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Hallo,
Ich bin neu hier
Weiss gar nicht wie ich das beschreiben soll.

Meine Eltern waren nie so richtig für mich da. Alles in einem war meine Kindheit überwiegend durch Unsicherheit gekennzeichnet. Konnte mich auf meine Eltern nicht verlassen, es gab viel Ablehnung wenig Liebe etc.

Und jetzt folgendes. Mir ist aufgefallen dass ich mich schnell in Männer verliebe die mir Aufmerksamkeit geben. Lasse mich ganz schnell allein durch schöne Worte um den Finger wickeln , vor allem wenn es um liebevolles/Zuwendung geht. Die rosarote Brille kommt da ruckzuck bei mir.
- Vermutlich weil ich männliche Zuneigung etc nie so richtig kennengelernt habe in meiner Kindheit? Und ich männliche Aufmerksamkeit dadurch als ZU besonders ansehe ?
- Wie lerne ich für mich heraus zu filtern ob ich mich nur in die Aufmerksamkeit Zuwendung eines Mannes verliebt habe , oder wirklich in den Menschen als Person ?

Desweiteren ist mir aufgefallen dass ich die Neigung dazu habe mich an Frauen zu binden die älter sind als ich. Also nicht gefühlstechnisch etc.
Sondern so Mutterersatz technisch?! Das geht oft tatsächlich ruckzuck, ich muss die Frau nichtmal richtig kennen - aber irgendwas triggert mich dann manchmal. Das hatte ich sogar schon als Kind!
- Ist das eine Art Mutterkomplex?

Ich weiss , das Thema ist sehr umfassend. Ich bin nur einfach total wissbegierig was das angeht vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

15.11.2021 20:47 • 02.12.2021 x 2 #1


20 Antworten ↓


Du hast es dir ja schon zum Teil selbst beantwortet, die Beziehung zu deinen Eltern während du ein Kind bist prägt dich ein Leben lang und kann stark beeinflussen, in wen du dich verliebst. Wenn du dich in jemanden verliebt hast, denk doch einfach so objektiv wie du nur kannst über seine Charaktereigenschaften nach und zähle sie auf. Vielleicht kommt ja mehr raus als nur: Er ist fürsorglich, er beachtet mich, usw.

A


Bindungsstil Erklärung?

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Willkommen @Herzc ,

Deine Wissbegierde ist m. E. schon fast am Ziel angekommen, d. h. ich denke, Deine Diagnosen stimmen weitestgehend mit den therapieüblichen überein. Höchstwahrscheinlich werden Dir Außenstehende hier wenig Neues diesbezüglich vorschlagen können.

Wie @Nils812 bereits als kleinen Therapieschritt vorschlägt, gilt es nun, Deiner Einsicht ein breiteres Aufmerksamkeitsspektrum folgen zu lassen. Was kann mir dieser Mann/diese Frau noch bedeuten außer Vater-/Mutterersatz?

Zusätzlich wäre es vielleicht interessant, Dir auch Gedanken zu machen, was Du für diese Männer/Frauen darstellen könntest, außer deren Tochterrolle. Denn wir neigen dazu, Abhängigkeitsempfinden bidirektional zu hegen - und auch mitunter entsprechend zu handeln.

Hallo Herzc

Deine Schilderung klingt als suchtest du Nähe, Geborgenheit oder sogar Liebe um jeden Preis, vielleicht auch unbewusst. Es fällt den Anderen sehr leicht Dir zu imponieren und Dich in ihren Bann zu ziehen. Nun mein Rat, schau genau hin aus was du dich einlässt, und beginne erstmal mit Freundschaften, möglichst ein Stück von Dir entfernt.

So kannst du prüfen, ob Dein Gegenüber auch zu dir steht, wenn ihr euch nicht seht, oder mal ein paar Tage nicht schreiben könnt. Das heißt, ob er dann noch antwortet.

Nun zu deiner besonderen Beziehung zu Frauen, ältere sowie Du schreibst. Ich finde nichts Schlechtes dabei, wenn es Dir gut tut dann mache es.

