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Hallo,
ich hoffe mir kann jemand hier irgendwie helfen bei meinem aktuellen Problem und liest sich den ganzen Text durch.
Ich habe Angst, dass ich anderen Unglück bringe bzw. anderen schlimme Dinge passieren wegen mir.
Vor zwei Tagen hatte der Sohn eines Arbeitskollegen in der Schule einen Unfall und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Nun plagen mich extreme Schuldgefühle.
Am Abend bevor es passiert ist, habe ich noch mit meinem Kollegen ein langes Gespräch gehabt, in dem es auch um seine Kinder ging und dass sie ihm das wichtigste sind und ihm sonst alles andere egal ist. Außerdem ging es um Unfälle oder körperliche Schmerzen und wie man damit leben kann. Es ging um die Frage, warum schlechte Dinge passieren und warum Gott solche Dinge zulässt.
Am nächsten Morgen schrieb ich ihm wieder, dass ich mir Sorgen mache, aufgrund von Schmerzen in der Hüfte und dass ich Angst habe, dass es evtl. etwas schlimmeres sein könnte.
Am Abend erfuhr ich dann, dass sein Sohn im Krankenhaus ist. Sofort hatte ich extreme Schuldgefühle und habe mir Vorwürfe gemacht, dass es vielleicht nur passiert ist, weil wir am Abend zuvor geredet hatten und es mir zur Zeit sehr schlecht geht und ich nur Negativität verbreite. Oder weil ich ihm geschrieben hatte, dass ich Schmerzen habe und mir momentan ständig weh tue. Und dann hatte sein Sohn einen Unfall.
Meine Sorge ist, dass ich mit meinen Gedanken das Leben anderer beeinflussen kann und eben Unglück bringe aufgrund meiner schlechten psychischen Verfassung.
Ich muss mich nun permanent fragen, warum das passiert ist und ob ich Schuld daran bin, dass es dem Kind jetzt so schlecht geht.
Meint ihr, ich habe das wirklich irgendwie beeinflusst oder ist es einfach nur Zufall? Oder ist es Schicksal? Oder eine Strafe Gottes?
Die Gedanken machen mich einfach fertig. Ich hoffe, man kann den Text irgendwie verstehen.
Vielleicht kennt ja jemand solche Gedanken.

14.07.2023 00:05 • 18.07.2023 #1


90 Antworten ↓


Zitat von Lisa95:
Meint ihr, ich habe das wirklich irgendwie beeinflusst oder ist es einfach nur Zufall? Oder ist es Schicksal? Oder eine Strafe Gottes?

So ein Unsinn Natürlich ist das Zufall. Strafe Gottes wofür und für wen? Für dich oder für den Sohn (mal ganz abgesehen davon, dass es keinen Gott gibt)?

A


Bringe ich anderen Unglück?

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Zitat von Schlaflose:
Strafe Gottes

Er glaubt halt an Gott und meinte einen Tag vorher noch zu mir, dass man dann akzeptieren muss, wenn was schlimmes passiert. Es kommt halt von Gott, egal ob gut oder schlecht.

Zitat von Schlaflose:
dass es keinen Gott gibt

Woher weißt du das?


Ich denke halt die ganze Zeit, hätte ich nicht mit ihm geredet einen Tag vorher, dann wäre es vielleicht auch nicht passiert.
Oder meine Negativität und meine Gedanken haben das beeinflusst.

Ich habe mich in der Vergangenheit auch schon öfter irgendwo schuldig gefühlt, dass Unfälle passiert sind.
Es tut mir immer so leid, vor allem wenn es junge Leute betrifft und ich leide dann richtig mit und denke an die Angehörigen, denen es dadurch auch schlecht geht.

Jetzt habe ich zum Beispiel total Angst, dass der Sohn meines Kollegen irgendwie bleibende Schäden davonträgt und es nicht alles so wird wir vorher. Und falls ich doch irgendwo Schuld sein sollte, dann wäre das echt schlimm für mich.

Ich weiß schon, dass das alles krankhaft ist, aber ich werde die Gedanken einfach nicht los.

Zitat von Lisa95:
Er glaubt halt an Gott und meinte einen Tag vorher noch zu mir, dass man dann akzeptieren muss, wenn was schlimmes passiert. Es kommt halt von Gott, egal ob gut oder schlecht. Woher weißt du das? Ich denke halt die ganze Zeit, hätte ich nicht mit ihm geredet einen Tag vorher, dann wäre es vielleicht auch nicht ...

Da passen doch deine zwei sorgen nicht zusammen dass entweder du oder Gott schuld sind dass der Knopf nen Unfall hatte. Es sei denn natürlich du glaubst dass du entweder einen direkten Einfluss auf Gott hast oder aber Gott durch dich spricht bzw. handelt ( Voraussetzung wäre es gäbe ihn)
Unfälle passieren gestern heute Morgen immer und überall. Das ist Zufall oder eine Verkettung unglücklicher Umstände.
Was denkst du denn in welcher Form du Einfluss auf die Ereignisse genommen hast bzw. wie sollte eine Beeinflussung durch dich funktionieren?

