20.08.2015 02:45 • • 21.08.2015 #1
20.08.2015 02:45 • • 21.08.2015 #1
MathiasT
20.08.2015 08:12 • x 1 #2
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Zitat von anjaf:Wie kann man ihn zur Vernunft bringen?
20.08.2015 08:31 • x 1 #3
Zitat von MathiasT:Hallo!
Diese manische Phase wird recht bald wieder vorüber gehen. Dann ist es leichter mit ihm zu sprechen. Er braucht jedenfalls eine Psychotherapie und medikamentöse Behandlung. Der Alk. ist ganz schlecht. Schlag ihm mal vor, gemeinsam zu einem Beratungsdienst zu gehen, falls du dazu bereit wärst.
20.08.2015 21:14 • #4
Zitat von Luna70:Zitat von anjaf:Wie kann man ihn zur Vernunft bringen?
Wir haben einen Freund mit dieser Krankheit und haben ihn auch schon in manischen Phasen erlebt. Deshalb kenne ich das so ähnlich auch, also das wirre Reden, Aggressivität, übersteigertes Ego usw. So wie du ihn momentan beschreibst, glaube ich nicht, dass er seine Medikamente regelmäßig und in der richtigen Dosierung nimmt. Wir hatten im Frühsommer eine Phase miterlebt, wo er die Medikamente wohl komplett abgesetzt hat (hat er allerdings nicht zugegeben) und dann völlig abgedreht ist. Damals war er kurz davor, wieder in der geschlossenen Abteilung zu landen. Wir konnten irgendwie dann doch noch zu ihm durchdringen und mit den Medikamenten wurde es von Tag zu Tag besser.
Das fatale an dieser Krankheit ist ja, dass derjenige gerade in der manischen Phase überhaupt keine Einsicht hat, dass er krank ist. Genau das hat er ständig gesagt, er ist ja nicht krank. Wofür also Medikamente nehmen?
Ich fürchte, wenn dein Freund so weiter macht, landet er ohnehin früher oder später in der Psychiatrie und wird dort zwangsweise wieder eingestellt. Wir standen vor einigen Monaten auch vor der Wahl, ihn in die geschlossene Psychiatrie zu bringen (das wollte seine Familie) oder zu versuchen ihm das zu ersparen. Eine Zwangseinweisung ist leider auch eine sehr, sehr traumatische Erfahrung und meistens riskiert man damit das Vertrauensverhältnis. Aber manchmal bleibt wohl nichts anderes übrig, um den Kranken und andere Menschen zu schützen.
Das mit dem kaum Schlaf ist auch etwas, was den Zustand scheinbar dramatisch verschlimmert.
Es ist schwierig, dir den richtigen Rat zu geben. Das, was du beschreibst hört sich so an, als wäre dein Freund auf dem besten Weg sich selbst zu
zerstören. Wenn du, vielleicht gemeinsam mit der Familie, dafür sorgst, dass er eingewiesen wird, wird er zunächst mal auf Medikamente eingestellt und wird damit hoffentlich so klar, dass man dann mit ihm reden kann. Allerdings musst du damit rechnen, dass er dir das nicht verzeihen wird. Die Ärzte sagen, die Krankheit ist nicht heilbar, aber mit Medikamenten kann man ein relativ normales Leben führen. Allerdings muss man sie auch regelmäßig und ein Leben lang nehmen. Die Alternative ist ein Leben ohne Medikamente, ausgeliefert den abwechselnden Phasen und in vielen Fällen eine verkürzte Lebenserwartung.
20.08.2015 21:42 • #5
MathiasT
20.08.2015 21:44 • x 1 #6
Zitat von MathiasT:@Anja: Bei mir dauerte die längste manische Phase knapp 6 Monate. Das wird bald vorbei sein bei ihm. Dann kommt Depri. :/
20.08.2015 23:42 • #7
21.08.2015 07:31 • x 1 #8
21.08.2015 08:14 • x 1 #9
MathiasT
Zitat von anjaf:Zitat von MathiasT:@Anja: Bei mir dauerte die längste manische Phase knapp 6 Monate. Das wird bald vorbei sein bei ihm. Dann kommt Depri. :/
Mathias, hast du auch eine bipolare Stoerung? Ja ich weiss nach der Manie kommt der totale Absturz. Er macht dann nix mehr liegt nur noch im Bett und muss ins LKH. Kann man ihm das nicht ersparen? Warum ist er nicht ansprechbar? Wie war das bei dir hast du auch auf niemand gehoert?