Zitat von Nils812:
Du hast es dir ja schon zum Teil selbst beantwortet, die Beziehung zu deinen Eltern während du ein Kind bist prägt dich ein Leben lang und kann ...


Danke , glaub auch ich muss lernen auch mal objektiv über den Menschen nachzudenken.

Zitat von moo:
Willkommen @Herzc , Deine Wissbegierde ist m. E. schon fast am Ziel angekommen, d. h. ich denke, Deine Diagnosen stimmen weitestgehend mit den ...


Hatte vorhin noch so schlimmen Streit mit meiner Mutter. Fühle mich immer furchtbar danach. Weil ich echt gemein bin wenn wir streiten. Entweder wir sind zu verschieden vom Charakter her, oder ich verhalte mich so gegenüber ihr aufgrund der Kindheit. Manchmal verstehen wir uns so gut dann kommt wieder das genaue Gegenteil. Ich empfinde sie einfach als unfeinfühlig ich bin genau das Gegenteil. Naja.

Ich glaube dass ich insgeheim oft diese Nestwärme suche. Geborgenheit,Sicherheit,beschützendes. Ich denke dass ich deshalb so schnell auf Männer anspringe, die mir dies symbolisieren mit ihren Verhaltensweisen. Nur darf ich nicht vergessen genauer auf die anderen Umstände zu schauen. Darauf ob wir ähnliche Vorstellungen haben, kompatibelen Humor , uns gut unterhalten können etc etc. Ich glaub manchmal dass ich mir das zu schön rede, nur weil die Person mir die Aufmerksamkeit gibt nach der ich mich zu sehnen scheine. Aber naja , Einsicht ist der 1. Schritt oder ?

Bei den Frauen ist es tatsächlich so, dass ich da glaub ich unterbewusst dasselbe suche wie bei Männern (Nur ohne Gefühle Liebe etc). Sondern wirklich dieses mütterliche. Nur dadurch dass mir die Frauen manchmal fast unbekannt sind , frage ich mich was da genau schief läuft bei mir. Also habe zb eine Arbeitskollegin die für mich schon definitiv Bezugsperson ist. Die neigt auch arg dazu Acht auf mich zu geben etc. Da verstehe ich ja dann noch mein Bindungsverhalten, weil sie mir indem ja etwas gibt was mir fehlt bzw was mir vor allem in der Kindheit viel gefehlt hat.

Zitat von zukunft-2021:
Hallo Herzc Deine Schilderung klingt als suchtest du Nähe, Geborgenheit oder sogar Liebe um jeden Preis, vielleicht auch unbewusst. Es fällt den ...


Dankeschön für den Ratschlag.

Mit den Frauen die Sache, also ja stimmt eigentlich. Wenn es gut tut wieso nicht.. Ich weiss halt nur insgeheim dass das nicht normal ist bzw dass ich somit eine Lücke meiner Kindheit füllen will; was natürlich nur bedingt möglich ist.

Hallo Herzc,

danke für die Rückmeldung.

Zitat von Herzc:
Meine Eltern waren nie so richtig für mich da. Alles in einem war meine Kindheit überwiegend durch Unsicherheit gekennzeichnet. Konnte mich auf meine Eltern nicht verlassen, es gab viel Ablehnung wenig Liebe etc.

Ich bin immer erschüttert, wenn ich sowas lese/höre aber leider ist das gar nicht so selten. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass Du trotz Deiner Einsichten nicht den Kontakt zu Deiner Mutter abbrichst, obwohl es anscheinend hin und wieder zu Streitigkeiten kommt.

Zitat von Herzc:
Fühle mich immer furchtbar danach. Weil ich echt gemein bin wenn wir streiten.

Darf ich fragen, weshalb Du gemein hier hervorhebst? Was genau empfindest Du selber (?) als gemein/boshaft? Meinst Du, Du hast ungerecht gehandelt, hast Deine Mutter gedemütigt etc.?