Klingt sehr stark nach Zwangsgedanken.
Eben, weil Du weißt, daß alles krankhaft ist und Du die Gedanken trotzdem nicht los wirst.......
Zum Thema Zwangsgedanken gab es hier schon einige Threads, vielleicht schaust Du da mal nach.
Zitat von Lisa95:
Es ging um die Frage, warum schlechte Dinge passieren und warum Gott solche Dinge zulässt.

Diese Frage ist sehr alt , mindestens so sehr wie das Alte Testament ( Buch Hiob). Es gibt sogar einen eigenen Namen dafür : Theodizee- Problem (Frage nach der Rechtfertigung Gottes angesichts des Leides in der Welt).

Insofern sind solche Überlegungen durchaus berechtigt und legitim und nicht automatisch pathologisch. Aber sie können natürlich auch ein Nährboden für Zwangsgedanken sein ( was könnte das nicht?).

@Emelieerdbeer
Also ich glaube nicht, dass ich einen direkten Einfluss auf Gott habe. Aber mein Kollege sagte zu mir, dass ich mich irgendwann vor Gott schämen werde für meine Probleme und dass es andere viel schlimmer haben. Und einen Tag später ist das halt passiert und ich habe direkt gedacht, ja er hatte recht, meine Probleme sind ja nichts im Gegensatz dazu, was dem Kind jetzt passiert ist. Also ist das ja irgendwo eingetroffen. Vielleicht hat Gott mir das dadurch jetzt gezeigt und dafür den Unfall genutzt.
Außerdem hatte ich meinem Kollegen ungefähr zur gleichen Zeit als der Unfall passiert ist noch geschrieben, dass ich mir Sorgen wegen meinen Schmerzen mache und Angst habe, dass es etwas schlimmeres ist. Vielleicht habe ich durch meine Gedanken das irgendwie beeinflusst oder so. Aber ich habe ja nie an seinen Sohn speziell gedacht...

@Chingachgook
Ich habe leider echt Probleme mit dem Thema Schuld und warum Dinge so passieren, wie sie passieren. Ich muss immer hinter allem einen Sinn sehen.
Ich suche auch für alles immer einen Schuldigen. Wenn mir etwas schlechtes passiert, suche ich in der Vergangenheit nach einem Grund, warum das passiert ist. Meist gebe ich dann anderen die Schuld. Weil wenn ich mir eingestehen müsste, dass es meine eigene Schuld ist, damit würde ich gar nicht klarkommen und würde mich nur noch mehr hassen.
Jetzt habe ich aber wieder extreme Schuldgefühle und das ist kaum auszuhalten für mich.
Ich will immer, dass es allen gut geht und alle glücklich sind.

Das ist halt wie magisches Denken. Ich denke etwas und es passiert dadurch oder ein Gedanke beeinflusst die Gedanken von anderen und dadurch passieren dann gewisse Dinge.
Und durch meine negativen Gedanken passieren dann auch nur schlechte Dinge.
Mein Kollege meinte auch zwei Wochen vorher noch, ich wäre nur negativ und machte einen Witz, dass er den Mülleimer zweimal nicht getroffen hat, wegen meiner Negativität, die im Raum wäre.
Es sind vorher einfach so viele komische Sachen passiert und Dinge gesagt worden, die ja jetzt vielleicht dazu geführt haben könnten, dass dieser Unfall letztendlich passiert ist.

Zitat von Lisa95:
Ich will immer, dass es allen gut geht und alle glücklich sind.


Nein, das willst du für dich.

Zitat von Lisa95:
Meist gebe ich dann anderen die Schuld.


Das ist bequem, und vermeidend, hinterlässt aber tief in dir das Thema, dass das so nicht immer stimmen kann.

Und wenn man das Göttliche in egal welcher Form , einigermassen verstehen möchte, dann verzweifelt man eh an der Wirklichkeit, die eher frisst oder stirb bedeutet.

Nutze doch deine Fähigkeit um positive Energie durchs Universum zu senden. Warum immer diese Negativität? Hast du dir das mal überlegt?

@Icefalki
Meine psychische Verfassung ist halt momentan echt nicht gut. Es gibt kaum noch positive Dinge, die ich sehe. Ich bin nur in der Negativität gefangen.
Klar ist mir jetzt dadurch aufgefallen, dass es besser wäre, wenn ich positive Energie ausstrahlen würde und ich durch meine negativen Gedanken auch nur schlechte Dinge anziehe. Aber ich weiß nicht wie ich das ändern soll.

Zitat von Lisa95:
Aber ich weiß nicht wie ich das ändern soll.


Das ist ein Prozess in der Therapie. Mir hat geholfen, dass ich meine Hintergrundsproblematiken erkannt und verstanden habe. Und mit der Zeit Veränderungen auf meine Sichtweise vorgenommen habe.

Deswegen trägt man bestimmte Altlasten immer mit sich rum, allerdings wird die Belastung weniger.

