ich war sehr lange nicht hier. Vor ewiger Zeit hatte ich eine schwere Angststörung und Hypchondrie. Ich habe das alles quasi über Nacht abgelegt. Auskunft dazu gebe ich gern ...
Kurz nachdem ich geheilt war, stellte sich für mich heraus, dass ich transsexuell bin, was ja nichts schlimmes ist - im Gegenteil. Ich fühlte mich nach dem Outing so frei wie nie, mein Herz sprang und war so leicht. Ich begann dann meine Transition zur Frau. Seit Januar bekomme ich Hormone und erhoffe eine entsprechende Verweiblichung dadurch. Da ich Mitte 30 bin erwarte ich keine Wunder, aber zu spät ist es auch nicht. Ich habe eine gute Basis und ging mit großer Zuversicht in mein neues Leben. Dies knapp zur Vorgeschichte ...
Natürlich geht man mit gewissen Erwartungen in so eine Therapie und weiß auch, dass alles recht langsam und im kleinen passiert. Nun habe ich 5 Monate Hormone herum und muss mir leider atestieren, dass weit weniger passiert ist, als ich erhoffte oder man so gelesen hat. Habe z.B. im Gesicht gar keine Veränderungen, nur wenig Brustwachstum, usw. Vielen sagen natürlich, dass ich warten soll und da kommt erst alles noch, aber ich glaube nicht daran und kann es nicht glauben! Der Hass gegen meinen Körper steigt so Tag um Tag, ich kann mich nicht mehr Spiegel betrachten ohne in Tränen ausbrechen, denke ich an meine Zukunft muss ich auch weinen. Eigentlich bin ich nur noch am Weinen. Jeden Tag.
Da ich nun ein generell auch noch ein ängstlicher Mensch bin und so wenig voran geht, habe ich einfach Angst mein Ziel zu nicht zu erreichen. Ich möchte normal als Frau leben, einigermaßen so ausschauen und nicht als hässlichen Zwischending, was man von allen Seiten doof anglotzt. Mich zermürbt das und die Tatsache, dass die Hormone so untätig sind, macht alles sehr, sehr schlimm. Ich denke oft an Suizid, war schon kurz davor. Habe keine Angst vor dem Sterben und je klarer mir wird, wie sinnlos das alles ist, desto ebener wird der Weg dorthin. Das macht mir selbst Angst, kann aber derartige Gedanken nicht vermeiden.
Seelisch bin ich am Ende und meine ganzen Zukunftspläne, für die ich alles aufgegeben habe, sind komplett Seifenblasen und fliegen davon. Aktuell bin ich echt fertig mit der Welt. Schuld sind einfach nur die ausbleibenden Veränderungen einer Verweiblichung. Ich bin in Psychotherapie (ist ja Pflicht), aber ich müsste dann ja generell meinen Wunsch aufgeben eine Frau zu werden, um mich zu heilen. Ich weiß absolut nicht mehr weiter ...
Liebe Grüße
01.06.2013 20:20 • • 31.10.2013 #1