Ich finde, es ist schon angebracht, trotz gutem Stil den Eltern gegenüber eine gewisse erwachsene Offenheit an den Tag zu legen und völlig unabhängig seine Meinung zu vertreten. Was sie dann damit machen, ist deren Sache. Diese Art von Kommunikation zu kultivieren, kann auch in fortgeschrittenem Alter für alle Beteiligten eine langfristig heilsame Veränderung bewirken.

Bedenke: was Du für Dich tust, tust Du idealerweise letztlich auch für Deine Eltern - auch wenn es bei denen oft nicht wirklich so ankommt. Schlechtes Gewissen oder Reue gegenüber den erwachsenen Kindern ist nicht selten die Ursache für familiären Streit.

Es könnte z. B. für Deine Mutter sehr entlastend sein, ihr mal zu sagen, dass ihre Erziehung Dir seinerzeit gar nicht gut getan hat, aber Du ihr sozusagen vergibst und auch ihre damalige Lage irgendwie nachvollziehen kannst. Letztlich geht es nicht um Schuld, sondern um Heilung alter Wunden - bei allen Beteiligten.

Zitat von Herzc:
Ich glaube dass ich insgeheim oft diese Nestwärme suche.

Offenbar nicht so ganz geheim, denn sonst kämst Du selber ja nicht auf diese Einsicht - was ja gut ist!

Zitat von Herzc:
Ich glaub manchmal dass ich mir das zu schön rede, nur weil die Person mir die Aufmerksamkeit gibt nach der ich mich zu sehnen scheine. Aber naja, Einsicht ist der 1. Schritt, oder ?

(Fettdruck von mir) Klar, die Einsicht ist da. Verstehe ich es richtig - Du traust Deinen Gefühlen diesen Männern gegenüber nicht? Hast Du deswegen eventuell Angst vor einer gewissen Beziehungsunfähigheit o.ä.?

Eine - zugegeben gewagte - Hypothese als Alternative: Nutzt Du (unbewusst!) diese Einsicht eventuell als Ausrede, keine dauerhafte Bindung zuzulassen?

Zitat von Herzc:
Also habe zb eine Arbeitskollegin die für mich schon definitiv Bezugsperson ist. Die neigt auch arg dazu Acht auf mich zu geben etc. Da verstehe ich ja dann noch mein Bindungsverhalten, weil sie mir indem ja etwas gibt was mir fehlt bzw was mir vor allem in der Kindheit viel gefehlt hat.

Klar, gut erkannt. Interessant ist es aber auch, darauf zu achten, ob und wenn ja, welchen Benefit diese Arbeitskollegin u. U. daraus zieht!

Ich will natürlich dieser Frau überhaupt keine eigennützige Absicht unterstellen, denn unser Sozialverhalten ist idR ja eh unbewusst. Mir geht es lediglich darum, dass Du insgesamt die sozialen Bedürfnisse der Anderen, die Du für sie erfüllst (durch Dein Wesen/Verhalten) mit erkennst.

Das gilt für die Arbeitskollegin ebenso für potentielle Lebenspartner. Es ist nicht unmoralisch, von einem Partner etwas zu bekommen, was man braucht - solange es kein Deal ist und man sich dessen - so wie Du - auch bewusst ist. Denn unsere Grundveranlagung ist nicht so einfach zu verändern, wenn überhaupt. Doch der bewusste Umgang damit macht den (erwachsenen) Unterschied.

Ein für Dich vielleicht interessanter Praxistest könnte z. B. sein, bei Deinem Partner mal ganz im Ernst nachzufragen, was ihn genau zu Dir hinzieht. Vielleicht findet Ihr da Aspekte, die weder er noch Du je bewusst auf´m Schirm hattet.

Ein ähnliches Gespräch könntest Du - bei günstiger Gelegenheit - auch mit Deiner Kollegin auf den Weg bringen. Es könnte auch diese Beziehung etwas mehr vereinfachen.

Hey meine Lieben,

also zunächst mal muss bindungstheoretisch gesagt werden, dass es so etwas wie normal nicht gibt. Der einzige Bindungsstil, der dieses Kriterium noch erfüllen könnte ist der desorganisierte/desorientierte, weil sich diese Kinder sogar nicht selbst regulieren können - aber auch hier: warum sollte das nicht normal sein diese Kinder waren schutzlose als sie diese emotionale Kälte erfahren haben. Für ihre späteren Beziehungen und das Leben ist dieser Stil allerdings fatal.

