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Hallo zusammen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich nur einen kleines Tief habe derzeit oder ob ich vll doch prof. Hilfe in Anspruch nehmen sollte.

Im Juli habe ich, nach einem dreijährigen Scheidungskrieg, endlich das Thema Trennung, zumindest auf dem Papier abschließen können. Meine Ex hat wirklich kein Thema ausgelassen um mir das Leben schwer zu machen. Das hat mich nicht nur viel Kraft, sondern auch ein Vermögen gekostet. Das Umgangsrecht mit meinem Sohn ist auch geregelt, endlich. Müsste mir doch eigentlich besser gehen nun, aber irgendwie habe ich das Gefühl das ich nun in ein noch tieferes Loch gefallen bin.

Die einzige Freude ist mir mein Sohn, für den ich mich von Woche zu Woche schleppe. Den vierzehntägigen Umgang lasse ich nie ausfallen und er wird auch nicht verschoben. Ich handhabe das äußerst stringent, damit ich regelmäßig mit meinem Sohn zeit verbringen kann. Die Wochenenden bin ich dann auch nur für ihn da.

Das andere Wochenende bin ich zumeist alleine oder beruflich unterwegs. Sozialkontakte habe ich quasi null, den Kontakt zu meinem früheren Freundeskreis habe ich weitgehend abgebrochen. Das liegt zum einen an der, zwar schon immer vorhandenen räumlichen Trennung von 125km, aber zum anderen auch daran, wie mich diese währende der Trennungsphase behandelt haben. Auf den Punkt gebracht: Die können mich mal.
Ich unternehme wenig, bin zumeist zu Hause, schleppe mich zum Sport (nur wg. meiner Rückenprobleme) und wenn ich Einladungen annehme, dann nur, weil ich es muss, aus der gesellschaftlichen Verpflichtung heraus. Ich bin froh, wenn die Termine auf das WE mit meinem Sohn fallen, dann kann ich absagen. Manchmal habe ich das Gefühl ich werde zum einsiedler. An einer neuen Beziehung habe ich kein Interesse.

Auch die Arbeit macht mir keinen Spaß, ich bin genervt, gereizt, lustlos, erfülle meine Aufgaben aber. Die Arbeitsbelastung ist hoch und als Führungskraft wird von mir einiges erwartet. Lob, Anerkennung gibt es nicht.

Derzeit helfe ich meinen Eltern noch aus einer finanziellen Problem, bzw. ich versuche es für sie zu regeln. Das gestaltet sich auch nicht ganz so einfach.

Alles in allem, ich funktioniere einfach nur noch. Ich dachte schon daran zu kündigen, alles hinzuschmeissen, aber aus der Verantwortung für meinen Sohn gegenüber habe ich es bisher nicht gemacht.

Bedarf es prof. Hilfe oder legt sich das wieder?

LG

18.10.2010 12:08 • 19.10.2010 #1


7 Antworten ↓


Hallo,

ich kann dir leider nicht sagen, ob du professionelle Hilfe brauchst. Hattest du solche Phasen schon öfter, oder ist das das erste Mal? Ich schätze, dass nach so einer stressigen und anstrengenden Zeit Ruhe das Beste ist.

Sagt sich so einfach, nicht war. Wenn man im Berufsleben steht, kostet es einige Überwindung zu sagen, ich kann nicht mehr und gehe zum Arzt. Habe ich selbst erlebt. Doch wenn du merkst, es geht nicht mehr, dann lass Arbeit Arbeit sein.

Dein Leben ist wichtiger. Geh zum Arzt, rede mit ihm, lass dich für ein paar Wochen krankschreiben. Wenn es danach nicht besser wird, solltest du vielleicht mit dem Gedanken spielen, dich kurzfristig in eine Tagesklinik überweisen zu lassen oder/ und eine Psychotherapie zu beginnen.

Nur ein Vorschlag.

Liebe Grüße,

Confusion

A


Brauche ich prof. Hilfe oder ist das nur ein kurzfr. Tief?

x 3


Hallo Confusion.

Danke für Deine schnelle Antwort und für den Vorschlag.

In der Tat ist es vermutlich das Beste einmal zum Arzt zu gehen. Dieser sollte es am besten einschätzen können, was zu tun ist.

Beste Grüße

Hallo!

Ich würde Dir auch raten mit einem Arzt darüber zu reden, bzw. Dir eine Überweisung für einen Psychologen zu holen. Würde die Krankenkasse anrufen, dass sie Dir Listen zuschicken damit Du schon mal durchtelefonieren kannst- denn nicht selten hat man Wartezeiten von 1 Jahr....hatte ich auch damals.

Und strukturiere Deine Freizeit fest. Sprich geh raus unter Menschen, aber plane auch feste Ruhezeiten ein in denen Du weder an die Tür noch ans Handy gehst. Zeit nur für Dich in der Du irgendwas machst was Dir gut tut.

Alles Gute!

Hallo Esprit.

Danke für die Tipps. Bisher habe ich immer alles fest strukturiert, nur im Moment bzw. in den letzten zwei, drei Wochen kann ich mich zu überhaupt gar nichts aufraffen. Werde das ändern, bzw. ich weiß auch das ich es wieder ändern muss.

Aber, nur das zu tun, was mir gut tut - das wird schwierig. Da ich im Moment zu einfach gar nichts Lust habe. Selbst die Dinge, die mir sonst viel Spaß gemacht haben.

Und Ruhezeiten habe ich mittlerweile genug, diese Zeiten habe ich mir schon eingerichtet. Jetzt hab ich aber wohl anscheinend zu viel Ruhe?!

Ich versuche mal mit einem Arzt zur reden, aber als Privatversicherter kann ich doch eh ohne Überweisung direkt zum Psychologen, oder?

Danke und Gruß

Puh, da musst Du Dich erkundigen. Und denk an die Wartezeiten .

Hallo Antidote,

als Privatversicherer wirst du vermutlich keine langen Wartezeiten haben. Es gibt auch Therapeuten dir nur Privatpatienten annehmen.
Wenn du dir nicht sicher bist , ob du prof.Hilfe benötigst , so kannst du auch einfach um ein Beratungsgespräch bei einem Psychotherapeuten bitten.
Wenn ich deine Zeilen so lese , erkenne ich mich sehr darin wieder. Ich leide momentan unter einer depressiven Phase und das was du so von dir berichtest , kommt mir sehr bekannt vor . Aber natürlich kann es bei dir auch nur eine kurze Phase sein und das Tief verzieht sich von allein ... ich wünsche es dir !

Liebe Grüße ,
Hummel

Vielen Dank Hummel.

Ich hab mal Kontakt zu einer Psychologin aufgenommen und hoffe auf einen baldigen Termin. Mal gucken was dabei rauskommt.

Beste Grüße




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