Die Gegenverletzungen sind schlichtweg eine Spiegelung. Sehr wirksam und ja, irgendwie verständlich. Denn, wenn man in so einer Akutsituation, schwerkrank, mal eben von seinem gesamten Umfeld, engsten Freunden, denen man vertraut und für die man selbst immer da war, ausgenutzt und hängengelassen wird, dann ist das eine riesige Verletzung und Destabilisierung auf komplett allen Ebenen, die nur jemand versteht, der es selbst erlebt hat. Dass dir das Vertrauen abhanden gekommen ist und es so emotional aus dir rausplatzt, verstehe ich gut. Deine Wut ist natürlich. Eigentlich ist es Trauer und Schreien danach geliebt und gehört zu werden, daher weinst du danach auch immer.
Ich finde es unverantwortlich, jemanden, der offensichtlich so verzweifelt ist, sowenig Verständnis entgegen zu bringen, weil er sich durch Vergleiche auszudrücken versucht. Diese sozialen Probleme bestanden wohl nicht immer.
Es war zu viel auf einmal, zu viel Verlust, zu viel Schmerz, zu wenig Unterstützung. Sei wütend und weine. Es wäre gut, den Menschen, die dir doch etwas bedeuten, zu schreiben, dass du enttäuscht bist und es dir wichtig ist zu erfahren, warum das wie abgelaufen ist. Ohne Wut, aber konfrontiere sie und dann wirst du Antworten bekommen.
Bleib weiter am Ball mit der Therapiesuche, aber mach dich nicht zu abhängig davon, sondern schaue vielleicht in mehrere Richtungen wie erstmal Klinik oder Reha zur Stabilisierung/ Überbrückung oder auch Selbsthilfegruppen.
Zitat von LonesomeMan: Aus meiner Sicht habe ich kaum etwas falsch gemacht,[b] außer dass ich in der ein oder anderen Situation etwas zu zaghaft war und meine Gefühle hätte äußern können.[/b]
Denke, du hast zu viel unterdrückt und nun platzt alles heraus.
19.03.2023 16:14 •
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