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Zitat von Islandfan:
Dass du zweimal wegen Liebeskummer in eine Klinik musste, ist interessant, denn es wirkt so, dass du ein Mensch bist, der sich sehr stark emotional ...

Ja, Trennungen sind mein Trauma. Ganz schlimme Erinnerungen daran in meiner Kindheit und die sind bis heute nicht verheilt.

Ich glaube ernsthaft dann zu sterben und nicht lebensfähig zu sein. Das ist extrem schwer auszuhalten und zu bearbeiten (Therapie). Da kommen teilweise so schlimme körperliche Beschwerden auf, dass ich zu nichts in der Lage bin.

Ich wünschte, ich könnte normal damit umgehen. Das belastet mich sehr.

Ich fühle mich und meine Kinder immer noch verraten und verkauft. Und ich weiß, dass da das innere Kind die Regie in der Hand hält und es ist sehr schwer dies auszuhalten.

Zitat von moo:
Ich glaube, dass sich (neu) verlieben relativ wenig mit Denken oder Abwägen zu tun hat. Eine längere Beziehung aufzubauen, jedoch m. E. schon. ...

Interessante Ansätze, auf die ich leider keine Antworten habe. ‍️

Ich bin immer noch nicht (und das nach 2 Jahren!) in der Lage, normal mit Männern umzugehen. Also scheint bei mir die Vergangenheit absolut mit im Boot zu sein und nicht hinter mir zu liegen.

A


Verarbeitung der Ex-Beziehung

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Zitat von Nora5:
Liebe Grace, ich verstehe Deine Gefühle Du ...

Liebe Nora.

Danke für deinen Glauben an mich

Ich hoffe das du Recht hast und ich nicht irgendwann seelisch verkümmert mein Leben friste.

Es ist das innere Kind, auch das Ego, was schimpft und zetert, was traurig ist, wütend ist und auch hilflos ist. Schrecklich sage ich dir.

Ich drücke dich ️

Ich sehe das alles tatsächlich auch absolut als Fortschritt an. Wie lange warst du nicht mehr im Stadion und wie lange hast du deinen Ex nicht mehr kontaktiert und lieber den Kopf in den Sand gesteckt? Deine Trauer in dich reingefressen?
Klar, es geht dich nichts mehr an, aber es ist gut, dass du anfängst Wut zu empfinden und jetzt auch gewisse Dinge rauszulassen, die dich belasten.
Dadurch, dass du auch vor deinen Kindern deinen Ex zu einem Tabuthema machst, gibst du ihm viel mehr Macht über dich, als dir bewusst ist.
Er wird dadurch größer und du fühlst dich deshalb kleiner. Informationen über ihn werfen dich aus der Bahn, weil es direkt wieder ein Stich ins Herz ist. Vielleicht wird das alles etwas leichter, wenn du regelmäßig ein paar Kleinigkeiten über ihn hörst? Am Ende wird es dir dann vielleicht schneller egal oder du hast öfter die Möglichkeit Wut zu empfinden.

Ich höre auch jetzt manchmal noch neue alte Geschichten über meinen Ex. Da kommt dann teilweise raus, mit wem er mich in der Zeit alles betrogen hat. Es ist schon fast 8 Jahre her, bis vor einiger Zeit hat es mich immernoch stark getroffen und es wird mir persönlich nie egal werden. Das ist normal, auch bei dir. Und zeigt nur, dass wir halt wirklich stark geliebt haben.

Zitat von Afraid1992:
Ich sehe das alles tatsächlich auch absolut als Fortschritt an. Wie lange warst du nicht mehr im Stadion und wie lange hast du deinen Ex nicht mehr ...

Ich war das letzte Mal 2020 im Stadion, dann kam Corona und die Trennung.

Dann am 16.04., zum Geburtstag meiner Freundin und das war in N und danach ging es mir gar nicht gut, ich bin da echt emotional sehr tief gerutscht.

Letzter Kontakt zu Ex, ich glaube Anfang November 21, ca. 3 Wochen bevor ich in die Klinik bin.

Jetzt am Samstag im Stadion und es war um Meilen besser als im April.

Hm, Macht. Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Ist eher Schutz für mich, da es mich echt übel triggert.

Der Mann, mit dem ich damals jahrelang zusammen war, dann Trennung und ich Akutklinik und Tagesklinik, mit ihm kann ich reden, lachen, das ist total abgefrühstückt und da kann ich auch total erkennen wie gut die Trennung für uns beide war.