Die anderen drei Stile kommen tatsächlich fast ausgeglichen zu einem Drittel vor und sind deshalb völlig normal. Wie moo schon schrieb: diese Stile kommen nicht selten vor und sind weit verbreitet. Nichtzuletzt deswegen haben wir ja auch viele Beziehungsdramen und unzählige toxische Beziehungen.

Aus psychologischer Sicht finde ich es schwer Dir durch Deine Schilderungen eine angemessene Rückmeldung zu geben. Natürlich ergeben sich Beziehungsmuster und in der Regel wiederholen sich die von Beziehung zu Beziehung und sind überwiegend aus Beziehungserfahrunen geprägt aus der frühen Kindeheit (0-4 Jahre).

Was heißt das aber, dass Du Dich zu schnell auf Männer einlässt und Dich um den Finger wickeln lässt? Ich höre da eine gewisse, scheinbar wiederkehrende Enttäuschung oder Frustration aus Beziehungen heraus. Denn offensichtlich bleibst Du verletzt zurück. Hier müsste genauer hingesehen werden. Wie verhalten sich diese Männer gegenüber Dir, wie hättest Du gern, dass sie sich dem gegenüber verhalten und vor allem auch wie verhaltest Du Dich.

Wie gesagt - kenne die Situation und die genauen Muster nicht, deshalb ist das schwer zu sagen. Sollte es aber so sein, dass Du angeblich viel Aufmerksamkeit kriegst und Dich dann von Deinem Gefühl her allzu schnell einlässt darauf und die Männer daraufhin schnellstmöglich den Rückzug antreten, dann kränk Dich nicht - das sind ziemlich normale Verhaltensmuster zwischen den Geschlechtern - Frauen und Männer sind eben doch nicht so gleich wie es uns stets suggeriert wird, zumindest zeigt sich das auch in Beziehungen immer wieder. Hier gilt es Lösungen und Kompromisse für beide Seiten zu finden.

Auch Frauenfreundschaften und Männerfreundschaften unterscheiden sich deutlich. Ich habe jetzt zum Beispiel überhaupt kein Problem damit mit Männern Freundschaften zu pflegen die auch doppelt so alt sind, aber ich würde darin niemals ein Vaterkomplex erkennen.

Wenn es passt, dann passts und ich kann von so einem Mensch ja unglaublich viel lernen. Also wo ist das Problem? Das es gesellschaftlich nicht einer nicht-existierenden, aber stets suggerierter Norm entspricht?

Ich habe entwicklungspsychologische Beratung und Therapie studiert - es ist alles nicht so schlimm wie das angenommen wird!

Stay cool, take it easy!

Alles Liebe,
Martin (fear hunter)

Zitat von moo:
Hallo Herzc, danke für die Rückmeldung. Ich bin immer erschüttert, wenn ich sowas lese/höre aber leider ist das gar nicht so selten. Trotzdem ...


Ich denke dass ich mich im Streit oft unfair gegenüber meiner Mutter verhalte. Weil ich dann quasi alles runtermache/schlecht rede was sie sagt. Ich fühle in solchen Momenten geballte, pure Wut. Ich kann das ganze dann in keine vernünftige Richtung lenken. Und anschließend tut es mir dann doch wieder Leid. Und ich bin eigentlich gar nicht so. Man kennt mich ruhig, gelassen und herzlich. Meine Mutter war ja nicht nur schlecht zu mir. Aber sie hat schon sehr viel Mist gebaut und mich dadurch oft respektlos behandelt. Vielleicht fällt es mir deswegen manchmal so schwer ihr gegenüber im Streit mit Respekt gegenüber zu treten?..

