Zitat von prodomo81:Was heißt denn sozial unverträglich in deinem Fall?
Ich habe zu gemacht. Bin misstrauisch, immer auf der Hut und sehr verletzlich.
Mir geht es da wie SteffiS. Finde mich in vielem was sie schreibt wieder. Wobei ich keine Angst habe vor die Tür zu gehen und auch nicht mutlos bin...
Zitat von prodomo81:Was für eine Art Frauenstammtisch ist das denn?
Das ist ein gleichgeschlechtlich Stammtisch. Gibts ne Vorgeschichte zu:
Und zwar war ich über 20 Jahre bei den Zeugen Jehovas. Meine Mutter ist eine geworden, da war ich c. 4 Jahre alt. Bin quasi in dem Glauben erzogen worden. Während meiner Pubertät hatte ich mal ne Ausszeit aber bin dann wieder dort hin zurück gegangen und habe mich 2000 auch als ZJ taufen lassen. Als Baby wurde ich evangelisch getauft...
2004 habe ich die Religionagemeinschaft dann verlassen. Auf eigenen Wunsch und ich wurde auch nicht bedrängt. Falls das jemand fragen will
Da ich immer schon auch Frauen mag, vermutlich sogar mehr als Männer, war mein erster Gang nach meinem Ausstieg bei den ZJ, in ein gleichgeschlechtlich Jugendzentrum. Zu der Zeit war ich knapp 24 Jahre alt. Jugendzentren sind i.d.R. für Leute von 14 bis 27 Jahren, also durfte ich dort noch hin... Zu Beginn war es eine irre Überwindung für mich. Denn gleichgeschlechtlich ist bei den ZJ unbiblisch. Ich empfand mich aber nie als falsch. Aber eine gewisse Scham war doch da... Dort unter den offen, sich zeigenden gleichgeschlechtlich Menschen.
Es dauerte nicht lange und ich war ein fester Bestandteil der Truppe. Hatte 2 sehr gute Freundinnen. Wir unternahmen zu mehreren viel, machten einmal im Monat einen Kultur-Sonntag wo wir was kulturelles unternahmen und im Anschluss bei einem von uns frühstückten. Tolle Zeit!
2006 im August entschied ich mich im 4. Semester mein Abitur auf dem 2. Bildungsweg abzubrechen weil ich es zum einen finanziell nicht mehr stemmen konnte (Kindergeld viel weg) und ich hatte wieder massiv Panikattacken.
Zur gleichen Zeit lernte ich einen Afrikaner kennen und wollte eigentlich nur ein Abenteuer, war aber zu blöd beim verhüten und wurde prompt schwanger.
Eine aus dem Jugendzentrum war auch zeitgleich schwanger. Ja, sie war eigentlich gleichgeschlechtlich, aber sie wollte ein Kind und legte es entsptrechen darauf an...
nun ja, mir ging es extrem schlecht. Fand heraus das der Afrikaner illegal in Deutschland war und war heillos überfordert. Ich hatte Angst davor zu sein wie meine Mutter und entschied mich für einen Schwangerschaftsabbruch. Bin dem ich bis heute im reinen bin.
Trennte mich von dem Afrikaner.
Januar 2007 dann, ich weiß bis heute nicht was genau da in mir abging, kam ich wieder mit ihm zusammen. Ich wollte unbedingt ein Kind. Ließ mir jeden Monat Geld von ihm geben und bemühte mich schwanger zu werden.
Meine gute Freundin, oben genannte, bekam am 29. Januar ihren Sohn. Ich war 32 Stunden im Kreissaal dabei. Zur Geburt selber leider nicht. Ihre Ex, die auch dabei war, ekelte mich raus. Leider ließ ich es zu.
Tja, und da fing es an...
Ich litt unter meiner Kinderlosigkeit.
Hatte im April eine gehaltene Fehlgeburt im 3 Monat. Musste zur OP.
Fand raus, als ich in den Papieren meines Afrikaners wühlte, das er in Afrika eine Ehefrau hat.
Ich schaffte es im Juli endlich mich endgültig zu trennen.
Seit dem bin ich Single.
Die Freundschaften gingen in der Folge in die Brüche.
Ich wurde zum Eisklotz und habe bis heute nicht geschafft wieder warm, sozial verträglich zu werden.
Im Nachhinein ging viel ab, was die damaligen Freundinnen betraf, was absolut unter der Gürtellinie war. Ich musste im Nachhinein feststellen, das ich u.a. ausgenutzt wurde. Das die Mutter meines Patenkindes nicht ehrlich war.
Aber das ist jetzt zu kompliziert zu erzählen...
Ich denke, rückblickend, das der Verlust der Glaubensgemeinschaft (Ersatzfamilie), der Verlust des Abiturs, der zwei Schwangerschaften, vom Freund betrogen zu werden, von scheinbar besten Freundinnen verlassen zu werden, alles zu einer großen inneren Verunsicherung bei mir führte.
2003 erst musste ich mein Pferd abgeben.
2008 entschied ich meine Mutter nicht mehr zu sprechen wegen zu vieler Verletzungen und ihrer Eiseskälte.
Immer Leben ist bestimmt von Verlusten.
Das schafft Kälte und eine Mauer.