Hallo Thomas,
Zitat von thomas50:wenn man das so liest merk man das man echt nicht allein ist mit so gedanken.
hat wohl jeder sein bündel zu tragen.
So ist es.
Und manche haben noch viel schwerere Bündel, das sollte man sich wirklich immer wieder klar machen.
Am besten legt man sich eine
Liste an,
welche Vorzüge und Vorteile man genießt - damit man sich diese immer wieder durchlesen - und ergänzen - kann, wenn einen deprimierte und deprimierende Gedanken zu beherrschen drohen.
Wenn du mal zwischendurch an die
meisten anderen Kontinente und die
Mehrheit der Menschen heute denkst, dann wirst du feststellen, dass du in Wahrheit ein Leben in Saus und Braus, in totalem Luxus führst. Das meine ich völlig ernst.
- Du hast ein festes Dach über dem Kopf und lebst in einem Land, das von großen Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hurrikanes u.ä. tendenziell eher verschont wird, im Gegensatz zu vielen anderen Regionen (Ausnahme sind bei uns die Überschwemmungsbereiche - aber da könntest du sicher wegziehen, wenn du dorr nicht gerade dein Eigenheim hast)
- Deine Wohnung hat ziemlich sicher eine Kochmöglichkeit und ein Badezimmer mit Wanne oder Dusche und mit warmem Wasser, oder? Sowas hatten die Leute noch vor 50 Jahren nicht mal bei uns in Deutschland, geschweige denn dem übrigen Europa. In anderen Ländern ist nicht mal an fließendes kaltes Wasser zu denken, und wenn, dann ist es nicht trinkbar, verseucht, muss erst hilfsweise aufbereitet werden.
- Außerdem hast du genug zu essen, und das sicher nicht nur täglich einen Teller Reis mit etwas Gemüse, sondern du kannst dir sicherlich jeden Tag - selbst wenn du nur von ALG II leben musst - verschiedene Brotsorten, Butter, Kartoffeln, Nudeln, Wurst, Käse, Fisch, mehrmals in der Woche Fleisch oder Obst leisten, Kaffee und wahrscheinlich sogar auch mal eine Flasche Wein oder B. - stimmt's? Die Lebensmittel sind bei uns nämlich wirklich extrem billig, im Gegensatz zu dem, was man ständig hört. Obst und Gemüse finde ich auch relativ teuer, aber Wurst usw. kann man in Massen zu sehr günstigen Preisen bekommen. Man darf natürlich nicht einfach blind in den teuren Läden kaufen, ist klar. Aber selbst dort gibt es oft Sonderangebote, heruntergesetzte Preise, die den Einkauf wieder erfreulich machen. (Gestern habe ich in einem sehr guten Geschäft erstklassige und sehr leckere Bio-Bananen für 1,25 € das Kilo bekommen = zum halben Preis, weil sie nicht mehr ganz grün waren (!) und weil diese Kunden anscheinend bei gelben oder gaaaanz leicht von
außen mit braunen kleinen Stellen versehenen Bananen sie nicht mehr kaufen wollen.
- Du hast gerade wegen deiner Arbeitslosigkeit normalerweise massenhaft Zeit, im Vergleich zu der arbeitenden Bevölkerung - stimmt's? Die Arbeitssuche verschlingt nicht den ganzen Tag. Also kannst du spazierengehen, lesen, fernsehen, spielen und sonstige schöne Dinge machen, zu denen die anderen kaum kommen.
- Du hast einen Computer, auf dem du vieles machen, auch spielen kannst, und einen Internetanschluss, den du dir ebenfalls leisten kannst, und kannst daher ständig von zu Hause aus mit anderen Menschen in Kontakt sein. Noch vor knapp 15 Jahren gab es so etwas nicht, und Computer waren noch so teuer, dass sie für Privatleute, noch dazu arbeitslose, undenkbar waren.
