Hey, es ist vollkommen in Ordnung und gut für dich hier alles mal einfach rauszulassen!
Manchmal ist das Leben einfach nur unfair und blöd, was Krankheiten und Schicksale angeht
Du hast da schon sehr viel durch machen müssen und dass deine Mutter jetzt auch noch unter Brustkrebs leidet, macht es nicht einfacher. Ich wünsche euch ganz viel Durchhaltevermögen und positive Energie für den Kampf gegen den Krebs! Dass das nicht nur sie selbst sondern auch dich und deine Schwester belastet, ist absolut verständlich und leider auch nicht vermeidbar. Wenn man alleine das bedenkt, dann ist es schon eine riesen Leistung trotz dem die eigenen Ziele mit der Ausbildung weiter verfolgen zu wollen und den Alltag am Laufen zu halten mit allem was dazu gehört!
Das mit dem Vergleichen mit anderen in deinem Alter, ist so eine Sache - die anderen haben ganz andere Bedingungen und was auf den ersten Blick erfolgreich scheint muss nicht gleich bedeutend mit glücklich und erfüllt sein sein. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder hat vom Schicksal und dem Leben Steine in den Weg bekommen - die einen mehr die anderen weniger, da stecken wir nicht drin.
Von dem, was du so schreibst, vermute ich, dass für dich solche Dinge wie der Abschluss einer Berufsausbildung gleichbedeutend mit Erfolg sind und im Umkehrschluss hat man scheinbar versagt, wenn man sozusagen Punkt 1 bis x, die die scheinbare Mehrheit so abhakt nicht erfüllen kann.
Bei mir ist es so, dass Denkmuster, wie ich muss erfolgreich im Job sein/darf nicht negativ auffallen/niemandem eine Last sein/muss finanziell gut da stehen/perfekt sein leider innerlich sehr tiefe Wurzeln geschlagen haben, das hat mit Prägungen aus der Kindheit und gesellschaftlichen/kulturellen Ansichten zu tun. Gerade in Deutschland wird Fleiß und Leistungsbereitschaft viel gefordert, gar schon für selbstverständlich gehalten und wenn man noch so wenig Wertschätzung und Anerkennung dafür bekommt.
Wenn ich jedoch ehrlich zu mir bin, wird mir klar, dass es völlig egal sein kann, was andere von mir halten, wenn ich zB mit wenig Geld glücklich bin, muss ich mich nicht rechtfertigen Teilzeit zu arbeiten, obwohl mehr drin wäre. Ich gehe nicht in meinem Job auf, ich lebe nicht dafür, mir ist Freizeit und Familie wichtiger. Sicher denken andere deswegen, ich sei ein Versager und faul (ich denke es ja leider selbst oft, weil diese Gegensätze in mir kämpfen), aber worauf ich hinaus will, ist:
Es zählt, was dir wirklich wichtig ist, was für dich Glück und Zufriedenheit bedeutet! Und wenn du versuchst in diesen Bereichen den für dich richtigen Weg mit deinem Alltag in Einklang zu bringen, ist das dein eigener persönlicher Erfolg - egal was Erfolg und Versagen für andere bedeuten.
Du legst fest, was diese Begriffe für dich im aktuellen Moment bedeuten und das ist dann dein eigener Maßstab.
Ich weiß, viel leichter gesagt als getan, aber wie in vielen Dingen kann man daran arbeiten. Sei nicht so hart zu dir, du bist in Ordnung wie du bist und tust dein Bestes, das darfst du dir ruhig selbst sagen! Alles Gute für dich und deine Familie!
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