Hallo Missyou,
Ich hab zu der Zeit in der ich Panikattacken hatte auch mein Abi geschrieben und konnte eigentlich nichts vermeiden, ich musste ja zur Schule und meine Noten machen. Zuhausebleiben war nicht, ich wollte ja mein Abi
Jedenfalls hab ich sowohl mit Lehrern als auch Freunden darüber gesprochen. Die Reaktionen fallen ganz unterschiedlich aus, aber es tut durchweg GUT offen damit umzugehen. Wenn man das verstecken will ist das nochmal zusätzlicher Druck auf der Seele. Wenn man offen damit umgeht dann finde ich das weitaus angenehmer, weil einfach der Druck weg ist. Zu den Gesprächen: Ich hab immer ganz vereinfacht erklärt. So nach dem Motto Ich leide im Moment an einer Angststörung, das heißt wenn ich vor etwas Angst habe oder nur ein bisschen nervös ist dann schießen meine Nerven total über das Ziel hinaus und ich hxperventiliere quasi vor Aufregung als wär der Teufel selber hinter mir her. Ich kann das im Moment bewusst nicht steuern, es passiert dann einfach mit mir und ich bekomm panische Angst auch wenn gar nichts Schlimmes passiert.
Das hat so ziemlich Jeder begreifen können, aber verstehen konnten es nur manche. Einige Lehrer haben mir die Abfragen erspart, Andere gar keine Rücksicht genommen und mich trotz Angstschweiß und Herzrasen ausgequetscht. Einige Schüler haben mich normal behandelt und sogar gefragt wie es mir geht, andere haben schlicht nie mehr mit mir gesprochen, vermutlich weil sie nicht wussten was sie dazu sagen sollten.
Ich fand es trotzdem gut darüber zu reden. Das hat die Erkrankung für mich selber auch realer gemacht. Je öfter ich es erzählt habe desto mehr wusste ich dass es eine Krankheit ist die ich im Moment eben hab, hab aber auch realisiert dass das nicht für immer so sein wird und dass es einfacher ist die Krankheit anzugehen wenn man sie nicht mehr versteckt
Alles Gute!
14.03.2011 13:02 •
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