- Du bist zwar übergewichtig, aber sonst anscheinend recht gesund. Dir fehlt kein Bein und hast sonst nichts, was andere stark behindert. Und abnehmen kannst du tatsächlich (auch wenn es seeeehr schwer ist, wem sagst du das )
Meine Erfahrung ist: Mit Übergewicht schützt man sich auch vor bestimmten Erlebnissen, Erfahrungen, Entscheidungen, Aktivitäten.
- Du bist erst 50 - und kannst daher noch vieles tun und erleben. Nicht alle schönen Dinge kosten Geld. Hast du dich schon mal wirklich in deiner Umgebung umgeschaut, was es dort an Unterhaltsamem gibt? Und wo du dich vielleicht auch ehrenamtlich einbringen könntest? Z.B. Mittagsbeaufsichtigung in einer Schule, oder Seniorenbesuch von der Pfarrei aus, oder Zuständigkeit für die Bepflanzung eines örtlichen Platzes oder oder ... es gibt viele Dinge, die nicht getan werden, weil niemand da ist, der sie sieht und sie tut.
Außerdem kann man auch selber einen Verein gründen oder einen Stammtisch, Wanderungen, Besichtigungen oder gemeinsames Lesen oder Singen organisieren, oder vielleicht verstehst du etwas von technischen Dingen und könntest das Jungen beibringen, im Rahmen von Jugendarbeit, usw. usw. Du bist bestimmt gescheit, du könntest so etwas tun.
- Du könntest dir billig eine Gitarre besorgen und spielen lernen. Das macht kaum Krach, lässt sich gut alleine lernen, dazu kann man sogar selber singen.
Und wenn man es schon ein bisschen gelernt hat, kann man damit wunderbar Kontakte knüpfen. Jugendliche oder Altersheimbewohner beim Singen begleiten zum Beispiel, oder sich mit anderen Instrumentspielern zusammentun und gemeinsam Musik machen. Das macht sehr viel Spaß!
- Könntest du dich mit irgendetwas, das du kannst, selbstständig machen? Vielleicht erstmal unentgeltlich ausprobieren?
- Du bist allein, und niemand geht dir auf die Nerven. Wie schon jemand schrieb: Genieß es, wer weiß, wie lange das noch so bleibt!
Zitat:tja wenn man wüßte was danach kommt und dazu noch wüßte das es danach supi schön wäre.
denke das dann morgen die menschheit ausgestorben wäre.
Nicht alle wollen möglichst schnell sterben. Wenn man das Leben richtig nützt, macht es genügend Spaß, um nicht sterben zu wollen.
Die, die glauben, dass es danach supi schön und viel schöner als hier ist, sind dagegen eine echte Gefahr für die Menschheit - siehe gewisse Selbstmordattentäter ...
Es ist zwar nicht wirklich schön, schon mit 50 beruflich ausgemustert zu sein und in diesem Beruf keine Zukunft mehr zu sehen. Mit diesem Gedanken muss man erstmal fertig werden. Aber das sollte man, gerade als reifer Mensch, irgendwann tatsächlich schaffen und sich auf die Sonnenseite begeben. Diese gibt es wirklich, auch und gerade für dich - siehe oben.
Im übrigen: Der Tod ist m.E. absolut eine richtige Einrichtung, ein Segen für die Menschheit und die gesamte Natur. Andernfalls wäre die Erde ja in Nullkommanichts völlig übervölkert, und die Alten und Ururururualten wären bald in der Überzahl. Fändest du das schön, wenn die Leute von 0 - 60 Jahren eine verschwindende Minderheit wären, und der Rest zwischen 61 und 100.000 Jahren alt? Und jeder nur noch 1 m² Raum für sich zur Verfügung hätte, weil es so viele Menschen gibt? Ich nicht.
Auch bei den Tieren wäre es dann so - massenhaft alte und uralte, verschwinden wenige Junge im Verhältnis. Und die fleischfressenden Tiere dürften nichts mehr essen, da die Tiere ja nicht sterben dürften.
Also lassen wir es besser so wie es ist, akzeptieren den tiefen Sinn davon und freuen wir uns daran.