Zum Thema Männer- Ich lasse mich ständig auf Männer ein die keine ernsten Absichten haben. Vermutlich weil diese wissen welche Knöpfe sie drücken müssen ich mich um den Finger wickeln lasse von dem Gefühlsgerede. Nacher stellt sich dann raus wie naiv ich war dann bin ich frustriert weil ich wieder auf so einen Mann reingefallen bin. Ich glaub mein Beuteschema dürfte ich mal verändern? Bzw rationaler denken. Die Sache vom Herzen her langsamer angehen. Mit mehr Bedacht. Erstmal schauen ob der Mann überhaupt zu mir passt nicht nur ob er tolle Worte wählen kann. Nur das ist schwierig in die Tat umzusetzen. Bin dann oft so geblendet..

Und das mit der Kollegin ist ebenfalls ein sehr guter Denkanstoß, danke. Denn nun fällt mir auf dass sie tatsächlich auch ihre Vorteile daraus zieht. Wahrscheinlich ganz unterbewusst. Ist nicht verkehrt sowas etwas auf dem Schirm zu haben.

Zitat von fearhunter:
Hey meine Lieben, also zunächst mal muss bindungstheoretisch gesagt werden, dass es so etwas wie normal nicht gibt. Der einzige ...


Also weniger Gedanken darüber machen was inwiefern normal ist ? Sondern einfach ein wenig reflektieren wieso man diese Verhaltensweisen aufweist gut ist ? Und es dann so akzeptieren wie es ist ? (Natürlich nur dann wenn man sich selbst damit nicht in Probleme wie tox Beziehungen etc bringt).

Ja ich werde immer wieder von Männern enttäuscht. Die wickeln mich zu leicht um den Finger ich bin dann manchmal ein einfaches Spiel. Und merke das erst im Nachhinein.
Ich würde mir wünschen dass die gefühlvolle Ebene nicht nur genutzt wird um mich leicht um den Finger zu wickeln. Sondern weil es ehrlich gemeint ist.

Hey Herzc,

erstmals vielen Dank für Deine Antwort.

Ja, es ist auch schwierig zu sagen was normal ist. Wenn ein Orthopäde einen gebrochenen Knochen als Befund bekommt, dann sieht er sofort die Anomalie. Der Knochen hat einen Zustand der normal ist und wenn er gebrochen ist, ist er anormal und muss geheilt werden. In der Psychologie ist das aber viel schwieriger, weil hier der Faktor Mensch auf den Plan tritt. Was normal ist und nicht normal ist dann eine Frage der Werthaltung.

Ich würde mir darüber wirklich wenig Sorgen machen. Was ich aus Deinen letzten Beiträgen rauslese, ist dass Du Dich zu schnell einlässt auf nichts ernstes. Hast Du Dich mal gefragt warum das sein könnte? Hast Du eventuell Angst davor, dass Du einem Mann nicht gefallen könntest, wenn Du Dich nicht sofort einlässt?

Unangenehmer Tipp an der Stelle: bevor Du Dich in Beziehung mit einem Partner begibst, begib Dich mit Dir selbst in Beziehung und lerne Dich selbst zu lieben und zu akzeptieren. Wir glauben immer in einer Partnerschaft rausfinden zu können wer der andere wirklich ist und wie er/sie wirklich ist...

In Wahrheit begegnen wir uns in Partnerschaften immer nur uns selbst und finden heraus wie wir selbst sind - den wir bekommen stets den Spiegel vorgehalten. Wir glauben auch das große Glück in einer Partnerschaft finden zu können. Die Wahrheit ist - andere können uns nicht glücklich machen - das können nur wir selbst tun!

Selbstreflexion ist nie verkehrt - und Du hast damit schon begonnen - das zeigen Deine Beiträge.

Alles Liebe und viel Glück,
Martin (fear hunter)

Zitat von fearhunter:
Hey Herzc, erstmals vielen Dank für Deine Antwort. Ja, es ist auch schwierig zu sagen was normal ist. Wenn ein Orthopäde einen ...


Dachte früher zeitweise dass ich nur so richtig glücklich sein kann , wenn ich in einer Beziehung bin die mich erfüllt/von der ich denke dass sie mich erfüllt.
- Mittlerweile habe ich gelernt mich selbst zu lieben, mein Leben zu lieben. Ich suche das Glück nicht mehr in anderen Menschen.