Warum es diesmal so heavy ist, das krieg ich selbst in der Therapie nicht raus. Meine Therapeutin erklärt es mir, aber weder kann ich mir merken was sie diesbezüglich sagt noch kommt es an bei mir. Kurios.

Ja, wir haben sehr geliebt und vertraut.

P. S. @Afraid1992
Allerdings hat der damalige Mann mich weder hintergangen noch belogen oder betrogen. Vielleicht macht das den Unterschied, warum ich jetzt mit ihm umgehen kann

Ich möchte endlich an den Punkt kommen wo ich verstehe, warum ich bei Ex nicht verzeihen kann.

@Grace_99 natürlich, das wird einen sehr großen Unterschied machen denke ich.
Ich kann nur von mir sprechen, vielleicht ist es bei dir aber ähnlich..Man kann das schlecht verzeihen, weil man sich selber immer fragt, was man falsch gemacht haben könnte. Ob man selber dran schuld ist, auch wenn man eigentlich weiß, dass es Quatsch ist, weil manchen Menschen nie nur ein Partner reicht und sie somit immer betrügen würden. Und dann zweifelt man an seinem Verstand, warum man nicht vorher gesehen hat, was das für ein Mensch ist. Warum kann man sich so täuschen bei einem Menschen, der einem so nahestand, den man so geliebt hat?! Das macht das generelle Vertrauen kaputt, nagt an einem und lässt die Frage offen, wie man sich so nochmal öffnen kann. Und warum hat man es verdient so darunter zu leiden, während der Andere keinen Gedanken an einen verschwendet. So gesehen beeinflusst es das Leben und das Selbstwertgefühl viel zu stark, als dass man das einfach verzeihen könnte.
Da gehört auch ein großer Teil Selbstmitleid zu, den man erstmal verarbeiten und überwinden muss.

Zitat von Grace_99:
...warum ich bei Ex nicht verzeihen kann.

Nicht-Können ist fast immer ein (verträglicheres) Synonym für Nicht-Wollen.

Zitat von moo:
Nicht-Können ist fast immer ein (verträglicheres) Synonym für Nicht-Wollen.

.... Ich glaube du hast recht. Ich bin ein Bauchmensch und dieser reagiert wenn etwas ins Schwarze getroffen wurde... Und mein Bauch hat reagiert... Bingo.

Jetzt sollte ich nur noch rausfinden, warum ich nicht will.

Zitat von Afraid1992:
@Grace_99 natürlich, das wird einen sehr großen Unterschied machen denke ich. Ich kann nur von mir sprechen, vielleicht ist es bei dir aber ...

Danke für deine Offenheit. Das trifft es sehr genau.

Zitat von Grace_99:
Jetzt sollte ich nur noch rausfinden, warum ich nicht will.

Nein, solltest Du nicht. Du solltest hinter dem Nicht-Wollen voll und ganz stehen, denn es betrifft eine Situation, die Du voll und ganz ablehnst. Punkt.
Indem Du versuchst, das Ganze zu vergessen (Frieden mit der Vergangenheit zu schließen), arbeitest Du gegen Deinen Bauch - das geht nicht. Punkt (zum Glück!).

Mehr ist es nicht. Ein neuer Mann kann erst ein im wahrsten Sinne neuer Mann sein, indem Dein Bauch den alten Mann (das Erlebte) voll und ganz ablehnen darf.

Mehr ist es nicht.

Zitat von moo:
Nein, solltest Du nicht. Du solltest hinter dem Nicht-Wollen voll und ganz stehen, denn es betrifft eine Situation, die Du voll und ganz ablehnst. ...

Ah....

Mir tun sich echt neue Blickwinkel auf.

Es stimmt total. Es geht gegen meine Prinzipien, gegen mein ganzes Ich etwas verzeihen zu müssen wohinter ich nicht stehe.

Du weißt gar nicht, wie sehr mir das geholfen hat moo. Ich danke dir!

Zitat von Grace_99:
Jetzt sollte ich nur noch rausfinden, warum ich nicht will.

