Zitat von Palayka:Ich bin 28 Jahre alt. Und seitdem ich mich erinnern kann, ist es anstrengend
Was heisst genau anstrengend?
Körperlich oder psychisch es durchzuhalten?
Regelmäßig einer Aufgabe (Job) nachgehen?
Zitat von Palayka:Weil was hat es für einen Sinn, wenn man die Wahrheit sagt?
Es macht den Sinn, dass man nicht irgendwann innerlich explodiert und vor lauter Frust, Wut und innerer Angespanntheit gar nicht mehr weiss, was nun richtig oder falsch ist.
Man übergeht damit ja sich selbst und seine Gefühle. Es entsteht sozusagen ein innerer Konflikt, der je nach Tragweite oder Anzahl, zu einem echten psychischen Problem wird.
Du handelst damit ja bewusst GEGEN Deine Gefühle und damit GEGEN Dich.
Du darfst dann nicht so sein, wie Du wirklich bist. Du musst Dich verleugnen.
Zitat von Palayka:weiß noch immer nicht, wo ich arbeiten will, was mich glücklich macht. 28!
Wahrscheinlich weil Du dich noch nicht richtig gefragt hast, WAS Du wirklich machen möchtest?
Vielleicht ist da eine große Angst in Dir, eine falsche Entscheidung zu treffen?
Vielleicht hängt es aber auch mit Deiner 1. Aussage zusammen. Käme auf die Antwort darauf an, woran es wirklich liegt, dass Du nicht in der Lage bist, etwas dauerhaft durchzuhalten.
Konntest Du das ggf. noch nie in Deinem Leben? Wenn ja, könnte Deine Psyche nicht ausgebildet sein und nur nach dem Lustprinzip funktionieren. Darunter leiden viele Jugendliche heute und sind zum großen Teil NICHT ausbildungsfähig, da ihre Psyche nicht gelernt hat, etwas dauerhaft durchzuhalten. Sie sind sozusagen steckengeblieben im Kindesalter und ihrer psychischen Entwicklung.
Zitat von Palayka:Alle überholen mich...ich tu so als würde es mich nicht stören, aber innerlich fühle ich mich wie ein Stück schei..
Du bemerkst also selber, wenig Selbstbewusstsein zu haben?
Dann meine klassische Frage: Wie sah Dein Elternhaus aus? Wie verlief Deine Kindheit? Gab es dort Ereignisse? Oder wie war der Erziehungsstil Deiner Eltern? Durftest Du deine Gefühle leben?
Zitat von Palayka:Ich ghe seit Jahren in Therapie...und was hat es mir gebracht? Schwer zu sagen...vielleicht dass ich etwas ruhiger bin und mich nicht so lange ausnutzen lasse...aber das ich mir meiner selbst bewusst bin...fehlanzeige.
Spannend, aber auch oft insb. hier zu lesen. Wenn man jahrelang und vielleicht auch intensiv eine Therapie macht, aber das Gefühl hat, dass es so gar nichts hilft, warum dann fortsetzen?
Meine Frage wäre auch zur Therapie, ob es ein Therapieziel gibt und wenn ja, WIE sieht das aus? Wurde es formuliert?
Einfach darauflos therapieren wird im VÖLLIGEN Chaos enden und ist ein grobes Verschulden des jeweiligen Therapeuten.
Patient und Therapeut müssen VOR BEGINN einer Therapie festlegen, was überhaupt verbessert, erreicht, therapiert werden soll?
Das Ziel kann NICHT lauten:
Mache mein Leben besser oder Mach mich glücklich oder Mach mich dauerhaft angstfrei.
Diese Therapieziele würden ggf. das ganze Leben andauern
Zitat von Palayka:Ich weiß gar nicht worauf ich hinaus will, aber ich schreib einfach mal. Ist doch egal...im TV hört man tagein tagaus noch viel mehr Schwachsinn und die Leute stört es nicht.
Da gebe ich Dir völlig Recht!
Die geschürte Angst, insb. in den Medien, wird zum Grundgefühl der Menschen.
Wo das endet kann man sich vorstellen.
Und kein Wunder, dass viele zweifeln an sich, zumindest Bedenken haben, ob sie den morgigen Tag, Woche, Monat schaffen werden, ob die Zukunft noch sicher ist.
Darum vielleicht ein wenig Abstand davon nehmen und einfach mal ohne auskommen.
Zitat von Palayka:Ich wohne in einer WG...und mein Mitbewohner ekelt mich an. Er ist so ein Looser, der sich wegen jedem schei. anscheißt (Hahah) und er ist ganz schnell aus der Fassung zu bringen. Kaum kann er mal zu Mittag nichts essen oder bekommt nur 5 Stunden schlaf ist er schon ganz fertig. Denn Teebeutel kann er nicht aus dem Häferl (österreichischer Ausdruck für Becher) nehmen solange der Tee noch dampft, weil er sich sonst verbrennt!!! Er riecht an JEDEM Milchprdukt, weil es ja verdorben sein könnte. Und ich steh danaben und würd ihn am liebsten anschreien: Du widerst mich mit deinem herumweieiern so an, dass ich dich am liebsten von oben bis unten vollkotzen würde.
Nunja, in einer solchen Zweckgemeinschaft ist es schwierig. Denn das was Du tust mit o.g. Aussagen ist eine klare Grenzüberschreitung ihm gegenüber. Das geht so nicht.
Die Frage ist, warum Du so negativ drauf bist.
Den Anderen schlecht zu machen, bringt einem selber ein gutes Gefühl. Allerdings nur von sehr kurzer Dauer, man kann das Gefühl nicht halten und die Spirale geht von vorne los.
Zitat von Palayka:Ohhhh wie gerne würde ich mal Allen meine Meinung sagen. Wahrscheinlich würden sich dann alle von mir abwenden. Na gut nicht allen, weil es ja doch Leute gibt die ich schätze...
Ich lese irgendwie heraus, dass Du dich ziemlich gefangen fühlst in einer Rolle, die Du ggf. gar nicht haben möchtest?
Was hindert Dich denn daran, so zu leben, wie Du es gerne möchtest?
Welche Angst steckt dahinter?
Angst vor Ablehnung oder Ausgrenzung, wenn Du deine WAHRE Meinung sagst?
Wenn Du das Gefühl hast, Du musst dich dauerhaft verstellen im Alltag, wird das zum Problem führen (siehe oben). Sicher spielt man insb. im Job IMMER eine Rolle und man kann nicht so sein, wie man ggf. wirklich ist. Aber es gibt auch einen Zwischenweg, bei dem beide Seiten gesehen werden und mit dem man leben kann...sowohl im Job, als auch im privaten Bereich.
Deine Meinung?