auch wenn mir dieses Thema sehr unangenehm ist, muss ich hier schreiben, da ich sonst niemanden habe, mit dem ich darüber reden kann und mag.
Seit bereits über einem Jahr trinke ich regelmäßig Alk., meist ist es eine Flasche Wein am Abend. Ich trinke sie nicht jeden Abend, aber mindestens zweimal die Woche.
Angefangen hatte es sporadisch, da trank ich mal eine Flasche an einem Samstag, hatte danach aber kein Verlangen nach mehr.
Irgendwann wurde es zur Regelmäßigkeit, ich trank zB am Samstag eine Flasche und die weiteren Tage keine, dafür dann am nächsten Samstag die nächste Flasche.
Dann wurden es zwei Flaschen in einer Woche.
Irgendwann trank ich zum Beispiel Dienstags eine Flasche und am Freitag die nächste Flasche.
Mittlerweile ist es zur Gewohnheit geworden, das muss ich mir wohl eingestehen.
Ich trinke mindestens zwei Flaschen in der Woche, oft auch drei. Diese Woche trank ich sogar vier.
Ich trank am Montag eine Flasche, am Mittwoch zwei Flaschen, da waren Freunde bei mir, die nicht wissen, wie mein Konsum aussieht und vorhin wieder eine Flasche.
Nun bin ich also bei vier Flaschen in nur einer Woche angekommen.
Mir geht es furchtbar, mein Gewissen ist schlecht, ich bin total verzweifelt und habe Angst, längst abhängig zu sein. Natürlich merke ich gerade schon die Beschwerden, mein Herz rast (140 pro Minute), mir ist schwindelig, ich kriege schlechter Luft. Ich leide unter Panikattacken und befürchte immer, dies nicht zu überstehen, so wie jetzt auch, ich werde verrückt.
Leider spricht so manches dafür, dass ich abhängig bin, ich habe zum Beispiel immer wieder das Verlangen, mir Alk. zu kaufen, dieser Drang wird von Tag zu Tag stärker, bis ich nachgeben muss.
Ganz oft kreisen meine Gedanken um Wein, ständig denke ich daran, ich suche immer nach Gelegenheiten und freue mich wahnsinnig darauf. Ich merke auch, wie ich immer mehr vertrage, vorhin trank ich eine Flasche Rotwein, dennoch spüre ich keine Wirkung, zumindest fühle ich mich nicht angetrunken, auch wenn ich körperliche Beschwerden spüre, am liebsten mag ich gerade zur nächsten Tankstelle fahren, um mir die nächste Flasche zu kaufen, ich muss mich wirklich zusammenreißen, es ist ein richtiger Kampf. Am liebsten wäre ich gerade einfach nur betrunken.
Es ist beängstigend, ich erkenne mich selbst nicht mehr. Früher wusste ich nie, wie man überhaupt abhängig werden kann, für mich war es unvorstellbar, nun habe ich die Befürchtung, selbst längst abhängig zu sein. Ich bin wahnsinnig verzweifelt, ich weiß, dass mein Konsum falsch und nicht gesund ist, es ist mir völlig bewusst, ich merke aber, dass der Drang viel stärker geworden ist. Ich könnte wirklich heulen, wenn ich darüber nachdenke, ich mag es nicht wahr haben, ich mag nicht glauben, dass es so gekommen ist.
Ich habe mal versucht, mir keinen Alk. mehr zu kaufen, lange hatte ich es nicht geschafft. Einmal hielt ich fünf Tage durch, das ander Mal acht Tage. Und es war wirklich anstrengend, ich musste mich doll zusammenreißen.
Das schlimme ist noch, dass ich nach dem Konsum ständig Beschwerden habe, am Tag danach leide ich unter Herzrasen, unter Luftnot, unter Herzstolpern (im EKG sogar aufgezeichnet). Auch Panikattacken sind immer dabei, weshalb ich schon den Notarzt rufen musste und im Krankenhaus landete.
Natürlich sagte ich nie, dass ich am Tag zuvor getrunken hatte.
Ich schäme mich sehr, es weiß niemand davon, meine Freunde nicht, meine Familie nicht, auch nicht mein Partner. Es wird aber immer schwerer, dies zu verstecken, vor meinem Partner verstecke ich die leeren Flaschen, denke mir Ausreden aus, weshalb ich alleine einkaufen möchte.
Ich fühle mich grausam und weiß nicht, ob ich wirklich schon so tief in dieser Abhängigkeit stecke? Was sagt ihr dazu?
22.10.2022 23:05 • • 23.10.2022 x 2 #1