Zitat von Lina60: a Beebi unsere Endlichkeit fällt uns allen schwer, besonders wenn wir uns zuvor wenig damit befassten.
Ja Lina, du hast soo recht mit dem was du schreibst. Es ist nicht so leicht, obwohl der Tod ja zum Leben dazu gehört.
Zitat von Lina60: Es geht ja im Leben immer wieder darum loslassen zu lernen.
Im loslassen bin ich ausgesprochen schlecht. Egal was es ist, aber es fällt mir immer sehr schwer. Ich bewundere Menschen, die es einfacher können.
Zitat von Lina60: Ross wird die schlecht Nachricht ignoriert. Dann wird verhandelt im Sinne von Wenn ich noch dies und das erleben darf, dann bin ich breit zu gehen, dann kommt die Wut, dann die Trauer und ganz zum Schuss - wenn man das Glück hat dahin zu kommen - das Akzeptieren.
Oh man, genauso kommt es mir gerade bei meiner Mama vor. Ganz genau so. Dabei wissen wir nichtmal, wie viel Zeit ihr noch ungefähr bleibt. Sie redet auch jeden Tag darüber, dass sie bitte noch das ein oder andere erleben möchte und es dann für sie in Ordnung wäre zu gehen. Sie weint, lacht und verzweifelt sehr viel. Heute erst hat sie mit mir darüber gesprochen, wo sie begraben werden möchte. Ich möchte davon einfach noch nichts wissen, weil sie ist doch noch da. Mensch, sie ist doch noch da. Man kann den Wachstum evtl. Aufhalten und da etwas raus mahnen, wo sie erstmal noch mit leben kann. Zumindest ist die Therapie darauf abgestimmt.
Zitat von Lina60: der Regel machen nahe Verwandte den Prozess gemeinsam. Auch wenn nicht zwingend gleichzeitig. Dennoch nehmen sie aufeinander unbewusst aufeinander Rücksicht : wenn eine Mutter zum Beispiel spürt, dass ihr Kind oder ihr Ehemann panische Angst vor ihrem Sterben/Nicht-Mehr-Da-Sein haben, dann wird sie ihr eigenes Sterben ( trotz furchtbaren Leides) herausziehen. Bis die Angehörigen loslassen können. Genauso umgekehrt, wenn die Angehörigen der sterbenden Person signalisieren können, dass sie sie zwar vermissen ( aber auch in guten Gedanken erinnern ) werden, dann kann die sterbende Person sich eher erlauben los zu lassen.
Das habe ich auch schon ganz oft gelesen. Ich seh schon, du hast Ahnung von dem was du schreibst. Du bestätigst das, was ich schon sehr oft gelesen habe und auch leider schon von anderen mitbekommen habe. Meine beiden Omas sind auch an Krebs gestorben, bei ihnen wurde er allerdings erst recht spät eindreckt. Beide wurden um einiges älter als 70 und 80 Jahren. Meine Mama ist ja erst 60. Ich wünsche, ich könnte ihr irgendwie helfen. Ich wünschte, ich könnte allen helfen, die so etwas in sich tragen. Leider kann ich nichts tun. Diese Machtlosigkeit lähmt mich. Ich mag es nicht, wenn jemand immer tiefer in die Knie gezwungen wird und auch sein wunderschönes Lächeln immer mehr verliert.
Zitat von Lina60: Als mein Freund an Bauchspeicheldrüsenkrebs starb, und schon sediert ( bewusstlos) war, konnte er einfach nicht sterben, obwohl ich ihm in seinen letzten Lebenswochen bewusst auf alle Weisen zu verstehen gab, dass ich mir für ihn nichts sehnlicher als das Sterben wünschte.
Oh man, es tut mir so leid. Warum wurde dein Freund Sediert ? Hat er so Filme schmerzen gehabt ?
Vor einem Jahr ist meine langjährige Reitlehrerin an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben. Alles ging sehr schnell. Die Ärzte haben gesagt, es wäre die schlimmste Krebsart, die man bekommen könnte.
Glaubst du , bewusstlose Menschen bekommen mit, was man ihnen sagt ? Spüren sie einen ? Hören sie ? Woher weiß man, dass man zufrieden stirbt?
So viele Fragen und irgendwie habe ich keine Antwort darauf.