Bei dir wäre das Thema, wer hat dir denn diese Schuld vermittelt?

Zitat von Icefalki:
wer hat dir denn diese Schuld vermittelt?

Da habe ich ehrlich gesagt keine Antwort darauf. Könnte etwas mit meinem Perfektionismus zu tun haben und der Angst, Fehler zu machen. Bekomme immer sofort ein schlechtes Gewissen.
Ich will ja anderen auch nicht schaden oder dass es anderen schlecht geht wegen mir. Ich möchte einfach an nichts negativem schuld sein.

Zitat von Lisa95:
Könnte etwas mit meinem Perfektionismus zu tun haben und der Angst, Fehler zu machen


Ja, das kenne ich auch. Bei mir kam alles aus der Kindheit, da man bei Fehler unnachgiebig und heftig bestraft wurde, und man irgendwann auchLeistung mit Liebe verwechselt hat.

Zitat von Lisa95:
Woher weißt du das?


Das sagt mir mein gesunder Menschenverstand. Und solange es keinen Beweis dafür gibt, existiert Gott nicht.

Zitat von Lisa95:
Aber mein Kollege sagte zu mir, dass ich mich irgendwann vor Gott schämen werde für meine Probleme und dass es andere viel schlimmer haben. Und einen Tag später ist das halt passiert und ich habe direkt gedacht, ja er hatte recht, meine Probleme sind ja nichts im Gegensatz dazu, was dem Kind jetzt passiert ist.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Dann hätte dir etwas Schlimmes passieren müssen und nicht dem Sohn des Kollegen. Im Prinzip müsste sich der Kollege die Schuld für den Unfall seines Sohnes geben, weil er dir mit Gottes Rache gedroht hat und jetzt selbst dafür bestraft wird.
Solches Denken ist total absurd

Zitat von Icefalki:
da man bei Fehler unnachgiebig und heftig bestraft wurde, und man irgendwann auchLeistung mit Liebe verwechselt hat.

Das war bei mir halt eigentlich nicht so. Deshalb weiß ich nicht genau woher das kommt...
Habe mich einfach schon immer geschämt, wenn ich was falsch gemacht habe und kann mir auch Fehler überhaupt nicht verzeihen.
Ich habe halt jetzt so viel Angst, dass ich durch meine Gedanken diesen Unfall mit beeinflusst habe und es denen jetzt so schlecht geht wegen mir... wie weiß ich denn jetzt mit Sicherheit, dass ich nichts dafür kann?

Zitat von Schlaflose:
Dann hätte dir etwas Schlimmes passieren müssen und nicht dem Sohn des Kollegen

Ja das stimmt schon. Aber man kann sich halt nicht immer erklären, warum die Dinge so passieren wie sie eben passieren und das macht mich wahnsinnig.
Es muss doch immer irgendwo einen Grund geben...

Zitat von Lisa95:
Habe mich einfach schon immer geschämt, wenn ich was falsch gemacht habe und kann mir auch Fehler überhaupt nicht verzeihen.

Das geht mir auch so, aber das betrifft nur meine eigene Blamage. Ich habe mich noch nie schuldig daran gefühlt, dass jemandem etwas passiert ist. Im Gegenteil, ich habe mir so manches Mal gewünscht, dass jemandem etwas Schlimmes psssieren soll, ist aber nie eingetroffen
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@Schlaflose
Ich habe mir mal die Schuld an einem Autounfall gegeben. Da dachte ich auch, dass das nur passiert ist wegen meinen Gedanken.
Also ich habe einen Tag vorher ein Video angeschaut, wo es einen Autounfall gab und habe auch an dem Tag oder am nächsten an den Menschen gedacht, dem es passiert ist und habe daran gedacht, dass der ja immer ziemlich schnell fährt. Und paar Tage später habe ich dann erfahren, dass er tödlich verunglückt ist.
Das ist doch komisch, dass ich ausgerechnet an den gedacht habe vorher, obwohl ich den kaum gekannt habe und eigentlich nichts mit ihm zu tun hatte. Also dachte ich dann, dass ich das beeinflusst habe dadurch, dass ich solche Gedanken hatte.

Es gibt ja auch das Gesetz der Anziehung, also dass man mit der Kraft seiner Gedanken seine Realität verändern kann.
Gedanken haben ja schon eine gewisse Macht. Also kann es doch auch sein, dass man negative Dinge durch seine Gedanken in sein Leben zieht oder?

Gerade fällt mir noch ein, dass ich genau an dem Morgen wo der Unfall passiert ist noch Angst hatte, dass ich mir mein Becken gebrochen habe, weil ich so Schmerzen hatte, aber es war wohl nur geprellt.
Und ungefähr zur gleichen Zeit hat sich der Sohn meines Kollegen dem Ellenbogen gebrochen und hat den ganzen Tag vor Schmerzen geschrien.
Es beunruhigt mich halt nur, dass das in zeitlichem Zusammenhang passiert ist. Wenn es wann anders passiert wäre, hätte ich nicht solche Ängste.

A


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