es geht überstanden habt. Leider bleibt uns auch nichts anders über, weil die Welt sich ja trotzdem weiter dreht und der Alltag keine Rücksicht darauf nimmt. Das alles, macht es nicht gerade leichter.

Ich drücke dich ganz lieb und bin mir sicher, dass euer Blumenkissen wunderschön ausgesehen hat .

Zitat von Beebi:
Du hast recht, für so etwas gibt es irgendwie nie die richtigen Worte . Ich finde eine Beerdigung immer sehr belastend und hoffe ihr habt ...

Es kam von Herzen und das ist das wichtigste……
mehr kann man ja leider nicht machen,die richtigen Worte gibt es nicht und Hilfe auch nicht….aber man kann da sein und der Familie zeigen das man an sie denkt….

und du bist so eine starke Junge frau du schaffst das alles…..und du wirst sehen du wirst hoffentlich noch ganz viel Zeit mit deiner Mama haben

Zitat von Sonja77:
Ich bin wirklich Volk Herzen froh das es hier in der Schweiz die Sterbehilfe gibt….da kann man sich anmelden wenn es soweit ist und dann den Knopf selber drücken wenn man einschlafen möchte…. Ich finde sowas sollte es überall geben denn jeder verdient es in würde zu sterben……und das ist leider oftmals ...

Von meiner Freundin die Mama, hat wohl den schlimmsten Tod erlebt. Das möchte ich nicht einmal in
den Trigger setzen, was da passiert ist. Manche Deutsche fahren zur Schweiz und holen sich die Tablette,
was vollkommen richtig ist. Deutsche Ärzte dürfen aus dem Grund keine Sterbehilfe geben, weil sie einen
Eid geschworen haben, dem Menschen immer zu helfen, also Lebensbejahend.

Wer aber qualvoll stirbt, naja, keine Worte dafür.

Zitat von Abendschein:
Von meiner Freundin die Mama, hat wohl den schlimmsten Tod erlebt. Das möchte ich nicht einmal in den Trigger setzen, was da passiert ist. Manche ...

Das gleiche gilt auch in italien deshalb kommen immer wieder Italiener hier her ins Exit damit sie selber entscheiden können wann sie würdevoll einschlafen….

ich würde mich auch sofort da anmelden wäre ich schwer krank….zu oft habe ich dieses leid miterlebt sowas muss keiner durchmachen

@Sonja77

@Lina60
Mir bleibt ja leider auch nichts anderes übrig. Manchmal mag ich sie nichtmal anrufen, weil ich Angst habe. Angst nicht genug tun zu können. Angst nicht die passenden Worte zu finde. Angst davor nicht angemessen zu reagieren. Oder auch einfach nur Angst, selber daran zu zerbrechen. Ich schreibe hier, weil ich nicht möchte, dass mich am Ende einfach nicht alles auf einmal einholt und ich kein Stück mehr klar kommen werde. Ich habe gelernt, Dingen offener zu begegnen und irgendetwas zu tun, dass sich nicht alles auf einmal in mir staut. Man wird sehen, wie es alles weiter gehen wird und ich werde es euch wissen lassen.

Zitat von Beebi:
Manchmal mag ich sie nichtmal anrufen, weil ich Angst habe.

Hast du mit deiner Mutter ganz offen darüber gesprochen, wie du fühlst und ab wann du spürst, dass
deine Ressourcen schnell aufgebraucht sind und du dich auch schützen musst?

Zitat von Beebi:
@Lina60 Mir bleibt ja leider auch nichts anderes übrig. Manchmal mag ich sie nichtmal anrufen, weil ich Angst habe. Angst nicht genug tun zu können. Angst nicht die passenden Worte zu finde. Angst davor nicht angemessen zu reagieren. Oder auch einfach nur Angst, selber daran zu zerbrechen. Ich schreibe hier, weil ...

Liebe @Beebi ich glaube Du brauchst keine Angst zu haben, sei einfach für Deine Mama da. Nur da sein,
bei ihr sein, das sie weiß das Du da bist, man braucht nicht viel reden. Die Zeit, die Euch bleibt, keiner weiß wann sie zu Ende ist.

Die Nabelschnur wird Euch immer verbinden, nichts wird Euch trennen und vor allen Dingen, nie. Ihr werdet immer durch diese Schnur miteinander verbunden sein. Immer. Im Leben und im Tod.
Immer.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Noiram

Meine Mama spürt ganz genau, wenn ich nicht mehr kann. Sie legt dann auch immer sofort auf, weil sie mich nicht belasten möchte. Sie sagt mir auch, dass sie vor mir nicht weinen möchte, weil sie weiß, wie sehr ich darunter leide. Ich bin von allen Kindern auch die die am sensibelsten ist. Ich heule bei so etwas immer sehr schnell. Ich wünschte mir ganz oft, dass ich es nicht so nah an mich heran lassen könnte. Leider schaffe ich es nicht.

Meine Mama ist eine sehr starke Frau und achtet jetzt wo alles ist wie es ist, sehr auf ihre Kinder. Aber ich möchte nicht, dass sie alles mit sich selber ausmacht. Wie bitte soll sie das alles nur schaffen?

@Abendschein

Danke dir, liebe Abendschein.
Ja, ich werde mein bestes geben und das verspreche ich !

@Beebi, ich glaube dass Du Dir zu viele Vorwürfe machst , und Dir gar nicht bewusst bist, wie stark Du bist, DASS DU DICH IM FORUM mit der Situation befasst. Klar, tut es Dir gut, Dich aus zu sprechen, aber es geht um viel mehr: Du möchtest Dir Deiner Gefühle, Ängste etc. bewusst werden. Das wiederum ist der einzige Weg wie Du mit der Situation umgehen kannst.

Auch wenns Dir noch schwer fällt vor Deiner Mutter nicht in Tränen aus zu brechen, und wenn Du halt manchmal ein Telefongespräch auslässt oder aufhören musst ( weil Dir zu viel wird) dann ist das doch völlig ok. Du und Deine
Mutter ( und auch Deine Geschwister) brauchen alle Eure Zeit. Und es kommt nicht gut heraus, wenn Du Dir selbst dies und das ( das eben noch nicht geht) übel nimmst. Es wird sich alles am besten entwickeln, wenn Ihr versucht allem seinen Lauf zu geben. Schliesslich seid ihr beide zum ersten Mal im Leben einer Herkulesaufgabe ausgesetzt, das kann niemand auf Anhieb und es geschehen fast immer ( auch später noch) schwierige Sachen.

Im Sommer bevor meine Mutter starb, wollte ich auf meine einwöchige Ferien in Paris und Bia Ritz verzichten. Denn man wir wussten nicht, wenn meine Mutter gehen muss. Doch sie selbst hat total insistiert, dass ich diese Woche Erholung holte. Ich hatte täglich mehrmals Verbindung mit ihr, ihre Pfleger und Pflegerinnen ebenso...ich wäre jederzeit schnell zurück gewesen. Und es war für mich sooo erholend mal was anderes zu sehen und etwas abgelenkt zu werden , auch wenn ich oft an Mutter dachte.

Meine Mutter musste mich echt überreden. Sie sagte nämlich: Du musst jetzt Energie tanken, denn was folgt, wenn Du zurück kommst , wird sehr hart werden ! ( Sie meinte damit ihr Sterben). Also Du liesst beide wussten wir intuitiv was nötig ist, obwohl ich davon überzeugt werden musste, in die Ferien zu gehen. Als ich zurück aus den Ferien kam, lebte meine Mutter noch ca. 6 Wochen.

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