- Gleichzeitig hab ich manchmal das Gefühl dass ich einen gewissen Teil immer in mir tragen werde ; der mich Sehnsucht nach NäheSicherheitNestwärme spüren lässt. Dadurch leide ich nicht. Aber trotzdem ist diese Sehnsucht hin und wieder da gibt mir hin und wieder ein verletzliches Gefühl..

Ich weiss nicht wieso ich mich so schnell auf Männer einlasse die mir das blaue vom Himmel erzählen. Vermutlich weil ich mich schnell in solche Männer verliebe. Weil sie meine Lücken zu füllen scheinen.

Zitat von fearhunter:
Wir glauben auch das große Glück in einer Partnerschaft finden zu können. Die Wahrheit ist - andere können uns nicht glücklich machen - das können nur wir selbst tun!

Also braucht man gar keine Partnerschaft (außer zum Reproduzieren oder Firmenerhalt).

Hey meine Lieben,

danke für eure spannenden Antworten!

@Herzc: Wenn Du das so kannst, dann bist Du eh schon viel weiter als viele Menschen - viele Menschen haben solche Angst vor dem Allein sein, dass sie alles über sich ergehen lassen nur um in einer Partnerschaft zu sein. Das führt dann direkt in toxische Beziehungen.

Dass die Sehnsucht nach Nähe und Sicherheit in Dir da ist, ist nicht tragisch und auch völlig verständlich. Wir sind soziale Wesen und das sind grundlegende Bedürfnisse von uns. Wir können Bedürfnisse aber auch immer auf mehrere Wege erfüllen. Z.B. Deine ältere Freundin - scheint ja ähnliches in Dir zu erfüllen - und daran ist überhaupt nichts verwerfliches. Natürlich kann man das nicht mit einer Partnerschaft vergleichen, aber es kommt eben drauf an, welche Werte wir verfolgen und was uns für Bedürfnisse wirklich wichtig sind.

Ich frage mich an der Stelle nur: wenn Du gelernt hast Dich selbst zu lieben und Dein Leben auch und kein Glück in anderen Menschen suchst - wo gibt es dann eine Lücke?

@Fauda: Im Grunde genommen, ja! Viele Bedürfnisse werden uns ja auch nur von den Medien und der Werbung indoktriniert: wir brauchen... XYZ um wirklich glücklich zu sein! So ein absoluter Schwachsinn! Glück ist eine Entscheidung.

Ich würde Deine Sicht von Partnerschaft nun nicht ganz teilen, weil sie doch sehr pragmatisch ist. Widersprechen kann ich Dir hier aber nicht - es ist schon was dran, vor allem wenn man sich all die vielen symbiotischen Beziehungen ansieht die es gibt wie Sand am Meer. Die wenigsten sind zusammen, weil sie sich wirklich fürs Leben gefunden haben, sondern aus zwecksgemeinschaftlichen Gründen - das ist aber sicher auch nicht die wahre Erfüllung.

Mal nicht für mich...

Alles Liebe,
Martin

Zitat von Herzc:
Dachte früher zeitweise dass ich nur so richtig glücklich sein kann , wenn ich in einer Beziehung bin die mich erfüllt/von der ich denke dass sie mich erfüllt. - Mittlerweile habe ich gelernt mich selbst zu lieben, mein Leben zu lieben. Ich suche das Glück nicht mehr in anderen Menschen. - Gleichzeitig ...

Hallo Herzc

Es ist sehr schön, das du dich selbst lieben kannst. Nun zu deinen Sehnsüchten, es ist ganz klar, das du Geborgenheit und Liebe sehnst. Aber Du musst Dir die Person genau anschauen und aussuchen. Denn Du bist einzigartig, und solltest auf dich achten

Zitat von fearhunter:
Hey meine Lieben, danke für eure spannenden Antworten! @Herzc: Wenn Du das so kannst, dann bist Du eh schon viel weiter als viele Menschen - viele ...

Ich danke dir !
Ich hatte manchmal Sorge dass es schlecht sei sich ne gewisse Nestwärme in anderen Personen zu suchen. Aber im Grunde genommen tut es mir ja gut ich bin eigentlich sehr reflektiert. Ich glaub das sind die wenigsten?