21.08.2015 08:39 • x 1 #10
Zitat von Schlaflose:Meine Cousine hat auch eine bipolare Störung. Sie brach aus, als sie Mitte 20 war. Sie kam sofort in sationäre Behandlung und bekam Medikamente. Damit konnte sie ganz normal leben und ihr Medizinstudium beenden. Einmal setzte sie Medikamente und bekam prompt einen Rückfall. Sie wurde wieder eingestellt und nimmt seitdem ihre Medikamente. Sie ist verheiratet, hat 2 Kinder und arbeitet als Ärztin in ihrer Praxis. Man merkt ihr überhaupt nichts an, weder von der Krankheit noch davon, dass sie Medikamente nimmt.
21.08.2015 15:36 • #11
Zitat von Luna70:Die Regelungen sind in Deutschland da wohl tatsächlich sehr streng. Bei unserem Freund war es einmal so, dass seine Familie die Polizei geholt hat, als er in deren Haus aggressiv geworden ist und auch Gegenstände zertrümmert hat. Die haben ihn dann in die geschlossene Abteilung gebracht und dorthin kam ein Richter der die zwangsweise Unterbringung verfügt hat. Es scheint also irgendwie im Ermessungsspielraum der Polizei zu liegen. So schlimm das damals war, ich glaube es war in der Situation richtig weil er überhaupt nicht mehr zugänglich war und sich schon mit allen möglichen Leuten angelegt hatte. Da waren auch Leute dabei, mit denen man sich besser nicht angelegt...
Ich habe das von einem Arzt auch gehört, dass die manische Phase auch ohne Medikamente früher oder später zu Ende zu geht. Allerdings ist ja die Frage, was er bis dahin alles angestellt hat. Auto fahren sollte er vermutlich in dem Zustand nicht, das ist absolut richtig dass du es abgemeldet hast. Rechtlich haftest du nicht mehr, wenn er es auf seinen Namen zulässt. Aber dir geht vermutlich eher um den moralischen Aspekt, wenn er womöglich einen Unfall baut und jemanden verletzt? Aber letztendlich kannst du es sowieso nicht verhindern, er könnte sich genauso gut anderweitig ein Auto besorgen. Vielleicht kannst du ein bisschen Zeit gewinnen, in dem du dafür sorgst dass es momentan mal nicht anspringt und ihn vertrösten, bis du dazu kommst es reparieren zu lassen. Was leider etwas dauert.
Aus deinen Beiträgen hört ganz man deutlich heraus, dass du vor ihm Angst hast. Ich habe hier mal den Rat bekommen, dass man im Zweifelsfall los lassen muss um sich selbst zu schützen. Das würde ich dir auch so weitergeben wollen. Du willst ihm helfen, das ist auch grundsätzlich richtig so. Aber du musst auch an dich denken. Letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Wenn er für sich entscheidet, dass er sich lieber den Schwankungen seiner Krankheit aussetzen will als die Medikamente zu nehmen, dann kann ihn auf Dauer keiner davon abhalten.
21.08.2015 15:51 • #12
Zitat von MathiasT:Zitat von anjaf:Zitat von MathiasT:@Anja: Bei mir dauerte die längste manische Phase knapp 6 Monate. Das wird bald vorbei sein bei ihm. Dann kommt Depri. :/
Mathias, hast du auch eine bipolare Stoerung? Ja ich weiss nach der Manie kommt der totale Absturz. Er macht dann nix mehr liegt nur noch im Bett und muss ins LKH. Kann man ihm das nicht ersparen? Warum ist er nicht ansprechbar? Wie war das bei dir hast du auch auf niemand gehoert?
Ich habe sowas Ähnliches, gemeinsam mit Symptomen einer Schizophrenie.
Er müsste kontinuierlich seine Medikamente nehmen und keinen Alk trinken, dann wird das besser. Ersparen geht aber eher nicht.
In der (Hypo)Manie fühle ich mich meist super toll. Überlegen, stark übersteigertes Selbstwertgefühl, draufgängerisch, Selbstüberschätzung. Ich kann stundenlang auf Leute einplappern. In höllischer Geschwindigkeit, zig Ideen auf einmal. Ich zappel herum, kann nicht ruhig bleiben. In der Nacht schlafe ich kaum, wache oft auf. Aggressiv war ich früher öfter mal, jetzt kaum mehr. Allerdings habe ich sämtliche Bekannte während dieser Phasen vertrieben, aufgrund von Großkotzigkeit.
Während dieser Phasen fällt einem selbst meist nicht auf, dass was nicht passt. Man fühlt sich super, so ist es auch bei ihm denke ich. Er wills offensichtlich so belassen, deshalb hört er auf niemanden.
21.08.2015 16:10 • #13
MathiasT
21.08.2015 16:37 • x 1 #14
21.08.2015 17:35 • x 1 #15
Zitat von anjaf:Ist denn euer Freund nun wieder gut medikamentoes eingestellt und lebt wieder normal?
21.08.2015 17:39 • x 1 #16
21.08.2015 18:35 • #17
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