Ich bin Sandra, 27 Jahre alt, ich habe einen fast 7 Monate alten Sohn und bin alleinerziehend.
Momentan geht es mir ehrlich gesagt sehr schlecht, ich bekomme keinen Schlaf, weil er alle 30 Minuten wach wird, manchmal auch alle 10 Minuten, das geht seit 4 Wochen so, laut Kinderarzt ist es bloß eine Phase.
Ich fühle mich total kraftlos, ich weiß oft nicht, wie ich den Tag überstehen soll, ich funktioniere gerade nur.
Auch der Alltag gestaltet sich immer schwieriger, er lässt sich zB nicht mehr ablegen, sobald ich ihn ablege, fängt er an zu schreien.
Er mag aber auch keine Trage, diese hatte ich vor Wochen extra gekauft, doch darin ist er nicht ruhig, er scheint sie total furchtbar zu finden. Viele Mamas kochen, essen, machen den Haushalt, erledigen andere Dinge, wenn ihr Baby in der Trage sitzt, mit ihm funktioniert es nicht.
Ich kann mir nichts zu essen kochen, esse deshalb immer wieder (leider) ungesunde Kleinigkeiten, wie zB mal einen Schokoriegel, um wenigstens etwas im Magen zu haben, oft kommt noch der Frust hinzu, ich habe auch schon 10 Kilo zugenommen, die mich zusätzlich belasten, weil ich mich total unwohl fühle.
Ich bekomme den Haushalt gerade eben hin, duschen geht nur auf die Schnelle, mal etwas lesen, einen Film schauen etc, das geht überhaupt nicht, eigentlich gar nicht.
Oft laufe ich sogar in der Nacht stundenlang durch die Straßen, weil er nur dann mit dem Geschrei aufhört. Erst vorletzte Nacht wieder von 01:30 Uhr bis 05:00 Uhr, ich war total fertig, aber so konnte er schlafen, das war mir wichtig.
Jetzt sind da noch meine Eltern, die mir ständig ein schlechtes Gewissen bereiten, mich schlecht machen und herunterziehen.
Sie verstehen meine Probleme und Schwierigkeiten nicht, sie verstehen nicht, wie es mir geht, dass ich halt oft gestresst und müde bin.
Sie waren schon immer sehr egoistisch, nur sie zählen, andere nicht! Wenn es ihnen schlecht geht, dann soll man sie ernst nehmen, geht es anderen schlecht, dann ist es nicht schlimm, darüber wird dann nur gelacht und gelästert.
Ich hatte mit meinen Eltern besprochen, dass sie meinen Sohn 1 Mal die Woche über Nacht nehmen, damit ich schlafen kann, mich ausruhen kann.
Das machen sie nicht mehr gerne, sie sind oft genervt, haben keine Lust mir zu helfen, sie wollen mich kaum noch unterstützen, wenn ich meinen Sohn zu ihnen bringe, dann wird mir nur gezeigt und mitgeteilt, wie doof sie es finden, dass ich sie gerade wieder brauche.
Ständig wird mir nun gesagt, dass ich zu blöd sei, ein Kind großzuziehen, dass ich einfach gar nichts kann, dass es besser gewesen wäre, wenn ich ihn nicht bekommen hätte! Auch heißt es, dass ich eine schlechte Mutter sei. Die schlimmste Aussage war, dass ich ihn doch ins Heim oder zu Pflegeeltern geben soll. . . nur weil ich zuvor erwähnte, das momentan alles sehr anstrengend ist. Diese Aussage hat mich sehr verletzt.
Ich habe auch schon vor ihnen geweint, weil ich in dem Moment sehr kraftlos und verzweifelt war, da hieß es bloß, dass ich mit dem lächerlichen Geheule aufhören soll.
Alles nur, weil ich auch mal überfordert bin, gestresst bin, müde bin, nur weil ich gerne mal schlafen würde, um anschließend wieder fit genug für meinen Sohn zu sein. Es ist nämlich nicht so witzig, wenn man fast im stehen einschläft, während man sein Kind trägt, oder Kreislaufprobleme bekommt, während es in den Armen liegt, ich habe da wirklich oft die Angst, dass mal etwas passiert, dass ich zB umfalle oder dass er mir fällt.
Ich liebe meinen Sohn über alles! Ist es denn wirklich so schlimm, als Mama Unterstützung zu brauchen? Ist es so schlimm, eine Nacht die Woche richtig schlafen zu wollen? Ist man wirklich gleich eine schlechte Mutter, nur weil man mal eine Pause möchte und braucht?
15.12.2023 20:54 • • 16.12.2023 x 7 #1