Das Ganze ist ein Prozess. In dem befindest Du Dich derzeit. Wie lange der dauert, weiß man nicht. Im Prinzip wäre die Formulierung Jetzt sollte ich nur noch herausfinden, warum ich noch nicht will passender, oder? Das hängt mit Deiner ganzen Gefühlswelt zusammen und Du bist gerade dabei, alles zu verarbeiten und schaffst das bestimmt auch mit therapeutischer Hilfe. Wie viele andere hier auch, finde ich Du bist gut dabei

Wenn man etwas (noch) nicht verzeihen will, profitiert man meiner Erfahrung nach auch irgendwie davon. Ich kann natürlich nicht wissen, wie Dein Prozess verlaufen wird . Aber mal so als Beispiel aus meinem Leben: Ich kam mal an einen Punkt, an dem ich so sehr mit meinem ganzen beschi... Leben und all den doofen Menschen, die mir eben dieses vermiest hatten (aus meiner damaligen Sicht), dass ich schon Anflüge von Verbitterung hatte. Darüber war ich dann arg erschrocken. Klar war für mich, dass ich keinesfalls ein verbitterter Mensch werden möchte. Das war der Wendepunkt. Für Dich wird es sicherlich auch einen solchen geben

Zitat von Grace_99:
Es ist beschämend das ein erwachsener Mensch in der Lage ist, eine (seine) Familie zu sabotieren

Liebe Grace,
Du klingst traurig und verletzt und enttäuscht. Was meinst Du konkret damit, seine Familie zu sabotieren? Oder ist Dir das zu nah da dran, das genauer zu erklären? Das könnte ich natürlich verstehen.
Fühl´Dich ganz lieb gedrückt,
Nora

Zitat von Grace_99:
Ja, Trennungen sind mein Trauma. Ganz schlimme Erinnerungen daran in meiner Kindheit und die sind bis heute nicht verheilt.

Ich glaube ernsthaft dann zu sterben und nicht lebensfähig zu sein. Das ist extrem schwer auszuhalten und zu bearbeiten (Therapie). Da kommen teilweise so schlimme körperliche Beschwerden auf, dass ich zu nichts in der Lage bin.

Meine Liebe, das kenne ich so gut und ich fühle mit Dir

Ich hatte das auch alles. Ich dachte echt, es hört nie auf. Ich hab soooo viel in der Therapie bearbeitet. Wenn ich das jetzt so rückblickend reflektiere, Wahnsinn. Mein liebster Therapeut, der 77 ist udn Hypnotherapeut, hat mir immer weiter si unendlich warmherzig und bestärkend geholfen, leider hatte er Krebs bekommen und in diesem schwierigen Jahr fiel er eine lange Zeit aus. Meine offizielle Therapeutin ist und war auch ganz toll, aber ich darf und bin nur noch in der Nachsorge bei ihr. Ich hab letztlich gesagt, ist mir jetzt egal, ich zahle das selbst, sie ist die Beste und ich will da hin.

Dazwischen hab ich verschiedene Zusatzsachen probiert, ca 1000 Euro an einen Hypnotherapeuten, das war im Nachhinein voll die Enttäuschung, aber es hat mir eine zeitlang geholfen, weil ich das Gefühl hatte, wenigstens aktiv geworden zu sein. Dann nochmal ca 600 Euro bei einer anderen Hypnotherapeutin, die unsicher und unprofessionell war und noch dazu super teuer und auch da war mein Fortschritt, das Ganze dann zu canceln. Dann noch eine Dritte, die 25 Jahre Erfahrung hatte und auch in einer Traumaklinik gearbeitet hatte, ich habe auch selbt gezahlt und sie war gar nicht gut und ich habe tapfer ausgehalten und mir Dinge sagen lassen, die mich geschwächt haben. Ich bin so froh, dass ich die alle los bin! Eine Freundin in meiner Selbsthilfe Gruppe sagte mir nach diesem Erlebnis mit der Letzten, Du darfst Dir nicht von jedem daher gelaufenen elitären Dulli sagen lassen, was für Dich gut ist. Das in Zusammenhang mit ihrer eigenen Geschichte hat mir soviel Mut gegeben, das ein für alle Mal über den Haufen zu werfen und meinem Gefühl zu trauen.

Jetzt ist es wirklich viel viel besser, oft denke ich kurz, ich bin über den Berg, aber mahnend erinnert mich in den letzten vier Tagen abends eine starke Traurigkeit an das Erlebte. Immerhin, tagsüber ist es gut, und dafür bin ich dankbar. Aber, und das will ich eigentlich damit teilen, eine solche menschliche Enttäuschung ist echt eine Katastrophe.

Aber Du schaffst das und Du kommst da raus und halte durch, gib nicht auf, versuch es weiter! Und wenn Dir jemand Unsinn erzählt, geh zu jemand anderem und lass Dich nicht verunsichern!

Ich drücke dich!

Zitat von Grace_99:
Liebe Nora.

Danke für deinen Glauben an mich

Ich hoffe das du Recht hast und ich nicht irgendwann seelisch verkümmert mein Leben friste.

