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Hallo zusammen,

hier ein paar Rahmenbedingungen
- meine Mutter ist 2017 an Krebs gestorben.
- Meine Eltern sind als Aussiedler ca. 1986 gekommen, ich bin 1983 geboren.
Ich habe zwei Stiefbrüder die älter sind.

Mein Vater war viel beschäftigt - er hatte viel Arbeit (Selbständig), Affären neben der Ehe zu meiner Mutter, häufig auch bedingt durch Stress auf der Arbeit Alk. mit starkem Saufen.
Aber er ist nie gewalttätig geworden.

Meine Eltern haben mir leider nie das Schreiben in meiner Muttersprache beigebracht (Warum eigentlich).

Mein Vater sagt, er kam nach D um uns ein besseres Leben zu ermöglichen.

Ich habe heute ein OK Verhältnis zu meinem Vater, wir sehen uns oft, unternehmen auch Sachen - Urlaub, Kino etc.

Leider habe ich gewisse Vorwürfe an Ihn:
- Er hat sich um mich als ich jugendlicher war nicht gekümmert, kein Interesse gezeigt
- Er hat mich oft kontrolliert - Wo bist Du, was machst Du? Komme nach Hause es ist spät
- Ich wurde in der Schule gemobbt auch körperlich, meine Eltern wussten davon nichts
- Er hat sich aus meiner Sicht in meine Ehe eingemischt (heute geschieden)

Meint Ihr ich gehe da zu hart ins Gericht?

Ich habe das Gefühl das ich darunter leide.

Heute 16:48 • 03.03.2025 #1


5 Antworten ↓


Zitat von Rimski:
Meint Ihr ich gehe da zu hart ins Gericht?

Nee, ich find es echt schlimm, wenn jemand Affären hat und die Kinder das mitbekommen.

Wg der Muttersprache nicht schreiben können:

Vielleicht gibt es an der Volkshochschule einen Kurs?

A


Beziehung zu meinem Vater

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@Luce1 Danke für deinen Beitrag.

Naja, die Affären (zwei mir bekannte Frauen) hat er so nebenbei gehabt.

Das Trinken war dann auch wohl ein Ventil.

Was sagen will: Ich hatte nie das Gefühl das mein Vater an meinem Leben teilnahm. Es war immer so Sei dankbar das Du essen, Game Boy hast. Ist das aber alles? Hätte man nicht Gespräche führen sollen/müssen?
Ich habe oft das Gefühl das dieser Aspekt zu kurz kam.

Nun ja, es gibt Möglichkeiten meine Zweitsprache in Schrift zu lernen, die Frage ist aktuell ob es was bringt.
Wäre nett gewesen hätte ich das mitbekommen.

Gespräche etc. liegen gerade uns Männern oft nicht. Im Ausland ist dieses Ich Mann. Ich stark! ja sogar noch stärker verwurzelt. Er ist halt alte Schule und nicht der fürsorglich-gesprächige Typ.

Die Affairen sind Mist. Alk. auch. Aber der Rest ist abhängig vom Charakter einer Person.

Ein bisschen wie mit singen, tanzen oder wandern - manchen liegt's und andere nehmen die Beine in die Hand.

Grüße

@Rimski
Kurz gesagt: Ja, du leidest darunter, und nein, du gehst nicht zu hart ins Gericht – aber die entscheidende Frage ist, was du jetzt damit machst.

Dein Vater hat Fehler gemacht, war nicht für dich da, hat kontrolliert, sich eingemischt – all das hat Spuren hinterlassen, und es ist völlig normal, dass du das nicht einfach abschütteln kannst. Gleichzeitig sagst du, dass ihr heute ein okayes Verhältnis habt und Dinge zusammen unternehmt. Das zeigt, dass es nicht nur schwarz oder weiß ist.

Die eigentliche Frage ist nicht, ob dein Urteil über ihn „zu hart“ ist, sondern: Wie lange willst du ihm in deinem Kopf noch Macht über dein Wohlbefinden geben? Er wird sich nicht mehr ändern. Aber du kannst entscheiden, ob du weiter mit diesen Vorwürfen rumläufst oder ob du für dich einen Weg findest, Frieden zu schließen – nicht für ihn, sondern für dich selbst.

Vielleicht hilft es, für dich klarer zu definieren, was du brauchst, um das abzuschließen. Ein Gespräch mit ihm? Eine bewusste Entscheidung, nicht mehr in die Vergangenheit abzutauchen? Oder wäre therapeutische Unterstützung sinnvoll, um das für dich aufzuarbeiten?

Fazit: Deine Gefühle sind berechtigt. Aber ob du sie weiter in dir rumträgst oder loslässt, liegt in deiner Hand.

Mach dir klar, dass du rückwirkend nichts mehr ändern kannst.

Es bringt dich nicht weiter, dich damit zu beschäftigen. Eher damit abschließen und und für jetzt und die Zukunft eine Grenze ziehen. Also was willst du? Dass er sich weniger bei dir einmischt? Dann setz das durch.

Dein Vater ist vermutlich Ende der 50 oder Anfang der 60er in (vermutlich) der damaligen Sowjetunion geboren. Damals waren die Männer und Väter anders, da war Erziehung usw. eher Frauensache, Männer hatten damit weniger zu tun. Ich vermute, das war da noch ausgeprägter.

Du wirst ihn nicht mehr ändern, aber du kannst selber Grenzen setzen und da solltest du auch. Wenn das Verhältnis jetzt für dich okay ist, dann behalt das so bei. Du bist jetzt über 40, dein Vater geht wahrscheinlich auf die 70 zu. Bedenke, du hast ihn nicht ewig.

Wenn es dich arg wurmt, dann sprich das Thema mal ruhig und ohne Vorwürfe an und klär daas. Versprich dir abe rnicht zuviel davon, ich denke, er wird sich da keiner großen Schuld bewußt sein und dich wieder na das essen und den Gameboy erinnern. Aber dann hast es zumindest versucht.
Wurmt es dich nicht so stark, dannsprich es nicht an aber dann schließ auch für dich damit ab.




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