Das mit der Lücke ist ne gute Frage. Ich glaub das ist diese körperliche Nähe die mir manchmal fehlt , wo ich nicht weiss wie man die kompensieren soll. Ich mein, ist ja nicht so dass ich bis an mein Lebensende Single sein will. Aber ich bin schon ganz gerne Single, finde das gar nicht so schlecht. Und ganz ehrlich, es scheint fast schon ne Ausnahme geworden zu sein , einen Partner aus Liebe zu haben. Ich persönlich kenne so viele Menschen die denken nach dem Motto Hauptsache nicht alleine sein. Da hab ich mich schonmal gefragt ob mit mir was nicht stimmt , weil ich nicht so denke.
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Zitat von fearhunter:
Hey meine Lieben, danke für eure spannenden Antworten! @Herzc: Wenn Du das so kannst, dann bist Du eh schon viel weiter als viele Menschen - viele ...

Habe zb eine Freundin die mir andauernd erklären will, dass es sich viel einfacher und besser lebt wenn man einen Partner hat. Sie ist auch immer der Meinung dass ich mich mal wieder auf Dates einlassen sollte. Und wenn ich ihr erkläre , dass ich jetzt momentan da niemanden in Aussicht habe oder gerade gerne single bin; versteht sie das dennoch nicht.
Ihre Beziehung läuft aber gar nicht so toll ! Weshalb ich manchmal glaube dass sie es nicht haben kann dass ich frei und glücklich bin ; während sie mit einem Mann ist den sie gar nicht liebt .

Hey Herzc,

vielen Dank für Deine Beiträge.

Nein - Du hast vollkommen recht - warum sollte das schlecht sein? Menschen sind soziale Wesen und deshalb ist aus meiner Sicht der Wunsch einen Partner zu finden absolut legitim. Aber was Deine Freundin angeht, kann ich nicht wirklich zustimmen. Mit einem Partner lebt es sich anders, nicht unbedingt besser. Man kann sich bestimmte alltägliche Aufgaben teilen und erfährt dadurch Unterstützung die wir nicht haben, wenn wir alleine sind. Dennoch heißt das nicht zwangsläufig das wir auch glücklich sind. Es gibt sehr viele Menschen die sich in Partnerschaft befinden und todunglücklich sind, weil sie sich einsam fühlen oder sonst etwas nicht passt. Dennoch trennen sich viele dieser Menschen nicht, aus den Gründungen die auch Du angesprochen hast hauptsache nicht alleine sein.

Solche Arrangments finde ich traurig und man verpasst das Glück des Lebens. In erster Line bin ich der Meinung, dass wir mit uns selbst zu recht kommen müssen und da steht Selbstliebe an obester Stelle. Wenn das klappt, können wir uns auf eine Partnerschaft einlassen und werden auch eine ganz andere Beziehungsqualität dadurch erfahren.

Jedenfalls mach Dir wenig Sorgen darüber, ob etwas mit Dir nicht stimmt, weil Du vielleicht derzeit ganz gern Single bist oder weil Du es auf Dauer nicht sein willst, weil Du Dich nach Zuneigung sehnst. Das ist völlig menschlich. Das ist völlig normal!

Alles Liebe,
Martin

Zitat von fearhunter:
Hey Herzc, vielen Dank für Deine Beiträge. Nein - Du hast vollkommen recht - warum sollte das schlecht sein? Menschen sind soziale Wesen und ...

Danke für deinen Beitrag:)

Habe es letztens schon wieder gemerkt. Ein Typ hat sich mir gegenüber minimal interessiert und aufmerksam gezeigt. Das dann wiederholt. Ist ein Arbeitskollege. Und zack jetzt find ich ihn klasse . Und das ist weder optisch, noch innerlich mein Typ Mann. Ich schiebe es auf die Aufmerksamkeit. Aber gut , solange ich weiss dass ich ihn deshalb toll finde ist ja eigentlich alles gut? Ein schönes Gefühl ist es ja trotzdem.

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