Es ist das innere Kind, auch das Ego, was schimpft und zetert, was traurig ist, wütend ist und auch hilflos ist. Schrecklich sage ich dir.

Ich drücke dich

https://hoffnunghilftheilen.de/2019/05/...zum-leben/

Liebe Grace,

das fand ich gestern ganz schön zum Hören. Vielleicht gefällt es Dir.
Nein! Das wirst Du nicht! Sag das nicht! Bitte hör damit auf
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Zitat von Afraid1992:
Wie lange warst du nicht mehr im Stadion und wie lange hast du deinen Ex nicht mehr kontaktiert und lieber den Kopf in den Sand gesteckt? Deine Trauer in dich reingefressen?

Das ist das Problem, man sieht diese Fortschritte nicht, wenn man drin steckt. Weil sich der Rest, der noch da ist, so grottenfurchtbar anfühlt, dass man es nicht als Fortschritt werten kann.

Liebe @Grace_99
ich habe nicht alles gelesen. Aber eine Trennung ist immer schmerzhaft. Besonders, wenn man denkt, dass das die Liebe war und man nie mehr jemanden findet, weil man immer wieder vergleicht.
Ich kann da nicht so ganz mitreden, weil ich dieses Gefühl von Liebe nicht mehr empfinden kann. Liebe zu meinen Eltern und meinem Partner schon, aber es ist anders als eine richtige Beziehungsliebe mit Sexualität.

Irgendwann, wenn du den Schmerz verarbeitet hast, könnte doch etwas wundervolles passieren.

Das Problem ist oft die Anhaftung, welche immer Leid verursacht. Aber jeder Mensch ist nun mal anders und verarbeitet es anders. Bei mir war oft eine Erleichterung da, wenn ich keine Beziehung hatte.
Irgendwie fühlte ich mich nie so richtig wohl in Beziehungen und habe immer das Alleinsein gesucht. So unterschiedlich kann das sein. Manchmal nervt es mich sogar, wenn mein Partner mich in den Arm nimmt oder küsst. Schon komisch, obwohl wir so vertraut sind und so lange schon eine quasi nicht intime Beziehung führen. Aber vielleicht klappt es deswegen so gut. Ich hab keine Ahnung. Allerdings wäre ich auch sehr traurig, wenn wir uns trennen würden.

Vielleicht bin ich so, weil ich es als Kind schon immer vorgezogen habe, mich allein zu beschäftigen, was ich gut kann. Das soll nicht bedeuten, dass ich keine Freunde hatte, egal in welchem Alter. Meine Kindheit war unbeschwert (zu überbehütet), aber irgendwie war immer die Sehnsucht da, allein zu sein. Der Wunsch nach Kindern oder Heirat war bei mir nie vorhanden.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir bald wieder besser geht und wer weiß, das Leben hat manchmal doch noch Überraschungen für einen bereit, woran man gar nicht denkt.

Fühl dich mal gedrückt.

Zitat von Afraid1992:
Man kann das schlecht verzeihen, weil man sich selber immer fragt, was man falsch gemacht haben könnte

Ich glaube, es ist noch mehr. Meine Therapeutin hat mir das Freitag so erklärt. Wenn einem als Kind ganz stark der Zweifel an sich selber eingeimpft wurde (so war es bei mir bzgl. Konflikten mit anderen Menschen), und dann kommt jmd., nutzt einen aus und verdreht alles und lässt einen glauben, man sei selbst verantwortlich, dann läuft das gesamte psychische System Amok. Ein psychisch gesunder Mensch kann sich in so einer Situation abgrenzen und ganz klar spüren, dieser Exfreund hat riesigen Mist gebaut und das liegt nicht in meiner Verantwortung. Ich will mit ihm nichts mehr zu tun haben, er hat riesige Probleme und ich wende mich jetzt Menschen zu, die gesünder sind. Punkt. Und hier bei Grace ist es ja wie eine Form der Selbstbestrafung. Sie wurde super schlimm behandelt und verzweifelt daran, anstatt zu fühlen, dass sie das Ganze ja nicht verursacht hat und der Exfreund einen Vollschaden hat. Das Resumee müsste dann ja eigentlich sein, die Wahrscheinlichkeit, bald jemand kennen zu lernen, mit dem es mir besser geht, ist super hoch, weil dieser Exfreund war extrem daneben. Der ganze Schmerz liegt in dem Verzweifeln daran, bin ich weniger wert, dass er mich so verlassen und betrogen und zurück gelassen hat.

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